nach Portugal komme ich immer gerne mit
Na dann rein, heute geht es auch mal wieder einen Tag weiter.
Samstag 15.04. EvoraEvoras historisches Zentrum wurde 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen, Grund genug für uns hier ausgiebig durchzustreifen.
Auf unserem Streifzug kommen wir zum römischen Tempel. Vierzehn Säulen stehen links von diesem Tempel, der ursprünglich im 1. Jahrhundert n. Chr. als ein Ort der Verehrung für Kaiser Augustus errichtet wurde (und nicht als Diana-Tempel wie fälschlicherweise angenommen).
Die im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale ist die größte mittelalterliche Kathedrale des Landes. Es ist ein ehrwürdiger, festungsähnlicher Bau.
Unterwegs findet man immer wieder interessante kleine Ecken/Verzierung
Am Largo da porta de Moura und zu dieser frühen Uhrzeit ist noch nicht viel los.
Die Einfassungen des Beckens sind eingekerbt, hier wurden die Amphoren abgestützt um sie zu füllen. Das große Becken unterhalb diente als Viehtränke. Von der anderen Seite sieht man im Hintergrund die Kathedrale.
Zeit für eine Kaffepause und unsere Nase lässt uns ein unscheinbares, kleines Cafe betreten und sind im Köstlichkeiten-Himmel gelandet.
Viele Einheimische holen sich hier ihre Backwaren und wir wählen auf gut Glück aus. Hinterher erfahren wir das wir Himmelskäse (li.) und Nonnenküsse (re. die orangen Teile) probiert haben. Der Käse hatte nichts mit Käse zu tun, sondern eher so ne Mandelmasse mit Fruchtfüllung und die Nonnenküsse waren unglaublich zart und süß.
Danach gibt's einen Spaziergang durch den Park
... mit Resten der Stadtmauer
Hier tummelten sich auch Pfaue und einer machte grad richtig schön nen Brauttanz - leider etwas versteckt im Schatten, aber eindrucksvoll.
Die Auserwählte Dame hat übrigens ihre Konkurrenz ständig vertrieben
Weiter geht es zur Igreja Real de São Francisco
Schöner Seitenaltar
Von oben ein schöner Blick über die Stadt
Dann gehen wir in die angrenzende Capela dos Ossos (Knochenkapelle).
Ihre Wände sind mit sorgsam angelegten menschlichen Knochen und übersichtlich angeordneten Schädeln bedeckt.
Ich hab ja schon öfter "Beinhäuser" gesehen, wo man die Knochen gestapelt hat, aber das man sie zur Verzierung benutzt hat sah ich hier zum ersten Mal.
Achja, auf dem Bogen durch den man geht, steht geschrieben: „Unsere Knochen, die hier liegen, erwarten eure”.
In dem kleinen Kreuzgang sieht man gut den Unterschied von alt und wiederaufgebaut.
Weiter geht es.... am Praça do Giraldo
.. und nach einer kurzen Mittagspause im Hostel geht es gestärkt am Aquädukt entlang. Dieses Meisterstück der Ingenieurskunst stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist eines der größten Aquädukte in Portugal. Damit wurde das Wasser aus den Quellen in Graça do Divor 18 Kilometer weit, bis zum Stadtzentrum, transportiert.
Die Einwohner nehmen die Pfeiler als Mauerersatz und haben ihre Häuser in die Bögen reingebaut.
Waschtag
Draußen vor der Stadtmauer sind wir auf unserem Parkplatz und fahren nun zu den älteren Denkmälern in Evoras Umgebung.
Erster Stopp am "Grande menir dos Almendres" - ein großes Phallussympol mitten in Korkeichen- und Olivenwald.
Der Spaziergang zum Menhir verläuft über einen Trampelpfad, es ist warm, die Vögel zwitschern und Blumen blühen - einfach herrlich.
Nächster Halt am Cromlech von Almendres - ein doppeltes, ost-west gerichtetes Steinoval in Form einer acht, das aus 92 tonnenartigen Menhiren besteht. Einige der Steine tragen Augenmotive, Kreise, Krummstäbe oder Zickzacklinien, sowie Sonnen- und Monddarstellungen als Verzierungen. Die Anlage wird an den Übergang von der Stein- zur Kupferzeit (4000 bis 2800 v. Chr.) datiert.
Und auch hier finden wir Korkeichen, die wir uns auch mal näher anschauen
Wir fahren weiter und folgen einfach den braunen Hinweisschildern, wobei wir bei einem eigentlichen Ziel anscheinend vorbeifahren, dafür aber diese interessante Kapelle entdecken... eingefügt in ein Dolmengrab.
Auf der Rückfahrt noch Stopp an einem erhalteten Dolemengrab
Blick von oben in die Kammer
Wir haben noch Lust auf eine kleine Wanderung und nehmen den Wanderweg am Aquädukt entlang.
Besonders aufregend ist der Weg nicht - oder vllt. sind wir von dem Tag schon mit Eindrücken übersättigt... irgendwann drehen wir um, war aber auf jeden Fall ein netter Nachmittagsspaziergang.
ÜN: Stay Inn Alehop
Gefahren: 87 km