4. Tag – Mittwoch, 28.05. (Ploumanac`h, Côte de Granit Rose)
Auch heute stehen wir wieder um 6.00 Uhr auf und sind um 7.45 Uhr beim Frühstück, das hier etwas mehr Auswahl bietet als im vorigen Hotel. Es gibt zusätzlich (kalte) Crêpes, Kuchen, Croissants und Pains au chocolat, allerdings sucht man auch hier etwas nicht süsses, wie Wurst oder Käse, vergeblich.
Nach dem Frühstück fahren wir in den nächsten Supermarkt, der sich erst im nächst grösseren Ort, Lannion findet. Dort kaufen wir Proviant für den heutigen Tag ein und vergewissern uns, dass das Geschäft morgen, am Feiertag, am Vormittag ein paar Stunden offen hat, da wir dann ein paar Vorräte für die Zeit in der Ferienwohnung, in der wir ab morgen abend sind, einkaufen wollen.
Um 10.00 Uhr sind wir zurück am Hotel, da der Hotelparkplatz merkwürdigerweise aber komplett voll ist, fahren wir die paar Meter zum Hafen und parken dort. Dann ziehen wir die Wanderschuhe an und gehen den letzten Teil der Wanderung Nr. 16 aus dem Rother Wanderführer, allerdings andersherum, von Ploumanac`h in Richtung Trestraou. Der Küstenpfad führt uns durch eine Landschaft, die sich total von der an den vorherigen Tagen gesehenen unterscheidet. Hier gibt es keine steilen Felsklippen, sondern relativ flach ins Meer abfallenden Strand und –das besondere – unzählige kleinere, grössere und riesige graurosa glattgewaschene Granitfelsen! Wir kommen aus dem Staunen (und natürlich fotografieren) gar nicht mehr heraus. Es ist wirklich wunderschön.




Bei Porz Rolland wird es etwas weniger spektakulär und wir beschliessen von hier über das Landesinnere zum Hafen zurück zu gehen, da wir dann noch den ersten Teil der Wanderung, also von Ploumanc`h in westliche Richtung, machen wollen.
Auf dem Rückweg kommen wir am Hotel vorbei und sehen, dass es wieder freie Parkplätze gibt, also parken wir das Auto um und schon geht es wieder los.
Am Strand von Tourony machen wir Mittagspause mit Blick auf das „Schloss“ von Ploumanac`h (Château Costaëres), eine grosse Villa auf einer Felsinsel in der Bucht, nur mit dem Boot erreichbar bzw. bei Ebbe wohl auch zu Fuss, die seit den neunziger Jahren Didi Hallervorden gehört.




Wir wandern weiter an der Küste entlang und umrunden, die zum Badeort Trégastel gehörende, Île Renote. Hier gibt es wieder riesige Granitfelsen in allen möglichen Formen, direkt am Strand. Wir fotografieren und geniessen diesen wunderbaren Anblick.


Der Weg führt weiter bis zur Grève Blanche, einem breiten und sehr langen Strand mit weissem Sand und weiteren Granitfelsen. An der Strandpromenade von Coz Porz machen wir in einem Café Pause und essen jeweils einen Crèpe mit Eis.


Nun haben wir den westlichsten Punkt unserer Wanderung erreicht und gehen, teils im Landesinneren,

teils über den bereits bekannten Küstenweg, zurück zum Hotel.
Dort kommen wir gegen 16.00 Uhr an und erholen uns vor dem Abendessen im Zimmer.
Dieses nehmen wir heute im Restaurant des Hotels ein. Wir bestellen beide ein Menü, Peters Vorspeise sind 9 Austern – ich bekomme eine davon ab. Wir haben beide noch nie Austern gegessen und sind überrascht, dass sie sehr stark nach Salz, Tang, Algen (also das was man als Geruch mit dem Meer verbindet) schmecken. Ebenfalls überrascht bin ich, dass das Austernfleisch recht fest ist, überhaupt nicht glitschig oder so. Peter kann sich nicht so recht damit anfreunden, ich bin (nach nur einer Auster) noch unentschlossen und beschliesse, an einem der nächsten Tage selbst Austern zu bestellen. Meine Vorspeise heute ist eine leckere Fischsuppe, das Hauptgericht sind Moules Frites (also Miesmuscheln in heller Sosse mit Pommes, eine Art Nationalessen ursprünglich aus Belgien, schmeckt sehr gut, man braucht aber sehr viel Zeit, da man das Muschelfleisch selbst aus der durch das Kochen geöffneten Muschelschale lösen muss) und zum Nachtisch gibt es Carameleis mit Caramelsauce und Sahne. Peter bekommt nach den Austern ein Rindersteak mit Gemüse und zum Nachtisch Blätterteigröllchen mit Schokoladenfüllung. Es hat alles ausgezeichnet geschmeckt, auch der Service war sehr gut, unser junger Ober hat einige Zeit in Deutschland gearbeitet und konnte neben Englisch auch etwas Deutsch, so dass wir uns in einer Mischung aus Französisch, Englisch und Deutsch unterhalten haben.
Gegen 21.30 Uhr sind wir fertig mit dem Essen und machen noch einen dringend benötigten Verdauungsspaziergang an den Hafen, wo wir den Sonnenuntergang beobachten und fotografieren.


Um 22.15 Uhr sind wir wieder im Hotel, wo wir nach diesem wunderbaren Tag sofort einschlafen.
Wetter: vormittags bedeckt, dann sonnig, ca. 18° C
Übernachtung: siehe Vortag