Autor Thema: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)  (Gelesen 100874 mal)

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #105 am: 12. Dezember 2016, 16:28:35 »
5.9.16

Ich hoffe, Ihr habt weiter Lust auf Bären! Wenn nicht, lasst diesen Tag lieber aus ;)it dem Sonnenschein war es erst mal vorbei, die Welt präsentierte sich regnerisch, grau und neblig. Deshalb habe ich erst mal in aller ruhe gefrühstückt und den Camper ein wenig auf Vordermann gebracht. Nachdem ich auch noch einkaufen gewesen war, ließ der regen endlich nach und ich habe mich am späten Vormittag auf den Weg gemacht  Mein Ziel war wieder der Chilkoot River.


Blick auf den Fjord von der Straße aus

Wie gestern habe ich auf der „ersten Runde2 am Fluss entlang nichts gesehen.  Am Seeufer legte gerade eine Kajak-Gruppe an. Die Bötchen brachten zumindest etwas Farbe in den grauen Tag.




Noch ein Blick auf den Chikoot Lake

Am Seeufer stad eine ganze Familie und fischte, Mit denen habe ich mich ein wenig unterhalten. Dabei habe ich entdeckt, dass in den Bäumen ringsum drei oder 4 Weißkopfseeadler saßen.





Schön still gehalten haben sie ja aber fliegen wollten sie leider nicht für mich.
Lustig fand ich wie immer ihre Rufe.  Klingt irgendwie ziemlich fiepig für so einen stolzen Vogel

[video]http://www.youtube.com/watch?v=6Cg3rFyRJUE[/video]

Nach ca. einer halben Stunde habe ich die Hoffnung aufgegeben, einen der Adler im Flug oder sogar beim fischen beobachten zu können, und bin wieder langsam am Fluss entlang gefahren. Und siehe da, an dem Wehr, dass ca. in der Mitte des Flusses liegt, sammelte eine Bärin mit ihren zwei bereits recht großen Nachkommen die Lachse ein, die dort hängen geblieben waren.





Das ganze war so eine Art kostenloses All-you-can-eat-Buffet für Bären ;)





Sie mussten die Lachse, die geschwächt vom laichen oder sogar schon verendet flussabwärts trieben nur einsammeln.





Mit fischen hatte das nicht wirklich etwas zu tun und manchmal schien es auch den Bären langweilig zu werden.



Aber egal wie groß der Überfluss auch sein mag, das hält Geschwister nicht davon ab, beide genau diesen einen Lachs haben zu wollen. Und schon ist der schönste Streit im Gange.



Gng ganz schön zur Sache zwischen den beiden.



Aber so plötzlich der Streit angefangen hatte, so schnell war er auch wieder vorbei und vergessen. Die Bärenfamilie bewegte sich jetzt endlich von dem hässlichen Wehr weg und ich konnte Bilder mit etwas natürlicherem Hintergrund schießen.







Obwohl sie am Wehr schon Lachse ohne Ende gefutert hatten, ließen sie auch weiterhin keinen Fisch ungenutzt vorbei schwimmen.



Sie bewegten sich jetzt langsam aber sicher immer weiter flussaufwärts.



Und dabei kamen sie immer näher an die Beobachter auf der Straße heran.





Dabei merkte man genau, dass sie an die Nähe von Menschen gewöhnt waren. Sie waren völlig entspannt und beachteten uns gar nicht.





Zwischenzeitlich wurde nur immer dann etwas spanend, wenn man einen oder mehrere der Bären aus dem Blick verloren hatte, weil Bäume und Dickicht am Flussufer die Sicht versperrten. Und natürlich mussten die drei genau vor mir aus dem Unterholz kommen und die Straße überqueren.  Ich scheine eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Bärendamen auszuüben ;)

Weitere Bären ließen sich die nächste halbe Stunde nicht sehen. Da sich außerdem auch mein Magen meldete, beschloss ich zum CG zurück zu fahren und mir ein spätes Mittagessen zu gönnen.
Weit kam ich jedoch zunächst nicht. Kurz bevor ich die Straße zurück nach Haines erreicht hatte, erregten wieder Bald Eagles meine Aufmerksamkeit. 2 von ihnen saßen in einem Baum gleich über der Straße.




