Autor Thema: London im Juni 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay  (Gelesen 10080 mal)

MisterB

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London im Juni 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« am: 06. Juli 2016, 13:09:10 »
09.06. - 16.06.2016 - Der 90. Geburtstag und ein Coldplay Konzert

09.06.2016 - Anreise und gleich viele marschierende Fellmützen

The same procedure as every year, James.
Nun bin ich nicht James und letztes Jahr war ich nicht zum Königinnen-Anwinken in London, aber so ganz daneben isses nicht. Wie die Fans von „Dinner for One“ ja auch wissen, gibt’s ja auch noch einen Zusatztitel, nämlich „Der 90. Geburtstag“. Und genau zum 90. nicht von Miss Sophie aber von Miss Elisabeth (hat die Queen eigentlich einen Nachnamen ?) musste ich unbedingt dieses Jahr wieder nach London.
Der alten Tradition folgend bin ich wieder am Donnerstag der Geburtstagswoche angereist um am Donnerstag Abend das „Beating Retreat“ (http://changing-guard.com/ceremonial/beating-retreat.html) zu sehen.
Zuerst ging es aber mal in Köln los am Nachmittag um 15 Uhr. Sehr angenehme Zeit. Kann man lange schlafen und ist trotzdem nicht allzuspät in London. Dieses Mal war das Hotel in Shepherds Bush, einer Ecke, die ich bisher eigentlich fast garnicht auf dem Schirm hatte. Das „Dorsett Shepherds Bush“ ist es dieses Mal deshalb geworden, weil ich bei Priceline kaum bezahlbare Hotels in den üblichen verdächtigen Zonen gefunden habe und daher anstatt meinen Preis zu erhöhen diesmal ein paar mehr (Rand-)Zonen angeklickt habe. Ich glaube Shepherds Bush läuft bei denen unter "Kensington/Earls Court" und offenbar gibt’s hier noch ohne Kreditaufnahme bezahlbare Hotels.

 

 

Vorteil war auch das man mit der UBahn von Heathrow aus garnicht weit in die Stadt reinfahren muss. Schon in Hammersmith kann man umsteigen und noch zwei Stationen bis Shepherds Bush Market fahren.
Nach Ankunft im Hotel habe ich mich sehr schnell wieder auf den Weg gemacht. Den Shepherds Bush Market hatte ich bei der UBahn Station schon gesehen. Eine Art indischer Basar mit ganz viel Turbanträgern und ganz viel Klimbim und herrlich unmodischen Klamotten. Den habe ich mir aber für morgen aufgehoben. Für heute Nachmittag habe ich mich erst mal ins nahe (100 Meter Luftlinie) riesige Westfield Shopping Center verzogen und mich dort ausführlichst umgesehen. Meine Favorites wie den Lego Laden und den Disney Store habe ich schnell gefunden und auch die Positionen von American Eagle, Jack Wolfskin, Timberland und Co ausgemacht.
Letztlich habe ich mich mit nem kleinen Päuschen beim Costa für einen Nachmittagskaffe noch länger aufgehalten als gedacht. Jetzt hatte ich die Wahl, mir was zum futtern hier in der Mall zu suchen oder ins Zentrum zu fahren. Ich bin hinten raus mal durch die Fressmeile gegangen, war aber ein kleinwenig von den Preisen schockiert. Da war ein schöner Fleischladen die doch tatsächlich 50 Pfund aufwärts für ein Steak haben wollten. Und das nicht für hangestreicheltes Sonstwas-Rind. Neee. Da gehe ich lieber in mein Standardhaus am Leicester Square.

 

 

Mit der Central Line konnte ich einmal schön quer durch die Stadt und war dann zügig am Leicester Square. Nur, „mein“ Angus Steakhaus war nicht mehr da. Baustelle. Dafür stand da eine zierliche (osteuropäische) Dame im engen roten Kleidchen, die zu mir meinte, das hier renoviert würde, das nächste Angus aber auch nur 100 Meter die Straße runter sei. Sie ist sogar noch mitgekommen und hat mich den Weg begleitet (meine persönliche Eskorddame) und hat mir „für den Aufwand des Weges“ noch nen Gutschein über zwei Gläser Wein in die Hand gedrückt. Na das ist doch mal angenehm.
Beim Angus gabs nun das 12oz Pepper Steak und ich war für den Abend zufrieden. Durchs Fenster konnte ich noch die ganzen Gaukler und Artisten auf dem Platz anschauen. Sehr nett. Nun wurde es aber langsam Zeit, sich zum Paradeplatz für das Beating Retreat zu orientieren. Am Piccadilly Circus die Regent Street (? ja müsste die Regent sein) nach unten in Richtung Park gegangen, steht man nach recht kurzem Weg an der Mall und ein paar Schritte durch den schönen Park weiter an der Horse Guard.
Aufm Ticket stand drauf, das man bis um 20:30 „Seated“ sein solle, jetzt um 20 Uhr war draußen aber noch ein riesiger Betrieb. Die Schlange der Leute stand hinten rum bis fast zur Westminster Abbey zurück. Bis um wieviel Uhr wollten die Leute denn alle seated sein ? Ich habe mich dann mal gaaaanz unauffällig zu einer Chinesen-Reisegruppe dazu gestellt und mich gaaaanz unauffällig zwischen denen in die Schlange eingereiht. Also ich war vor 20:30 Uhr drin *grins*
Geschuldet war die lange Schlange wohl den recht peniblen Sicherheitskontrollen inkl. Taschen durchsuchen und Flughafenscanner mit Gürtel und Schuhe ausziehen. Naja. Bis um neun hat es sich dann doch gefüllt und ich denke mit dem ersten Paukenschlag waren die allermeisten schon da.

 

 

Das Beating Retreat hatte in diesem Jahr das 100 Jahr Andenken an die Schlacht in der (oder an der ??) Somme zum Thema. Dazu waren dieses Jahr auch Franzosen mit dabei. Nebenbei wurde auch noch irgendwas vom Commonwealth gefeiert. Da waren Fahnen- Mützen- und Dudelsackträger aus jedem Land des Britischen Commonwealth vertreten.
Mir hats mal wieder sehr gut gefallen. Wenn da die Hundertschaft von der Dicke Backen Musik vorbeimarschiert könnte ich das stundenlang ansehen. Ich mag sowas. Großen Respekt habe ich auch immer vor den berittenen Herren, die mit einer Hand ihre Trompete, Posaune, Flöte etc. bedienen und mit der anderen Hand das hypernervöse Pferd im Zaum halten.
Ungefähr viertel vor 11 wars vorbei und am nächtlich beleuchteten Big Ben gings in die UBahn zum Hotel. An der Kreuzung zum Hotel war ein großer Pub, der musste natürlich noch getestet werden. Konnte man schön sitzen und noch nen Cider trinken.

