Autor Thema: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis  (Gelesen 194159 mal)

Ilona

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #150 am: 23. November 2017, 08:11:10 »
Zitat
Tja das war keine so gute Wahl. Das Gebäude und die Wohnung waren ziemlich heruntergekommen.

Beim ersten Überfliegen des Tagesberichts dachte ich, das war ein Museumsbesuch :totlach:. Aber es kam noch schlimmer :lach:.

Da darf ich mich über die Unterkünfte in Kroatien nicht beschweren  :cool2:.

Zitat
Mit dem Zoom und stark vergrößert konnte man erkennen dass Häuser vor (in?) den Felsen gebaut sind. Es führte nur eine Jeeppiste hin, ob das wohl eine Feriensiedlung ist?

Da scheint wohl ein Architekt die Löcher zu stopfen. Ist das direkt neben dem Highway oder schon an der Zufahrt zum Overlook?

Wart ihr noch nie im Needles District, also direkt? Die Straße ist geteert und man ist mitten drin. Wandern kann man dort natürlich auch. Der Abstecher zum Overlook frisst schließlich auch einige Meilen.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #151 am: 23. November 2017, 11:25:01 »
Wow, ein stolzer Preis für das abgeranzte Wildwestfeeling  :o

Der Needles Overlook war ein schöner Überraschungsspot auf unserer Reise 2011. Geplant war der nicht, ich hatte nicht einmal etwas davon gelesen. Wir sind einfach dem Schild gefolgt, denn ich wusste ja, dass der Teil des Canyonlands "Needles" heißt und erhoffte mir Blicke auf die Needles. Ich fand´s richtig toll...  :) :) :)

Ja das war definitiv zu teuer, seltsamerweise waren alle Unterkünftr in Silverton sehr teuer, ich würde da nicht mehr übernachten.

Ich konnte mich noch dran erinnern dass ihr damals am Needles Overlook wart, an Details könnte ich mich aber nicht mehr erinnern
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #152 am: 23. November 2017, 11:30:16 »

Zitat
Mit dem Zoom und stark vergrößert konnte man erkennen dass Häuser vor (in?) den Felsen gebaut sind. Es führte nur eine Jeeppiste hin, ob das wohl eine Feriensiedlung ist?

Da scheint wohl ein Architekt die Löcher zu stopfen. Ist das direkt neben dem Highway oder schon an der Zufahrt zum Overlook?

Wart ihr noch nie im Needles District, also direkt? Die Straße ist geteert und man ist mitten drin. Wandern kann man dort natürlich auch. Der Abstecher zum Overlook frisst schließlich auch einige Meilen.


Ich weiß nicht mehr genau wo das war aber es war nicht mehr am Highway 191 sondern schon auf der Zufahrt, ich glaube ziemlich am Anfang der Straße.
Im Needles Distrikt waren wir 2010, für einen Besuch von Canyonlands hätte die Zeit nicht gereicht, der Abstecher zum Overlook war zeitlich aber drin.
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #153 am: 23. November 2017, 12:33:19 »
der zusätzliche Abstecher zum Anticline Overlook war uns zu weit und wir hatten beide keine Lust eine ungeteerte Straße zu fahren vielleicht nächstes Mal

Kommt mir sehr bekannt vor... Wir haben auch schon zwei mal auf "vielleicht nächstes Mal" geschoben. Aber dann wollten wir es dieses Jahr Ostern endgültig machen - wieder nicht. Die Strecke ist ätzend, da sind so viele Querrillen und das Auto rumpelt und pumpelt nur so, "da krieg ich Herz von". Haben wir nach ein paar Minuten abgebrochen.

Ihr seid dann aber komisch weitergefahren, ok, Ihr wart schon auf dem halben Weg nach Monticello. Wir sind nämlich schon vorher die 46 "La Sal" gefahren und sind dann via Silverton nach Durango gekommen, also genau anders herum. Das ist doch viel kürzer und auch landschaftlich interessanter (das ist dann der Million Dollar Highway). Aber wahrscheinlich fahrt Ihr den dann genau anders herum. Als wir zuletzt in Silverton waren, da war GAR NICHTS(!) dort, mausetot. Das war im März, da fuhr die Lokomotive nach/von Durango noch nicht (die fährt erst ab Mai) und Silverton war wie eine Ghosttown. Das war total verrückt, weil wir auch schon vor 10 Jahren da waren, aber im Oktober und da war richtig was los.

