Autor Thema: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015  (Gelesen 31965 mal)

Andrea

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #15 am: 12. Juni 2017, 20:27:27 »
Auch ohne große Wanderung ein schöner Tag. Und mal soeben 200 Höhenmeter auf kurzer Strecke sind ja nun auch klein Klacks. Gut, dass du dich noch an die Höhe gewöhen konntest, denn der Ausblick ist echt toll!
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #16 am: 13. Juni 2017, 13:08:38 »
Selbst als Nicht-Frankreich-Fan würde ich den Tag 1 : 1 übernehmen  :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #17 am: 13. Juni 2017, 18:02:24 »
Auch ohne große Wanderung ein schöner Tag. Und mal soeben 200 Höhenmeter auf kurzer Strecke sind ja nun auch klein Klacks. Gut, dass du dich noch an die Höhe gewöhen konntest, denn der Ausblick ist echt toll!

Ja, der Ausblick war fantastisch, auch durch den Wechsel von Sonne und Schatten. Das wäre wirklich schade gewesen, wenn ich es verpasst hätte.



LG Christina

Paula

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #18 am: 13. Juni 2017, 18:26:38 »
In le Mont-Dore haben wir damals übernachtet und ich kann mich noch daran erinnern dass wir den Ort ziemlich heruntergekommen fanden. So wie ein Touristenort der seine beste Zeit lange hinter sich hat. Ich glaube wir sind da mit einer Seilbahn gefahren, ich weiß aber nicht mehr auf welchen Berg. Die Wanderung die ihr gemacht habt war definitiv schöner. Salers gefällt mir auch super, kommt auf die Frankreich-Merkliste  :)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #19 am: 14. Juni 2017, 18:08:12 »
Paula, ihr seid sicherlich auf den Puy de Sancy gefahren, da wirst du heute auch wieder bekanntes sehen  :). Bilder aus Le Mont-Dore habe ich keine, habe den Ort aber als ähnlich wie La Bourbole in Erinnerung, heruntergekommen eigentlich gar nicht, wir dachten sogar, dass es ganz nett wäre, dort zu übernachten, da man da abends mehr Möglichkeiten hat, als so Mitten im Nichts, wie unsere Unterkunft. Ich denke, da hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, insbesondere wurde auch der Sommertourismus mit Mountainbiken und Trailrunning Events angekurbelt, so dass nicht nur im Winter zum Skifahren Saison ist. Unsere Unterkunft war in einem Tal neben Le Mont-Dore und die Anlage war entweder neu gebaut oder komplett renoviert worden und am Eingang war ein Schild wonach der Bau/Renovierung mit Fördergeldern der EU erfolgte.

5. Tag – Mittwoch, 30.09. (Wanderung Puy de Sancy)

Zur Urlaubsmitte steht heute ein Höhepunkt auf dem Programm und zwar in zweifacher Hinsicht: es soll auf den höchsten Berg der Auvergne, ja sogar des gesamten Zentralmassivs gehen und bei dieser Wanderung werden wir die meisten Höhenmeter in dieser Wanderwoche bewältigen müssen.

Zum Glück zeigt sich der Himmel auch heute Morgen wieder wolkenlos und so brechen wir voller Vorfreude nach den üblichen morgendlichen Verrichtungen gegen 9 Uhr auf. Wie gestern fahren wir über den Pass Col de la Croix St. Robert ins benachbarte Tal, wo sich gleich im ersten Ort, Le Mont-Dore der Ausgangspunkt der Wanderung befindet. Zunächst gibt es aber noch einen kurzen Halt bei der Post, wir brauchen Briefmarken für die auf dem Puy de Dôme gekauften und inzwischen geschriebenen Postkarten.

Dann finden wir beim Office de Tourisme im Zentrum von Le Mont-Dore einen kostenlosen Parkplatz, ziehen unsere Wanderschuhe an und marschieren gegen 9.30 Uhr los (Rother Wanderung Nr. 14).

Nach wenigen Minuten verlassen wir den Ort und gehen auf einem geschotterten Waldweg bergauf. Gleich zu Beginn ist es recht steil, nach ein paar hundert Metern wird der Anstieg zum Glück flacher. Nach einer guten Stunde verlässt der Weg den Wald und wir stehen am Rande der Station du Mont-Dore, der zu Le Mont-Dore gehörige Wintersportort.





