Autor Thema: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen  (Gelesen 132855 mal)

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #105 am: 06. September 2016, 20:57:08 »
Also das mit dem Rätsel auf der Rechnung ist einfach: Die Kasse, die den Bon ausgespuckt hat, wurde von unserem lieben Sönke programmiert, denn bei dem gibt´s auch immer "ships"   ;D ;D ;D

Genauso lustig finde ich aber "Kylling bru". In Schottland hätte ich da ein extrem starkes Bier erwartet  :zwinker:

Ansonsten gab es heute schon wieder sehr viele tolle Bilder zu sehen und auch wenn die Entscheidung für Schottland nun steht, ist Norwegen für die Zukunft definitiv nicht aus dem Rennen. Und die Hyttas wären genau nach unserem Geschmack.

Starkes Bier ist gut, aber übersetzt ist es "Hühnchen-Brücke"  :toothy9:

Ich mag ja die nordischen Sprachen sehr gerne, gut gefallen hat mir in Dänemark die "Glaspusteri"  :)

Andrea

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #106 am: 06. September 2016, 21:05:52 »
Ja, ich finde das auch total "niedlich". Das wollen die Dänen bestimmt nicht hören  ;) Jetzt, wo unser Besuch wieder weg ist, kann ich mit meinem Gälisch-Kurs weiter machen. Aber dabei wird sich entweder meine Zunge verknoten oder abbrechen oder ein Logopäde muss mir hinterher das starke Lispeln wieder abgewöhnen  ;D
Liebe Grüße, Andrea



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nordlicht

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #107 am: 06. September 2016, 21:07:40 »
Ich mag ja die nordischen Sprachen sehr gerne, gut gefallen hat mir in Dänemark die "Glaspusteri"  :)
Ich hab immer Spaß an den "Knallerter"(Mopeds).  Und ich kenne so einige englische Muttersprachler, die sich bei der "Klitplantage" (Dünenwälder) gar nicht wieder eingekriegt haben und sogar Schilder klauen wollten. "Infart/Utfart" (schwedisch:Ausfahrt) kommt auf Englisch auch gut. ;D

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #108 am: 07. September 2016, 19:24:22 »
Freitag, 07.08.2016 - Atlanterhavsvegen

Ab 7 Uhr gibt es Frühstück im Hotel und es wird als Buffet im Restaurant "Egon" gereicht. Pünktlich bin ich dort und stärke mich am guten Buffet. Drei Wochen lang mag ich eigentlich nicht vom Buffet essen, aber die Mischung Hytta - Hotel ist gut und so lasse mich eben auch gerne mal verwöhnen :-).

Um 8 Uhr sitze ich dann auch schon im Auto, denn der Grund für die gestrige lange Fahrt nach Molde ist der Atlanterhavsvegen bzw. die Atlantikstraße.

Die Atlantikstraße ist ein Abschnitt der norwegischen Reichsstraße 64 und liegt im Fylke Møre og Romsdal, zwischen Molde und Kristiansund.
Genau genommen umfasst die Atlantikstraße einen 8274 Meter langen Abschnitt zwischen Vevang in der Kommune Eide und dem auf einer Insel gelegenen Kårvåg in der Kommune Averøy. Durch ihren Verlauf mit acht Brücken über mehrere kleine Inseln ist sie eine Touristenattraktion, auch Einheimische fahren gerne zum Angeln dorthin.

Die Straße folgt einer Trasse, die ursprünglich für eine Eisenbahnstrecke geplant war. Die ersten Planungen reichen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück; 1935 wurden diese Pläne jedoch endgültig zu den Akten gelegt. In den 1970er-Jahren wurde dann mit der Straßenplanung begonnen.

Baubeginn war am 1. August 1983; die Straße wurde am 7. Juli 1989 eröffnet und ersetzte eine Fährverbindung, die auf einer ähnlichen Route verlief. Der Bau kostete 122 Millionen norwegische Kronen (1989), für die Finanzierung war die Straße nach der Eröffnung zehn Jahre lang mautpflichtig.

Am 27. September 2005 wurde die Atlantikstraße zum „norwegischen Bauwerk des Jahrhunderts“ erklärt.

