17. Tag Mittwoch 26.10.2016Obwohl es warm war habe ich bald geschlafen, nackt unterm Moskitonetz. Ich war ziemlich müde und habe durchgeschlafen, kurz vor 7 war ich wach und mußte aufs Klo, dann konnte ich auch gleich duschen. Beim duschen wird das Bad überschwemmt weil es keine Duschwanne gibt und man muss das Wasser mit einem Gummischrubber wieder "einfangen" sowas mag ich ja gar nicht. Um halb 8 waren wir die ersten beim Frühstück für das im Innenhof gedeckt war.
unser Zimmer lag übrigens im ersten Stock. Gestern Abend war es ja schon dunkel als wir ankamen und es hatte ja in Strömen geregnet, heute war es zum Glück nur bewölkt und bevor wir uns zum Frühstück setzten haben wir uns erst mal die Hotelanlage angeschaut.
Auch im Innenhof vor dem Restaurant:
Ein Aufenthaltsbereich:
und das beste: der Pool
genau da sah ich mich heute Nachmittag! Im Wasser mit Blick auf die Berge, genau so stelle ich mir Urlaub vor
Beim Frühstück merkte man dann wieder dass das ein von Europäern für Wessies geführtes Hotel war: es gab nur nur europäisches Frühstück mit Tost, Marmelade, Bacon, Eiern, Joghurt mit Müsli, frischem Saft und Kaffee. Nicht das was mein Freund gern zum Frühstück ißt. Auf der Speisekarte standen aber auch Nudelsuppen bei den Snacks für zwischendurch, die hat Josef zum Frühstück bestellt, das wurde akzeptiert. Die Nudeln waren zwar Instantnudeln aber das Gemüse war frisch. So langsam trudelten die restlichen Gäste ein: Franzosen, Engländer und Deutsche.
Um 9 Uhr wurden wir abgeholt und fuhren 15 Minuten zu einer Floßlandestelle am Yulong Fluß. Es war für heute Vormittag eine Floßfahrt geplant und weil die Fahrt zwei Stunden dauern sollte mußte ich erst noch eine Örtlichkeit aufsuchen. Erfreulicherweise waren die Toliletten sauber.
Frau Van übergab uns dann einem Flößer, wir kamen zu zweit auf ein schmales Floß, mußten eine Schnur umlegen an der ein Styropurrettungsring befestigt war und dann gings los. So schaut das dann aus:
es waren nur solche Zweierflöße unterwegs, keine größeren. Der Fluß war ganz ruhig und floß nur sehr träge, das Boot wurde mit dem Stab vorwärtsgestakt, jedesmal wenn der Flößer den Stock aus dem Wasser zog drehte er ihn um bevor er ihn wieder ins Wasser steckte, vielleicht damit das Holz gleichmäßig naß wird? das ergab jedenfalls eine fast meditativ anzuschauende Bewegung. Unser Floß hatte keinen Sonnenschirm, das war auch nicht nötig, denn es war stark bewölkt, nur ab und zu kam die Sonne durch wie am Bild oben.
Die Landschaft durch die wir fuhren war absolut herrlich, erinnerte uns stark an die Halongbucht in Vietnam.
an manchen Stellen war das Ufer stark bebaut und man hat auch viele Baustellen gesehen. Wenn es so weiter geht wird von der Natur bald nicht mehr viel übrig sein.
eine Floßvogelscheuche
nach einer Weile fing der Flößer hektisch zu rufen an (wir verstanden natürlich nix) und zeigte auf unsere Beine. Und wir hörten den Fluß rauschen, okay da kommt wohl eine Schnelle. Also schnell die Kamera weggepackt und die Beine hochgehoben. So ging es über eine Stufe.
das Floß ist schon ziemlich tief eingetaucht aber auf dem Stuhl blieben wir trocken. Bis hierher waren ziemlich viele Flöße unterwegs gewesen und etliche drehten vor der Stufe um und fuhren zurück. Vor uns lag die volle Idylle
die nächste Sufe war niedriger, da habe ich gefilmt
die meisten Touristen waren übrigens Chinesen und ich bin natürlich wieder xfach fotografiert worden und oft rief man uns ein Hallo zu und fragte wo wir herkommen
das Wetter wurde auch besser, es wurde immer heller
hier kam mal wieder eine höhere Stufe und man sieht wie die Bautätigkeit die Landschaft verschandelt. Wir haben später unseren Guide gefragt ob es hier kein Natiurschutzgebiet und Baubeschränkungen gibt: nein nichts dergleichen.
da schwimmt unser Abendessen
Danach wurde der Fluß total ruhig und unser Flößer stakste ans Ufer um Pause zu machen
wir sind auch vom Floß runtergegangen aber man konnte nur direkt am Uferbereich ein Stück gehen und so haben wir am Floß gewartet bis der Flößer seine Pause beendet hatte, er schaffte es gleichzeitig zu essen und zu rauchen
um unser Floß schwammen Schwärme kleiner Fische rum, zm Fotografieren war das Wasser aber zu dunkel.