Ich sehe an Eurer Route, dass Ihr dann auch Cortez und Mesa Verde umgangen habt - kanntet Ihr das schon oder wolltet Ihr sowieso nicht dahin? Cortez gehört zu den wenigen Touristenorten, wo die Motelpreise noch auf dem Teppich geblieben sind, da haben wir auch beim letzten Mal nur paarundfünfzig Dollar für ein ordentliches Zimmer bezahl (EconoLodge gegenüber von Dennys, kann ich mich noch erinnern). Silverton lohnt wahrscheinlich nicht wirklich für zwei Nächte, war wahrscheinlich das erste und das letzte Mal, dass Ihr das macht?!

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #154 am: 23. November 2017, 17:27:03 »
Hallo Rainer,

Dann bin ich ja froh dass wir nicht versucht haben zum Anticline Overlook zu fahren, da hätte ich wahrscheinlich auch einen Herzkasper bekommen.

In Cortez und im Mesa Verde NP waren wir schon und die Strecke über den Million Dollar Highway kommt noch, das nächste Ziel ist Ouray.

Und ja: in Silverton würde ich nie wieder übernachten, mir kam es auch ähnlich wie eine Ghosttown vor und sauteuer noch dazu. Aber für dieses Mal hat es gepaßt weil wir eine Wanderung in der Nähe von Silverton gemacht haben.
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #155 am: 23. November 2017, 18:27:07 »
Eine unangenehme Überraschung am Ende eines schönes Tages. Der Needles Overlook sieht toll aus. Das Apartment ist aber wirklich ein Alptraum. Wo hast du das gefunden bzw. gebucht? Wobei es durchaus auch in Europa noch ähnliches gibt, wenn man die Ferienhaus bzw. -wohnungsportale oder die Onlinelisten, die manche Touristeninfos über Unterkünfte in der Region ins Netz stellen, so durchschaut, sieht man das eine oder andere wo man gleich weiß, das ist seit mindestens vierzig Jahren nicht mehr renoviert worden. Allerdings ist das dann preislich auch deutlich günstiger als die moderneren Wohnungen in der gleichen Region.


LG Christina

nordlicht

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #156 am: 23. November 2017, 22:54:39 »
Die Fenster waren Schiebefenster und so wie früher in USA zum Öffnen hochzuschieben, kaum hatte man sie oben sind sie wieder runtergeknallt, ah darum liegen Holzklötzchen an der Fensterbank...
Ich finde diese Fenster auch immer schwer nervig. Leider hat das nichts mit früher zu tun. Im Neubau nebenan wurden gerade genau dieselben Fenster eingebaut. Die sind nach wie vor Standard.
Ansonsten finde ich das Zimmer zumindest auf den Fotos recht urig, aber da riecht man auch weder die Mottenkugeln noch sieht man die zusammengebrochenen Regale.

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #157 am: 24. November 2017, 08:53:15 »
Eine unangenehme Überraschung am Ende eines schönes Tages. Der Needles Overlook sieht toll aus. Das Apartment ist aber wirklich ein Alptraum. Wo hast du das gefunden bzw. gebucht? Wobei es durchaus auch in Europa noch ähnliches gibt, wenn man die Ferienhaus bzw. -wohnungsportale oder die Onlinelisten, die manche Touristeninfos über Unterkünfte in der Region ins Netz stellen, so durchschaut, sieht man das eine oder andere wo man gleich weiß, das ist seit mindestens vierzig Jahren nicht mehr renoviert worden. Allerdings ist das dann preislich auch deutlich günstiger als die moderneren Wohnungen in der gleichen Region.

