13. Tag Samstag 22.10.2016Um 8 Uhr waren wir heute beim Frühstück, das war ein kleiner Raum, aber wir waren die ersten und konnten uns breit machen
Die Auswahl war mehr chinesisch, an europäischen Produkten gab es nur Toast, Butter und Marmelade. Man konnte sich aber Spiegeleier braten. Zusammen mit den verschiedenen Sorten Pellkartoffeln (Süßkartoffeln waren auch dabei) ist das für mich schon mal prima. In USA esse ich immer Hasbrowns mit Spiegelei zum Frühstück, Pellkartoffeln sind mir aber auch recht. Kartofeln esse ich in jeder Form gern. Dazu gab es eine Art salzige Pfannkuchen und Reissuppe als Oatmeal- Ersatz. Habe ich natürlich alles probiert.
Der Kaffee war übrigens prima
Außerdem konnte man sich eine Nudelsuppe zubereiten lassen, genau das richtige für meinen Freund
Der Raum füllte sich bald mit einer spanischen Reisegruppe, die haben wirklich alle nix anderes gegessen als Toast und Marmelade. Das verstehe ich nicht, ich muss im Ausland möglichst immer alles einheimische probieren.
Um 9 Uhr wurden wir von unserem Guide abgeholt. Heute Morgen war eine Bootsfahrt mit Ausflug auf eine kleine Insel geplant, Dali liegt an einem großen See. Wir fuhren mit dem Auto zum Hafen wo Herr Hom Tickets kaufte. Dafür brauchte er wie gestern sehr lange weil er mit der Verkäuferin ratschen mußte.
Wir haben uns derweil auf dem kleinen Markt am Hafen umgesehen. Wo immer Leute zu erwarten sind gibt es in China Verkaufsstände und zu essen gibt es immer was. Hier gab es vor allem getrocknetes Obst und Nüsse zu kaufen. Das sah sehr lecker aus aber wir waren vom Frühstück noch völlig satt.
Hier haben wir gerätselt was das wohl ist, vielleicht eine besondere Sorte Erdnüsse?
Bei dem herrlichen Wetter war es morgens am Seeufer sehr idyllisch
Mit solch einem Boot sind wir gefahren
Es waren nur etwa 10 Passagiere an Bord und wir setzten uns oben an Deck. Es war wunderbar warm, auch während der Fahrt konnte man ohne Jacke oben sitzen. Herr Hom hatte eine Chinesin angesprochen und blieb mit ihr unten in der Kabine sitzen. Wir konnten also die Fahrt in aller Ruhe genießen
Die Wolken blieben immer in gleicher Höhe. Ich habe ganz vergessen zu fragen wie hoch Dali liegt und wie hoch die Berge sind. Da wir aber nicht weit weg von Lijiang sind, sind die Berge wahrscheinlich schon ziemlich hoch
Am anderen Ufer war in der Ferne diese Pagode zu sehen
Da bewährte sich mal wieder mein Monsterzoom
Wir näherten uns der Insel, hier wird wie überall viel gebaut
Auf der Insel gibt es ein Fischerdorf. Die Insel wurde erst vor sieben Jahren für den Tourismus geöffnet vorher gab es hier nur Fischer und die Insel war ansonsten gesperrt, warum auch immer, damals fuhren keine Schiffe zur Insel.
Als erstes trafen wir auf etliche Futterstände
Wir hatten noch keinen Hunger aber ich mußte meinen Frühstückskaffee loswerden und auf dem Schiff gab es keine Toilette, also blieb wieder nur die Benutzung eines öffentlichen Etablissements. Zum Glück war das hier deutlich sauberer aber genauso offen wie in Dali. Es gab 2 Reihen von Zellen alles ohne Sichtschutz. In einer hockte eine junge Frau, die Hose bis zu den Schuhen runtergezogen und tippte auf ihrem Smartphone rum. Ein Bild für Götter! Ich mußte meine ganze Kinderstube bemühen davon kein Foto zu machen
dass ich zu ihr rüber schaute hat sie nicht im mindesten gestört!