„I am looking at you, dude!“

Am späteren Nachmittag habe ich mich noch mal aufgerafft. Diesmal bin ich in der anderen Richtung an der Küste entlang gefahren. Bei leichtem Dauerregen und tief hängenden Wolken ging es Richtung Chilkat SP



Ich weiß nicht, ob es nur am Wetter lag (es regnete immer stärker) aber  dieser SP hat so gar keinen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich bin mehr oder weniger ohne anzuhalten bis zum Ende der Straße gefahren, habe einen Blick auf die Bucht geworfen und umgedreht.



Rechts und links war nur dichter Wald und bei Regen und ziemlich verschlammten Wegen fühlte ich keinerlei Bedürfnis auszusteigen.



Also zurück zum Chilkoot River!



Das eine oder andere Foto von der Bucht war natürlich jedes Mal Pflicht.



Als ich am Chilkoot ankam ging es nahtlos weiter, wo es am Morgen geendet hätte. Die gleiche Bärenfamilie war wieder beim Lachsbuffet am Wehr versammelt.





Zum Glück rissen sie sich ziemlich bald vom Wehr los und wanderten den Fluss hoch. Dabei entdeckte einer der kleinen eine Felsspalte, in der ihn irgend etwas sehr zu interessieren schien.




Was da so spanend war? Keine Ahnung, er hat nach einer Weile unverrichteter Dinge aufgegeben. Es gab ja genug andere interessante Dinge im Fluss.







Dank des schlechten Wetters (es regnete immer wieder) waren im Übrigen weitaus weniger Schaulustige da als am Vortag oder selbst am Morgen.



Den Bären war es wie gesagt egal. Sie ignorierten uns einfach.







Das heißt so ganz ignorierten sie uns dann doch nicht. Einer der Youngster kam neugierig auf einen Fotografen mit Stativ und langem Tele zu. Und als der sich vorsichtshalber zurückzog untersuchte er genau die zurückgelassene Ausrüstung. Das gefiel wiederum dem Fotografen nicht, der ihn mit lauten Rufen und klatschen verjagen konnte.



Leider hat es etwas lange gedauert, mein iPhone aus der Tasche zu fummeln. Sah echt nett aus, als der Bär sich hinter dem Stativ aufrichtete als wolle er jetzt auch mal en paar Bilder machen ;)

Einmal ließ sich am gegenüberliegenden Ufer ein anderer Bär sehen, verschwand aber bald wieder.



Muttern hatte ihn natürlich bemerkt und vergewisserte sich, dass keine Gefahr drohte.



Bad war der „Eindringling“ wieder vergessen und das entspannte Familienleben ging weiter.









Über das Weh hinweg wanderte die Bärenfamilie jetzt immer weiter flussabwärts und verschwand schließlich im immer schlechter werdenden Abendlicht Richtung Bucht.



Hoffentlich hat in den Häusern an der Küste heute niemand seine Garage offen gelassen ;)

Ich versuchte noch, ein vernünftiges Bild von den Adlern hin zu bekommen, die über die Bucht flogen- Das war aber im halbdunklen (12800 ISO) nur von mäßige Erfolg gekrönt.





Beim Adler beobachten habe ich mich eine ganze Weile mit einem Belgier unterhalten, der wohl immer nur per Bus/Bahn/Fähre/Anhalter zu reisen schien.  Er war schon kreuz und quer durch Alaska und Yukon gereist und meinte, dass das problemlos möglich sei. Allerdings hatte er auch 3 Monate Zeit.

Ich habe ihn dann noch zum Campground am Chilkoot Lake zurück gefahren. Abends sollen bei Einbruch der Dunkelheit die großen Männchen an den Fluss runter kommen und die sind wohl nicht immer so freundlich, wenn man ihnen zu fuß zu nahe kommt.