 

 

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Andrea

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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #1 am: 06. Juli 2016, 13:29:16 »
Wenn die Queen einen Nachnamen hätte, dann wäre ihr Mädchenname wohl Windsor. Naja, ansonsten wäre da noch der Name Battenberg/Mountbatten von ihrem Mann im Spiel.

Solche Aufmärsche mag ich nur bedingt. Am liebsten sind mir noch die Pipes and Drums, inkl. Gänsehaut und Pipi in den Augen... ;D
Liebe Grüße, Andrea



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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #2 am: 07. Juli 2016, 09:54:05 »
10.06.2016 - Shepherds Bush, Boroughs Market, Southbank, viel Ubahn, viel Laufen
 
Für heute war freies Programm angesagt. Einfach mal hin und her treiben lassen. Zuerst gings nochmal kurz in die Mall und bei American Eagle noch ein paar Polos gekauft und die Tasche noch mit anderen Klamotten aufgefüllt. Natürlich war bei jedem Laden irgendein Sale im Gange und umgerechnet waren die Sachen dadurch durchaus sehr günstig.

Dann gings zum Shepherds Bush Market. Hui. Das war ja schon wie eine andere Welt. Die Obst und Gemüsehändler vorne waren ja noch ganz harmlos. Bei einer Ecke war sowas wie ne Metzgerei. Die hatten da in der Sonne diverses Fleisch in der alten Kühltheke. Irgendwas mit halal. Und daneben, auf nem Tisch waren Tüten mit Hühnerteilen. Hühnerfüße, Hälse, Flügel …. Irgendwas. Die standen auch schön in der Sonne herum. 3 Stück 5 Pfund. Das war schon ein kleinwenig befremdlich.

Der Rest des Market ist dann indischer Basar pur. Überall sitzen Inder mit Bart und Turban in ihren kleinen Shops auf Bergen von Stoff, bunten Klamotten oder buntem Tinnef. Ich habe mich sehr stark an Indien erinnert gefühlt.
 
 

 

 

Dem Basar entronnen gings jetzt erst mal in die Stadt Richtung Tower. Von dort habe ich einen kleinen Abstecher ins Finanzviertel gemacht und nochmal Hochhausgucken gespielt. Neben dem Lloyds Hochhaus gibt’s mittlerweile ne neue Baustellen, da wird gerade ein neuer Turm hochgezogen. Ich habe mich an der Leadenhal Street orientiert und bin diesmal auch einmal zur Gherkin, der Gurke, oder auch Riesenzäpfchen, abgebogen und mal direkt drangegangen. Is von ganz nah auch recht imposant.

Die Straße weiter runter, an Lloyds und dem schrägen Leadenhall Building vorbei gibt’s einen Abzweig zu einer kleinen alten Einkaufspassage. Dem Leadenhall Market. Hier war richtig Betrieb. Jetzt und hier um die Mittagszeit waren alle Restaurants und Pubs voll. An einer Wurfbude konnte man der Queen die Geburtstagskerzen vom Kuchen werfen. Das war echt nett hier.

Durch die Passage durch geradeaus kommt man unweigerlich zum riesigen „Sky-Garden“ Gebäude (20 Fenchurch Street). Dort habe ich mal gefragt, ob man auch ohne Reservierung hochkönne. Das ginge nur nach 18 Uhr bekam ich darauf mitgeteilt.

Ein paar Blocks weiter die Eastcheap (Street?) in Richtung Tower gibt’s eine echte Oase der Ruhe im Trubel. St. Dunstan in the East. Das ist eine alte Ruine einer Kirche, die mit Grün und vielen Pflanzen zu einer großen Pause regelrecht einlädt. Jetzt ja immer noch schwer um Mittag herum waren hier auch immer noch viele Leute die wohl ihre Mittagspause mit nem Fresspaket aus einem der umliegenden Diners verbrachten. Total ruhig hier, kaum Lärm. Da kann man auch einmal länger sitzen. Aufpassen, nicht einschlafen.

Von der nahen Station Monument gings jetzt auf die andere Seite nach Southwark, zum Boroughs Market. Einmal kreuz und quer über den Markt und man hat alles gesehen, wo man garnicht dran denkt, dass es das geben kann. Ich finde es immer sehr interessant über den Markt zu gehen. Nächstes Mal muss ich aber wirklich mal bei dem Stand mit den ganzen indischen Gewürzen zuschlagen. An der Kathedrale vorbei geht’s zum Old Thameside Inn mit dem alten Sir Francis Drake Schiff vor der Türe. Da auf der Außenterrasse gabs die nächste große Pause.

   

 

 

So. Watt nu. Ich wollte ja die ganze Zeit schon mal beim Parlament auf der anderen Flussseite die Promenade entlang bis zum Haus vom Erzbischof gehen. Beim letzten Mission Impossible Film gabs da auf der Promenade ein paar Szenen mit dem Parlament am anderen Ufer prominent im Hintergrund. Gesagt getan. Per Ubahn nach Westminster und über die Brücke auf die andere Seite. Am Anfang geht man sehr lange am Krankenhaus St. Thomas Hospital vorbei, dann kommt man in den Bereich der Lambeth Gardens. Kann man aber nix sehen, weil Häuser im Weg stehen. Ganz am Ende des Parks steht dann das Lambeth House, der Wohnsitz vom Erzbischof von Canterbury. Nettes Häuschen. Von dem ich aber irgendwie garkein Foto gemacht habe. Keine Ahnung warum. Auf dem Weg zurück habe ich auf einer der vielen Bänke noch gerastet und versucht von hier ein schönes Pano vom Parlament zu machen. Leider war das Licht aber irgendwie gegen mich. Ich habe nur dunkle Bilder mit Parlament im Schatten geschafft.