Ich fahre jedoch zunächst ins kleine Fischerörtchen Bud und genieße einen weiteren trockenen Morgen bei einem kleinen Spaziergang.













Vor allem die roten Bootshäuser im alten Fischerhafen gefallen mir gut. Menschen habe ich in Bud übrigens nicht getroffen.

Eine gute Stunde später fahre ich weiter und halte an einem Rastplatz, von welchem ein Weg hinunter zu den Schären führt. Kühe grasen dort, das Meer plätschert leise und niemand verirrt sich hierher - einfach schön!











Auch wenn ich eigentlich keine Wolken mehr sehen kann, hier wirken sie doch sehr malerisch :)
Weiter geht meine Fahrt unterbrochen von häufigen Stopps, weil ich nicht genug vom Blick aufs Meer und manchmal von den norwegischen Dekorationen bekommen kann.











Bis jetzt habe ich die Einzigartigkeit der Altlantikstraße noch nicht wirklich wahrgenommen, dies ändert sich jedoch an der berühmten Storseisund-Brücke. Hach, das macht wirklich Spaß darüber zu fahren.

Leider gibt es vor der Brücke keine Möglichkeit zum Halten, so muss ich den großen Parkplatz hinter der Brücke ansteuern. Dort gibt es ein Kaffee, Toiletten, die Touristeninformation und einen angelegten Weg rund um Lyngholmen, den ich natürlich gerne laufe. Auf fast der gesamten Strecke sind Metallbänke am Weg und als ich mich setze, kommen sie mir sogar "geheizt" vor.







Ich bin fasziniert vom vielfältigen Bewuchs der kleinen Felseninsel, von den Felsstrukturen und der Klarheit des Wassers und genieße den Spaziergang sehr, obwohl er über Metallgitter führt.













Ich fahre anschließend zwar noch über einige Brücken, nehme diese aber nicht so wirklich wahr. Trotzdem gefällt es mir gut und ich beschließe bis nach Langoya zu fahren, denn dort findet man die großen Fischtrockengestelle, wie ich sie von Bilder von den Lofoten kenne.

Unterwegs halte ich an einem weiteren Kunstwerk. Die Skulptur "Pfeilspitze" von Kristian Blystad wurde 1989 zum Andenken an den Vergleich von König Magnus Olavson und den Bauern an der Küste von ca. 1040 errichtet.

Ein kurzer Weg führt zur Pfeilspitze von der man einen schönen Blick auf die Küstenlandschaft und auch schon auf die Brücke, die nach Langoya führt, hat. Auch hier bin ich wieder ganz alleine.











Auf Langoya angekommen, schaue ich mir die riesigen Trockengestelle natürlich aus der Nähe an und statte auch dem kleinen Fischerhafen einen Besuch ab.









Mittlerweile ist es 16 Uhr, ich verspüre schon etwas Hunger und mache mich langsam zurück Richtung Molde, nicht ohne immer wieder einmal anzuhalten und an einem Kiosk gönne ich mir noch einen Kaffee, der seine 35 NOK aber nicht wert war ;)













Unterwegs amüsiere ich mich wieder einmal über diverse Namen, so fahre ich durch den "Tussen-Tunnel" und biege nicht nach "Aureosen" ab, weil ich eine Krankheit dahinter vermute ;) "Stell dir vor, der Arzt sagt, ich habe Aureosen!"

Als ich ans Hotel komme, haben die doch tatsächlich in meiner Abwesenheit ein Hochhaus am Kai gebaut.



Ich genehmige mir das zweitteuerste Bier meines Lebens auf der Terrasse vorm Hotel für 85 NOK/ca. 9,20 €, nur St.Tropez kann es bisher toppen.

Nachdem die Aida Sol abgelegt hat, kommt sofort ein Hurtigrutenschiff, die "Nordkap". Eigentlich möchte ich gerne heute Abend bei Egon ein Steak essen gehen, nach dem Telefonat mit Peter, der mir vom Treppensturz unseres Hundes berichtet, ist mir allerdings der Appetit vergangen. Ich weiß, dass es für Peter nun neben der Mama noch den Hund gibt, um den er sich sorgen muss. Zudem bin ich die Hauptbezugsperson vom Hund und wäre gerne zuhause.

