16. Juni Teil 1: Heißer Sand & eine steinerne Brücke Irgendwie scheint es sich nachts zum Glück noch abzukühlen. Es ist zwar warm im Auto, aber nicht so heiß und stickig wie im Snow Canyon. Erst morgens wird es dann knuffig, sozusagen ein "Hitzewecker".
Wir frühstücken dann im Schatten unseres Autos. Nebenan ist wieder ein Dickschiff eingezogen, also auch Schattenwurf zum Nachmittag hin. Die Bewohnerin identifiziert uns gleich als Deutsche, weil wir ein großes Nutellaglas auf dem Tisch stehen haben. Ihre Kinder sind jetzt verwirrt und etwas sauer, weil sie behauptet hat, in Amerika gäbe es kein Nutella.

Wir schmeicheln uns bei den Kiddies ein, indem wir gern ein wenig abgeben.
Es wird immer heißer, daher wählen wir eine Wanderung, die wenigstens etwas Schatten verspricht. Colins Gastvater, der öfter hier in der Nähe auf Verwandtenbesuch ist, hat sie uns auch empfohlen. Wir fahren dazu zur SR 128, dem Colorado Scenic Byway. Der Parkplatz zum Trailhead hat den neuen Namen "Grandstaff", besser bekannt ist er als Negro Bill Canyon. Benannt nach William Granstaff, einer der ersten amerikanischen Siedler in der Gegend, dessen Spitzname war wohl Negro Bill.
Wir packen alle Rucksäcke voll mit Getränken, dann geht’s los. Der Pfad folgt größtenteils einem Bachlauf, den wir auch mehrmals queren und sachte bergan.

2,2 Meilen liegen vor uns und wir freuen uns über jeden Schatten. Naja, wir sind mal wieder spät dran und fast die einzigen Dölmer, die während der Mittagszeit wandern.

Wahrscheinlich brauchen wir auch deshalb fast zwei Stunden bis zum Ziel.




das Eckchen haben wir schon geschafft

Wir sind umzingelt von hohen Felsen. Teilweise kann man schon Ansätze zu Arches erkennen, andere Felsen haben interessante Zeichnungen.



Natur oder Menschen Hand?


ab und an ein blühender Kaktus am Wegesrand
Das Tal verengt sich bis tatsächlich ein Canyon Feeling aufkommt.


Der Weg ist gut mit kleinen Pfeilen beschildert, die Bachquerungen sind einfach. Nur an einer Stelle brauche ich ein wenig Steighilfe. Manche wandern auch einfach im Bach weiter.


Das Tal wird wieder weiter, der Schatten spärlicher und wir kommen auf ein Felsplateau.


Immerhin scheint das Ziel jetzt in Sichtweite.
Dazu steigen wir wieder ein wenig bergab: Schatten!!!

Wir rasten auf nicht ganz so bequemen Felssofas.

Obacht geben, hier wird vor Giftefeu (poison ivy) gewarnt; dem kommen wir lieber nicht nahe. Außer uns ist nur noch eine Frau mit zwei Kindern da, wir können also in Ruhe die Attraktion hier bewundern.

Morning Glory Bridge
mit einer Spannweite von 74 m ist sie die sechstgrößte Felsbrücke der USA. Fällt erst so richtig auf, wenn man drunter steht.




Am Südende der Brücke tritt aus einer Felsspalte Wasser aus, das den Bach mit speist.


Ein kleiner Teich hat sich gebildet; nicht groß genug zum Baden, aber zum Getränke kühlen oder Hut / T-Shirt nässen ganz praktisch.

Spiegelung im Teich,
schwer zu erkennen auf dem Bild.
Wir rasten hier eine gute halbe Stunde. Tatsächlich kommt noch eine weitere Gruppe an (doch nicht die einzigen Mittagswanderer). Die halten sich aber nur kurz auf und starten mit uns zum heißen Rückweg.

Leider haben wir weniger Schatten als hinzu, öfter nässe ich im Fluss mein Kopftuch, um einen kühlen Kopf zu bewahren.

Und warum schießt mir immer dieses alte Liedchen "Heißer Sand und ein verlorenes Land..." durch den Kopf? (Ohje, das gehört ja eher zur Generation meiner Eltern, oder?)

mal eine nette Spiegelung

Schatten!!
Langsam gewinne ich den Eindruck, die haben über Mittag heimlich den Weg verlängert. Unsern Getränkevorrat brauchen wir auch komplett auf. Endlich erreichen wir den Parkplatz wieder. Erstaunlich, dass ich trotz all der Schwitzerei noch zur Box muss. Der Wasserstand wird aber gleich wieder mit kalten Getränken aufgefüllt.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz halten wir am Visitorcenter vom Arches NP. Wir wollen uns erkundigen, welche Park- und Wandereinschränkungen die Bauarbeiten im Park mit sich bringen. Doch die faule Bande hat um 16 Uhr schon Feierabend gemacht.

Jetzt erstmal eine
kalte kühle Dusche,

Außerdem buche ich übers WiFi einen Stellplatz für morgen Abend. Wir fahren nach Moab. Zum einen brauchen wir Gaskartuschen für unsere Kocher; fündig werden wir in einer Art Baumarkt. Zum anderen gehen wir Essen, natürlich zum Pizzabuffet bei Zax.
Fortsetzung folgt