Die Promenade weiter hoch, an der Brücke vorbei und auch am Riesenrad, kommt man zum Southbank Center. Auch dieses Jahr fand hier das Udderbelly Festival statt und im blauen Kuh-Zelt gabs heute Abend „Closer by Circa“. Eine Artistentruppe verrenkt sich spektakulär an Seilen, Stühlen, Tischen oder auch an den anderen Mitartisten. Die laufen sich über die Schenkel und Arme, stehen sich gegenseitig auf dem Brustkorb und halten dabei noch zwei andere Personen auf der Schulter oder dem Kopf. Ich fand das recht spektakulär. Dabei sahen die drei Frauen des Teams eher klein und schmächtig aus. Hat sie aber nicht davon abgehalten die beiden Herren auf den Schultern oder sonstwo zu tragen. Das war gut. Schöner Zeitvertreib für eine Stunde.

Ich bin noch ein wenig auf dem „Wonderground“ rumspaziert und dann so langsam zur Waterloo Station gegangen. Von hier gings nun zum Leicester Square zu meinem anderen Stammhaus für Fleisch. Meat&Co. Ein schönes, auf dem heißen Stein gebrutzeltes, Steakchen später habe ich mich zum Hotel begeben.

 

 

 

In dem Pub von gestern abend war heute richtig Betrieb. Als ich die Türe aufgemacht hatte, bin ich vom Lärm fast zurück gedrückt worden. Die hatten volle Pulle Musik an, das man sein eigenes Wort nicht verstand. Ich bin aufm Absatz rumgedreht und auf die andere Straßenseite. Hier war zwar ein wenig weniger Lärm, dafür gabs hier aber keinen Platz mehr. Am anderen Ende vom Park (Shepherds Bush Common) ist eine Kneipe, die ich auch schon bei Google Maps gesehen hatte. Das Brew Dog. Das ist sowas wie ne Microbrewery mit eigenen Kreationen. Da gabs auch fast kein Plätzchen. Das was ich dann gefunden habe, war ein unbequemer Metallstuhl. Auch sonst gabs hier nicht allzuviel Ambiente. Ich bin wieder gegangen. Andere Straßenseite gleiches Spiel. Auch das „Sindercombe Social“ hatte heute scheinbar DJ-Abend und man musste an der Bar schon schreien damit man verstanden wurde. Ich habe es hier für genau ein (schnelles) Bier ausgehalten und bin dann auch schnell geflüchtet.

Schließlich bin ich im Hotel an der Bar gelandet. Hier wars ruhig und ich konnte mich in weiche Polstersessel fläzen. Die Wahl des Abend-Auskling-Lokal für morgen muss ich wohl noch ein wenig optimieren.

 

 

 

 

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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #3 am: 09. Juli 2016, 14:47:14 »
11.06.2016 - Der 90. Geburtstag und viel Klimbim in Camden Town
 
Heute gings früh los. Für mich ist 9:30 Uhr im Urlaub ja schon fast ne Sünde. Aber ich wollte vorne am Geländer stehen bei der Parade, also muss ich früh da sein. Ein Frühstück gabs noch im Pret an der Station Hammersmith. Nach tollen Croissants und vernünftigem Kaffee konnte man gut gestärkt gen Westminster ziehen.

Es war schon reichlich los. An der Mall entlang waren schon viele Leute da, die sich offenbar schon vor ner ganzen Zeit das niedergelassen hatten. Ich glaube ich mach das demnächst auch so. Ich kauf mir in irgendeinem Outdoor-Laden in London für 9 Pfund 99 nen klappbaren Campingstuhl und lasse mich gepflegt im Stuhl da am Geländer nieder. Und wenns fertig ist dann lass ich das Ding einfach stehen :)

Wir haben uns angestellt und penibel auf die Minute gabs den Aufmarsch der ankommenden Fußtruppen und die Vorbeifahrt der Queen in der offenen Kutsche. Sehr gut. Teil 1 war schonmal erledigt. Erfahrungsgemäß geben nach dem Einmarsch viele Leute auf und verschwinden sonstwo hin. Das es ne Stunde später nochmal den Rückmarsch gibt mit der Queen in Winkegeschwindigkeit, das scheinen viele nicht zu wissen oder nicht zu interessieren. Wie geplant leerten sich auch vor uns die Reihen und wir konnten direkt zur Front Row am Geländer vorrücken.
 
 
 
 

Wenn man sich in der Wartezeit alles drumherum mal anschaut, die ganzen Wachen die immer vorbeimarschieren, die Polizisten die Späße mit den Leuten treiben, die verkleideten Zuschauer, dann geht die Zeit recht fix rum. Und wiederum pünktlich um viertel nach 12 ertönten die Posaunen und die "Rückreise" zum Buckingham Palace wurde angekündigt. Die vielen Reiter und Fußtruppen kamen nun zurück und auch die Queen fuhr gemächlich an uns vorbei. Teil 2 ebenfalls wie geplant abgeschlossen. Bisher lief alles am Schnürchen.

Jetzt hieß es sich am Zugang zur Mall (es gibt nur zwei offizielle Eingangspunkte entlang der Mall) zu sammeln und zu warten, bis geöffnet wurde und man nun über die Mall mit tausenden anderen Leuten zum Buckingham Palace gehen kann. In der Meute haben wir uns angeschlossen und sind zum Buckingham Palace getrabt und haben uns, auch wieder ganz vorne, einen sehr guten Platz mit bestem Blick auf den Balkon gesichert.

 
 

Um 10 vor Eins ging dann die Balkontüre auf und die royale Sippschaft betrat das Licht der Öffentlichkeit. Wie der Engländer nun mal so ist, lässt er es sich nicht nehmen zu dieser Gelegenheit mit viel hooray hooooray die Nationalhymne anzustimmen. Und die Menge hat sogar noch ein Happy Birthday Ständchen hinterher geschickt. Gänsehaut :)

Um Punkt 13 Uhr hat dann dieser dritte Teil mit dem Überflug der Airforce geendet. Puh. Jetzt hatte ich auch lange genug gestanden. Wir haben den Betrieb sich erst mal verziehen lassen und uns dann in den Green Park gesetzt und Pause gemacht. So langsam zog es sich nun auch zu und es fing an zu regnen. Mit dem Wetter hatten wir ja dann nochmal Glück gehabt.

