Autor Thema: Viele Dellen, heiße Quellen: Denver - Yellowstone - Denver im Sommer 2016  (Gelesen 133837 mal)

Flicka

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Sonntag, 14. August


Ich habe schlecht geschlafen. Eigentlich kann ich mich ja mehr oder weniger darauf verlassen, dass ich um halb sieben aufwache, aber ein Wecker wäre doch besser. Das Handy hat allen Versuchen, es wieder nachhaltig in Gang zu bringen, getrotzt, der Akku ist hinüber, und einen anderen Wecker habe ich nicht dabei. Schon im Halbschlaf fällt mir ein, dass ich ja um einen Wake-up-Call bitten könnte, aber wie das nun mal mit Dingen im Halbschlaf ist: Man fasst den Entschluss, bewegt sich aber keinen Zentimeter.

Ich wache aber auch ohne Wecker um halb sieben auf und mache mich um kurz nach acht auf den Weg zum Treffpunkt bei „Don Hatch“, mit denen ich heute einen Tour auf dem Green River im Dinosaur NM unternehmen werde. Vor ein paar Tagen habe ich per E-mail nochmal eine Erinnerung an den Trip bekommen, verbunden mit Anweisungen, dass man z.B. eine Wasserflasche mit Karabiner zum Einhaken am Boot mitbringen solle. Wer hat bitteschön zufällig eine Wasserflasche mit Karabiner zur Hand, habe ich mich gewundert, aber als ich heute morgen beim Einchecken nachfrage, winkt die Mitarbeiterin ab: Die Wasserflasche kann man auch einfach ins Boot legen.

Wir sind 19 Leute, verteilt auf 3 Boote, und nach dem Verteilen und Anpassen der Schwimmwesten und der Helme machen wir aus auf den Weg in den Rainbow Park im Dinosaur NM.



Nach einer Dreiviertelstunde und kurz vor dem Fluss legen wir noch einen Stopp an einigen Petroglyphen ein. Sie stammen von Angehörigen der Fremont-Kultur, die hier vermutlich vom 9. bis zum 13. Jahrhundert lebten. Sie waren wohl Jäger und Sammler, bauten aber z.B. auch Mais an. Typisch sind die trapezförmigen Körper der dargestellten Menschen, oft sind auch Halsketten oder Schilde abgebildet, und man findet Darstellungen von Tieren und abstrakten Figuren.








Was die Symbole bedeuten, kann man nur vermuten. Vielleicht - so meint jedenfalls unser Guide - stellt das Symbol links den Zusammenfluss zwischen dem Green River und dem Yampa River dar:




Dann erreichen wir den Fluss, die Boote werden abgeladen und wir bekommen eine Sicherheitseinweisung. Wenn man über Bord gehen sollte, dann soll man die "Nose-and-Toes-Position" einnehmen, also auf dem Rücken paddeln und Kopf und Füße oben an der Wasseroberfläche. Wie der Guide uns erklärt, besteht die Gefahr, dass man mit den Füßen irgendwo unter Steinen und festgeklemmten Ästen eingeklemmt wird, wenn man versucht, zu stehen oder den Grund zu berühren, aber – so erklärt er nachvollziehbar – den Hintern hätte sich noch niemand eingeklemmt. Insgesamt ist die Sicherheitseinweisung aber wohl eher für wildere Touren gedacht - hoffe ich jedenfalls.

Und dann geht’s los. Wir klettern in die Boote, bekommen ein wenig Paddel-Unterricht und treiben langsam den Fluss hinunter, an tollen Felsformationen vorbei. Ab und zu sehen wir auch Tiere am Ufer.








Unser Guide erklärt gut, erzählt von den verschiedenen Gesteinsschichten, berichtet von netten Anekdoten aus dem Dinosaur NM und von anderen Flüssen. Ein auf eine Fels liegender Baumstamm führt dann zum Jahr 1983. Damals gab es offenbar heftiges Hochwasser, nicht nur hier, sondern beispielsweise auch im Grand Canyon und die Flüsse flossen so schnell, dass eine Gruppe es schaffte, den Grand Canyon in nicht einmal 40 Stunden zu durchqueren. Darüber soll es ein Buch geben, Emerald Mile, das ich mir gleich mal gedanklich notiere.

Wir sind aber viel gemütlicher unterwegs. Es gibt ein paar Stromschnellen, die ein wenig Wasser ins Boot befördern, eine willkommene Abwechslung bei dem heißen Wetter, aber es ist nichts dabei, wovor man Angst haben müsste.






Nach der halben Strecke landen wir an einem kleinen Strand an, wo es Picknick mit Sandwichs gibt. Ein paar steinbockartige Tiere tauchen plötzlich am Strand auf, sie scheinen gar keine Angst zu haben.








