31.08.2016 Nelspruit (Adam´s Calendar)An diesem Tag ging es zu einem unserer Hauptgründe, warum wir überhaupt nach Südafrika gekommen sind. Wir wollten zum Adam´s Calendar, solange er noch steht. Trotz intensiver Internetsuche, konnte ich nicht herausfinden, ob wir nur zu Fuß zu diesem Ort gelangen oder ob er auch mit einem Fahrzeug zu erreichen ist. Auf Google Earth sind jedenfalls Wege zu sehen.
Während der Planung beschloss ich daher 2 SUV's am Krüger Airport zu mieten. Mit einem Womo fuhren wir zum Flughafen. Wir konnten sogar kostenlos auf einem bewachten Parkplatz für zu hohe Fahrzeuge parken. Pünktlich zur Öffnungszeit erschienen wir beim Vermieter Bidvest Car Rental. Alles lief sehr freundlich und rasch ab. Bald waren wir auf dem Weg Richtung Kaapschehoop. Um 8 Uhr waren wir bei der Abzweigung zum Adam´s Calender. Der Feldweg war mit einem Tor blockiert. Es war durch eine dicke Kette verschlossen. Zusätzlich war ein Schild aufgestellt, dass den Zugang untersagte.
Wir fuhren die wenigen 100m zum Ort Kaapschehoop, um uns zu informieren. Hier war aber alles noch im morgendlichen Tiefschlaf. Jetzt sind wir so weit gereist um hier her zu kommen. Aufgeben kam nicht in Frage. Wir beschlossen, die Fahrzeuge gegenüber dem Tor zu parken und trotz Hinweisschild die Wanderung zu wagen. Ein Mann mit seinem Sohn kam zufällig vorbei und fragte uns, ob wir zum Adam´s Calendar wollten. Wir benötigen dazu einen Guide. Er hat eine Telefonnummer, wie wir ihn kontaktieren können. Wir sagten zu ihm, dass wir kein Telefon mithaben. Mit seinem wollte er aber nicht telefonieren. Dann kann er uns auch nicht weiterhelfen.
Wir machten uns auf den Weg und versuchten so rasch wie möglich hinter eine Kuppe zu kommen. Beim Adam´s Calendar gibt es einen Geocache, so können wir ihn nicht verfehlen. Bald nach dem Tor kommt ein erster Megalith, der auf den besonderen Ort hinweist.
Wir folgten dem Weg, der nach der Kuppe in ein Tal hinunterführte. Nach mehr als einer halben Stunde kamen mir das komisch vor. Der Weg führte immer tiefer hinab. Ich wusste aber das der Adam´s Calendar auf einem Felsvorsprung hoch über der Ebene ist. Ich kam zu dem Schluss, dass uns das Garmin ein Schnippchen geschlagen hat. Der Weg führt die verwachsene Felswand entlang. Wenn wir den Bereich des Bauwerkes erreichen, zeigt das Garmin einen direkten Weg an. Der konnte aber nur über die Felswand führen, was unmöglich war. Wir hätten beim Megalithen den rechten Weg nehmen müssen. Wir drehten um und gingen den Weg zurück. Schon beim Hinweg war mir eine Abkürzung aufgefallen. Auch hier war ein Verbotsschild aufgestellt, das war uns nun egal. Wir ersparten uns so rund eine halbe Stunde Wegzeit. Die Kuppe bot uns zusätzlich Sichtschutz. Ein schöner Weg führte der Felskante entlang.
Wir erreichten einen Baum der als Tempel bezeichnet wird.
Hier befanden sich auf einem Steingebilde einige Gaben, die von den Besuchern zurückgelassen wurden.
Der Weg geht weiter entlang der Felswand.
Die Aussicht ist großartig. Auffällig für uns sind die beiden Pyramidenberge in der Ebene.
Bald tauchten Steine neben dem Weg auf. Stehende und liegende Megalithen.
Etwa 15 bis 20 Minuten später erreichten wir den Adam´s Calender.