Ich telefoniere noch mit Jan und der versucht mich ein wenig zu beruhigen. Trotzdem ist der Abend für mich gelaufen. Vom Fenster aus beobachte ich noch ein weiteres Hurtigrutenschiff, die Midnatsol und zum ersten Mal in diesem Urlaub sehe ich eine annähernd schöne Färbung der Wolken am Abend, die ich aber nicht wirklich genießen kann, da die Gedanken zuhause sind.









Mit meinem Buch habe ich schließlich genügend Ablenkung und gegen 22 Uhr lösche ich  das Licht.

Unterkunft: Thon Hotel Moldefjord, Molde, 850 NOK = ca. 92 € inkl. Frühstück


 

 
 

Paula

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #109 am: 09. September 2016, 06:00:37 »
Dass Hunde eine Treppe runterstürzen können höre ich zum ersten Mal. Der arme Kerl, hoffentlich hat er sich nicht schwer verletzt  :( das verhagelt einem natürlich die Stimmung im Urlaub.
Die Landschaft heute war wieder ausnehmend schön, heute haben mich die Wolken zur Abwechselung mal nicht gestört  :)
Wieso sind die Trockengestelle für den Fisch alle leer? Werden die im Sommer gar nicht benutzt?
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #110 am: 09. September 2016, 10:34:06 »
Mich stören die Wolken irgendwie auch nicht. So schön wie du schreibst, vergisst man, dass so schlechtes Wetter ist.  :)
Liebe Grüße
Silvia

stefunny

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #111 am: 09. September 2016, 11:31:39 »
Hatte gar nicht gemerkt das es weiter ging.
Also fix hinterher gereist.

Wieder schöne Eindrücke von der tollen Landschaft. Schön grün teilweiser, grüner als es bei usw. war aber immer noch Schneereste, gehe die überhaupt irgendwann weg?
Die Atlantikstraße ist auch toll, aber ich muss sagen so sehr bereue ich es jetzt auch nicht, das wir nicht hingefahren sind. Wenn du auch wieder sagst, dann man nicht so gut anhalten konnte.

Eine Nachricht vom kranken Hund ist natürlich nicht so schön. Hoffe ihm geht es wieder gut.

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #112 am: 09. September 2016, 17:56:34 »
Dass Hunde eine Treppe runterstürzen können höre ich zum ersten Mal. Der arme Kerl, hoffentlich hat er sich nicht schwer verletzt  :( das verhagelt einem natürlich die Stimmung im Urlaub.

Wir haben Holzböden und eine Holztreppe, die für seine Pfoten schon manchmal zu glatt waren. Jetzt, mit 17 Jahren, geht die Treppe gar nicht mehr. Leider hat er einen Kreuzbandriss am linken hinteren Knie  :'(.OP fällt in seinem Alter flach, also versuchen wir es derzeit mit einer Lasertherapie.

Die Landschaft heute war wieder ausnehmend schön, heute haben mich die Wolken zur Abwechselung mal nicht gestört  :)
Wieso sind die Trockengestelle für den Fisch alle leer? Werden die im Sommer gar nicht benutzt?

Um den Trockenfisch herzustellen wird der Fisch ausgenommen und drei Monate im Freien getrocknet, wobei Temperaturen um die Null Grad und etwas Schnee für die Konservierung am geeigneten sind. Nach dem Freilufttrocknen trocknet der Fisch im Trockenraum 2-3 Monate nach. U.a. mit Hilfe von Salz verliert er 70% seines Wassergehaltes, wobei Proteine, Vitamine, Eisen- und Calciumgehalt unverändert erhalten bleiben. Im Sommer wird man also auf diesem Breitengrad keinen Fisch am Gestell finden.

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #113 am: 09. September 2016, 17:57:37 »
Mich stören die Wolken irgendwie auch nicht. So schön wie du schreibst, vergisst man, dass so schlechtes Wetter ist.  :)

Ach wie lieb, Dankeschön, Silvia  :knuddel:

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #114 am: 09. September 2016, 18:01:00 »
Hatte gar nicht gemerkt das es weiter ging.
Also fix hinterher gereist.