Außerdem taucht auch ein Boot des National Park Services auf, und unsere Boote werden einer Kontrolle unterzogen. Ich denke ja, dass es da nur um die Sicherheits-Ausrüstung geht, aber der Guide erzählt uns später, es würde sogar die Temperatur in den Kühlboxen kontrolliert. Weil sie hier Essen anbieten, unterliegen sie denselben Bestimmungen wie Restaurants.

Wir fahren weiter, immer wieder unter tollen Felswänden entlang. Man kann sich kaum sattsehen. Der Guide erklärt dass die Dino-Knochen-Wand des Dinosaur NM nicht weit von hier entfernt liegt und wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass der Bereich unter Schutz gestellt wurde: Der Finder der ersten Knochen konnte sich keine „Schürfrechte“ in dem Bereich einräumen lassen, weil Dino-Knochen keine Bodenschätze sind.






Dann erklärt der Guide, dass man an der Stelle, die wir gerade entlangtreiben, sehr gut schwimmen könne. Die beiden Mädchen im Boot wagen sich ins Wasser, na, das mache ich auch, denke ich, und lasse mich vorsichtig in den Fluss sinken. Es ist ein tolles Gefühl, die Felswände wirken noch gewaltiger als vom Boot aus, und es ist auch ganz nett, mal auszuprobieren, wie es sich außerhalb des Bootes so anfühlt. Obwohl der Fluss hier relativ langsam fließt und nichts passieren kann, ist es doch ein komisches Gefühl, ein Stück weit vor dem Boot den Fluss hinunterzutreiben und zu merken, dass die Strömung einen mitzieht.




Dem Guide gelingt es dann, mich mit einem Ruck an der Schwimmweste wieder ins Boot zu ziehen – dafür bekommt er später auch ein Trinkgeld. ;-)

Die letzten Kurven, die letzten kleinen Stromschnellen, dann landen wir leider schon an der Boat Ramp an und sind bald wieder auf dem Weg nach Vernal. Das war eine tolle Tour und die Mehrtagestouren, von denen der Guide uns unterwegs erzählt hat, würden mich ja eigentlich auch reizen.




Im Zimmer angekommen, hüpfe ich erst mal unter die Dusche und raste ein wenig auf dem Bett. Heute will ich eigentlich noch zum Fantasy Canyon, aber vorhin bei der Rückfahrt habe ich schon Wolken im Süden gesehen, und bis zum Fantasy Canyon ist es immerhin eine Stunde Fahrzeit, ganz zu schweigen davon, dass ich eigentlich nicht mit dem Ford Focus im Regen auf den Dirt Roads dort unterwegs sein will.

Gegen viertel nach fünf, früher als eigentlich geplant, mache ich mich dann doch auf den Weg. Die Wolken scheinen im Westen vorbei zu ziehen. Das Navi lotst mich brav zum programmierten Wegpunkt, der Abzweigung von der Glen Bench Road. Es ist die erste Kreuzung, an der von rechts eine asphaltierte Straße auf die Glen Bench Road mündet, und genau hier biegt man nach links auf die Dirt Road ab, die zum Fantasy Canyon führt. Netterweise ist der Weg auch wieder ausgeschildert.

Wer den Fantasy Canyon sucht: Ilona hat ja schon einen Beitrag dazu im Forum verfasst. Karten der Anfahrt findet man auch auf offiziellen Seiten, z.B. auf der Seite http://www.flaminggorgecountry.com/Fantasy-Canyon , wo man auch einen kleinen Plan vom Canyon selbst findet. Außerdem kann man inzwischen auch über Google Maps bequem dorthin finden. Wenn man dort als Ziel "Fantasy Canyon Parking" eingibt, findet Google Maps sofort die "richtige" Route:




Bei der Angabe von "Fantasy Canyon" in Google Maps findet man als Alternative auch einen Weg über eine südlichere Abzweigung von der Glen Bench Road, von der ich nicht weiß, ob man sie mit normalem Pkw befahren kann.


Ich komme nach ein paar Kilometern auf der brettharten Dirtroad schließlich am Parkplatz an und steige aus. Schon nach sechs Uhr, und immer noch knallt die Sonne unbarmherzig vom Himmel. Aber die Steine sind den Ausflug hierher absolut wert. Schon bei den ersten Felsen knipse ich mich fest. Kaum geht man ein paar Schritte weiter, entdeckt man wieder neue bizarre Formen. Unglaublich, dass das alles nur durch Erosion entstanden ist.
