Ich hatte das Zimmer auf der Webseite des Anbieters gebucht, das war eine normale Hotelseite. Es gibt in Silverton nur kleine private Hotels, keine Ketten wie Best Western. Und auf den Fotos sah das hübsch aus und die –allerdings wenigen– Bewertungen auf TripAdvisor waren gut.  Ich hatte auch den Eindruck dass eine Beschwerde sinnlos gewesen wäre, ich glaube die Leute dort finden solche Zustände einfach normal. Als wir beispielsweise abends in das angeschlossene Lokal gehen wollten war die Tür geschlossen. Wir wollten gerade wieder gehen und uns ein anderes Lokal suchen da kam der Kellner angerannt und riß die Tür auf. Die war gar nicht verschlossen, die klemmte nur. Und man muss buchstäblich dagegentreten damit sie aufgeht. Sein Kommentar mit einem freundlichen Lächeln: die Tür ist schon alt...
Wie soll man so jemandem erklären dass in Deutschland auch 200 Jahre alte Türen weder klemmen noch quietschen noch sonstwas weil unsereins das repariert?
Oder wie soll ich jemand erklären dass in einen Geschirrschrank 6 gleiche Gläser und 6 gleiche Teller gehören wenn in seinem Lokal am Tisch 6 verschiedene Stühle stehen die noch dazu optisch überhaupt nicht zueinander passen?
Ich habe das einfach unter „wilder Westen“ verbucht. Das ist da eben so. Nächstes Mal übernachte ich im etwas weniger wilden Westen  :)
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #158 am: 24. November 2017, 08:58:50 »
Die Fenster waren Schiebefenster und so wie früher in USA zum Öffnen hochzuschieben, kaum hatte man sie oben sind sie wieder runtergeknallt, ah darum liegen Holzklötzchen an der Fensterbank...
Ich finde diese Fenster auch immer schwer nervig. Leider hat das nichts mit früher zu tun. Im Neubau nebenan wurden gerade genau dieselben Fenster eingebaut. Die sind nach wie vor Standard.
Ansonsten finde ich das Zimmer zumindest auf den Fotos recht urig, aber da riecht man auch weder die Mottenkugeln noch sieht man die zusammengebrochenen Regale.

Bei mir war das das erste Mal dass Fenster nach oben geschoben werden, ich dachte das gibt es heute nicht mehr.
Ja stimmt, ich habe das Zimmer freundlich fotografiert und die Bruchstellen weggelassen. Ich hätte noch mehr meckern können: an der Fenstern blätterte die Farbe ab etc pp
Aber eigentlich ist mir das egal, ich fahre da nie wieder hin. Und die Amis stört das scheinbar nicht. Wie kann man zuhause noch Schiebefenster akzeptieren wenn man mal ein deutsches Fenster gesehen hat? Ich kann das nicht nachvollziehen. Das erste was ich an einem amerikanischen Haus machen würde wäre die Fenster rausreißen. Und als nächstes würde ich die Türgriffe austauschen. Und ein drittes bis zwanzigstes würde mir mit Sicherheit auch noch einfallen  ;D
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #159 am: 24. November 2017, 11:18:47 »
Ich glaube, die Amerikaner stört so was wirklich weniger bis gar nicht. In den Vorbereitungen für die Austauschschüler wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die keinen Schock bekommen sollen, weil es in den Häusern unordentlicher und rustikaler aussähe als bei uns.  ::) Tatsächlich konnten auch wir etwas davon merken. Beispielsweise hat man sofort einen Unterschied gesehen als wir die deutschen Mormonen besucht haben. 8)
Liebe Grüße
Susan

nordlicht

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #160 am: 25. November 2017, 20:29:04 »


Wie kann man zuhause noch Schiebefenster akzeptieren wenn man mal ein deutsches Fenster gesehen hat? Ich kann das nicht nachvollziehen. Das erste was ich an einem amerikanischen Haus machen würde wäre die Fenster rausreißen.
Ich hab vor ein paar Jahren die Fenster rausgerissen, da die noch Einfachverglasung hatten, und da ich weder Fenster aus Deutschland importieren wollte (die wahrscheinlich ohnehin gegen 72 verschiedene Bauvorschriften verstoßen hätten) noch für mundgeblasene Spezialanfertigungen zahlen wollte, sind es wieder Schiebefenster geworden. Das ist nun mal was es hier gibt.
War mal dabei wie Amis, die in Deutschland gelebt haben, über die Deutschen Fenster abgelästert haben. So nach Dem Motto, wenn Du nicht aufpaßt, hängt das Fenster nur noch an einer Ecke und fällt Dir entgegen and wenn Du das Fenster richtig aufmachen willst, mußt Du erstmal das ganze Zimmer ausräumen. Hab natürlich ordentlich gegengehalten von wegen Dünnglas-Guillotine und so ;-)
Andere Länder andere (Fenster-)Sitten.