Wobei Ort etwas übertrieben ist, es gibt grosse Parkplätze und ein paar grössere Hotels bzw. Ferienwohnungsanlagen. Viele Sessellifte starten ab hier und hier befindet sich auch die Talstation der Seilbahn, die auf den Puy de Sancy fährt. Sie ist in Betrieb und ein paar ältere Herrschaften warten auf die nächste Abfahrt. Wir nutzen dort nur die Toiletten, wechseln vom Wanderanorak zur leichteren Fleecejacke, machen eine kurze Trink- und Müsliriegelpause und wandern dann weiter.

Der Weg führt nun am Rande einer Skipiste extrem steil nach oben. Wir kommen nur langsam voran, alle paar Minuten ist eine kurze Pause nötig. Die Sicht auf die umliegende Landschaft ist aber wunderschön und die Pausen nutzen wir natürlich auch zum fotografieren. Man hat auch einen schönen Blick auf den Skiort samt Wasserreservoir für die überall verteilt stehenden Schneekanonen.





Wir sind fast alleine unterwegs, ein Pärchen überholen wir, dann kommt uns ein älterer Herr schnellen Schritts entgegen, er ist wohl entweder mit der Seilbahn nach oben gefahren oder auf einem der anderen Wege nach oben gewandert und ist nun schon wieder beim Abstieg.

Nach einer Stunde ab Talstation der Seilbahn wird der Weg endlich flacher, so dass nun wieder eine schnellere Gangart möglich ist. Wir gehen quer über die Skipiste und nähern uns dem Gipfel sozusagen von hinten. Links von uns erblicken wir zwei abgerundete Vulkangipfel und vorne schaut man über Felszacken auf eine Ebene.












Kurz vor Erreichen des Gipfels wird es nochmal richtig steil und so erreichen wir nach ca. 3,5 Stunden ab Parkplatz ziemlich verschwitzt und erschöpft den höchsten Punkt: 1885 m. Nun ist erst mal eine längere Pause samt Mittagessen aus dem Rucksack angesagt. Hier oben sind wir natürlich nicht alleine, wir finden aber dennoch ein sonniges, einigermassen windgeschütztes Plätzchen auf einem Felsen zum relaxen und Ausblick genießen.



Der erste Teil des Abstiegs führt uns über die uns nun von den vergangenen Tage bereits bekannten, unzähligen Holztreppen zur etwas unterhalb des eigentlichen Gipfels liegenden Bergstation der Seilbahn. Peter bekommt natürlich sofort wieder seine Knie zu spüren und muss einige Pausen einlegen.





Etwa eine Stunde lang wandern wir dann auf einem schmalen Pfad praktisch auf dem Grad der Bergkette entlang, mal geht es abwärts, dann wieder bergauf, zwischendrin sind einige sehr ausgesetzte Felspassagen, die mit Ketten gesichert sind, zu bewältigen. Insgesamt ein sehr abwechslungsreicher Weg mit weiterhin traumhaften Ausblicken. Auch die Bergstation der Seilbahn und die Station Le Mont-Dore sind zu erblicken.















Dann wird das Gelände flacher, der Weg breiter und gegen 15.30 Uhr erreichen wir wieder die Baumgrenze.





Nun geht es mal steiler, mal flacher durch den Wald bis hinunter in den Ort. Auf der Strecke liegt die Bergstation einer Standseilbahn, die aus Le Mont-Dore heraufführt und von zahlreichen älteren Herrschaften genutzt wird. Wir nutzen nur die sich dort befindlichen Toiletten und überlegen, ob wir im etwas oberhalb liegenden Café eine Kuchenpause einlegen. Irgendwie haben wir aber keine Lust, uns in unseren Wanderklamotten zwischen die Senioren zu setzen, die sich zum Kaffeetrinken und Spazierengehen fein herausgeputzt haben.

Um 16.30 Uhr erreichen wir dann schließlich wieder unser Auto. Ach, was tut das gut, die Wanderschuhe auszuziehen und den Rucksack abzulegen ;D.