Nach etwa einer Stunde trete ich die Rückfahrt an. Schon bevor ich wieder die asphaltierte Straße erreiche, sehe ich die ersten Pronghorns. Wenig später hopsen die nächsten über die Straße. Aber sie sind im Licht der untergehenden Sonne noch gut zu sehen. Was mir immer wieder einen neuen Schreck einjagt, sind die Selbstmörderhasen, die warten, bis das Auto sich nähert, um dann völlig irre aus dem Gras auszubrechen und über die Straße zu hetzen. Einmal überfahre ich beinahe ein kleines Hasenkind, aber es schafft es noch auf die andere Seite.

Zwischendurch wirft die Sonne dann Strahlen durch die Wolken, so dass ich dann doch mal kurz mitten auf der Straße anhalte und Fotos mache.




Im Dämmerlicht erreiche ich schließlich wieder Vernal und kehre im Diner neben meiner Unterkunft ein. Zuerst ist das Ding gähnend leer, aber kaum hat man mich dekorativ am Fenster platziert, kommen dann doch die nächsten Gäste und die Tische füllen sich. Ich nehme mir heute mal Pasta mit Chicken und falle schließlich satt und zufrieden im Zimmer aufs Bett, schreibe noch ein wenig Reisetagebuch und bewundere die Turnerinnen beim olympischen Stufenbarrenwettbewerb.

Heute hat mich schon die Inhaberin des Bed and Breakfast in Denver kontaktiert, um mir für den Fall einer späten Ankunft den Türcode mitzuteilen. Dort werde ich übermorgen eintreffen, morgen geht es erst mal nach Fruita am Colorado National Monument. So langsam kann ich die Tage zählen, bis der Urlaub vorbei ist.

Aber noch ist es nicht soweit.

Gute Nacht!

Andrea

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Dass man sich im Fantasy Canyon schnell "fest knippst" kann ich mir gut vorstellen, denn die Formationen regen in der Tat die Fantasie an. Toll ist das Schloss im Guckloch an dem seitlich ein Riesendrachen vorbeiguckt.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Paula

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Tolle Fotos vom Fantasy Canyon, das schaut so richtig außerirdisch aus  8)
Ich habe drei Tage in Vernal eingeplant, der Fantasy Canyon steht natürlich auf dem Plan aber da wäre eventuell auch Zeit für einen Bootsausflug. Wo hast du das gebucht? Und wie lange im Voraus?
Deine Tierausbeute ist wirklich erstaunlich, ich glaube du hast in drei Tagen soviel Vierbeiner gesehen wie wir in 3 Wochen.
Viele Grüße Paula

Flicka

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Ich habe drei Tage in Vernal eingeplant, der Fantasy Canyon steht natürlich auf dem Plan aber da wäre eventuell auch Zeit für einen Bootsausflug. Wo hast du das gebucht? Und wie lange im Voraus?


Gebucht habe ich diese Tour, und zwar im März:
http://www.donhatchrivertrips.com/day-trips/splitmountaincanyon-itinerary.php

Ich glaube, es gibt noch einen Konkurrenzanbieter mit einer ähnlichen Tour, da bin ich mir aber nicht mehr sicher. "Meine" Tour kann ich jedenfalls sehr weiterempfehlen. Die Anregung zu dieser Tour kam übrigens von Susan. Sie hatte auch bei dem selben Anbieter gebucht.

Paula

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Danke Flicka, das schau ich mir gleich mal an!
Viele Grüße Paula

Susan

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Freut mich, dass dir die Tour gefallen hat  ;D  Ich bin auch sehr gern nochmal mitgepaddelt. Die Tour ist einfach klasse!
Den Fantasy Canyon haben wir ja leider nicht geschafft- tolle Eindrücke von dort.
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Zitat
Netterweise ist der Weg auch wieder ausgeschildert.

Klasse  :thumb:.

Bilder vom Fantasy Canyon sind immer wieder schön anzuschauen. Vor allem hat doch jeder einen anderen Blickwinkel und entdeckt dadurch andere "Fabelwesen".

Die Bootstour hat mir auch gut gefallen, allerdings hätte ich mehr Rapids erwartet.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Flicka

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Rapids gibt's auf dieser Tour wenige, vielleicht drei oder vier. Wildere Touren haben sie natürlich auch im Angebot, vor allem auf dem Yampa River.

Christina

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Das war wieder ein gut gefüllter und abwechslungsreicher Tag! Die Bootstour hätte mir auch gefallen, aber ich hätte etwas Sorge in Richtung Sonnenstich gehabt mit Helmen, Schwimmweste und dauernd in der prallen Sonne. Beim Schwimmen bist du einfach mit deiner Kleidung ins Wasser, die dann wieder getrocknet ist?

Der Fantasy Canyon ist wunderschön mit diesen vielen Formen. Zu schade, dass man dort nicht zum Sonnenuntergang/blauen Stunde bleiben kann, wenn man nicht im Dunkeln zurückfahren möchte (was ich definitiv auch nicht machen würde).