 
 
 

Nachdem die Beine ausgeruht waren gings dann durch den Park hoch zur Bahnstation und weiter zum Piccadilly Circus. Es fing nun doch stärker an zu regnen und wir haben uns dann am Leicester Square in den Brewmaster Pub verzogen und den Regen ausgesessen.
Jetzt stand als geplanter Punkt noch der Camden Markt auf dem Programm. Camden ist immer eine Reise wert und für heute hatte ich mir vorgenommen mal die bisher noch nicht erkundeten Bereiche genauer anzuschauen.

Beim Klamotten-Basar unweit der Bahnstation habe ich dann unter Aufbietung all meiner englischen Feilsch-Kenntnisse ein schönes Klamottenstück von 12 auf 10 Pfund runtergehandelt. Nur um festzustellen, das drei Ecken weiter das gleiche Teil ganz normal für 10 Pfund verkauft wurde. Also nächstes Mal VOR Kauf Preise vergleichen :)

Eigentlich war bisher immer so in Höhe der Schleusen Ende (für mich). Diesmal bin ich aber mal ein Stück weiter wie die Brücke nach links ins Gewühl abgebogen. Um festzustellen, das es hier noch scheinbar unendlich weitergeht und die noch hunderte Marktstände sind. Es schließt sich hier sogar noch ein ganzer riesiger Komplex an. Der Stables Market. Ist man hier erst mal gelandet, dann ist die Zeitplanung dahin. Hier kommt man so schnell nicht wieder raus.

 
 

Also bin ich jetzt noch eine ganze Zeit in und um den Stables Market unterwegs gewesen. Später als ich dann genug gesehen hatte (ein paar der Läden fing jetzt um 18 Uhr auch schon an zu schließen) habe ich mich wieder grob in Richtung Schleusen zurück orientiert. Bei der Station für die Ausflugskähne (man kann von hier mit dem Böötchen auch zum Zoo fahren) geht eine Brücke über den Kanal. Die mündet eigentlich fast direkt zum großen Pub "The Ice Wharf". Das ist ein Wetherspoons-Pub und da gabs jetzt erst mal ne Pause und das Abendessen. War nichts dran auszusetzen. Ich kenne die Wetherspoons, das Essen ist immer OK.

Nach dem Essen stellte sich dann noch die Frage, was man am Abend noch machen könnte. Zumindest fürs "Sightseeing" ist mir nichts mehr eingefallen, da eigentlich alles was mir noch in den Kopf kam um 8 Uhr zumachte. Das lohnte nicht mehr. Letztendlich sind wir aber dann noch so lange hier sitzen geblieben, das der Tag offiziell für beendet erklärt wurde.

Zurück an der UBahn in Hammersmith wars dann 20 Uhr und wir haben den Abend dort im "The William Morris" (auch wieder Wetherspoon) mit ein bisschen Fußball gucken ausklingen lassen. Zumindest konnte man hier noch gemütlich sitzen. Außer gelegentlichem Fan Jubel beim England-Spiel gabs keinen großen Krach. Zum Glück gibts in den Wetherspoons keine nervigen DJ's die ohrenbetäubenden Krach erzeugen.

Morgen gehts erst mal wieder nach Hause, bevor ich am Dienstag wieder anreise für Coldplay.

 

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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #4 am: 10. Juli 2016, 16:48:17 »
12.06.2016 - ein wenig Shopping und Abreise
14.06.2016 - und wieder zurück
 
Der heutige Sonntag ist recht schnell erzählt. Der Rückflug war um 14 Uhr irgendwas. Das gab uns noch genügend Zeit etwas zu machen. Nur was. Als wir am Sonntag so gegen 11 rauskamen war es feste am regnen. Nochmal in die Stadt zum Picknick auf der Mall war ne schlechte Idee bei dem Wetter. In einem Prospekt von der Westfield Mall hatte ich gelesen, das es am heutigen Sonntag auch irgendwelche Queen-Feierlichkeiten geben solle. Also haben wir beschlossen, nochmal zum Westfield Center zu gehen.

Aber auch hier waren die geplanten Aktionen gerade im Begriff ins Wasser zu fallen. In der Mall war jetzt aber schon richtig Betrieb. Am Sonntag Mittag war die halbe Welt in der Mall unterwegs und belagerte alle Cafes und Restaurants. In den Läden war nicht so viel, alle Fressbuden dafür aber voll.

Es gibt auch einen Pret hier und daher lag es nahe, noch ein kleines Frühstück mit Pret Croissants und Kaffee einzunehmen. Dabei lies sich auch verdammt gut Leute beobachten. Tja, und um Eins musste es jetzt auf jeden Fall mal losgehen zum Flughafen. Anreise per UBahn war reibungslos. Beim Blick auf die Anzeigen war unser Flug schon auf 15:20 verschoben. Bedeutete also eine kleine Warteschleife für uns.

Das wars jetzt erst mal. Den morgigen Montag verbringe ich in heimatlichen Gefilden und am Dienstag gehts wieder nach London zurück.
 

Da bin ich wieder. Heute ist Dienstag der 14.6. und ich bin auf dem Weg von Köln nach London. Hatte ich schon gesagt, das ich den Flug heute für schlanke 16,99 € ergattern konnte ? Zuerst ging der Tag ja noch ganz entspannt los. Auch in Köln am Flughafen war erst ml alles wie immer. Am Gate hatte der Flieger auch erst einmal "nur" 25 Minuten Verspätung. Ich wollte heute Abend in London um 19 Uhr 30 noch ins Theater. Ein Puffer von ca. 3 Stunden erschien mir dafür ausreichend zu sein.

Nach dem Boarding rollten wir zügig los, um dann irgendwo auf dem Rollfeld zu stoppen und umzudrehen. Prompt kam die Durchsage : Wir haben einen medizinischen Notfall an Board, wir fahren zum Gate zurück. Sobald die erste Treppe am Flieger war haben dann Sanitäter in Delta Force Manier den Flieger gestürmt und einen Passagier versorgt. Anschließend wurde er aus der Maschine gebracht. Jetzt standen wir. Nächste Durchsage : Es muss das Gepäck des Passagiers ausgeladen werden. Das dauerte. Zwischendurch habe ich immer öfters auf die Uhr geschaut. Mein toller Zeitpuffer verdampfte immer mehr.