Ganz gemächlich ging es danach weiter. Ach war das schön hier
dann kamen wir noch mal zu einer höheren Stufe
hier gab es eine Rolltreppe für Flöße die in die andere Richtung wollen
nach gut zwei Stunden war die Fahrt zu Ende. Wir haben sie unglaublich genossen! Am Landeplatz wurden wir von unserem Guide und Faher erwartet und zurück ins Hotel gefahren. Die Rückfahrt habe ich mit dem Handy aus dem Auto raus gefilmt. Ich glaube zum Geburtstag wünsche ich mir eine Gopro Kamera mit dem Handy ist das zu mühsam.
Im Hotel haben wir zunächst Mittagspause gemacht. Wir haben uns in den Hof gesetzt und ich habe mir einen Bananenjoghurtshake und ein Eiersandwich bestellt. Danach war ich fit für den zweiten Programmpunkt des Tages: einer Radtour zum Mondfelsen. Unser Hotel hat einen Fahrradverleih, Frau Van, Josef und ich suchen uns je ein Rad aus und los gings.
über einen bestens angelegten Radweg sind wir wieder zum Fluß geradelt. Heute Morgen sind wir vom Hotel aus flußaufwärts gefahren, nun ging es flußabwärts, wir waren also auf einer neuen Strecke unterwegs. Der Weg ging immer am Fluß entlang und wir mußten immer wieder anhalten weil das Panorama so schön war
bei einer Brücke konnte man ans Wasser. Weil wir nicht wußten ob es hier Billharziose gibt sind wir lieber nicht ins Wasser gegangen. Es war aber mindestens 30 Grad warm und absolut Badewetter. Zum Glück war es bedeckt.
Ist das nicht absolut traumhaft hier?
eine schöne Libelle. Zum Glück gab es hier keine Stechmücken!
diese Frau ist mit einem Motorroller an den Fluß gefahren, Waschmachinen sind in China wohl nicht weit verbreitet. Wo immer ein See oder Fluß war haben wir Leute waschen sehen.
viele schöne Blumen gab es auch. Immer wieder waren große bunte Schmetterlineg zu sehen, die ließen sich aber nicht ablichten
und noch mal eine Fotopause
danach gelangten wir in ein Dorf und dann auch an eine große Strasse. Radfahren war kein Problem, denn es gab breite Fahrradwege an der Seite. Hier waren etliche Restaurants und Imbisstände, denn hier waren große Höhlen die man besichtigen kann. Das wußten wir vorher nicht, aber wir haben schon so viele Höhlen gesehen, da mußten wir jetzt nicht hin.
Im Gegensatz zum Uferweg gab es hier keinen Schatten und mitlerweile war die Sonne rausgekommen und es war total heiß. Ich war sehr erleichtert als wir an einem großen Parkplatz anhielten. Da war er schon der Mondfelsen:
keine Ahnung warum der so heißt, an einen Mond erinnert mich das nicht. Einfach ein kleiner Arch. Also da haben wir schon andere gesehen.
neben einer Imbisbude war eine Treppe und ein Podest aufgebaut, von dort oben fotografierte ein Mann diese Gruppe
Ich war völlig fertig und brauchte jetzt dringend eine Cola, aber die Getränke waren hier nicht gekühlt, die Flasche habe ich dankend zurück gegeben (die Verkäuferin hat überhaupt nicht verstanden was los war). An einem der anderen Stände gab es kalte Cola, ach tat das gut! Unser Guide trank eine lauwarme Limonade auch Josef war schon so weit akklimatisiert dass er einen ungekühlten Eistee genommen hat. Jeder wie er will
Frau Van erzählte uns dass es auch einen Weg zum Felsen hoch gibt, sie hat neulich eine Touristin dahinauf begleitet. Allerdings ist der Weg in ziemlich schlechtem Zustand und ihr Gast ist zweimal gestürzt. Bei dieser Hitze kam für mich eine Bergwanderung nicht in Frage, das war zum Glück auch nicht geplant.