Wieder schöne Eindrücke von der tollen Landschaft. Schön grün teilweiser, grüner als es bei usw. war aber immer noch Schneereste, gehe die überhaupt irgendwann weg?
Die Atlantikstraße ist auch toll, aber ich muss sagen so sehr bereue ich es jetzt auch nicht, das wir nicht hingefahren sind. Wenn du auch wieder sagst, dann man nicht so gut anhalten konnte.

Eine Nachricht vom kranken Hund ist natürlich nicht so schön. Hoffe ihm geht es wieder gut.

Ich würde den Abstecher bei einer weiteren Reise auch so nicht mehr machen, wenn man noch weiter in den Norden will vielleicht, aber nicht wegen der Atlantikstraße. Obwohl ich viel Freude an diesem Tag hatte, war es einfach einen weiteren Tag trocken und ich konnte viel in der Natur sein. An der Storseisund-Brücke waren einige Touristen, sonst war ich oft allein am Meer und habe das sehr genossen.

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #115 am: 10. September 2016, 12:02:07 »
Samstag, 06.08.2016 - Achtung, Troll!



Da heute Samstag ist, bekomme ich erst ab 7.30 Uhr Frühstück im Hotel. Gepackt habe ich schon vorher und so sitze ich um 8.15 Uhr im Auto.

Heute geht es zurück in die Berge und zwar nach Geiranger.

Bis ich zum Abzweig der RV 63 komme, die mich zum berühmten Trollstigen führen soll, halte ich immer mal weider an und genieße die morgendliche Stimmung bzw. das wunderbare Licht.











Auf dem Weg zum Trollstigen komme ich zunächst am Trollshop vorbei. Trolle und andere Souveniers in Hülle und Fülle. Für Desi kaufe ich einen sußen kleinen Troll, für meine Kinder Norwegen-Kugelschreiber und ein Trollbuch für die Klassenbücherei.









Dann erreiche ich den Parkplatz am Fuße des Trollstigen. Ganz schön viel los hier. Alle machen Fotos der Straße, ich natürlich auch, obwohl ich nun schon mehrfach solche Straßen in Norwegen gesehen habe bzw. auch gefahren bin.





Der Trollstigen ist insofern spannender zu fahren, als hier wirklich viel Verkehr herrscht und es so immer wieder zu Rangiermanövern kommt, wenn zwei Busse oder Wohnmobile aneinander vorbei wollen. Auch ich muss ein Stück rückwärts fahren, um einen Bus passieren zu lassen.







Nach den elf Kurven erreicht man das Plateau mit einem riesigen Parkplatz und dem sehr modernen Besucherzentrum und natürlich die Aussichtsplattformen. Hier stehen mindestens 15 Reisebusse und unzählige PKW und das Gewusel auf den angelegten Wegen und Treppen gleicht einer Völkerwanderung.













Einzigartig ist natürlich der Blick auf den Trollstigen von oben. Es macht Spaß die ameisengroßen Fahrzeuge zu beobachten und ich bin froh, dass ich genügend Zeit habe und nicht zu einer bestimmten Uhrzeit wieder an einem Bus sein zu müssen. So kann ich auch den Start einer Drohne beobachten, die erste, die ich wirklich vor Ort erleben kann und ich finde den Negativhype in manchen Foren vollkommen übertrieben, denn "Krach" macht sie nun wirklich nicht. Die entstehenden Bilder oder Videos sind bestimmt atemberaubend, mir gefällts ;-)





Ich hole mir noch einen Kaffee im Besucherzentrum und genieße ihn an einem Picknicktisch seitlich des großen Parkplatzes.





Dann fahre ich weiter Richtung Geiranger, nicht ohne unterwegs immer wieder anzuhalten und die Landschaft zu genießen oder ein Stück zu laufen.









 Einen längeren Halt mache ich dann an der Gudbrandsjuvet.

Gudbrandsjuvet ist eine 5 Meter breite und 20-25 Meter tiefe Schlucht, die der Fluss Valldøla gegraben hat. Sie liegt gut erreichbar an der Reichsstraße 63 zwischen Valldal und dem Trollstigen und kann auf abgesicherten Wegen und von einer Fußgängerbrücke aus besichtigt werden. Das Wasser formte hier ein System aus tiefen Gletschermühlen und bizarren Formationen. Die Schlucht ist unter der Wasseroberfläche etwa ebenso tief wie darüber.