Gegen 21:00h war ich wieder zurück auf dem Campingplatz, habe mir was zu essen gebrutzelt und die Bilder auf den Computer überspielt. Dann war auch bald Zeit für die Heia.

Noch mal ein toller Bärentag! Einfach fantastisch, wenn man die Gelegenheit hat, so über mehrere Stunden das Leben dieser Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können.

Christina

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #106 am: 12. Dezember 2016, 18:25:35 »
Ui, ui, ui - da macht man eine kleine harmlose Bemerkung über Wasserfallnamen und löst damit eine Diskussion inkl. Wikipedia Zitate und wissenschaftlicher Berechnungen aus, nicht schlecht :)

Ich habe mich ganz unwissenschaftlich an die Bridal Veil Falls im Yosemite und in der Columbia River Gorge und dort auch die Horsetail Falls erinnert, die ich alle drei schon gesehen habe und an einen erst kürzlich gelesenen Reisebericht in einem Nachbarforum (bin dort nicht angemeldet), in dem auch ein Bridal Veil Fall irgendwo bei den Großen Seen oder im Mittleren Westen genannt wurde.
Die Info mit der Post Bridal Veil in der Columbia River Gorge ist interessant, wußte ich auch nicht, finde den Namen aber auch sehr romantisch.

Zurück zum Reisebericht: ich weiss ich wiederhole mich, aber die Landschaftsbilder sind wieder traumhaft. Und dann, wenn das gute Wetter verschwindet, kommen passenderweise die Bären. Dabei hast du die Bären in so vielen zum Teil echt witzigen Posen erwischt, wirklich klasse. Aber die Geschichten Drumherum zeigen auch, dass es sich immer noch um wilde und damit für den Menschen gefährliche Tiere handelt, das könnte man zwischendrin bei all den schönen Bildern fast vergessen.


LG Christina

Silv

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #107 am: 13. Dezember 2016, 12:57:56 »
Ich liebe ja diese bunten Kanus/Kajaks, wenn sie am Rande eines Sees liegen...

... aber die Bären, die liebe ich ja noch ein bisschen mehr! Da vergisst man doch glatt das schlechte Wetter.  :)
Liebe Grüße
Silvia

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #108 am: 13. Dezember 2016, 18:53:17 »
Eigentlich weiß ich schon gar nicht mehr, was ich sagen soll  ;D

Kaum verschwindet die Sonne, kommen die Bären! Grandiose Tieraufnahmen! Ich finds toll, dass die Bärendamen auf dich stehen, Hauptsache, sie haben dich nicht zum Fressen gern.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #109 am: 13. Dezember 2016, 19:02:37 »
6.9.16

Da die Fähre. Mit der ich heute nach Skagway übersetzen wollte, erst mittags ging, hatte ich eigentlich vorgehabt, morgens den Bären noch einen kurzen Besuch abzustatten. Aber das Wetter morgens war eindeutig dagegen. Es regnete in Strömen und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen.  Also habe ich statt Bären zu knipsen ausgeschlafen und in aller Ruhe gefrühstückt.
Das Wetter war auch auf dem Weg zum Fährhafen immer noch sehr „stabil“.



Bei der Beladung der Fähre, haben mich die Einweiser bis fast als letzten stehen lassen. Ich dachte r schon, dass das wohl ein wenig Rangiererei bedeuten würde.  Richtig! Ich durfte rückwärts die Rampe runter und dann mit mehrmals vor und zurück den Camper in eine Lücke quetschen, in die ich ihn alleine nie hinein bekommen hätte. Aber dank der zwei sehr guten Einweiser (einer vor bzw. hinter mir, einer, der neben dem Fenster herlief und Anweisungen gab) war das kein Problem.  Und so würde ich in Skagway als einer der ersten von der Fähre fahren.

Unterwegs stieg die Wolkendecke zumindest so hoch, dass man ein bisschen was von der umliegenden Bucht sehen konnte.





