Erst einmal glaube ich, dass wir hier in diesem Forum mit ziemlich vielen, die vor allem gerne im westlichen (teuren) Ausland unterwegs sind, schon eher elitär sind in unseren Ansprüchen an das Drum und Dran, so mit eigenem Auto und teuren Lebenshaltungskosten vor Ort und teuren Unterkünften usw.
Ich bin in einer Facebook-Gruppe, in der jede Menge Low-Budget-Traveller unterwegs sind, so richtig mit Hostelbett im 12er-Dorm und der Frage, ob die Zeitersparnis der Zugfahrt wohl die 1,20 Euro Aufpreis wert sind im Gegensatz zum Bus, und die an den letzten 3 Tagen die übrig gebliebenen 24,40 Euro gut einteilen müssen. So manch eine aus der Gruppe gibt nur 12 bis 15 Euro aus für einen Tag Indien. Und so kann man, wenn man nur lange genug bleibt und einen günstigen, vielleicht eher wenig komfortablen Flug nimmt, auf einer Fernreise unter Umständen günstiger leben als beispielsweise in einem Ferienhaus in Holland oder sogar günstiger als daheim.
Ich bin bei solchen Fragen immer ein bisschen hin- und hergerissen. Einerseits finde ich Knauserigkeit im Urlaub total Sch…, Feilschen um jeden Preis, wo es für uns doch völlig egal ist, ob ein Kilo Obst nun 23 oder 26 Cent kostet. Alles muss in erster Linie billig sein und bloß nicht „Massentourismus“, und letztlich sehen die sich in doch immer denselben Hostels.
Andererseits finde ich es bewundernswert, wenn jemand, um etwas von der Welt zu sehen, anderswo Komfort aufgibt, sodass er nicht mit der Haltung eines reichen Weißen durch arme Länder stolziert und sich aufplustert und lieber ein paar Tage länger bleibt als das Geld mit vollen Händen auszugeben.
Ich merke es immer, wenn ich mal in einem günstigen Land war (Mexiko, Rumänien, Indien), wie teuer ein ähnlicher Lebensstil im Urlaub an der Ostsee ist. Für Essen, Unterkunft und alles, was man sonst so braucht, gibt man glatt bei vergleichbarem Standard das Doppelte bis Dreifache aus.
Ich bin gerne bereit ein paar Tacken für eine schöne Reise und auch mal eine Spur Luxus auszugeben, aber im Allgemeinen würde ich mich wohl auch eher für den Verzicht auf gewissen Komfort entscheiden, wenn dabei noch ein Kurztrip mehr pro Jahr herausspringt.