Gut, dass du dich so gut auf deine innere Uhr verlassen kannst. Ich hätte mir beim ersten Supermarkt mit Elektroabteilung einen Wecker gekauft :)



LG Christina

serendipity

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Was für ein schöner Tag!

Die Paddeltour gefällt mir und das man auch noch ein Bad nehmen kann  :thumb:
Sind die Helme Pflicht? Ja, ich weiß Sicherheit, aber ich stelle es mir ziemlich heiß darunter vor, da wäre mir eine Cap oder ein Hut schon lieber.

Und dann noch der Fantasy Canyon - bist du bewusst nicht bis zum Sonnenuntergang geblieben, weil du die Dirtroad nicht im Dunklen fahren wolltest? Ich fand damals die Fotos von unserem Doc zum Sonnenuntergang so klasse, aber auch so eine ganz tolle Location!

Flicka

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Ja, ich bin tatsächlich lieber vor Sonnenuntergang da raus, weil ich mir wegen des Rückwegs auf der Dirtroad und dann der Fahrt bei Dunkelheit bei Wildwechsel über die Landstraße schon so meine Gedanken gemacht hatte. Eigentlich hatte ich es auch anders geplant, aber es war auch so heiß dort, dass ich irgendwann ziemlich kaputt war.

Bei der Tour hat mir die Sonne aber nichts ausgemacht. Ich fand es angenehm. Ich glaube, Helm war Pflicht. Angezogen hatte ich extra ein schnell trocknendes Funktionsshirt und -hose über meinen Badesachen. Das war dann auch alles schnell wieder trocken. An den Füßen hatte ich Badeschuhe. Man hatte nämlich vorher den Rat bekommen, keine Flip Flops oder ähnliches anzuziehen, weil man richtigen Halt in den Schuhen beim Ein- und Aussteigen aus dem Boot braucht.

Flicka

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Montag, 15. August


Als ich heute morgen aufwache, ist der Himmel bewölkt. Da hatte ich ja gestern am Fantasy Canyon wirklich noch Glück gehabt.

Heute morgen ist mir der Himmel aber erst mal egal, denn als erstes steht der Besuch im Quarry des Dinosaur NM an.




Weil ich schon gegen halb neun dort ankomme, muss ich das Auto nicht unten am Visitor Center abstellen, sondern kann hoch bis zur Halle fahren. Dort stehen nur drei oder vier Autos, offenbar hält sich der Andrang doch in Grenzen. Ich bin auch mal gespannt, was mich hier erwartet. Eigentlich bin ich darauf eingestellt, ein paar mühsam im Gestein erkennbare kleine Knochenstücke zu sehen.

Das Gegenteil ist dann aber der Fall, schon direkt am Eingang kann nach von unten nach oben eine Wand hinaufschauen, die vor riesigen, gut herauspräparierten Knochen nur so strotzt. Ich kaufe mir für 1 Dollar eine Broschüre, um die Knochen besser einordnen zu können und spaziere selbstvergessen an der Wand entlang, zuerst unten, wo man auch Knochen anfassen darf. Dann gehe ich hinauf in die obere Etage, von der aus man einen besseren Blick auf die Wand hat. Verschiedene Dinosaurierskelette stecken in der Wand, unter anderem auch das Skelett eines Camarasaurus, von dem man auch den Schädel sieht.












Ein paar Fotos zeigen die ersten Funde und die ersten Besucher, ein Schaubild zeigt, wo bereits Knochen gefunden und in welche Museen sie gewandert sind. Dass das Dinosaur NM in der heutigen Form existiert, ist dem Entdecker der Knochen, Earl Douglass, zu verdanken, der bereits nach wenigen Jahren die Idee hatte, der noch nicht „ausgegrabene“ Bereich solle so belassen, eingehäust und Besuchern gezeigt werden. Er selbst hatte die Knochen, die heute in der Wand zu sehen sind, nicht ausgegraben, das erfolgte erst in den folgenden Jahren, und viele Knochen sind heute noch verbogen und werden „virtuell“ ausgegraben.






Im Quarry-Museum verbringe ich über eineinhalb Stunden, das hätte ich vorher nicht gedacht. Danach mache ich mich auf den Weg in den Teil des Dinosaur NM, der in Colorado liegt, zum Aussichtspunkte „Harpers Corner“. Dass es bis dahin eine lange Fahrerei sein würde, war mir vorher schon klar gewesen, aber die Strecke zieht sich doch wie Kaugummi. Kurz nach der Wiedereinfahrt ins Monument sind zwar ein paar attraktive Felsen zu sehen, aber dann baut sich vor mir eine graue Regenwand auf. Das Navi teilt mir mit, dass ich noch 35 Minuten fahren werde, bis ich Harpers Corner erreiche. Angesichts der vielen hundert Meilen die ich in diesem Urlaub schon gefahren bin, ist das zwar nicht viel, aber ich frage mich plötzlich, welchen Zweck es denn hat, insgesamt 70 Minuten hin und zurück zu fahren, um bei Wolken und vielleicht sogar Regen einen Blick hinunter zu werfen und dann wieder ins Auto zu steigen.