Rainer

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #161 am: 25. November 2017, 22:10:06 »
So nach Dem Motto, wenn Du nicht aufpaßt, hängt das Fenster nur noch an einer Ecke und fällt Dir entgegen

Hihi, da haben sie ja auch absolut recht, das kennt doch sicher jeder, dass man das Fenster falsch aushebelt und dann hängt das so blöd am seidenen Faden nur noch an einer Ecke. Das ist dann der Nachteil der variablen Fenster, die sonst so schön klappbar sind in allen Varianten.

Insgesamt finde ich die Mechanik auch nicht so wichtig, interessanter ist die Verglasung, das ist schon ein deutlicher Wärmeunterschied, ob man eine Einfachverglasung hat oder eine doppelt bis dreifache Wärmeisolierung. Wir haben das konkrete Problem mit unserem (alten) Ferienhaus in Holland, da waren viele Jahre lang auch nur einfach verglaste Billigfenster drin, mit entsprechend schlechter Isolierung und Feuchtigkeit in den Räumen usw.. Da konnte man auch gleich den Garten heizen und nicht nur das Esszimmer. Wenn einen das nicht stört, dann kann man auch mit so einfachen Gläsern leben.

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #162 am: 27. November 2017, 08:22:39 »

War mal dabei wie Amis, die in Deutschland gelebt haben, über die Deutschen Fenster abgelästert haben. So nach Dem Motto, wenn Du nicht aufpaßt, hängt das Fenster nur noch an einer Ecke und fällt Dir entgegen and wenn Du das Fenster richtig aufmachen willst, mußt Du erstmal das ganze Zimmer ausräumen. Hab natürlich ordentlich gegengehalten von wegen Dünnglas-Guillotine und so ;-)
Andere Länder andere (Fenster-)Sitten.

Wenn man nicht weiß wie man ein Fenster richtig öffnet und schließt hat man natürlich ein Problem, das liegt aber nicht an der fehlerhaften Konstruktion des Fensters sondern der Ahnungslosigkeit des Anwenders. Mich stören an den amerikanischen Fenstern auch dass man sie nur zu Hälfte öffnen kann und meistens sind sie eh schon so klein. Und ich frage mich wie man sie außen putzen soll wenn sich eine Scheibe vor die andere schiebt. Ich wohne im ersten Stock, ich kann sie also nicht von draußen putzen.

Wir hatten am Wochenende Besuch, ich bin nicht zum Weiterschreiben gekommen, ich hoffe ich schaffe bis Mittwoch wieder einen Tag.
Viele Grüße Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #163 am: 27. November 2017, 13:48:55 »
Und ich frage mich wie man sie außen putzen soll wenn sich eine Scheibe vor die andere schiebt. Ich wohne im ersten Stock, ich kann sie also nicht von draußen putzen. 

 :totlach: Typische Sorgen einer deutschen Hausfrau. Aber die Sorgen hätte ich auch :zwinker:.

Ich denke, dass im Ausland weniger Fenster geputzt werden als hier  :toothy9:.

Die durften in der museumsreifen Unterkunft doch gar keinen Durchblick haben  :floet: .
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #164 am: 29. November 2017, 12:58:25 »
Tag 14 Freitag  1.9.2017

Heute Nacht hatte ich schlecht geschlafen, ich war zweimal wach. Morgens um 7 hat mich dann der Wecker geweckt. Gestern Abend hatten wir uns das  Brent Elbow Restaurant für das Frühstück ausgesucht, dort gingen wir nun hin. Wie vorhergesagt war schönes Wetter  :strahl: mir war etwas übel und ich hatte leichte Kopfschmerzen und hatte so eine Ahnung, habe die aber erstmal verdrängt…

   

Die Tür des Lokals quietschte und schloß nicht richtig (das ist wohl in Silverton überall so). Der Laden war sehr urig mit ausgestopften Tieren an der Wand.

   

In dem großen Lokal waren nur 2 Tische besetzt später kamen aber noch mehr Gäste. Ich bestellte das Standardfrühstück mit Bratkartoffeln und Spiegeleiern und zusätzlich die Cinnamon roll, die mich aus der Theke anlachte, ich muss schließlich was gegen meine Übelkeit tun  ;) Das Frühstück für uns zwei kostete 26 $, ganz schön teuer hier.