Das Gepäckstück wurde gefunden. Los gings aber trotzdem nicht. Wir können nicht os, weil wir aus unseren Flugfenster raus sind und komplett neu eingephast werden müssen. Stillstand für 25 Minuten. Schließlich mit 1,5 Stunden Verspätung gings los.

Ankunft am Flughafen in Stanstedt. Ich bin schon ewig nicht mehr in Stanstedt gelandet. Ich kenne den Flughafen noch als kleines Dingens. Dem ist offenbar schon sehr lange nicht mehr so. Von Flieger aus muss man erst mal in eine Bahn steigen, die einen dann zum Hauptgebäude bringt. Das gestaltete sich auch ein wenig zäh. Dann Passkontrolle. Ich betrete ein Gebäude mit Warteschlangen wie im Phantasialand an der Wildwasserbahn. Schnelle Passkontrolle. Vergiss es. Mir läuft jetzt echt die Zeit weg. 

Eine halbe Stunde später komme ich beim "Stanstedt Express" an und der erste Zug fährt mir natürlich direkt vor der Nase weg. Bedeutet 15 Minuten warten. Während der Fahrt dann eine Durchsage das der Zug heute wegen irgendwas nicht so schnell wie normal fahren kann. Wir fahren anstatt 45 Minuten eine Stunde. Mittlerweile ist es nur noch rechnerisch theoretisch möglich, pünktlich ins Theater zu kommen.

 
 

Am Bahnhof Liverpool Street angekommen begebe ich mich zur UBahn. Dort sind viele Leutchen mit Gummiwischern gerade dabei, das Wasser was von überall herkommt wegzuschieben. Offenbar hatte es in London gestern an meinem Pausentag und die Nacht durch geschüttet ohne Ende, so das jetzt alles abgesoffen war. Natürlich konnte auch die UBahn nicht wie normal fahren. Der Zug hat alle drei Meter im Tunnel ne Pause eingelegt.

Ende vom Lied. Um Punkt 19 Uhr 30 als das Theater losging bin ich gerade beim Hotel an der Rezeption angekommen zum Checkin. 45 Pfund für "The Play That Goes Wrong" sind dahin. Schade.

Das "Best Western The Cromwell" ist direkt an der Ubahn Gloucester Road und zu Fuß 5 Minuten zum Naturkundemuseum.

Ich habe im Zimmer kurz verschnauft. Als der Blutdruck wieder in normalen Regionen war habe ich den Entschluss gefasst ins Hard Rock Cafe zu gehen. Zum einen hatte ich noch einen "Priority Seating Coupon" und zum anderen noch einen 15 Dollar Gutschein. Die wollten unters Volk gebracht werden.

Als ich dann auf die Zielgerade zum HRC eingebogen bin habe ich meinen Augen nicht getraut. Da standen wirklich Leute 20 Meter den Bürgersteig hoch an um ins HRC reinzukommen. Bitte ??? Ich habe erst einmal fassungslos die Menschenkette fotografiert. Ich habe mir schon gedacht das die wohl irgendwas besonderes haben heute Abend, aber ich habe es trotzdem mal mit meinem "Priority Seating Coupon" an der Schlange vorbei probiert. Nein, dieser Coupon gilt zwa eigentlich fast immer, aber leider heuten gilt er nicht. Sorry. Grrr.

Ich habe dann mal kurz google angeschmissen und herausgefunden, das das Hard Rock Cafe gerade heute Abend am 14 Juni seinen 45. Geburtstag feiert. Zu dieser Feier gibt es die original Speisekarte von 1971 und .... tadaaaa ..... deshalb stehen die ganzen Leute nämlich hier ..... und auch die original Preise von 1971 ! Ein Burger für 70 Pence oder 1 Pfund.

Naja. Ich habe mir dann zu mir gesagt, ihr könnt mich alle mal am A ...... abend besuchen .... ich geh jetzt zum Leicester Square und geh zum Angus. Die haben hoffentlich keinen Geburtstag. Ich bin also vom HRC hoch zum Piccadilly Circus und weiter zum Leicester Square. Beim Angus war genügend Platz um mich, jetzt schon 21 Uhr, zu bewirten. Wie sage ich immer so schön. Ein kleines 12oz Steak später war die Welt schon wieder in Ordnung.

Ein Stück die Straße hoch gabs beim Brewmaster noch ein Ciderchen und dann war der Abend beendet. Nach der stressigen Anfahrt war ich echt platt. Gute Nacht.

 
 
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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #5 am: 11. Juli 2016, 10:06:25 »
15.06.2016 - Rollende Steine, Schloss Windsor und Schloss Wembley
 
Heute Mittag bin ich vom Hotel aus mal zu Fuß am Naturkundemuseum entlang zur Station South Kensington gegangen. Natürlich standen vor dem Museum wieder unendlich lange Schlangen. Ich wundere mich ja immer, warum da zu jeder Tages- und Nachtzeit Leute ohne Ende anstehen. Die müssen ja wirklich ne Ausstellung vom Feinsten haben, bei dem Betrieb. Ich habe spontan den Entschluss gefasst, morgen da mich mal selbst anzustellen und das zu überprüfen. Der Flug morgen ging um 16 Uhr irgendwas, also genug Zeit sich ausgiebig hier anzustellen.
 
 


Nach einem guten Frühstück beim Pret an der South Kensington Station (direkt neben dem Lamborghini Händler!) gings nach Sloane Square zur Saatchi Gallery. In der Saatchi Gallery gibt’s derzeit die große Rolling Stones Ausstellung. Vor dem Eingang waren lange Bänke mit großen, bunt bemalten, Zungen hingestellt. Das sah mal cool aus. Die Ausstellung widmet sich so in etwa nach Themen gegliedert dem Schaffen der Stones von Anbeginn der Zeit bis heute. Es gibt zum Beispiel thematische Gebiete wie „Studioaufnahmen“, „Plattencover“, "Live Auftritte“, „Mäntel die Mick Jagger bei Sympathy for the Devil getragen hat“, „Gitarren die Keith gespielt hat“ und und und. Manches weniger interessant als anderes, anderes mehr interessant als jenes.

Man kann sich lange aufhalten. Ich habe jetzt nicht jeden Film gesehen und jede Texttafel gelesen und es hat bei mir ne gute Stunde bis 1,15 gedauert. Nimmt man alle Filmchen und Texte mit kann man aber auch bestimmt 3 Stunden da verbringen.