Kurzentschlossen wird gewendet, Harpers Corner muss ohne mich klar kommen, ich fahre zurück. Zeit hätte ich eigentlich genug, aber einfach keine Lust.


Stattdessen steuere ich Richtung Süden und mein Zwischenziel, den Canyon Pintado, an. Dort gibt es Felszeichnungen indianischer Völker, manche ein paar hundert, manche über tausend Jahre alt. Bis ich dort ankomme, habe ich schon das Gefühl, dass ich der einzige Tourist bin, der jemals diese Straßen befahren hat.

Den Lookout-Point verpasse ich irgendwie, aber ein paar Meilen südlich findet sich ein Hinweisschild auf die ersten Felszeichnungen und -ritzungen. Infotafeln erklären, dass man für die Runde hier an den Felszeichnungen entlang mindestens ein bis zwei Stunden einplanen muss, ach du liebe Güte. Es st zwar bewölkt, aber trotzdem ziemlich heiß. Ich schaue auf den Plan und gehe dann entgegen der vorgeschlagenen Runde direkt zum „Sundagger“. Die Figur könnte möglicherweise hier angebracht worden sein, um bestimmte Jahreszeiten, z.B. die Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr und Herbst anzuzeigen, denn ein überhängender Felsen wirft an bestimmten Daten seinen Schatten quer über die Spiralen, aber genau weiß man es nicht.



Dann absolviere ich doch noch die restliche Runde und stelle fest, dass der Zeitbedarf doch sehr großzügig angegeben war. Mir reicht jedenfalls eine knappe Dreiviertelstunde. Leider stelle ich bald fest, dass man hier eine eigentümliche Informationspolitik verfolgt. Statt einfach die Felszeichnungen zu erklären, werden auf den jeweiligen Infotafeln Fotos von weiteren Felszeichnungen gezeigt, die aber gar nicht hier zu sehen sind. Das merkt man aber leider erst, wenn man auf der Suche danach vergeblich die Felswände abgesucht und sich die nackten Beine im Gestrüpp zerkratzt hat.

Am nächsten Punkt gibt es nur wenige Fels“kratzungen“ zu sehen, dafür gibt es auf den Infotafeln Fotoss von dem Pferd und dem Steinbock (?), die ich eben an der anderen Stelle im Fels gesehen habe. Spätestens jetzt ist klar, dass auf den Infotafeln anderes gezeigt wird als der verwirrte Besucher in den Felsen sehen kann.

Die nächste Stelle lasse ich aus, weil man da erst mal irgendeine Gravelroad absolvieren muss, an der übernächsten fahre ich erst mal versehentlich vorbei, so dass ich an der Kokopelli-Site halte. Die Figur stellt wohl einen Flötenspieler dar und ist bei vielen Indianervölkern im Südwesten der USA bekannt.






Ein Stück zurück an der White Birds – Site sind dann verschiedene weiße Zeichnungen und eine farbige Figur zu sehen.






Als letztes steuere ich die „Waving Hands“ an. Ebenfalls an dieser Stelle zu finden ist der „Guardian“, eine Figur, die wohl aus einer Übergangszeit zwischen dem Barrier-Canyon-Stil und dem Fremont-Stil vor 2000 – 1500 Jahren stammt.  Aus welcher Zeit die Hände stammen, weiß ich nicht mehr, aber sie sind jedenfalls jüngeren Datums.








Während ich mir die Zeichnungen angeschaut hatte, war es bewölkt, aber jetzt brauen sich richtig schwarze Wolken zusammen. Das Navi verrät, dass ich noch über eine Stunde Fahrzeit vor mir habe. Dann mal los, hoffentlich gerate ich nicht mitten in ein Gewitter. Die Straße führt dann in engen Kurven immer weiter nach oben, ich sehe ein Reh mit zwei Kitzen, die aber leider flüchten, und Kühe und Kälbchen am Straßenrand.




Als ich den Douglass Pass endlich überwunden habe, wird das Wetter wieder besser, man kann im Süden sogar blauen Himmel erkennen.