Im örtlichen Supermarkt kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen ein, dann fahren wir zurück in die Ferienwohnung.

Nach dem Essen liegen wir auch heute nach einem anstrengenden, aber tollen Tag recht früh im Bett.


Wanderung:5 h 45 min Gehzeit, 16,25 km, 1015 Höhenmeter

Wetter: sonnig, teils kalter Wind, ca. 15° C


LG Christina

Andrea

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #20 am: 14. Juni 2017, 19:08:55 »
Respekt!  :anbeten: :anbeten: :anbeten: :respekt: :anbeten: :anbeten: :anbeten:

Ihr seid offenbar trainierte Wanderer. Puh, da komme ich echt nicht mit! Ich bin heute das erste Mal wieder auf unseren "Berg" rauf. Gerade mal 67 Höhenmeter sind zu überwinden, aber die fielen mir richtig schwer. Ich bin total aus dem Training, noch vor 2 Jahren habe ich das mit links hinbekommen... Dein Bericht motiviert beim Training am Ball zu bleiben, sonst schaffe ich es nie so schöne Ausblicke wie ihr zu erarbeiten (Seilbahn ist zwar nett, aber selbst gelaufen schafft mehr "Erfüllung"). Und in Schottland ist ja auch so der eine oder andere Hügel zu erklimmen.

Hast du eine Ahnung, ob es im Frühjahr da grüner ist? Das stelle ich mir dann nämlich richtig toll vor.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #21 am: 15. Juni 2017, 11:30:52 »
Christina, ich erinnere mich leider gar nicht mehr auf welchem Berg wir waren und deine Bilder kommen mir auch nicht bekannt vor, es ist einfach schon 10 Jahre  her. Wir waren da auch nur auf der Flucht vor dem schlechten Wetter in der Bretagne und waren nicht vorbereitet auf Wanderungen dort. Und weil wir den Ort so enttäuschend fanden sind wir auch nicht lange geblieben und weiter in den Süden gereist. Eure Wanderung heute zeigt wirklich tolles Bergpanorama aber mit meiner Höhenangst sind Gratwanderungen leider ein nogo. Für dieses Jahr habe ich in USA eine "grenzwertige" Wanderung ausgesucht, ich bin mal gespannt wie ich da klarkomme...
Viele Grüße Paula

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #22 am: 15. Juni 2017, 13:51:02 »
Das war eine wunderbare Wanderung, Christina  :beifall:.

Entsetzt bin ich nur, dass die das gute Mineralwasser für die Schneekanonen benutzen  :zwinker: :toothy9:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #23 am: 15. Juni 2017, 18:16:04 »
Respekt!  :anbeten: :anbeten: :anbeten: :respekt: :anbeten: :anbeten: :anbeten:

Ihr seid offenbar trainierte Wanderer. Puh, da komme ich echt nicht mit! Ich bin heute das erste Mal wieder auf unseren "Berg" rauf. Gerade mal 67 Höhenmeter sind zu überwinden, aber die fielen mir richtig schwer. Ich bin total aus dem Training, noch vor 2 Jahren habe ich das mit links hinbekommen... Dein Bericht motiviert beim Training am Ball zu bleiben, sonst schaffe ich es nie so schöne Ausblicke wie ihr zu erarbeiten (Seilbahn ist zwar nett, aber selbst gelaufen schafft mehr "Erfüllung"). Und in Schottland ist ja auch so der eine oder andere Hügel zu erklimmen.

Hast du eine Ahnung, ob es im Frühjahr da grüner ist? Das stelle ich mir dann nämlich richtig toll vor.

Andrea, soooo trainiert sind wir gar nicht, wir gehen an ein paar Wochenenden im Jahr hier in der Umgebung wandern, das kann aber hinsichtlich der Höhenmeter überhaupt nicht mithalten. Allerdings trainieren wir regelmässig auf unserem Crosstrainer zuhause, das bringt dann schon was bei der Kondition.