Danach packten wir unsere Rucksäcke (Bärenspray!) und machten uns auf zu unserer gelanten Wanderung zu den Ice-Lakes. Angeblich die schönste Wanderung weit und breit, ich hatte sie in etlichen Wanderforen gefunden, das war auch der Grund warum ich Silverton als Übernachtungsort gewählt habe. Der Trailhead lag ein kurzes  Stück den Highway 550 Richtung Ouray, dann ging es auf eine ungeteerte Forststrasse die gut zu fahren war, es waren ungefähr 5 Meilen zu fahren (Google maps kannte den Trailhead natürlich). Wir kamen an einigen Campingplätzen vorbei, die liegen hier sehr idyllisch in der Landschaft. Am Trailhead standen schon einige Autos als wir ankamen, in den Wanderführern stand schon drin dass man nicht erwarten soll bei dieser beliebten Wanderung allein zu sein.

   

   

   

Wir müssen also zweimal die Höhe des Empire State Buildings gehen, klingt gigantisch. Laut Wanderbuch sind es 700 Höhenmeter was einer ganz normalen Wanderung in den Voralpen entspricht, klingt schon nicht mehr so aufregend  ;D
Heute kamen meine Wanderstöcke zum Einsatz (teilweise auch als Notfallwaffe gegen Bären gedacht…). Anfangs ging es durch den Wald, die Bäume waren mit Spanish Moss bewachsen, das kannte ich bisher nur von Florida.

      

Der Weg war einfach zu gehen und ging noch nicht mal besonders steil nach oben, trotzdem mußte ich nach kürzester Zeit stehen bleiben, mir ging die Puste aus. Die Pulskontrolle ergab 144  :schreck: und damit wurde aus der Ahnung Gewissheit: ich war höhenkrank. Mein Freund war der gleichen Meinung. Ich hätte ja nicht gedacht dass man das schon auf einer Höhe von 3000 Metern bekommt, aber Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und hoher Puls sind eindeutige Anzeichen dafür. Dummerweise ist die einzige Behandlungsmöglichkeit bei Höhenkrankheit der Abstieg ins Tal, das hätte aber nix genutzt wir waren nur 300 Meter höher als Silverton und da hatten wir ja noch eine Übernachtung gebucht. Außerdem wollte ich unbedingt rauf auf diesen Berg  :girly:
Tja da blieb mir jetzt nix anderes übrig als ganz langsam zu gehen, zum Glück hatte ich meine Stöcke dabei auf die ich mich stützen konnte. Mehrfach wurden wir von anderen Wanderen überholt, aber wenigstens vergingen nach einer Weile die Kopfschmerzen und die Übelkeit.

Am Anfang mußte man einmal einen Bach überqueren, danach war keine Beschilderung mehr vorhanden, war aber auch völlig unnötig, das war ein ziemlich breiter Weg und nicht zu verfehlen

   

Ist es nicht einfach unglaublich dass auf über 3000 Metern noch solche hohen Bäume wachsen? Die Vegetation in USA ist wirklich ganz anders als bei uns

   

so langsam geht es raus aus dem Wald

   

man kam auf eine Art Hochebene und es ging nur noch moderat nach oben. Der Weg war zum Glück ganz einfach zu gehen, da hätten Turnschuhe ausgereicht. Ich bin immer wieder mal stehen geblieben und die Landschaft war ja wirklich herrlich, da kann man gut Pause machen und sich öfter mal umschauen.

   

hier waren wir an der ersten Etape angelangt: dem lower Ice Lake

   

je weiter wir nach ober kamen umso bunter wurden die Wiesen, für Ende August blüht hier noch erstaunlich viel

   

   

   

ein Wasserfall kam in den Blick

   

Blick nach unten: der Wasserfall mündet in den Bergbach

   

ich habe ja immer gehofft dass wir bald da sind aber der Weg zog sich...

   

und zog sich...

   

aber nach diesem Hügel waren wir da

   

da liegt der upper Ice Lake, gegen 13 Uhr nach dreieinhalb Stunden Wanderung im Schneckentempo waren wir oben:

   

ich habe noch nie so ein kitschig blaues Wasser in einem See gesehen, in Natura war es aber eher noch greller!