Ich merke, dass ich immer müder werde. Heute bin ich irgendwie nicht fit, und es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, Harpers Corner sauen zu lassen. Kurz bevor ich in Fruita ankomme merke ich schon, wie mir die Augendeckel schwer werden. Kurz nach drei komme ich schließlich in Fruita im Balanced Rock Motel an, lade mein Zeug ins Zimmer und mache mich zu Fuß auf den Weg, um im nahen Burger King etwas zu essen, denn das Schild habe ich schon von der Moteleinfahrt aus gesehen und im Auto habe ich heute ja schon einzige Zeit gesessen. Wie in den USA üblich ist man auf Fußgänger aber nicht so wirklich eingerichtet, und ich muss über zwei Straßen hüpfen, bevor ich eine Kreuzung mit Fußgängerampel erreiche. Weil man hier ja nicht so oft zu Fuß geht, ist an der Fußgängerampel auch erklärt, wie sie funktioniert und bei welchen Zeichen man stehen muss und bei welchen man gehen darf  - und nein, die Beschreibung richtet sich definitiv nicht an Kinder.

Ich esse im Burger Kind und kaufe dann im gegenüberliegenden Supermarkt noch ein paar Getränke, darunter eine sündhaft teure Flasche Perrier, etwas zu essen, nämlich ein sündhaft teures Delikatessen-Sandwich und einen sündhaft teuren griechischen Salat, dann schleppe ich meine Beute ins Zimmer und werfe mich erst mal bei voll aufgedrehter Klimaanlage aufs Bett. Hier ist es richtig heiß, drückend heiß, und im Süden über dem Colorado NM ballen sich die Wolken zusammen. Ich wasche noch eine Hose und ein Shirt, sortiere die ersten Sachen aus und bewege mich ansonsten die nächsten eineinhalb Stunden nicht mehr vom Bett.

Kurz nach sechs mache ich mich auf den Weg zum Colorado NM. Im Himmel hängen dicke Wolken, aber drüben auf der anderen Seite von Fruita liegen die Hügel in der Sonne, vielleicht wird es also doch noch was mit Fotos in Sonnenuntergangslicht. Ich halte am Fruita Canyon Overlook, wo ein Hase und ich uns gegenseitig zu Tode erschrecken, und schaue hinunter auf die Straße, die ich gerade hochgefahren bin.






Leider zieht es sich dann aber noch mehr zu. Als ich den kurzen „Otto's Trail“ gehe, verdunkelt sich der Himmel immer mehr. Die Felsen wirken blass, und langsam kommt Wind auf.






Inzwischen sieht es Richtung Norden schon richtig dramatisch aus.




Also breche ich um viertel nach sieben weitere Fotoversuche ab und flüchte mich in Richtung des sicheren Autos. Es wird immer stürmischer, und ein paar Regentropfen bekomme ich auch ab. Ich bin froh, als ich schließlich wieder im Auto sitze.

Mal gespannt, wie es morgen hier aussieht. Vielleicht regnet es sich über Nacht richtig aus und ich bekomme morgen Felsen im Sonnenschein zu sehen. Wenn nicht, starte ich gleich nach Denver durch.

Heute abend verziehen das Laptop, der griechische Delikatessensalat und ich uns aber zu einer Menage à trois ins Bett.

Gute Nacht!

soenke

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Hallo Flicka,

ich persönlich finde den Grand Teton NP wunderschön mit herrlichen Wanderrungen. Da werde ich irgendwann auch nochmal vorbeischauen.

Den Red Fleet State Park kannte ich auch nicht, bin positiv überrascht von deinen Bildern und Eindrücken.

Die Boots/Paddeltour auf dem Green River finde ich ebenfalls super, ein tolles Erlebnis und du hast dich sogar getraut darin zu schwimmen ! :)

Dinos, Felsmalereien und der Fantasy Canyon waren nicht so mein Ding, aber trotzdem interessant davon zu hören. !!

Diese Reise kann gerne noch viel länger gehen............

LG Sönke

Flicka

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Hallo Flicka,

ich persönlich finde den Grand Teton NP wunderschön mit herrlichen Wanderrungen. Da werde ich irgendwann auch nochmal vorbeischauen.


Ich glaube das gerne. Ich bedauere auch sehr, dass ich den armen Park so diskreditiert habe.  ;)



Diese Reise kann gerne noch viel länger gehen............


Tja, könnte sie. Tut sie aber leider nicht. Aber damit uns der bevorstehende Abschied nicht ganz so schwer fällt, verhüllt der Himmel immer mehr sein Antlitz, und wir greifen das Thema "Dellen" wieder auf. Bis gleich!

Flicka

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Dienstag, 16. August


Als ich heute morgen mein Gepäck ins Auto lade, schaue ich mir mal die Sandspur näher an, die sich seit ein oder zwei Tagen quer über die hintere Stoßstange zieht. Als ich vorsichtige darüberkratze merke ich schnell: Das ist kein Sand. Das ist ein Riss. Er geht durch die Stoßstange durch und zieht sich quer von einer Ecke zur anderen. Da muss mir einer draufgefahren sein, so ein Mist! Der Hagelschaden, der Frontschaden vom Yellowstone Park und jetzt auch der Riss am Heck. Na ja, übermorgen werde ich das Auto abgeben und dann mal schauen, wie man auf so viele Schäden reagiert. Ich beschließe: Wenn die mir Ärger machen, dann kaufe ich die Karre halt! Jetzt checke ich erst mal aus und starte in den Tag.