Im Frühjahr und Frühsommer ist es auf jeden Fall grüner, 2015 war ausserdem auch in der Auvergne ein extrem heisser und trockener Sommer, als wir 2004 dort waren (auch Ende September), war es nicht so extrem braun, wobei ich finde, das auch das braun etwas "hat", mich hat es gar nicht gestört.

Christina, ich erinnere mich leider gar nicht mehr auf welchem Berg wir waren und deine Bilder kommen mir auch nicht bekannt vor, es ist einfach schon 10 Jahre  her. Wir waren da auch nur auf der Flucht vor dem schlechten Wetter in der Bretagne und waren nicht vorbereitet auf Wanderungen dort. Und weil wir den Ort so enttäuschend fanden sind wir auch nicht lange geblieben und weiter in den Süden gereist. Eure Wanderung heute zeigt wirklich tolles Bergpanorama aber mit meiner Höhenangst sind Gratwanderungen leider ein nogo. Für dieses Jahr habe ich in USA eine "grenzwertige" Wanderung ausgesucht, ich bin mal gespannt wie ich da klarkomme...


Paula, ich denke schon, dass ihr auf dem Puy de Sancy wart, es gibt meines Wissens nach, keine weitere Seilbahn in der Umgebung.

Peter hat auch Höhenangst, allerdings wohl nur abgeschwächt, bei dieser Wanderung hatte ich schon Bedenken, aber es war für ihn völlig problemlos (was für die Wanderungen, die wir dieses Jahr in der Provence gemacht haben, überhaupt nicht zutrifft, aber dazu dann im Reisebericht über die Provence).


Das war eine wunderbare Wanderung, Christina  :beifall:.

Entsetzt bin ich nur, dass die das gute Mineralwasser für die Schneekanonen benutzen  :zwinker: :toothy9:.

Wir waren auch extrem begeistert von der Wanderung und erinnern uns heute auch noch oft daran.

Volvicwasser für Schneekanonen - da habe ich überhaupt noch nicht daran gedacht, schon ungeheuerlich  ;)


LG Christina

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #24 am: 16. Juni 2017, 17:42:13 »
6. Tag – Donnerstag, 01.10. (Wanderung Lac de Guéry-Banne d‘Ordanche, Besse-et-St.Anastaise)

Auch an diesem Morgen sind keine Wolken zu sehen und so starten wir heute schon um 8.30 Uhr gut gelaunt zur letzten grösseren Wanderung des Urlaubs.

Wir fahren in nordwestlicher Richtung auf der D996 über den Pass Col de la Croix Morand bis zum Vulkansee Lac de Guéry. Hier befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem wir neben nur ein oder zwei weiteren Autos parken.

Es hat nur wenige Grad über Null heute Morgen, so dass wir uns warm anziehen und dann, vorbei am Maison des Fleurs, einem Infozentrum für Wanderer, Angler und Langlaufskifahrer, das gerade umgebaut wird und geschlossen hat, auf einem Waldweg unsere Wanderung (Rother Wanderung Nr. 12) starten.

Nach nur wenigen hundert Metern verlässt der Weg den Wald und vor uns breitet sich eine grassbewachsene Hochebene mit vielen Rindern aus, im Hintergrund ragen die Berge auf. Vor allem aufgrund der nun im Herbst nach einem heissen und trockenen Sommer braunen Wiesen, erinnert uns die Landschaft an die Prärien im Westen der USA und Kanadas.










Anfangs verläuft der Weg noch ausserhalb der Viehweiden, kurz vor einem verlassenen Bauernhof müssen wir aber ein Viehgatter durchqueren und befinden uns nun mitten auf der Weide. So ganz wohl fühlen wir uns zwischen den hier sehr dicht stehenden sog. Salersrindern mit ihren grossen Hörnern nicht, auch wenn sie angeblich ganz friedlich und vollkommen ungefährlich sind. Natürlich stehen die Tiere direkt auf dem Wanderweg, so dass wir entweder mitten hindurch müssen oder einen großen Bogen über eine Wiese laufen können. Wir entscheiden uns für die zweite Möglichkeit und behalten die Tiere dabei immer im Auge. Sie bewegen sich zum Glück nicht vom Weg weg und wir erreichen bald das Gatter, das wir aufatmend hinter uns schließen.