 

Als ich fertig war, wars jetzt 13 Uhr. Das Konzert war erst heute Abend ab 20 Uhr. Eigentlich genug Zeit, zwischendurch noch einen Programmpunkt einzuschieben. Spontan habe ich mich dazu entschieden, nach Windsor zu fahren und mir das Schloss dort nochmal anzusehen. Von Paddington aus ist man in nur 27 Minuten in Windsor. Perfekt.

In Windsor angekommen steht man erst mal in einer kleinen Shopping Mall, die quasi mit dem Bahnsteig verbaut ist. Da dann raus und auf der Straße steht man dann auch direkt vor dem Schloss. Weitläufig ist das hier nicht gerade, es ist alles einen Katzensprung voneinander entfernt.

Zum Einlass standen die Leute auch mal eben noch etliche Meter draußen aufm Bürgersteig an. Aber es ging zum Glück immer in Schüben regelmäßig weiter. So gegen 14 Uhr war ich drinnen. Der Rückstau war auch eigentlich nur wegen der Kontrollen mit Flughafenscanner und Gürtel ausziehen und Co.

Auf dem Schlossgelände war jetzt erfreulich wenig Betrieb. Es hat sich gut verteilt. Die alten Gemäuer und die gepflegten Grünanlagen sehen schon ziemlich gut aus. Das kann ich auf jeden Fall schon mal attestieren. Im Schloss selbst, in den Staatsgemächern, darf man nicht fotografieren. Da stehen auch genug Leute rum die aufpassen. Daher gibt’s leider auch keine Fotos.

Ich kann nur soviel sagen, ich hatte es weit weniger prunkvoll in Erinnerung. Diverse von den Räumen waren sehr verschwenderisch ausgestattet. Der riesige Bankettsaal, wo die Staatsbankette stattfinden, war mit seiner hohen und gewölbten Holz(Balken)Decke auch ein Hingucker.

 

 


Der vorbildliche Audio Guide hat immer interessante Informationen geliefert. Es ist auf jeden Fall ein Muss, sich den Audio Guide mitzunehmen.

Ich habe mir jetzt nicht von jedem Raum die Erklärungen bis ins Letzte angehört. Manche Räume gleichen sich auch ein wenig. Schlafzimmer von Dem, Schlafzimmer von Jenem, Drawing Room hier, Drawing Room da. Da muss man sich nicht unbedingt lange aufhalten. Die wichtigen Räume erkennt man problemlos auch selbst. Wenn man den Raum oder Saal oder die Halle betritt und man erst einmal mit offenem Mund staunt, dann hat man garantiert was getroffen, wo sich eine genaue Begutachtung lohnt.

Ich habe ca. ne Stunde gebraucht. Als ich rauskam wars ziemlich am schütten, so das ich noch im Tordurchgang etwas gerastet habe. Als sich das Gewitter verzogen hatte gings um kurz vor 4 dann noch in die Kapelle. Hier sind die hölzernen Chorgestühle und die vielen Wappen sehr sehenswert. Das hier diverse Königs auch begraben sind sollte auch nicht unerwähnt bleiben.

Nach dem ganzen Besichtigen hatte ich mir jetzt ein frühes Abendessen verdient. Dazu habe ich etwas die Hauptstraße runter Richtung Windsor Ortschaft das „King & Castle“ (ein Wetherspoon Pub) angesteuert. Bei Cider und Burger bin ich hier so bis um halb 7 verblieben und habe mich dann Richtung Bahn abgesetzt.

Von Paddington nach Baker Street und dort in den ersten Zug zum Wembley Stadion war ziemlich unkompliziert und recht genau um 20 Uhr war ich im Stadion. Ich hatte mich noch kurz gewundert, als ich beim Eingang, der auf meiner Karte verzeichnet war, von einem befrackten Herren begrüßt wurde, der mich durch einen mit rotem Samtkordeln abgetrennten Eingang geleitete. Hatte ich aus Versehen ne VIP Karte gekauft, oder was. Als ich die Rolltreppen hochfuhr standen die ganze Zeit über Hinweisschilder zu „Coldplay & Friends“ herum. Aber leider (oder gottseidank?) war das dann doch ne Etage über mir. Da wo ich abbiegen musste war aber auch so etwas wie ne Art Loge mit mehr Sitzabstand und gepolsterten Sitzen. Das war wirklich sehr bequem für den Abend. Also merke, Club Wembley Block 227 is gut für Konzerte :)

 

 

Zum Konzert nur ein ganz kurzes Feedback. Wer sich einen netten Abend machen will und einfach nur Spaß haben möchte und sich dazu auch gerne von Konfetti, Feuerwerk, Ballons und nochmehr Konfetti bespaßen lässt, der ist auf einem Coldplay Konzert gerade richtig. Und so wars heute Abend auch. Tolle Show. Und auch wenn die Blinke-Armbänder mittlerweile ein alter Hut sind funktionieren die spätestens wenns dunkel ist super. Und mittlerweile ist Coldplay auch endlich mit einer Showlänge von knapp 2 Stunden in vernünftigen Regionen angekommen.

Die Abreise war mal wieder für eine Meute von 70.000 Leuten sehr entspannt. Ich glaube ich war im 2. Zug der vom Bahnsteig abfuhr und recht zügig in der Stadt. Massen mit einer Bahnstation irgendwohin abtransportieren, das können die Engländer. Ist übrigens auch ein Grund warum ich so gerne in England zu Konzerten fahre. Weil immer und überall die Abreise vom Konzert am Abend/in der Nacht ruhig und gesittet und erstaunlich zügig vonstatten geht.

Im Hotel habe ich genau noch ein Bier bekommen. Der Kellner und Nachtrezeptionist in Personalunion meinte um 0 Uhr die Bar schließen zu müssen. Laut Webseite hatten die zwar 24 Stunden Bar, aber das schien den Herrn nicht zu interessieren. Naja. War ja auch schon spät.

Gute Nacht.
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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #6 am: 11. Juli 2016, 11:38:13 »
Cool. dass so ein "alter Hase" wie du noch mal Schloss Windsor besucht. So habe auch ich was davon, die dort noch nicht war  :D :D :D
Liebe Grüße, Andrea



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MisterB

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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #7 am: 15. Juli 2016, 09:30:51 »
So. Jetzt auch noch der letzte Tag. Nu is aber auch Ende. Danke fürs mitlesen.