Heute morgen sieht es am Himmel etwas besser aus als gestern, bloß ist das bisschen blauer Himmel irgendwo im Westen zu sehen, wo es nicht viel nützt, und im Osten versteckt sich die Morgensonne hinter Wolken. Ich fahre trotzdem wieder ins Colorado NM, vielleicht wird es ja sonniger.






Das Visitor Center ist ganz nett gemacht, und hier finde ich immerhin John Otto, nach dem der gestrige Otto's Trail benannt ist. Aber die Sonne versteckt sich weiter.




Ich wandere also den Rim Trail entlang, immer in der Hoffnung, dass die Wolken aufreißen, aber daraus wird leider nichts: Es bleibt bewölkt, die Felsen liegen im Schatten und statt roten Steinen sieht man nur ein mattes braun-grau. Ich versuche schließlich, wenigstens ein paar Pflanzen abzulichten.










Am Grand View Point lege ich ein Picknick ein und lausche dabei den ruhigen Erklärungen, die eine Frau einem Besucher gibt. Sie scheint eine Rangerin zu sein oder gewesen zu sein, kennt sich jedenfalls gut hier aus und erzählt beispielsweise von John Otto, der sich so in die Gegend verliebte, dass er die Gründung des National Monuments durchsetzte und beispielsweise die Straßen im Park neu bauen ließ. Ein einfacher Mensch scheint er aber nicht gewesen zu sein, jedenfalls hat er zwar in einem der Canyons geheiratet, der deshalb heute Wedding Canyon heißt, den einfachen Wunsch seiner Frau, ein Haus für sie beide zu bauen, wollte er aber nicht erfüllen, weil er nicht in einem Haus wohnen wollte. Der Mann hatte offensichtlich Prinzipien, war aber evtl. nicht so ganz beziehungsfähig. So trennten sich die beiden wieder kurz nach der Hochzeit.








Einen Stopp lege ich noch an den Coke Owens ein, aber auch hier wirkt alles grau-braun und trist.




Schade, die Gegend ist schon toll, aber bei diesem verhangenen Himmel sieht auf den Fotos irgendwie alles gleich aus, und so beschließe ich, den Rest des Monuments nur noch vom Auto aus zu besichtigen, programmiere das Navi und mache mich auf den Weg Richtung Osten. Über viereinhalb Stunden habe ich bis Denver vor mir, die ersten Kilometer noch im Park, dann ein paar Kilometer in Grand Junction auf Highways – die das Navi wie auch letztes Jahr in Kanada übrigens konsequent als HaWeYpsilons bezeichnet – und dann geht es auf die Interstate Richtung Denver.

Ich bin darauf eingestellt, dass das eine öde Autobahnfahrt wird, und deshalb bin ich umso überraschter, wie abwechslungsreich die Fahrt wird. Die Interstate führt in Kurven durch canyonartige Täler, folgt dem Flussverlauf, und schließlich wird die Routenführung für etwas 15 Meilen geradezu alpin. Das macht das Fahren viel leichter, auch wenn ich mal wieder im Radio außer einem christlichen Kanal kaum etwas finde. Warum sind eigentlich immer die christlichen Kanäle die mit dem besten Empfang? Es wird ja kaum an göttlichem Einfluss liegen.




Nach etwa drei Stunden Fahrt bin ich aber trotzdem ziemlich kaputt und lege eine Pause in einem Pizzaimbiss in Frisco ein. Hier liegt es also, das mysteriöse Frisco, das mir schon öfter in Anfänger-Routenberatungs-Threads begegnet ist, wenn von San Francisco die Rede war. Gestärkt fahre ich gegen viertel nach drei weiter, mit noch etwa eineinhalb Stunden Fahrt vor mir. Der Verkehr wird dichter, und kurz vor dem langen Johnson-Tunnel fängt es dann auch noch an zu regnen.

Etwa eine halbe Stunde vor der Ankunft biege ich dann noch für eine Stippvisite auf dem Lookout-Mountain von der Interstate ab. Wie befürchtet, ist es diesig und von Denvers Skyline kaum etwas zu erkennen. Vielleicht muss man abends hierher fahren, wenn die Lichter an sind.




Ich schaue noch kurz an Buffalo Bills Grab vorbei. Irgendwie ist es auch ein Abschied von dem Natur-Teil der Reise, bevor es für die letzten eineinhalb Tage noch in die Stadt geht.

