Teil 2: Vom Kupfercanyon und der teuer bezahlten AussichtUnser erster Blick in eine gewaltige Errosionslandschaft

, dem Barranca del Cobre (Kupfercanyon):



Noch ein kurzer Blick nach oben zum Chepe,

bevor wir im Hotel Divisadero Barrancas eincheckten.

Unser Zimmer befand sich im Nebengebäude.

Wir stellten nur kurz die Koffer ab und machten uns gleich auf den Weg nach oben zur Garküche. Dort bereiten Frauen leckere
Gorditas zu.

Diese werden nach Wunsch (Huhn, Rind, vegetarisch, mild oder scharf) gefüllt. Sie sehen auf den ersten Blick zwar nicht gerade appetitlich aus, doch geschmeckt haben uns die mexikanischen Mais-Döner.

Die zwei Gorditas und zwei Cokes kosteten zusammen 90 P. = 4,40 €.
An den Sitzgelegenheiten trafen wir den japanischen Studenten mit Freundin wieder. Die hatten aber nur wenig Zeit, denn sie wollten mit dem Bus nach Chihuahua weiter fahren. Sie erklärten uns aber noch kurz den Weg zum Adventure Park.
Der Rimtrail beginnt am Bahnsteig

und führt zuerst 2,5 km an der Abbruchkante entlang.


Wir kamen an einem Kassenhäuschen vorbei und mussten 50 P. = 2,50 € Wegzoll bezahlen. Im Nationalpark befindet sich das Reservat der Tarahumara und die verlangen zurecht einen kleinen Obulus.
Alle paar hundert Meter gibt es Aussichtsplattformen.



Zwischendurch führt eine Abkürzung über diese Hängebrücke.


Der Blick auf das einzige Hotel an der fast senkrechten Felswand.

Die Plattform hat keine Glasplatte, sondern man steht auf Gitterrosten.

Danach führt ein Pfad weitere 1,5 km übers Hochplateau.
Kurz vor 16 Uhr erreichten wir den Adventure Park mit der (noch)
weltlängsten Zipline. Die hatten den Betrieb aber schon eingestellt und die Seilbahn fuhr an dem Nachmittag zum letzten Mal hinüber zum Aussichtspunkt auf alle drei Canyons.

Wir planten die Fahrt mit mehr Zeit am nächsten Morgen ein und machten uns gemütlich auf den Rückweg.
Schon bald schloss sich uns eine ausgemergelte Hündin an. Zuerst dachten wir, dass sie irgendjemand vom Adventure Park gehört, doch sie begleitete uns die ganzen 4 km und wich uns nicht von der Seite.
Im Hotel sprach uns der einzig englischsprachige Angestellte an und fragte, ob er uns behilflich sein kann. Wir erzählten, dass wir im Adventure Park waren und am nächsten Morgen nochmals hin wollten. Der Gästebetreuer meinte, dass wir in Europa doch genügend Seilbahnen hätten und falls wir gerne wandern, er uns einen Trail zeigt. Wir wollten noch wissen, wo genau die Bushaltestelle ist und wann der Bus nach Creel fährt.
Der Bus fährt 13:15 Uhr und der Chepe erst 14:30 Uhr. Dazu kommt, dass wir für die kurze Strecke nach Creel wieder, je nach Klasse, zwischen 600 und 1100 P. hätten bezahlen müssen. Wir entschlossen uns, die weiteren Strecken mit dem Bus zu fahren und nun war ich froh, dass ich keine weiteren Tickets für den Chepe hatte.
Das Hotel hat eine unschlagbare Lage und Aussicht in den Canyon, aber das Essen ist fürchterlich. Das Restaurant hat nur bestimmte Öffnungszeiten, es gibt nur ein Einheitsessen und die Tasche musste ich an den Stuhl hängen

. An diesem Abend wurde uns eine geschmacksneutrale Spinatcremesuppe, dann eine Schuhsohle vom Rind mit Kartoffelpüree und rohem verwelktem Brokkoli, serviert. Eine Mexikanerin am Nebentisch reklamierte lautstark und ihre Tochter verweigerte ganz das Essen. Zum Nachtisch gab es ein komisches Zitronentörtchen. Das alles zu einem stolzen Preis von 760 P. = 37 € inkl. Getränke. Das zähe Fleisch packte ich in eine Serviette und hoffte, dass noch einer der Straßenhunde unterwegs ist.
Kaum draußen, erwartete uns die Hündin und schluckte das Leckerli in einem Bissen hinunter. Sie begleitete uns noch bis zur Zimmertüre im ersten Stock und ich ärgerte mich, dass ich kein Hundefutter im Gepäck hatte.
Den Rest vom Abend verbrachten wir mit Lesen und Reisenotizen machen. Auch in dieser Abgeschiedenheit gab es weder Fernsehen noch Internet.
Übernachtung: Hotel Divisadero Barrancas