Herr Hom führte uns dann durch das Fischerdorf, wir hatten nur eine halbe Stunde Aufenthalt, der Ort war aber klein, da leben nur 200 Leute
Hinter diesem Tor das wie der Eingang zu einem Tempel aussieht verbirgt sich die örtliche Grundschule
einen richtigen Tempel gab es natürlich auch, den besichtigten wir als nächstes
am besten waren wie immer die Drachen
Damit war der offizielle Teil der Besichtigung schon wieder vorbei, Herr Hom ging zurück zum Hafen und wir stromerten noch ein paar Minuten durch die Straßen. Viele Häuser hatten einen schönen Schmuck in Form bemalter Kacheln
und in vielen Gärten und an Mauern wuchsen schöne Blumen, zweifarbige Wicken habe ich noch nie gesehen:
und diese Blume kenne ich überhaupt nicht, sehr hübsch! Weiß jemand was das ist?
dann gingen wir auch wieder zu dem kleinen Hafen zurück. Hinter den Buden in den Vorratsräumen das übliche Chaos
bei diesem Huhn schauen die Füße eindeutig benutzt aus und gelb statt rosa. Ob es wohl spezielle Züchtungen für die Hühnerfüßproduktion gibt?
Josef schaute sich bei den Futterständen um
und wurde fündig
hat angeblich gut geschmeckt
wir konnten noch 2 Fischerinnen beobachten die vom Seetangfischen zurück kamen
dann ging es aufs Schiff zurück
der See war total ruhig
am Parkplatz hat uns unser Fahrer erwartet und da stand auch dieser wunderbare VW Santana, das typisch chinesische Taxi
ich greife voraus auf den nächsten Tag: der nächste Guide hat uns erzählt dass die Chinesen dieses Auto lieben. VW hat irgendwann vor einigen Jahren beschlossen das Modell einzustellen, daraufhin gab es einen Sturm der Entrüstung und es wird jetzt mit leichten Veränderungen weiter gebaut. Die Form des Autos entspricht angeblich einem chinesischen Schriftzeichen
VW hat damit (bestimmt zufällig) ins schwarze getroffen!
wir wurden dann zurück ins Hotel gefahren wo wir am Balkon mit Kaffee gemütlich eine Stunde Mittagspause machten. Das war heute ein völlig entspannter Tag
Um 13 Uhr holte uns Herr Hom im Hotel wieder ab zur Stadtführung durch Dali.
auch hier waren viele Häuser schön mit Kacheln geschmückt
auf den Dächern sah es teilweise auch interessant aus
die Straßen sind breit, hier konnte man schön bummeln
wir haben dann den Konfuziustempel besichtigt
der aufmerksame Reiseberichtsleser kann anhand der Kopfbedeckung erläutern aus welcher Periode dieser Tempel stammt
richtig: aus der Tang-Dynastie
schöne Drachen gab es auch wieder
dann spazierten wir weiter durch die Stadt, bei dem herrlichen Wetter das reinste Vergnügen. Und überall gab es was zu sehen (und zu fotografieren)
hier gibt es sogar Mülltrennung!
das ist so ein typisches kleines Lokal in Dali: keinerlei Speisekarte, wahrscheinlich erkennt man anhand der Teile die an der Decke hängen was es hier zu essen gibt
das nächste Ziel war die katholische Kirche. Hier in Dali war die Beschilderung so gut dass man wirklich allein klar gekommen wäre
die katholische Kirche ist in den 1920er Jahren von französischen Missionaren gegründet worden. Die Menschen in der Region waren damals sehr arm und die katholischen Priester leiteten tätige Hilfe vor allem auch in der Krankenversorgung. Das hat viele Menschen so beeindruckt dass sie zum Christentum übergetreten sind. Damit die Gläubigen weniger mit ihrer neuen Religion fremdeln wurde die Kirche im üblichen lokalen Stil eines Sakralbaus errichtet. Für uns sah das sehr strange aus.