Laut einer Sage aus dem 16. Jahrhundert wurde die Schlucht nach einem Mann namens Gudbrand benannt, der sich mit einer geraubten Braut davonmachen wollte. Er rettete sich vor seinen Verfolgern durch einen beherzten Sprung über die schmalste Stelle der Schlucht. Gudbrand wurde daraufhin für vogelfrei erklärt und lebte den Rest seines Lebens in einer Steinhütte oberhalb der Gudbrandsjuvet in einem der Seitentäler, das noch heute Gudbrandstal genannt wird. Ob Gudbrand beim Sprung über die Schlucht die Braut mitnehmen konnte, verrät die Sage nicht.







Auch hier findet man ein sehr modernes Besucherzentrum, mir ist jedoch mehr nach einem Obstpicknick am Fluss. Mit diesem Blick schmeckt jede Banane doch gleich noch besser.



Auch der weitere Weg zeigt eine fantastische Landschaft und ich muss mich immer wieder ermahnen auch auf die Straße zu achten, denn sie ist wieder einmal sehr schmal ;)





Ich nehme die Fähre nach Eidsdal, die schon vor dem Anlegen ihr großes, autoverschlingendes Maul öffnet. Dürfte ich eine Fähre anmalen, würde ich vorne große Zähne malen ;)



Bevor ich den Ørnevegen fahre, halte ich am Aussichtspunkt Ørnesvingen.

Ørnevegen ist der Name der 11 Haarnadelkurven, die sich den steilen, üppig bewachsenen Berghang von Geiranger nach Eidsdal hinaufschlängeln. Ganz oben befindet sich der Aussichtspunkt Ørnesvingen mit seinem originellen Wasserfall. Von hier blickt man auf Geiranger, den Geirangerfjord mit seinen steilen Berghängen, die Wasserfälle „Die sieben Schwestern“ sowie den Bergbauernhof Knivsflå.

Auch ein kleiner, wunderschöner Wasserfall an der Straße sorgt für Unterhaltung, denn fast jeder stellt sich einmal davor oder darunter ;).









Gegen 17 Uhr komme ich in Geiranger an. Zu spät für eine Fahrt auf dem Fjord - vielleicht morgen. Geiranger selbst bietet nicht viel, aber ich brauche auch nichts, denn ich bin für zwei weitere Nächte im Hotel und zwar in einem ganz besonderen, dazu später mehr.

Ich telefoniere mit Peter, denn natürlich will ich wissen, wie es dem Hund geht. In meinem Hotel habe später keinen Handyempfang. Dann mache ich mich auch auf den Weg, denn von Geiranger bis zur Djupvasshytta sind es noch 17 steile und sehr enge Kilometer und ich bin heute schon etwas fahrmüde.

Unterwegs halte ich noch am Aussichtspunkt Flydalsjuvet. Der Rastplatz befindet sich am steilen Berghang am Ende des Geirangerfjords und gehört zu den vielen atemberaubenden Aussichtspunkten am Geirangerfjord. Von hier sieht man die Berge Laushornet (1502 m) und Eidshornet (1629 m). Für den Bau der Toiletten und des Informationspunktes dienten viele Hundert Jahre alte Hölzer. Der Aussichtspunkt Flydalsjuvet besteht aus einer oberen und einer unteren Ebene, die durch einen Weg miteinander verbunden sind.





Nach dem Aussichtspunkt wird die Straße noch enger und die Wolken immer dichter. Es beginnt zu regnen und ist ziemlich dunkel, ich frage mich manchmal ob ich richtig bin, denn die 16 km kommen mir wie gefühlte 100km vor.

Schließlich erreiche ich die Djupvasshytta am See Djupvatnet. Herrlich gelegen, aber leider habe ich nichts davon, denn es schüttet regelrecht und ich muss im Auto warten, sonst werde ich mit Gepäck pudelnass.

Mein Zimmer liegt leider nicht zum See hin. Es ist einfach ausgestattet ohne TV und WLAN, aber mir gefällt es.