Aber so richtig viel zu sehen gab es auch weder nicht, so dass ich mich ein wenig mit dem Schiff beschäftigt habe.







Auch auf der anderen Seite der Bucht war das Wetter nicht wesentlich besser.







Als der Fjord langsam enger wurde, konnte man Wasserfälle und andere Motive an Land ausmachen.





Als wir um die letzte Ecke herum waren, konnte man erkennen, dass es ein “Four-Cruise-Ship-Day“ war, wie es einer der mitfahrenden Einheimischen nannte.



Wow! Wird wohl ganz schön voll werden im Ort.  Skagway hat ja nicht mal 1000 Einwohner und die 4 Schiffe zusammen dürften locker über 10.000 Passagiere in das Örtchen bringen.

Ich war tatsächlich das erste Fahrzeug, das vom Schiff runter durfte. Ich hatte mir vorher angeschaut, dass es einen Campground direkt am Hafen gab, von dem man gut zu Fuß das Städtchen besichtigen konnte.  Der Platz sah ganz o.k. aus, WiFi funktionierte und die Klos und Duschen waren sauber. Also für eine Nacht völlig  o.k.
Nachdem ich alle Schläuche und Kabel am Camper angeschlossen hatte, habe ich mich zu Fuß wieder auf den Weg gemacht. Zuerst habe ich die Schiffe im Hafen bewundert.







Anschließend ging es weiter in den Ort. Den ersten Stop habe ich am Bahnhof eingelegt. Hier kann man neben Andenken natürlich auch Tickets für die  White Pass und Yukon Railway kaufen.



Es gibt Touren von ein par Stunden bis zu einem ganzen Tag. Man fährt mit der Schmalspurbahn den Pass hoch maximal bis Whitehorse und per Reisebus wieder zurück. Da der Wetterbericht für den nächsten Tag nicht viel besser aussah, habe ich mich dagegen entschieden. Mit dem eigenen Auto bin ich doch flexibler und der Pass ist der gleiche.

Zumindest die alte Dampflock und den Snowblower draußen vor der Tür habe ich mir natürlich angesehen.



Gleich am Anfang des Broadway (der Hauptstraße von Skagway) liegt der Red Onion Saloon, der außer dem Saloon noch ein Bordell-Museum beherbergt.  Für Saloon war es mir noch ein bisschen zu früh (für Bordell auch ;)). Aber das Autochen vor der Tür gefiel mir – und nicht nur mir.



Es ist ein Nash Metropolitan Baujahr 60, ganze 3 Meter 80 lang mit einem 1,5l Vierzylinder mit satten 55 PS!
Ich wusste gar nicht, dass solche Kleinwagen in den USA in den 60ern verkauft wurden. Gebaut wurde das Auto bei Austin England, obwohl Nash eine amerikanische Firma war.

Noch besser als das Auto hat mir allerdings der Besitzer gefallen ;)



Weiter ging es den Broadway entlang.



Erst habe ich neben diversen Andenkenläden und der Galerie eines lokalen Naturfotografen (sehenswerte Fotos! Den Namen habe ich leider vergessen) nur einen historischen Saloon besichtigt aber als dann auch noch anfing zu regnen, habe ich mich doch entschlossen, dass es jetzt spät genug für einen Saloon und das erste Bier des Tages ist. Kein Bier vor vier! Glück gehabt, es war 5 nach 4! ;)



Bei der Skagway Brewing Company gab es leckeres Bier und schon einmal ein paar Hot Wings als Grundlage.

Nachdem ich mich innerlich ausrechend angefeuchtet hatte und es draußen etwas trockener geworden war,  habe ich mich wieder auf den Weg Richtung Hafen gemacht.