   

ich mußte spontan an den Film Idiocracy denken wo Limonade aus den Wasserhähnen kommt. Das Wasser hier sah aus wie das türkisfarbene Gatorade, wirklich völlig künstlich, aber es war so

   

wir waren hingerissen von dem Anblick  :herz:
ein paar wenige Leute waren hier oben, einer hatte ein Zelt aufgebaut, und es war herrlich warm, bestimmt 27 Grad Celsius. Wenn man bedenkt dass wir hier auf 3700 Meter sind, also am Teide auf Teneriffa waren in der Höhe letztes Jahr andere Temperaturen, da brauchte man eine Mütze.
Am Rand war das Wasser völlig klar

   

   

es gab zwar keinen Weg aber man konnte problemlos am Ufer um den See rumgehen. Uns haben auch die Blumen begeistert, es blühte hier in allen Farben

   

   

   

   

   

   

   

   

   

im Paradies kann es nicht schöner sein  ^-^

wir setzten uns an den Hang, packten unsere Äpfel aus und genossen den Anblick  :happy2:, ich wäre am liebsten dort geblieben...

   

   

nach einer halben Stunde Pause machten wir weiter auf den Rundweg um den See

   

etwas weiter oben hinter einem Hügel lag noch ein dritter kleiner See (der stand auch in der Wanderbeschreibung), der sah aber genauso unspektakulär wie der Lower Ice Lake aus.

auf einmal zogen Wolken auf

   

ein Bach mündet in den See, das Bachbett ist ganz weiß, vielleicht sieht es am Grund des Sees auch so aus und das Blau des Himmels spiegelt im Wasser. Mit den Wolken wurde der See jedenfalls gleich dunkler und mehr blau als türkis

   

   

die Wolken wurden dunkler und der See auch

   

   

wir waren genau zur richtigen Zeit oben gewesen  :thumb:
Abschiedsfoto:

   

der Rückweg kam mir steiler vor als beim Raufgehen, mit Stöcken ist das ja kein Problem und es war für den Kreislauf nicht so anstrengend, der Puls nicht mehr so hoch.

   

   

Um viertel nach 4 waren wir am Auto zurück. Die Wanderung war laut Garmin 16,8 km lang und betrug 880 Höhenmeter.

Zurück im Zimmer haben wir erst mal Kaffee gekocht. Ich war fertig aber total happy. In der Wohnung war nix gemacht worden nicht mal Müll geleert (mehr als 2 Nächte hätte ich hier nicht bleiben wollen). Nach dem Kaffe sind wir eine Etage nach unten gegangen um uns in den hot Pools zu erholen. Sie waren großspurig als  Shangrila beworben und sollten 18 $ Eintritt kosten (für uns als Gäste des Hauses waren sie umsonst), bei dem Preis waren wir natürlich alleine dort. Wir bekamen Badehandtücher und man brachte uns Eiwasser und 2 Gläser. Es gab 2 große und einen kleinen Pool mit unterschiedlichen Temperaturen. Es waren wieder einfache Becken ohne Luxus und an der Decke brannten LED Lampen deren Farbe ständig wechselte. Das warme Wasser war sehr angenehm und im dritten richtig heißen Pool fing man stark zu schwitzen an, gut dass wir was zu trinken hatten.

Danach haben wir uns im Appartement ausgeruht. Um halb 7 fing es auf einmal stark zu regnen an,  es war wohl Gewitter. Wir hatten keine Lust im Regen rumzulaufen und gingen nur nebenan ins gleiche Lokal wie gestern.
Das Beweisfoto vom Stuhldurcheinander im Lokal  ;D

   

Heute bestellten wir zusätzlich die Tagessuppe und einen Salat und für mich gab es ein Steak. Es war etwas zu stark gebraten für medium aber ansonsten okay. Mit 2 Bier bezahlten wir 80 $, Silverton ist wirklich nicht gerade billig. Im Zimmer gab es dann noch einen Wein als Schlaftrunk und ich habe heute im Einzelbett im Wohnzimmer geschlafen in der Hoffnung dass man dort besser liegt.

Hotel:  Smedley‘s Suites in Silverton, 290,12 incl. tax für 2 Nächte (die schlechteste Unterkunft der Reise)

Blume des Tages (ausnahmsweise kein Tier  :) ): die Staatsblume Colorados: die Columbine, auch die wächst an den Ice Lakes

   

Die heutige Route:

   



Viele Grüße Paula