Herr Hom ging noch mit uns bis zum Aufgang zur Stadtmauer und meinte da könnten wir nun ja auch allein spazieren gehen (der Mann hat die Arbeit nicht erfunden...) und verabschiedete sich von uns nicht ohne uns drauf hinzuweisen dass wir Dali ja nun nur im Sommer gesehen hätten und unbedingt zu einer anderen Jahreszeit wiederkommen müßten weil Dali in jeder Jahreszeit anders aussieht (und jedesmal schöner). Soviel Patriotismus hat was. Wir haben nicht geantwortet dass wir bei einem zweiten Besuch Lijiang den Vorzug geben würden
Von der Stadtmauer ist ein L-förmiges Stück erhalten auf dem man gehen kann
von da oben hat man einen tollen Blick auf die Straßen unten
und auf die Dächer
hier sieht man sehr schön den typischen Giebelschmuck eines Bai-Hauses:
die größte Attraktion auf der Mauer waren aber die zahlreichen Brautpaare mit ihren Fotografenteams, alle paar Meter wurde ein anderes Paar fotografiert
das sieht jetzt eher gequält aus, scheint kein reiner Spaß zu sein
das ist ja mal eine schräge Hochzeitskleidung:
klassische Fotos gabs auch
und plötzlich flog ein Wiedehopf auf die Mauer und hüpfte vor unseren Füßen rum! Klasse, ich habe noch nie einen Wiedehopf in freier Natur gesehen
auf der Mauer waren an den Ecken Gebäude (da konnte man aber nicht reingehen)
hier waren wir am Ende des begehbaren Stückes angekommen. Blick nach unten: da fuhren ständig Taxis vorbei, kaum andere Autos und nur diese gelb-grünen Santanas
Blick nach vorne: da steht wohl noch ein Drumtower oder ähnlich, so weit sind wir später aber nicht mehr gegangen.
Blick zurück
als wir gerade wieder von der Mauer runtergehen wollten kam diese Gruppe junger Mädels. Sie mußten mich unbedingt fotografieren und wollten dann auch mit mir zusammen aufs Bild. Und das waren nicht die einzigen heute die ein Bild von mir wollten, ich bin auf einigen Familienfotos gelandet
wir sind dann noch eine Weile durch die Stadt gelaufen. Irgendwo stand dieses Denkmal. Neben der Maostatute in Lijiang war das das einzige kommunistsche Denkmal auf unserer Reise.
das hier ist ein ganz typisches Bild für China: in allen historischen Orten die wir bisher besichtigt haben gab es mehrere von diesen Trommelgeschäften. Wir haben uns immer gewundert dass es gleich mehrere Geschäfte in einem Ort gab, wer kauft denn so viele Trommeln?
in einer Seitengasse entdeckten wir dieses Schild der Dali Art Factory, das mußten wir uns natürlich anschauen
da war eine Art Kunstmarkt in einem Hof das wie ein Fabrikgelände aussah, die Künstler waren lauter junge Leute
das erste und einzige Piercing das wir in China gesehen haben
einige der Kunstobjekte
immer wieder krass wie die Chinesen mit den größten Autos in die engsten Gassen fahren
wir haben uns dran vorbeigeschlängelt, das dürfte eine Weile gedauert haben bis sich dieser Stau aufgelöst hat
diese Schlangen hat ein alter Mann am Straßenrand aus Bambusblättern gefaltet, ich hätte gerne eine gekauft, aber wie soll man so etwas einpacken?
auch bei der Bai- Minderheit machen die Frauen die schweren Arbeiten
wir haben aber auch Männer bei der Arbeit gesehen
er hier muss nicht arbeiten
so herrliches Wetter
den Mann habe ich fotografiert weil er so aussah wie ich mir zuhause Chinesen vorgestellt hatte. Die Handywerbung im Hintergrund ist mir erst daheim aufgefallen
Jetzt hatten wir wirklich fast alles gesehen und sind zurück ins Hotel gegangen, leider hieß das nun bergauf gehen und es war tierisch heiß. Da haben wir uns sehr gefreut dass wir in einem kleinen Lädchen eisgekühlten Nepresso Kaffee in Dosen gefunden haben
im Hotel haben wir auch noch Fotos gemacht
diese historischen Gebäude sind einfach klasse. Wir haben uns gefreut dass wir in solchen Hotels waren, wir hätten sonst gar keine Vorstellung von alten chinesischen Häusern gehabt. Von den Innenhöfen ahnt man von der Straße aus ja nichts.
Zum Abendessen sind wir in ein koreanisches Restaurant außerhalb der Fußgängerzone gegangen, das wir am Nachmittag zufällig entdeckt hatten. Das Essen war klasse, absolut authentisch koreanisch und ein sehr schönes gepflegtes Ambiente
Makali -koreanisches Reisbier- bekommt man selbst in Korea meist nur in Flaschen. Heute haben wir mit der Restaurantwahl Glück gehabt!
am Heimweg ist uns aufgefallen, dass in vielen Kneipen Livemusik war wo gestern Abend überhaupt nichts los war, auch auf den Straßen waren viel mehr Händler unterwegs. Man merkt auch in China wenn Wochenende ist
das waren sehr viele Bilder heute, aber der Bericht heißt ja von Drachen und Menschen und heute gabs davon viel zu sehen