Der Einkauf von einigen Souvenir-T-Shirts für mich und ein paar Mitbringseln machte wieder durstig, so dass ich im Bonanza Bar & Grill den nächsten Boxenstop eingelegt habe.
Zum krönenden Abschluss war ich dann auf dem Rückweg doch noch im Red Onion Saloon. Für die letzte Bordell-Führung des Tages, war ich leider zu spät dran. Außerdem war es inzwischen ganz ordentlich voll geworden.  Offensichtlich waren die meisten Kreuzfahrer von ihren Tagesausflügen zurück. Daher gab es nur ein schnelles Bier an der Theke.



Abendessen habe ich im Camper selber gemacht. Ich hätte ja gerne noch ein Bilder von Skagway bei Nacht gemacht aber es regnete schon wieder so stark, dass  ich dankend verzichtet habe.

Skagway hat mir insgesamt trotz Besucherandrang ganz gut gefallen. Ist zwar alles auf Touristen ausgelegt aber zumindest die Gebäude scheinen ganz überwiegend authentisch zu sein.
Und war gibt es an einem Schlechtwetter-Tag besseres als eine Shopping- und Kneipentour? ;)

Christina

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #110 am: 14. Dezember 2016, 17:30:07 »
Für die Fährfahrt hätte ich mir bzw. dir besseres Wetter gewünscht, aber für Skagway war es dann genau richtig. Das Städtchen gefällt mir gut, die vielen riesigen Kreuzfahrtschiffe sind allerdings schon erschreckend. Vor diesem Boom hatte man dort sicherlich viel mehr dieses "am Ende der Welt" Gefühl.


LG Christina

Silvia

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #111 am: 15. Dezember 2016, 09:17:31 »
Herrliche Bärenaufnahmen!  Ich kann gut nachvollziehen wie traumhaft es ist sie in aller Ruhe beobachten zu können.  ::)

Shadra

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #112 am: 15. Dezember 2016, 13:48:41 »
So tolle Bilder - ich weiß schon gar nicht mehr, was ich sagen soll ... !


Als Kind (naja - irgendwie heut auch noch  ::) ) hatte ich immer den Wunsch, fliegen zu können. Das ist mir bei diesem Bild wieder in den Sinn gekommen.



Und hier hat doch Bob Ross seine Finger von Obem im Spiel gehabt, oder?

Achja und ich melde mich auch schon mal für die "Allways-sunshine-Tours" an!!  ;D
Da wollte ich mich doch gleich mit anmelden und dann kam die Schlechtwetterfront. Vielleicht sollte man den Namen überdenken und in Allways-sunshine-Tours or animal-watch ändern?

Zitat
Nachdem er ihn mit einem Warnschuss nicht vertreiben konnte, hat er  auf ihn angelegt und abgedrückt. Die Autofahrerin, die den Bären aufschreckte, hat daraufhin wohl die Polizei gerufen. Die hat ihm aber wohl bescheinigt, richtig gehandelt zu haben.
Jetzt wollte er sich auf die Suche nach dem Kadaver machen.
??? Hoffentlich musste das Tier nicht allzu lange leiden.

Da sind mir dann die Bilder von den lebenden Bären doch lieber  :D
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #113 am: 15. Dezember 2016, 19:43:52 »
Ach, ich finde der Doc kann den Namen für seine Reiseagentur ruhig lassen, wenn man so seine Berichte statistisch auswerten würde  - natürlich könnte er sein Tiersichtungsglück noch einarbeiten  ;)

Skagway gefällt mir und ich finde es sieht auch nicht überlaufen aus - trotz der Kreuzfahrer!?! Waren die vielleicht im Umland unterwegs?

Die riesigen "Pötte" finde ich trotzdem total krass, vor allem wenn man direkt davorsteht - ist halt wirklich plötzlich ein Hochhaus im Hafen oder zwei oder drei  ;D

Shoppen und saloonen war ein gutes Programm - klingt zumindest gut. Und der Kopf wird frei für neue Landschaften, Bären usw.

Flicka

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #114 am: 21. Dezember 2016, 20:24:08 »
Mir fallen zu den Bärenfotos inzwischen ja keine Superlative mehr ein. Es war bestimmt schön, bei so vielen und langen Bärensichtungen einfach auch mal in Ruhe zu schauen, wie die Bären sich in freier Wildbahn verhalten.