Es geht nun etwas steiler bergauf und bald stehen wir vor einem weiteren Viehgatter. Hier müssten wir durch, um den Aufstieg auf den Gipfel Banne d’Ordanche zu machen. Am Gatter klärt ein Schild darüber auf, dass hier möglicherweise ein Hütehund unterwegs ist, der auf die Rinder aufpasst. Er sei nicht gefährlich, könne aber unter Umständen Wanderer als Gefahr für die Rinder betrachten, man solle daher einen möglichst großen Abstand zu Hund und Rindern einhalten, sollte man ihnen begegnen. Puh, das hört sich gar nicht gut an. Wir können zwar weit und breit keinen Hund entdecken, leider sind aber auch keine anderen Wanderer unterwegs, denen wir uns anschliessen könnten bzw. fragen, wie sie die Situation einschätzen. Wir entschliessen uns daher, auf die Besteigung des Banne d’Ordanche zu verzichten und die vom Wanderführer vorgeschlagene Alternativstrecke, die um den Gipfel herum führt, zu nehmen.

Wir erreichen nach wenigen Minuten einen Wanderparkplatz, auf dem sich ein Wohnmobil befindet und einige Picknickbänke. Da es bereits zwölf Uhr ist, machen wir hier unsere Mittagspause.

Dann wandern wir auf der Zufahrtsstrasse zum Parkplatz bergab weiter. Nach einiger Zeit verlassen wir die Strasse wieder und biegen in einen Waldweg ein, der bergauf führt.  Dort wo der Wald endet, stehen wir (wie kann es auch anders sein) wieder vor einem Gatter. Wir gehen hindurch und werden uns nun bis kurz vor dem Ende der Wanderung innerhalb einer Viehweide befinden. Die Tiere stehen hier aber glücklicherweise weit weg vom Weg und interessieren sich auch nicht für uns.

Der Weg steigt nun kräftig an und bald haben wir einen wunderbaren Blick ins Tal der Dordogne mit den Orten Le Mont-Dore, von wo aus wir gestern unsere Wanderung gestartet haben mit dem Puy de Sancy im Hintergrund und La Bourbole, das wir uns am Dienstag angeschaut haben.






Hier haben wir auch den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung mit 1486 m erreicht. Es geht nun anfangs sehr steil und steinig (wieder eine Herausforderung für Peters Knie), dann flacher bergab.







Gegen halb zwei Uhr sind wir am Ende der Viehweide angelangt und übersteigen (doch ziemlich erleichtert) das Gatter.





Nun führt uns der Wanderweg zum See bzw. oberhalb vom Wasser auf einem schönen Waldweg zurück zum Parkplatz.











Dort kommen wir um 15 Uhr an. Bevor wir ins Auto steigen, geniessen wir noch den weiten Blick zwischen zwei Felsen hindurch in die herbstlich gefärbte Landschaft.



Dann fahren wir hinunter nach Le Mont-Dore, um im Supermarkt fürs Abendessen und den morgigen letzten vollen Urlaubstag einzukaufen, dann fahren wir, an unserer Ferienwohnung vorbei, auf der schmalen und kurvigen D36 bis zum Ort Besse-et-St. Anastaise.

Wir erreichen das alte Bergdorf gegen 16.30 Uhr. Wie auch schon in Salers, ist um diese Jahres- und Uhrzeit so gut wie niemand im Ort zu sehen, so dass wir ungestört die schönen alten Häuser aus dem für die Region typischen dunklen Vulkangestein anschauen und fotografieren können. Wirklich idyllisch hier.





















Wir kaufen noch ein Baguette in einer kleinen Bäckerei ein und fahren um 17.30 Uhr zurück in die Ferienwohnung.

Dort gibt es Abendessen und die üblichen Abendbeschäftigungen.