Das Navi ist erleichtert, dass ich ihm wieder folge. Es lotst mich schnell wieder auf die Interstate zurück und um mir zu zeigen, wie nützlich es ist, traktiert es mich ab jetzt im Minutentakt mit Alternativvorschlägen, weil die ursprünglich berechnete Route sich nun angeblich 6 Minuten verzögern würde. Ja, ich weiß, es ist fünf Uhr, Berufsverkehr, da vorne staut es sich schon, aber ich will trotzdem auf der Interstate bleiben. Endlich scheine ich die einzig mögliche Alternativroute verpasst zu haben, und das Navi gibt auf und wir vertragen uns wieder. Ein Stück weit komme ich nur noch langsam vorwärts, aber nach einer Interstate-Gabelung sind die Spuren wieder ziemlich frei und ich komme wieder gut voran. Erst in der Innenstadt wird es dann wieder zäh, und das erklärt sich bald dadurch, dass die Strecke am Coors-Stadion vorbei führt, wo heute abend die Rockies Baseball spielen. Ich hatte bei der Planung der Tour mit dem Gedanken gespielt, mir für heute abend ein Ticket zu kaufen und bin jetzt froh, dass ich das nicht gemach habe, denn das wäre echt Stress geworden.

Auf dem Weg zur Unterkunft lande ich dann versehentlich auf einer Rechtsabbiegerspur wo das Navi mich eigentlich geradeaus sehen will. Bei der Berechnung der Alternativen schwitze ich bald Blut und Wasser, denn ständig soll ich links fahren, wo ich nicht fahren darf, und kaum habe ich mich ganz links eingeordnet, will es mich dann doch nach rechts schicken. Mit wackligen Knien komme ich schließlich in einer Straße an einem Park an, und kaum denke ich mir, wie hübsch es hier ist, erklärt mir das Navi, ich hätte mein Ziel erreicht. Wie, jetzt doch schon? Ich schaue mich um, und richtig, da ist das Queen Ann Bed and Breakfast, in dem ich vor dem Ende der Reise zweimal übernachten werde.

Nach den letzten Tagen in anonymen Motelräumen bin ich hier in einem gediegenen, hübsch eingerichteten Haus gelandet. Die Inn-Keeperin, die aber nicht die Besitzerin ist, steht gerade in der riesigen Küche und backt Kuchen, während im Aufenthalts- und Frühstücksraum Gäste bei Wein und Käsehäppchen sitzen. Ich bekomme eine kurze Führung durch das Haus, hinter dem auch noch ein kleiner Garten liegt, dann zeigt sie mir das Zimmer. Sehr schön, zwar klein, aber wie beschrieben mit einem „Mural“, für sowas habe ich doch was übrig.

Ich parke das Auto hinterm Haus und muss dreimal rauf und runter laufen, bis ich schließlich (fast) alles im Zimmer habe. Das Auto sieht jetzt wieder manierlich aus, dafür sieht das Zimmer aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, wie soll das bloß wieder alles in den Koffer?

Egal, ich gehe erst mal zur „Happy Hour“ runter und gönne mir ebenfalls Käse und Wein, dann noch einen erfrischenden Ingwer-Eistee und setze mich eine Weile auf die Couch. Genau das habe ich jetzt gebraucht, eine nette heimelige Unterkunft zum Wohlfühlen.






Ein wenig später will ich noch die Stadt erkunden und marschiere los. Gegenüber im Park spielen sie Volleyball, das ist ja nett. Ich fühle mich richtig wohl hier.

Allerdings sind das Wetter und ich heute wirklich keine Freunde. Ich bin keine fünfzig Meter weit gegangen, als die ersten dicken Regentropfen herunterplatschen. Vor mir türmen sich schwarze Wolken, das gibt bestimmt gleich ein Gewitter. Während ich an einer Fußgängerampel warte, wird der Regen dichter. Hm, eigentlich wollte ich heute abend entspannt durch Denver spazieren, aber im Regen ist es mit der Entspannung nicht weit her. Ich überlege kurz, ob ich mir irgendwo ein gemütliches Pub oder etwas ähnliches suchen soll, aber ich habe keine Idee, ob es sowas in der Nähe überhaupt gibt. Andererseits habe ich es in der Unterkunft wirklich nett. Also drehe ich um, marschiere wieder zurück, unterhalte mich noch ein wenig mit anderen Gästen, die es sich neben der Haustür auf der überdachten Veranda gemütlich gemacht haben und setze mich dann mit dem Laptop auf die Couch und schreibe bei klassischer Musik E-mails und Reisetagebuch.




Später lege ich einen Leseabend im Bett ein und hoffe darauf, dass es morgen wieder schönes Wetter wird.

Gute Nacht!