Ich gehe duschen und beschließe vor dem Abendessen noch ein kleines Nickerchen zu machen, denn nach draußen kann ich bei diesem Wetter nicht, obwohl ich mich so auf den See im Abendlich gefreut hatte.

Das Abendessen nehme ich im Restaurant ein, welches ein wenig an eine Jugendherberge erinnert. Umso erstaunter bin ich von der Qualität des Essens. Ich wähle das Drei-Gang-Menu für 350 NOK = ca. 38 €. Sehr, sehr lecker und die nette, junge Bedienung macht einen tollen Job.







Um 21 Uhr bin ich wieder auf meinem Zimmer und lese noch ein wenig bevor ich gegen 23 Uhr das Licht lösche.

Unterkunft: Djupvasshytta, Geiranger, 890 NOK = ca. 96 € inkl. Frühstück


Rainer

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #116 am: 10. September 2016, 13:40:48 »
Ich genehmige mir das zweitteuerste Bier meines Lebens auf der Terrasse vorm Hotel für 85 NOK/ca. 9,20 €, nur St.Tropez kann es bisher toppen.

Beim nächsten Mal fährst Du mit der AIDA dahin, dann hättest Du Dich oben auf das Pooldeck am Heck mit genialer Aussicht über den Hafen und die Stadt setzen können und das Bier hätte statt 9,20€ nur 3,50€ gekostet, auch hier in Norwegen....

Aber als Touri kommt man leider nicht an Board, sonst hättest Du auch einfach so mal schauen können. Das gehört in der Tat auch zu den erhabeneren Momenten, wenn man so am späten Nachmittag den Tag an der Poolbar auf dem Oberdeck ausklingen läßt.

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #117 am: 10. September 2016, 14:15:49 »
Ich genehmige mir das zweitteuerste Bier meines Lebens auf der Terrasse vorm Hotel für 85 NOK/ca. 9,20 €, nur St.Tropez kann es bisher toppen.

Beim nächsten Mal fährst Du mit der AIDA dahin, dann hättest Du Dich oben auf das Pooldeck am Heck mit genialer Aussicht über den Hafen und die Stadt setzen können und das Bier hätte statt 9,20€ nur 3,50€ gekostet, auch hier in Norwegen....

Aber als Touri kommt man leider nicht an Board, sonst hättest Du auch einfach so mal schauen können. Das gehört in der Tat auch zu den erhabeneren Momenten, wenn man so am späten Nachmittag den Tag an der Poolbar auf dem Oberdeck ausklingen läßt.

Ja, das ist schade, dass man als Touri nicht einfach mal gucken kann - das hätte ich nämlich gemacht, auch ohne Bier.

Der günstige Bierpreis auf der AIDA ist in Norwegen ganz bestimmt von Vorteil, aber wenn ich dagegen bedenke, was ich alles nicht erlebt hätte, wiegt es das Bier nicht auf. Die Fahrten durchs Fjell, die ich alleine ohne Zeitdruck und ohne viele Menschen um mich herum machen konnte, sind unbezahlbar und unbeschreiblich eindrücklich für mich gewesen, davon möchte ich keinen km und keine Minute missen. Nichtsdestotrotz könnte ich mir gerade eine Reise wie ihr sie im nächsten Jahr vorhabt irgendwann vorstellen oder auch nur eine Hurtigrutenfahrt  ;)

Susan

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #118 am: 10. September 2016, 15:49:58 »
Weiterhin tolle Eindrücke aus Norwegen  :thumb:  Die Landschaft gefällt mir sehr - wenn jetzt noch die Sonne etwas öfter vorgucken würde...
Liebe Grüße
Susan

serendipity

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Re: Fjord & Fjell 2016 - Mein Solo-Road-Trip durch Süd- und Mittelnorwegen
« Antwort #119 am: 10. September 2016, 16:51:06 »
Weiterhin tolle Eindrücke aus Norwegen  :thumb:  Die Landschaft gefällt mir sehr - wenn jetzt noch die Sonne etwas öfter vorgucken würde...

Ja, also das mit der Sonne hätte ich mir auch gewünscht, ich war ja schon froh, wenn es nicht geregnet hat. Aber bei Stefunny kann man ja sehen, dass es auch gutes Wetter in Norwegen gibt  :strahl: - nur leider keine Garantie ;)