Wanderung: 4 h 50 min Gehzeit, 16,50 km, 516 Höhenmeter
Wetter: sonnig, ca. 15° C


LG Christina

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #25 am: 17. Juni 2017, 10:37:54 »
Wären zum Schluss nicht die typischen Steinhäuser und Straßenschilder zu sehen, dann hätte ich voll auf die amerikanische Prärie getippt  :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #26 am: 17. Juni 2017, 14:59:45 »
Vor Kühen habe ich immer Respekt, ich laufe auch nicht gern durch eine Weide erst recht nicht wenn ein Hund frei rum läuft, da wäre ich auch umgedreht. Aber es war ja trotzdem eine schöne Wanderung mit tollen Ausblicken. Salers ist auch ein richtig schöner französischer Ort, eine tolle Gegend habt ihr euch ausgesucht!
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #27 am: 17. Juni 2017, 15:25:54 »
Hm, ich hätte mehr Angst vor den Kühen als vor dem Hund... Ich glaube, dass ich Hunde ganz gut einschätzen kann und weiß, wann ich ´ne Biege machen muss. Aber letztlich bin ich noch nie ernsthaft von einem Hund bedroht worden. Soo leicht lasse ich mich von denen nämlich nicht beeindrucken. Kühe dagegen kann ich gar nicht einschätzen und ich weiß, dass die zwar immer lieb aussehen, es aber nicht immer sind.

Nichtsdestotrotz schöne Eindrücke von der Prärie  ;) Frankreichs.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #28 am: 19. Juni 2017, 17:40:33 »
Hm, ich hätte mehr Angst vor den Kühen als vor dem Hund... Ich glaube, dass ich Hunde ganz gut einschätzen kann und weiß, wann ich ´ne Biege machen muss. Aber letztlich bin ich noch nie ernsthaft von einem Hund bedroht worden. Soo leicht lasse ich mich von denen nämlich nicht beeindrucken. Kühe dagegen kann ich gar nicht einschätzen und ich weiß, dass die zwar immer lieb aussehen, es aber nicht immer sind.


Ich habe eine sehr grosse Angst vor Hunden ab einer bestimmten Grösse, ich bin zwar noch nie gebissen worden, wir hatten aber als ich ein Kind war, einen sehr aggressiven Schäferhund in der  Nachbarschaft, der meine Schwester fast ins Gesicht gebissen hätte, wenn nicht mein Vater seinen Arm noch rechtzeitig davor gehalten hätte (in den der Hund dann gebissen hat, dank Lederjacke aber keine grösseren Schäden). Zwischen Kühen hindurchzulaufen kenne ich von den vielen Wanderungen mit meinen Eltern früher. Allerdings hatten die nicht diese riesigen Hörner wie die Salers Rinder in der Auvergne, ausserdem gab es da immer noch viele andere Wanderer.

Diese Hütehunde gibt es auch in der Provence, leider findet man kaum Wanderberichte, in denen von einer Begegnung geschrieben wird. Ich habe nur jeweils eine Schilderung für die Auvergne und die Provence gefunden und die waren nicht sehr ausführlich, aber beängstigend. Ich war jedenfalls froh, dass bei unserem Provence Urlaub dieses Jahr die Tiere noch nicht auf der Weide waren und es somit überhaupt keine unangenehmen Begegnungen gab.


LG Christina

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Re: Wandern in der Auvergne - Herbst 2015
« Antwort #29 am: 19. Juni 2017, 17:55:05 »
7. Tag – Freitag, 02.10. (Boudes, Usson, Montpeyroux)

Da das Wetter im Laufe des Tages schlechter werden soll, wollen wir heute an unserem letzten vollen Urlaubstag  :( nochmal den Schwerpunkt auf Besichtigungen setzen, eine kleine Wanderung gibt es aber dennoch.

So starten wir wie üblich gegen 9 Uhr und zwar Richtung Südosten in die Comté d’Auvergne, hier ist die Landschaft flacher, es wird Landwirtschaft und Weinbau betrieben und die Häuser sind nicht aus dunklem Vulkangestein gebaut, sondern aus hellen Kalk(?)steinen.

Boudes ist der Ausgangspunkt für unsere heutige kleine Wanderung in das Vallée des Saints, hier sind bunte Gesteinsformationen zu sehen, die durch Erosion des vulkanischen Tuffgesteins entstanden.

Nach ungefähr einer Stunde Fahrt kommen wir in Boudes an, es gibt einen schön angelegten Wanderparkplatz am Rande des Ortes mit Toiletten und Picknickbänken.