Wenn ich so überlege, dass ein Kollege von mir letztes Jahr oder vor zwei Jahren eine Kanada-Alaska-Kreuzfahrt gemacht und Bären nur irgendwo in einem Gehege gesehen hat, wird mir erst klar, was er alles verpasst haben muss.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #115 am: 25. Dezember 2016, 14:25:19 »
Wird mal wieder Zeit für die Fortsetzung:

7.916

Erstes Ziel waren an dem Morgen der Gold Rush Cemetery am Ortsrand von Skagway.  Hier liegen gesetzestreue Bürger, Goldsucher, Kriminelle und Huren friedlich vereint nebeneinander, unter anderem “Soapy“ Smith, der “King oft he Con Man“ und Frank H. Reid, der ihn bei einem Duell erschossen hat, allerdings selbst an den Schussverletzungen aus dieser Schießerei starb.



Nett sind die Grabinschriften. Bei Smith steht auf dem Grabstein:
“He gave his life for the honor of Skagway“.
Ein paar Meter weiter liegt Ella Wilson, eine der berühmtesten Huren der Stadt. Auf ihrem Grabstein steht
“She gave her honor for the life of Skagway“ ;)



Hinter dem Friedhof führt ein kurzer Trail den Berg hinauf zu den Lower Reid Falls.



Ganz hübsch anzuschauen. Nächstes Ziel waren die Jewel Gardens direkt am Highway 96. Dabei handelt es sich um eine Glasbläser-Werkstatt incl. Showroom und Gartenanlage. Für die Führung durch die Werkstätten war ich ein paar Minuten zu spät aber ich konnte den Glasbläsern ein bisschen durchs offene Fenster hindurch zusehen.







Im Garten hinter den Werkstätten standen ein paar größere Glasobjekte.



Noch besser gefallen hat mir aber die Modellbahn, die kreuz und quer durch den Garten fuhr.



Einsteigen bitte!



Als nächstes wollte ich nach Dyea, oder zumindest dahin, wo Dyea früher lag. Dyea ist sozusagen die Schwesterstadt von Skagway am hinteren Ende der Bucht. Zur Zeit des Goldrausches war hier mächtig was los. 1898 hatte Dyea (Laut Wiki) 8.000 Einwohner, 48Hotels, 47 Restaurants, 39 Saloons und 19 Frachtunternehmen und lebte von den Goldsuchern,  die von hier aus den Weg über den Chilkoot Pass antraten.  Dann wurde die White Pass an Yukon Railway in Betrieb genommen und 5 Jahre später lebten hier noch sage und schreibe ganze 6 Hansel.
Heute sind wohl ist wohl nur noch Reste des Friedhofs mit den Toten des Lawinenunglücks am Chilkoot Pass von 1898 erhalten.

Die Fahrt an der Bucht entlang auf gut ausgebautem Gravel war sehr angenehm mit diversen hübschen Ausblicken.





Bei dieser alten Brücke habe ich einen Fotostop eingelegt und mich ein wenig über das nicht so fotogene gelbe Schild geärgert.



Erst als ich wieder ins Auto stieg und los fahren wollte, habe ich dann auch mal mit Bewusstsein gelesen, was da drauf stand. 11’2“?, Oops, mein Camper war über 12“ hoch!

Puh, das war knapp. Ohne den Fotostop wäre ich wohl ohne nachzudenken weiter gefahren und hätte meinen Truck Camper in einen Cabrio Camper verwandelt. Mannomann!
Es blieb mir also nichts anderes übrig als umzudrehen und die Fahrt nach Whitehorde anzutreten.
Die Straße hoch zur Passhöhe war ganz fotogen und man hatte immer mal wieder einen Blick auf die Bahnlinie und den einen oder anderen Wasserfall.







Je höher ich kam, desto besser wurde das Wetter.