Er wurde um 2005 zufällig von Johan Heines einem Rettungshubschrauberpiloten, während eines Einsatzes entdeckt. Es handelt sich um einen Steinkreis. Mit den zumindest 75.000 Jahren, ist es das älteste bekannte Bauwerk auf der Erde. Es gibt eine heftige Diskussion, über das Alter, Sinn und Entstehung. Ihr könnt euch selbst ein Bild machen, indem ihr nach Adam´s Calendar im Internet sucht. Ich habe euch auch ein paar Links angefügt:
http://quer-denken.tv/1374-adams-kalender/http://www.shivasheaven.com/2015/11/13/adams-calendar-in-suedafrika-der-aelteste-kalender-der-welt/http://www.ancient-origins.net/ancient-places-africa/adam-s-calendar-oldest-megalithic-site-world-003160Es wird behauptet, dass die Steine zufällig hier liegen. Wer hier gewesen ist, dem ist klar, dass es nicht zufällig sein kann. Die Megalithen sind aus einem komplett anderen Material als die Steine vor Ort und sind eindeutig angeordnet und auch bearbeitet.
In den Texten ist auch von Bauwerken die Rede, die über die gesamte Südhälfte von Afrika verteilt sind. Wenn man weiß nach was man Ausschau halten soll, sind sie auch von der Autobahn aus zu sehen. Wir haben welche zwischen Nelspruit und Johannesburg gesehen. Auch auf Google Earth sind sie zu erkennen. Leider werden und wurden viele durch die intensive Holz-, Zuckerrohr usw.-wirtschaft zerstört.
Imposant sind die beiden Menhire im Zentrum. Einer ist beschädigt.
Um diese beiden Zentralsteine sind weiter Steine angeordnet. Sie stehen meist in einer Flucht zu den Zentralsteinen. Diese Steine hier sind nach der Wintersonnenwende ausgerichtet, wenn von den Zentralsteinen in Richtung dieser Steine geblickt wird.
Das Szenario aus anderen Blickwinkeln
Diese Steine sind nach dem Untergang des Oriongürtels ausgerichtet
Im Hintergrund des vorangegangenen Bildes ist ein Baum zu sehen. Er steht genau auf der Nordachse. In diesem Bereich findet sich dieser Stein, der wie ein Schlangenkopf aussieht und auf eine Bearbeitung schließen lässt.
Auf der Ostseite finden sich einige umgestürzte Steine mit interessanten Formen.
Nach 2 Stunden machten wir uns auf den Rückweg. Noch ein letzter Blick:
Auf dem Rückweg sind auch die Steinansammlungen, die Allee genannt wird, zu sehen.
Auch hier gibt es einige interessante Anordnungen.
Zum Vergleich noch Steine, wie sie hier auf dem Plateau und der Felswand vorkommen.
Als wir zurück zu unseren Fahrzeugen kamen, brauste ein weißer Pickup heran. Ein Mann sprang heraus und begann mit uns zu schimpfen. Was wir hier wollen? Ob wir die Schilder nicht gesehen hätten usw. Wir entgegneten, dass wir uns nicht auskennen. Wir kommen aus dem fernen Europa und wollten nur den Adam´s Calendar sehen. Wir stellten uns einfach dumm. Er wurde dann ruhiger und erzählte uns, dass hier laufend irgendwelche Spinner kommen die Geocachen (!), Pokemon spielen oder irgendein Voodoozeugs aufführen. Sie haben die Straße sperren müssen, da sie immer irgendwo in der Gegend umherfuhren. Als er weg fuhr kam schon ein LKW mit Holzstämmen, um die Zufahrt noch besser zu barrikadieren.
Ich bin gespannt wie lange es den Steinkreis noch geben wird. Den Schildern nach, gehört das Land schon der Holzindustrie und die Industriebäume sind gefährlich nahe.
Durch den falschen Weg, den wir am Anfang genommen haben, war es nun schon früher Nachmittag. Nach dem Besuch des Adam´s Calendar wäre noch das Stone Circle Cafe in Waterval Boven auf dem Programm gestanden. In diesem Cafe werden Fundstücke ausgestellt und unweit befinden sich gut erhaltene Steinbauwerke. Die Fahrzeugrückgabe würde dann aber sehr knapp werden. Wir beschlossen daher zurück nach Nelspruit zu fahren und einen gemütlichen Nachmittag zu absolvieren.
In einem nahen Einkaufszentrum zu unserem Campingplatz entdeckten wir diesen Cola-Tempel.
Cola dürfte so etwas wie ein Grundnahrungsmittel in Südafrika sein.
Magdalena bekam noch eine Rastafrisur.
Die Arbeiten sind so aufwändig, dass sie Frau bei Sonnenaufgang am nächsten Tag nochmals kommen musste, um ihr Werk fertigzustellen.