Der ausgeschilderte Weg führt uns bei strahlendem Sonnenschein zunächst durch den recht malerischen Ort, dann durch Weinberge leicht bergauf. In der Ferne ist der Puy de Dôme gut zu erkennen.











Nach einer halben Stunde erreichen wir das Waldgebiet, in dem sich die bunten Steine befinden. Auf schön angelegten Wegen und Treppen wird man zu den zwei grössten Ansammlungen des Tuffgesteins geführt. Das rote Gestein leuchtet herrlich in der Sonne und erinnert doch sehr an den Bryce Canyon und ähnliche Gebiete in den USA, hier natürlich wesentlich kleiner. Leider sind einige der Steine schon ziemlich mit Büschen und Bäumen bewachsen. Da dieser touristische Anziehungspunkt aber sicherlich eine grosse Bedeutung für den Ort hat, gehe ich davon aus, dass der Grünbewuchs bald zurückgeschnitten wird. Der Name „Tal der Heiligen“ kommt übrigens von der Form mancher Steine, die die Leute früher an Mönche erinnerten. Wir geniessen dieses für die Gegend ausgewöhnliche Highlight ausgiebig und machen uns dann auf den Rückweg ins Dorf.













Bergab hat man schöne Ausblicke auf den in den Weinbergen liegenden Ort.





Inzwischen ist es Mittag und wir nutzen die Bänke am Parkplatz für ein Picknick. Dann fahren wir nördlich nach Usson. Wir bummeln durch den auf einem Hügel liegenden malerischen Ort, ganz oben befindet sich eine Heiligenstatue, von hier hat man einen wunderschönen Blick über die Ebene und die Vulkanberge in der Ferne. Leider hat die Wettervorhersage recht behalten und der Himmel ist inzwischen komplett wolkenbedeckt.










Noch einen weiteren Ort wollen wir uns anschauen: Montpeyroux. Dieser Ort war (wie viele der kleinen Dörfer in der Auvergne) seit den 1950iger Jahren fast völlig verlassen, in den letzten Jahren wurde er hauptsächlich von nach Paris „ausgewanderten“ Auvergnaten wieder entdeckt, die die alten Häuser kauften, renovierten und nun dort ihre Ferien verbringen. Zu dieser Jahreszeit ist hier nicht viel los, immerhin sind aber doch mehr Touristen unterwegs, als an den meisten anderen Orten, in denen wir in diesem Urlaub waren. Wir würden gerne irgendwo eine Kaffeepause machen, es gibt aber nur einige Restaurants und die haben um diese Uhrzeit, also ausserhalb der Mittag- oder Abendessenzeit, geschlossen.


















Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Rückweg zur Ferienwohnung, wo wir nach einem Stopp im Supermarkt (Einkauf von Proviant für die morgige Heimfahrt) nach gut anderthalb Stunden ankommen.

Zum Abschluss des Urlaubs gehen wir nochmal zum Truffade Essen in das zweite Restaurant (Auberge de Moneaux) in der Nähe der Ferienwohnung. Es handelt sich um einen Familienbetrieb, er kocht, sie bedient, wir werden herzlich begrüßt und nehmen natürlich das Truffade Menu. Zunächst gibt es einen gemischten Salat, dann die Truffade, heute statt mit Fleisch, mit Schinken. Danach sind wir eigentlich schon mehr als satt, es folgt aber noch eine riesige Käseplatte mit all dem leckeren Käse aus der Region, von dem wir aber nur ein paar Häppchen essen können. Schließlich gibt es noch Crème Brulée als zweite Nachspeise. Pappsatt verlassen wir gegen 21.00 Uhr das Restaurant.

In der Nacht schlafen wir dann vorhersehbar weniger gut, keine Ahnung wie die Franzosen das machen, kurz bevor wir aus dem Restaurant gingen, kam eine grössere französische Gruppe inklusive einiger kleiner Kinder. Das heisst, die haben dann zwischen 21.30 Uhr und 22/23 Uhr gegessen!


Wetter: vormittags sonnig, nachmittags bewölkt, abends Regen, ca. 15° C


LG Christina