Auf einem anderen Weg entlang einer fast nicht befahrenen Straße ging es zum Hotel zurück Frau Van immer voraus. Einmal wäre sie fast gestürzt als sich plötzlich eine große Schlange vor uns über die Straße wand und Frau Van vor Schreck fast vom Rad gefallen wäre. Gegen 3 Uhr waren wir im Hotel zurück und unser Guide verabschiedete sich für heute. Ich war jetzt komplett nass geschwitzt und habe mich riesig auf den Pool gefreut.
Nix wie rein!
es waren noch zwei Liegen frei und wir haben uns ausgebreitet. Nach einer Stunde zog es wieder zu und fing auch zu tröpfeln an, also sind wir ins Zimmer zurück gegangen, ich mußte eh noch Klamotten waschen. Kaum im Zimmer fing es wie aus Kübeln zu schütten an, nach einer halben Stunde war der Spuk aber wieder vorbei. Josef wollte noch mal zum Fotografieren an den Fluß, mir war in dieser Schwüle nicht nach weiteren Aktivitäten und habe mich erst mal eine Stunde ins Bett gelegt. Danach habe ich mich in den Hof gesetzt, Cappucino und einen wunderbaren Zitronenkäsekuchen bestellt und habe gelesen. Ständig flogen große Schmetterlinge in den Bäumen rum und ich versuchte sie mit dem Handy zu fotografieren. Plötzlich ließ sich einer auf Augenhöhe an einem Busch nieder und blieb einige Minuten reglos sitzen. Der war bestimmt 15 cm breit
was für ein schönes Tier. Beim Kaffee habe ich mich mit dem jungen Holländer unterhalten der das Hotel betreibt. Er war mit Frau und Kindern ein Jahr hier um das Hotel zu führen das einem Landsmann gehört, was er danach machen sollte wußte er noch nicht. Ich fand das ziemlich mutig, denn er konnte kein chinesisch. Wenn er amtliche Dinge zu erledigen hatte nahm er einen seiner Angestellten als Dolmetscher mit. Der war wohl ziemlich abenteuerlustig. Zwei französische Familien kamen mit ihren Kindern von einer Radtour zurück, pitschnaß und total dreckig, die waren voll in den Regen geraten. Zum Glück ist das hier kein Problem hier war es nach wie vor total warm. Gegen 6 Uhr kam Josef vom Fotografieren zurück, wir bleiben noch eine Weile im Hof sitzen und genossen die Atmosphäre, es wurde dann schnell dunkel.
Später gingen wir zum Abendessen um die Ecke in das chinesisches Restaurant das Josef am Nachmittag entdeckt hatte. Vor dem Restaurant war eine Fotokarte mit Gerichten, da waren auch Enten abgebildet, das wollte ich bestellen aber leider gab es keine Ente. Die Speisekarte war zweisprachig, ich orderte gebratenes Schweinefleisch, Josef Shrimps. Das Essen war leider nur schwach gewürzt, eigentlich nicht besser als gestern im Hotel. In dieser Gegend ißt man wohl eher weniger würzig. Immerhin war das Bier kalt. Josef hatte auch Reis bestellt und die Bedienung bestimmt zweimal darauf angesprochen - keine Reaktion. An einem Tisch weiter hinten saßen Chinesen die sich an einem Reiskocher selbst bedienten, also haben wir das dann auch so gemacht. Es hat sich keiner beschwert
der Reis stand später auch auf der Rechnung. Die Shrimps waren so winzig dass man sie nicht schälen konnte also hat Josef sie mit Schale gegessen, ich habe es auch probiert, das geht! 107 Yuan haben wir fürs Essen bezahlt und gingen ins Hotel zurück und setzten uns wieder in den Innenhof
auf dem Tisch standen frisch gepflückte Blumen. Wir bestellten eine Flasche chilenischen Rotweins (der ist doch besser als der heimische), es war immer noch schön warm. Der lustige Ire von gestern Abend belaberte heute einen Tisch französischer Touristinnen
Plötzlich hüpfte ein kleiner Frosch an unserem Tisch vorbei und es gelang mir ihn zu fangen
als ich die Hand öffnete damit Josef ihn fotografieren kann ist er mir aber davon gehüpft. Der krönende Abschluß eines herrlichen Tages