6. Juni Welcome back to UtahTatsächlich schlafen wir bis kurz vor 7 Uhr durch. Für Frühstück ist es etwas früh, aber es sind ja noch einige andere Dinge zu erledigen. Beispielsweise der Angekommen-Anruf bei den Schwiegereltern. Dafür muss die Urlaubs-US-Simkarte (mit Flatrate fürs deutsche Festnetz) ins Handy, aber leider funktioniert sie nicht; weder in meinem, noch in Kerstens. Vielleicht noch nicht aktiviert? Haben wir ja recht kurzfristig gekauft. Also doch erstmal ein Fix-Anruf mit Roamingkosten.
Danach gehen wir Frühstücken; es gibt ein Buffet für 9.99$ (+Tax). Das ist sehr gut bestückt: eine italienische Ecke, eine amerikanische und eine international. Bei letzterer gibt es sogar Sauerkraut!
Davon probiere ich aus reiner Neugier ein Löffelchen, gar nicht mal so schlecht. Ansonsten halten wir uns aber eher an das amerikanische; Rührei, Bacon, Waffeln, Obst, Gemüse, kleine Pancakes…
Mittlerweile ist es 9 Uhr und ich kann den Vermieter anrufen, wann wir den Camper abholen können. Klappt gleich um 13 Uhr. Und was machen wir nun mit dem Vormittag? Das Hotel hat auch einen Pool, doch dafür sind wir zu gut gesättigt. Wir sollten natürlich unser Geld im Casino lassen, dazu haben wir aber auch keine Lust. Mit dem Tablet versuchen wir unsere emails übers WiFi abzurufen, um das Sim-Karten-Problem zu lösen. Das dauert ein Weilchen – und ja, die Karte ist aktiviert. In Gang kriegen wir sie trotzdem nicht.
Verschieben wir das Problem mal und gehen Einkaufen; Wasser vor allem und ein bisschen Schnökerkram für die erste Etappe. Die Temperaturen sind schon nahe der 40° C Grenze
Endlich Sommer-Feeling!
Punkt 13 Uhr stehen wir dann auf dem Hof des
Vermieters JUCY. Ursprünglich eine Firma aus Australien und Neuseeland vermietet sie jetzt auch Campervans in den USA. Der Papierkram wird erledigt, wir bekommen unseren Wäschesack ( 2 Handtücher, 2 bezogene Kissen, 2 Laken, 2 Wolldecken und ein bezogenes Daunenbettdeck) und eine Vorführung in die Funktionen des Vans.
Ich darf vorstellen:
The green flash
Ein umgebauter Dodge Caravan, schon reichlich benutzt mit über 153.000 Meilen auf dem Buckel. Hat ein paar kleine Macken, im Ganzen waren wir aber zufrieden.
Im eigentlichen Kofferraum ist die Küche untergebracht.
Links ein Staufach mit Töpfen, Pfanne, Wasserkessel und oben einen Besteckkasten. Mittig eine Schublade voll Teller, Becher, Schälchen. Darunter der "Kühlschrank"; eher eine Box, läuft über eine Zweitbatterie. Rechts eine kleine Spüle mit Handpumpe (4 Gallonen Wassertank, 6 Gallonen Abwasser), abgedeckt durch ein Schneidbrett; darunter zwei Fächer mit Gaskochern; einer fest eingebaut, einer im Koffer. Reichte uns für diesen Trip.
Statt der zweiten Sitzreihe gibt es eine Art Bankkiste; Stauraum und Sitzgelegenheit (wenn man steht), umbaubar zum Bett.
ähnlich groß wie in unserm Wohnmobil
Irgendwie kein Foto im Fahrzustand, also mit der Bank, gemacht
Wahrscheinlich, weil die immer recht zugepackt war. Einen Monitor mit DVD-Player gibt es auch, haben wir aber nicht benutzt (keine DVDs dabei).
Clou ist das Penthouse
Dachzelt mit relativ großer Liegefläche
Anders als bei Wohnmobilen gibt es keine extra Stromzuführung; von einem kleinen Solarpanel mal abgesehen. Es soll aber reichen, pro Tag eine Stunde zu fahren, damit alles läuft.
Wir laden unser Gepäck um, dann kanns losgehen. Zuerst zum Carrental Center, den Nissan abgeben; danach auf die I15 Richtung Norden. Um Las Vegas herum geht es nur zähflüssig voran, Baustellen im Weg.
Ursprünglich hatte ich geplant, die erste Nacht im Valley of Fire zu bleiben. Doch da konnte ich keinen Campingplatz reservieren. Und das sollte schon sein, weil ich ja noch nicht wusste, wie lange das mit der Übernahme dauert. Also geht es noch weiter nach Norden.
Bei der Einfahrt in die Virgin River Gorge stellt sich eine Art Nach-Hause-Kommen-Gefühl ein.
Erstaunt stellen wir fest, wie die Zeit doch verfliegt (Das sollte uns noch öfter passieren). Es ist schon wieder fast 6 Jahre her, dass wir das letzte Mal hier langgefahren sind.
Wir passieren die Grenze nach Utah, "verlieren" eine Stunde Zeit und legen einen weiteren Einkaufsstopp in St. George ein. Mehr Getränke und das Essen für heute Abend, sowie morgen früh. Anschließend haben wir es nicht mehr weit bis zum Tagesziel.
Der Ranger am Parkeingang informiert uns, dass das Visitorcenter schon zu hat, die Infos zu unserer Reservierung aber an einem schwarzen Brett am Campground-Eingang hängen würden. Genau so ist es auch.
Der Campingplatz liegt schön an den roten Felsen, unser Stellplatz ist im nördlichen Loop und hat viel Raum zu den Nachbarn.
Zu unserer Picknick-Sitzgruppe müssen wir ein wenig durchs Gebüsch laufen. Dort brutzeln wir dann unser Abendessen: Steak, Tomatensalat und Weißbrot.
Das Duschhäuschen ist bei uns in der Nähe, zu den WCs müssen wir zurück zum Eingang laufen. Wir genießen noch einen Schlummertrunk bei Beinah-Vollmond.
Dann heißt es, Bett bauen und ab in die Heia. Glücklicherweise hat es sich schon etwas abgekühlt; denn wir haben keine AC und auch die Fenster können wir nicht offen lassen, da ohne Mückengitter (leider scheints die Viecher hier zu geben)