soll zoomen ohne Ende und auch im Halbdunkel noch passable Aufnahmen machen.
Genau das ist aber die Stelle, wo sich die Katze in den Schwanz beißt, solche allumfassenden eierlegenden Wollmilchsäue gibt es eben leider nicht. Die Problematik habe ich schon angedeutet: ein Sensor ist umso lichtschwächer, je kleiner er ist. Wer im Halbdunkeln (wobei noch zu klären wäre, wie dunkel denn nun sein darf) passable Qualität (und natürlich ohne Blitz - mit Blitz ist das kein Thema, aber ich denke, es soll auch ohne Blitz gut sein) erreichen will, muss eine gewisse Mindestgröße des Sensors einplanen. Von der Sensorgröße wiederum ist aber auch abhängig, wie groß das Objektiv wird, welches davor hängt. Außerdem ist die gewünschte Zoomleistung ("von wo bis wo reicht die Vergrößerung") verantwortlich für die Objektivgröße. In der Summe der Dinge: viel Zoom, viele gute Fotos bei wenig Licht ergibt insgesamt ein sehr großes Objektiv - und das passt dann nicht mehr zu dem Wunsch, den ganzen Krempel in der Hosentasche aufzubewahren.
Irgendeinen Kompromiss muss man immer machen, irgendwo muss man "klein beigeben" und mit weniger zufrieden sein, genau das ist das grundsätzliche Problem für jede Entscheidung dieser Art. Horst hat sich dazu entschieden, dass ihm ein vergleichsweise geringer Zoom ausreicht. Ich habe mich dafür entschieden, dass mir ein lichtschwächerer (kleinerer) Sensor ausreicht, als Entschädigung bekomme ich im Gegenzug mehr Zoom als Horst. Dafür bekommt Horst die besseren Fotos im Halbdunkel. Das ist ein sehr plakatives Beispiel, wo eine Entscheidung her muss.
Es gibt allerdings inzwischen auch eine eine einzige(!) Kamera auf dem Markt, die hat sowohl einen recht guten Sensor (den sog. "1-Zoll Sensor", wie Horsts Kamera ihn auch hat), wie auch einen relativ umfangreichen Zoom (ein sog. 10-fach Zoom, damit wird das Verhältnis aus kürzester und längster Brennweite ausgedrückt und das ist auch gleichzeitig das Größenverhältnis des am stärksten herangezoomten Bildes vs. dem am weitesten herausgezoomten Bild, wobei sich dieses Verhältnis auf eine Kantenlänge bezieht), nämlich ein Zoom vom 25-250mm (im Vergleich: die RX100 III geht von 24-72mm, also ganz erheblich weniger weit, aber meine TZ-81 geht von 24-720mm, also nochmal viel weiter als alles andere) und diese Kamera kommt ebenfalls von Panasonic und nennt sich TZ-101.
Dennoch gibt es auch hier noch eine Kröte zu schlucken: die sog. "Blende" (= das Loch im Objektiv) ist ebenfalls eine wichtige fotografische Komponente, je größer dieses Loch ist, umso mehr Licht kann das Objektiv einfangen, auch damit wird also das Fotografieren im Halbdunkel beeinflusst. Und diese sog. "maximale Blende" ist bei dieser Panasonic Kamera vergleichsweise schlecht in Relation zu der RX100 III von Horst. Insgesamt ist es aber dennoch diejenige Kamera, die als einzige "Kompakte" auf dem Markt überhaupt einen umfangreichen Zoom besitzt und dennoch einen relativ großen Sensor. Es bleibt aber ein Kompromiss, aber ich würde vermuten, dass deren Leistung im Halbdunkeln in jedem Fall ausreicht. Dann habt Ihr auch einen durchaus guten (aber nicht exorbitanten) Zoom und die Kamera hat auch den gleichen Sucher wie meine und sie passt in die Jackentasche. Aber sie ist (natürlich....) relativ teuer. Ich würde so um die 600,-€ tippen.
Die HX90 von Sony hat einen sehr großen Zoom, aber da ist wieder der Sensor sehr klein. Da ist und bleibt natürlich die unbeantwortete Frage: reicht die Leistung im Halbdunkel dennoch aus? Die Frage stellt sich selbstverständlich auch für meine Panasonic Lumix TZ-81. Diese beiden Kameras haben zwar insgesamt den kleinsten Sensor in dieser Konkurrenz, aber das kann ja dennoch ausreichen. Das müßt Ihr testen, aber das ist die wahrscheinlichste Schwachstelle.
Schwierig, ich weiß. Es wäre einfacher, wenn es eine eierlegende Wollmilchsau gäbe, aber das ist technisch leider unmöglich.