16.06.2016 - Museum of Natural History und nach Hause

Für heut war nicht mehr viel geplant. Die Abreise war für 16 Uhr vorgesehen und daher gabs noch ein wenig Zeit, die ich im Naturkundemuseum verbringen wollte.

Nach Frühstück beim Pret in South Kensington (der neben dem Lamborghini Händler) habe ich mich also dann mal an der langen Warteschlange beim Museum of Natural History angestellt. Da gab es einen Mitarbeiter, der erklärte, das es auch noch einen anderen Eingang gibt, nämlich um die Ecke an der Exhibition Road. Da wäre garnicht so viel Betrieb. Hm. Kurz habe ich darüber nachgedacht meinen Platz in der Schlange aufzugeben und zu dem anderen Eingang zu gehen. Habe dann aber gedacht, hier stehe ich gerade so schön und die schon investierte Zeit wollte ich nicht verfallen lassen.

Kurz drauf ging es aber wirklich einigermaßen zügig weiter. Auch wenn die Schlange recht lang ist kommt man doch mit ner Wartezeit von sagen wir mal 15 Minuten schon rein. Und der Grund warum da überhaupt ne Warteschlange ist (das Museum ist umsonst, eigentlich könnte man ganz normal eintreten und ohne Hindernis durchgehen), sind die Kontrollen der Taschen. Warum kontrollieren die die Inhalte der Taschen ? Haben die Angst das man was mitbringt und die Skelette sprengt oder was ?

Naja. Egal. Direkt in der imposanten Eingangshalle wird man von einem großen Dino begrüßt. Das Gebäude macht auch innendrin einen altehrwürdigen Eindruck. Wenn man darauf achtet, dann sieht man auch, das alle Pfeiler oder Durchgänge im Stein noch aufwändig verziert sind. Bei der einen Säule sind Vögel in den Stein gehauen oder bei einem Durchgang sind im Bogen Affen in den Stein gehauen. Klasse Details.

Ich habe mich erst einmal in der großen (aber trotz Dino irgendwie leeren) Halle umgeschaut. Dann habe ich mich zur Dinoausstellung orientiert. Offenbar erwartet man hier ganz viele Menschen. Es stehen ein paar Schilder, das man zur Mittagszeit lieber woanders hingehen sollte, weils hier Mittags überfüllt sei.
 
 

 

Bei den Dinos gibt’s eine Art Rundgang, auf dem man auf verschnörkelten Wegen wie beim Ikea alternativlos ohne Abkürzungen an allen Ausstellungsteilen vorbeigehen muss. Höhepunkt der Ausstellung soll wohl ein voll beweglicher T-Rex …äh… Roboter sein. Sieht aus, als ob der aus irgendeinem Jurassic Park Film übrig geblieben wäre. Eigentlich hatte ich ja ein T-Rex Skelett erwartet aber keine bewegliche T-Rex Puppe.

Der Rest der Ausstellung war auch nicht allzu spektakulär. Weitere richtig große oder imposante Skelette gabs nicht. Hier ein Schädel, da ein kleiner Velopterzerus oder wie die auch immer heißen.

Als ich dann am Ausgang wieder rausgepurzelt bin war ich doch, ganz ehrlich, ein kleinwenig enttäuscht.

Andere Ausstellungen sind zum Beispiel Säugetiere allgemein, Vögel oder Meeressäuger. In der Ausstellung der Meeressäuger gibt’s ein paar Wal-Skelette zu sehen. Dominiert wird der Raum aber von einem, offenbar, 1:1 großen Plastik-Wal. Und warum da dann noch Elefanten und Nashörner und Co. dabeistehen hat sich mir auch nicht erschlossen. Vielleicht als Größenvergleich.

Ansonsten gibt es ganz viel ausgestopftes Viehzeug zu sehen. Ein paar der Ausstellungsstücke haben auch schon bessere Zeiten gesehen. Die sahen schon ein wenig zerzaust und ausgebleicht aus. An einer Ecke gabs dazu auch ne Texttafel. „Why the coulours are fading …“ erklärt, das etliche der Ausstellungsstücke noch aus Zeiten der ersten Sammlung von 1800-irgendwas stammen würden und daher vom Zahn der Zeit ein wenig angenagt seien, man sich aber bemühen würde, die Ausstellung ein wenig zeitgemäßer zu gestalten. Das ist aus meiner Sicht auch eine gute Idee und dringend notwendig. Dann aber bitte auch nicht wie bei den Dinos einen nicht verlassbaren Rundweg bauen.

 

 

Naja. Also ich fand das die Ausstellung deutlich angestaubt war und dringend ganz generell einmal einen moderneren Touch benötigt. Ansätze gibt’s schon. Ein paar Bereich sind schon mit Multimediainhalten aufgepeppt. Manche Bereiche haben aber noch den Charme des letzten Jahrhunderts, wo es noch reichte ausgestopfte Tiere in Glaskästen zu zeigen.

Trotzdem es mich jetzt nicht so sehr vom Hocker gerissen hat, hat es mich so lange beschäftigt, das ich jetzt direkt zum Hotel zurückgehen konnte und meine Tasche pickuppen und mich zum Flughafen begeben konnte. Diesmal gings ganz zügig. Die Bahnen sind gefahren und der Stanstedt Express auch. Nach dem Check In habe ich dann allerdings noch recht lange an der Sicherheitskontrolle gestanden. Offenbar war Rush Hour und alle wollten zu selben Zeit fliegen.

Auch in Stanstedt hat man jetzt den Weg zu den Gates mit Shops zugebaut, die man auf verschlungenen Rundwegen erst einmal zeitaufwändig durchqueren muss. Echt ne Unsitte. Meiner Meinung nach sollte es für die, die kein Interesse an Duty Free Shops haben, mindestens einen direkten Weg zum Gate geben. Naja. Ich musste wieder mit der Bahn zu meinem Abflugterminal fahren. Der Flug war natürlich wieder verspätet. Das wars dann auch aus England (vorläufig) für dieses Jahr. See you in September.

The End.
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Susan

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Re: London im Juli 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #8 am: 23. Juli 2016, 22:30:21 »
Danke auch für den Reisebericht!