Auch wenn es eigentlich Auf Wiederehen Alaska hätte heißen müssen,  wollte das Welcome-Schild unbedingt aufs Bild. Keine Ahnung, wer der Typ ist, der sich da ins Bild gedrängelt hat.



In Kanada schien dann endlich wieder die Sonne, so dass ich die Fahrt an den diversen Seen und am Tutshi River entlang genießen konnte.





Unterwegs kommt man an der Yukon Suspension Bridge vorbei, die wohl deshalb so hei0t, weil sie den Tutshi River überquert und in British Columbia liegt ;) Ich habe mir die 20 Dollar Eintritt gespart und lieber weiter die kostenlose Landschaft rechts und links den Klondike Highway genossen.
 




Die Herbstfarben und der steige Wechsel von Sonne und Wolken ergaben immer wieder neue Motive.





Die Schilder, die das anhalten wegen Lawinengefahr verboten, musste ich daher leider ignorieren ;)
Nächster Stop war Carcross, wo ich eine Pause für ein Sandwich, einen Kaffee und ein Eis eingelegt habe. Hier gibt es gleich 2 Brücken und die sind sogar kostenlos (allerdings auch ein ganz kleines bisschen weniger hoch ;)).



Sehr gut gefallen hat mir der Supermarkt, in dem es so ziemlich alles gab, was man sich vorstellen kann.



Kurz hinter Cracross liegt dann die Carcross Desert, eine Dünenlandschaft mitten in den kanadischen Bergen.





Ohne die diversen Spuren von allerlei Offroad-Fahrzeugen hätte das sicher noch besser ausgesehen.



Das Gebiet ist ziemlich klein und in einer halben Stunde hat man alles gesehen aber es ist schon faszinierend, hier plötzlich Sanddünen zu sehen.  Kann mir vorstellen, dass die Dünen auch eine lohnende Fotolocation zum Sonnenuntergang abgeben würden.
So lange wollte ich aber nicht warten.  Ab Carcross bin ich in einem Rutsch nach Whitehorse durch gefahren. Eigentlich hatte ich noch einen Wasserfall in der Planung gehabt, an den ich aber gar nicht mehr gedacht habe und einen Wegweiser dorthin habe ich auch nicht gesehen.
Ich hatte zunächst überlegt, in Whitehorse mal eine Nacht im Hotel eizulegen. Um mitten im Geschehen zu sein. Aber nach einer Runde durch den Ort, hatte ich wenig interessante Restaurants oder Saloons gesehen. Also bin ich stattdessen nur in einem Supermerkt und einem Liquor Store gewesen und habe den Abend mit selber kochen und recht leckerem kanadischen Bier auf einem Campground außerhalb von Whitehorse verbracht.
Dort habe ich erst einen großen Mischlingshund kennen gelernt, der sich sehr für meine Tacos interessierte, und dann auch seine kanadischen Besitzer, mit denen ich mich noch eine Weile nett unterhalten habe.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #116 am: 25. Dezember 2016, 15:32:24 »
Und weil Weihnachten ist, gibt es gleich noch einen Tag.

8.9.16

Morgens bin ich noch mal nach Whitehorse rein gefahren, um mir wenigstens ein bisschen was anzuschauen.

SS Klondike



Closed for the Season



Na immerhin ein Blick von außen und am Fluss lang war möglich.



Old Log Church



Closed for the Season

Scheinbar war hier schon alles zu und ich hatte Glück, das wenigstens die Bürgersteige noch nicht hoch geklappt waren ;)
So konnte ich noch einen Blick auf die hölzernen “Wolkenkratzer“ werfen.



Und im vorbei gehen ein paar Murals mitnehmen, die ich aber eher in die Kategorie Kitsch einordnen würde.





Dann noch das “Grabmal des unbekannten Goldgräbers“  (keine Ahnung, was das wirklich sein sollte).