Anregungen kamen für unsere Londontour etwas spät, aber wir haben auch so eh nicht so viel besichtigen können wie gedacht -  Frei nach Pink Panther "wer hat an der Uhr gedreht... "   ;)

Dass ich auf das Coldplay-Erlebnis neidisch bin, hatte ich ja schon vorweg erwähnt  ;D

 :danke:
Liebe Grüße
Susan

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London im Juni 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay und Billy Joel
« Antwort #9 am: 15. Oktober 2016, 14:54:35 »
London 10/11 September 2016

Im September bin ich nochmal schnell nach London gehopst. Ich musste unbedingt jetzt endlich mal den Blenheim Palace anschauen. Ein Palast mit sehr wechselhafter Geschichte. Und hier ist Winston Churchill aufgewachsen. Das nebenbei im Wembley Stadion noch ein gewisser Billy Joel aufgetreten ist, war ein positiver (und gewollter) Nebenschauplatz dies Wochenendes.

Da ich eigentlich nur mal die Bilder zeigen wollte gibts jetzt keinen eigenen "Reisebericht" dazu, sondern nur ein Kommentar zu den
Bilders. Daher hänge ich das mal an den Queen Thread dran, weils zeitlich am besten passt.


Kleiner Gruß aus Hackney Wick. Nein es ist nicht St. Patricks Day. In London war auch ein sehr guter Sommer und durch die Hitze der vergangenen Wochen hat sich irgeneine Pflanze explosionsartig vermehrt und die Kanäle kurzfristig eingefärbt.


Blenheim Palace. Geburtsort von Winston
Churchill. Das ist aber erst mal nur der Eingang zum Gelände.


Blenheim Palace. So siehts auf dem Haupthof aus. Leider hatte ich am Samstag einen Regentag erwischt. Daher sind die Bilder leider alle ein wenig grau und feucht.


So siehts drinnen aus. Alles ein kleinwenig goldig und kitschig. Man sieht aber das das für damalige Verhältnisse unglaublich verschwenderisch gewesen sein muss.


Drinnen kann man auf einem festgelegten Rundweg durchs Gebäude gehen.


Riesige Wandteppiche.


Einer der Salons.


Kitsch


Blick nach draußen. Leider wars am schütten. Ohne Taucherausrüstung keine Chance.


Später am Tag wurde es so langsam trocken.
So konnte ich doch noch einen Fuß nach draußen setzen. Rund um den Palast gibt es riesige Ländereien, die auf Wanderwegen ergehbar sind.


Der zugehörige See mit Bootshaus. Die kompletten Anlagen rund um den Palast sind vom englischen Haus-Hof-Parkarchitekt Capability Brown künstlich angelegt. Inklusive mehrere Seen und hektarweise Grün.


Einer der Gärten. Es gibt noch diverse mehr, da hatte ich aber letztlich keine Zeit mehr für.


Das Gelände kann auf dem großen Rundweg von 5,irgendwas Meilen erwandert werden. Ein kleines Stückchen habe ich mal angefangen aber dann ist mir am Nachmittag die Zeit ausgegangen. Außerdem fings wieder an zu regnen.


Panoramabild, Versuch 1


Panorama, Versuch 2, diesmal ganz ohne Asiaten die sich vorher einfach mitten vor mich auf die Straße gestellt hatten und irgendwie nicht mehr zu vertreiben waren.
Jetzt gings mit dem Bus wieder nach Oxford zurück und in den Zug. Am Abend hatte ich noch eine Verabredung.




Anreise zum Stadion. Pünktlich zum Konzert am Abend hatte es auch aufgehört zu regnen. Offenbar muss am Tag während meines Ausfluges nach Oxford und zum Blenheim in London ziemlich was runtergekommen sein. Am Abend war zum Glück nix mehr davon zu sehen.


GO. Wir dürfen gehen. In England reicht es nach dem Konzert einen Mann mit Schild hinzustellen, der die Masse an Menschen steuert. Dreht der sein Schild von GO auf STOP, dann bleiben auch wirklich alle brav stehen.


Wir warten brav, das wir in die Bahnstation einströmen dürfen


Am nächsten Tag. Wunderbares Wetter, wie als wenn gestern nie Unwetter gewesen wäre.
Ein Kurzbesuch an der O2 Arena. Eigentlich wollte zur Muhammed Ali Ausstellung. Die war aber leider schon seit ein paar Wochen zu. Tja. Dumm gelaufen. Hätte ich vorher vielleicht mal nachschauen sollen. Egal.


Eine Station zurück bei Canary Wharf wieder aus der UBahn raus und am West India Quay ins Museum of the Docklands. Das ist
recht interessant. Ist zwar unglaublich viel zu lesen. Ist aber informativ.


Neue Yacht im Becken. Wie ist da die hingekommen ? Es gibt weit und breit keine Brücken wo die drunter durchfahren könnte. Das Hochhaus ist übrigens das Marriot West India Quay. Sehr gutes Hotel, kann ich nur empfehlen.


West India Dock. Linke Seite wo es an dem Haus so blau ist, da ist der Eingang zum Museum of the Docklands.

Und das wars auch schon wieder aus London
Gruß
Bernd
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Re: London im Juni 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #10 am: 15. Oktober 2016, 16:36:57 »
Hi Bernd,

wir waren ein paar Tage nach dir u. a. in den Docklands und im Museum :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: London im Juni 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #11 am: 17. Oktober 2016, 18:03:44 »
Das "GO" Schild ist schon klasse.

Wie die Leute sich in den völlig überladenen Zimmern jemals wohl fühlen konnten werde ich wohl nie verstehen, klar ändern sich die Geschmäcker und Einrichtungsstile, Mode usw. aber das erschlägt einen doch alles, egal wie schön die einzelnen Elemente sein mögen.


LG Christina

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Re: London im Juni 2016 - Der 90. Geburtstag und Coldplay
« Antwort #12 am: 18. Oktober 2016, 10:33:15 »
Ja. Offensichtlich war es seinerzeit Mode zu versuchen jeden Quadratzentimeter dem man habhaft werden konnte mit Bilder, Wandteppichen oder sonstigem Nippes vollzustellen.
Da macht Blenheim aber keine Ausnahme. Das ist mir eigentlich in fast allen Palästen aus der Zeit aufgefallen. Und das ist auf Windsor oder auch Buckingham Palace auch so.
Und hauptsache goldig.


Muss wohl so :)

Gruß
Bernd

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