Um die Ecke davon gab es immerhin einen Starbucks und einen Subway, so dass ich was für mein leibliches Wohl tun konnte. Dann war es auch Zeit, aufzubrechen. Ich hatte immerhin 530km bis Dawson vor mir.

Anfangs waren Wetter und Landschaft eher eintönig, so dass ich gut voran kam.



Beides besserte sich, je weiter ich nach Norden kam.





Es wurde wieder ein Tag der Herbstfarben.



Immer wieder musste ich anhalten und die Aussicht genießen und natürlich auch knipsen. Nach der Erfahrung vom Vortag habe ich jetzt auch die gelben Schlieder an den Brücken genau studiert. ;)
Passte aber alles.



Kurvenbilder – erst von der Straße



dann vom Fluss



Dann hatte ich den Aussichtspunkt oberhalb der Five Finger Rapids erreicht.



Ich habe darüber nachgedacht, ob es sich lohnt, da runter (und nachher wieder hoch) zu laufen.



Während ich noch überlegte, fing es leicht an zu regnen. Ich habe das als Zeichen gewertet und bin weiter gefahren, ohne da runter zu steigen ;)

Die Laubfärbung wurde jetzt immer intensiver bzw. das Licht wurde besser.



Blick zurück von oben auf den Yukon River



Blick von unten auf den Stewart River



Und wieder Espenlaub in allen Schattierungen.





Ein Blick nach Norden. Irgendwo dort werde ich mich morgen rumtreiben.



Insgesamt war die Fahrt von Whitehorse nach Dawson eigentlich ganz entspannt. Obwohl ich mich morgens noch in Whitehorse umgesehen hatte, und trotz vieler Fotostops und einer Picknickpause war ich ohne Hetzerei am frühen Abend in Dawson. Ich habe den Campground im Ort genommen und mich nach dem duschen auf den Weg zu Diamond Tooth Gertie gemacht. Eine Cancaon Show, ein ordentliches Steak, ein paar Bierchen und etwas zocken – klingt doch nach einem gelungenen Abend.
Dummerweise braucht man zum zocken Bargeld und keiner der Geldautomaten in Dawson wollte meine EC oder meine Kreditkarten annehmen.

Dann nicht!

Also bin ich nach fruchtlosen Versuchen an 3 Geldautomaten im Saloon des Downtown Hotels gelandet. Dort konnte ich mit Kreditkarte bezahlen und das Bier und der Burger waren durchaus lecker. Als Bonus gab es ein Klavier und sogar jemanden, der es bedienen konnte.

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #117 am: 25. Dezember 2016, 21:11:18 »
Zwei herrliche Tage - die Laubfärbung ist ein Traum!

Glück gehabt, im Cabrio hätte es sich bestimmt nicht so gut geschlafen  ;)

Ich mag sehr gerne deine Straßenfotos durch die eindrucksvolle Landschaft!

Christina

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #118 am: 26. Dezember 2016, 18:01:58 »
Wieder wunderschöne Landschaften und das Wetter ist immer dann gut geworden, wenn die Natur die Hauptrolle spielte.

Ich wäre vermutlich die Treppe zu den Rapids hinuntergelaufen, wobei - wenn dort keine anderen Leute waren, hätte ich es aus Angst vor Bären vielleicht doch gelassen, jedenfalls fehlt mir das Wandern oder zumindest Spazierengehen so ein bisschen, es ist das dort (abgesehen von Stadtbesichtigungen) gar nicht möglich oder hast du es nur nicht gemacht?


LG Christina

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #119 am: 26. Dezember 2016, 18:18:45 »
Ich bin da und dort immer mal wieder ein paar Schritte gelaufen aber wenigr im Sinne geplanter größerer Wanderungen sondern spontan an einem See ebntlang oder zu inem Aussichtspunkt.
Da ich vorher nicht sicher war, ob ich noch mal in die Ecke komme, wollte ich außerdem so viel wie möglich seheen. Größere (Tages-) Wanderungen hatte ich daher nicht eingeplant. Wäre aber natürlich möglich gewesen.