Fazit Südnorwegen Mai/Juni 2016Anreise:Die erste Möglichkeit ist, das Land mit dem eigenen Auto oder Wohnmobil zu bereisen. Wenn man das vorhat, kann man entweder mit der Fähre übersetzen oder komplett über Land nach Norwegen fahren.
Die zweite Möglichkeit ist, sich das Auto oder Wohnmobil vor Ort oder schon in Deutschland zu mieten und dann damit über Land oder mit der Fähre nach Norwegen zu fahren.
Es gibt einige Fähren, die zu verschiedenen Orten in Norwegen übersetzen.
Dazu gibt es auf meiner Webseite mehr Infos.
Eine andere Möglichkeit ist, nach Norwegen zu fliegen und sich vor Ort einen fahrbaren Untersatz zu mieten, entweder für eine Rundreise oder auch für Ausflüge von einem Ferienhaus aus. Von fast jedem Flughafen in Deutschland gehen Flüge nach Oslo, aber auch nach Bergen, Tromsø, Trondheim, Stavanger oder Kristiansand, etc.
Alles Wichtige bezüglich der Anreise habe ich hier zusammengetragen:
Reisetipps/Infos - AnreiseRoute:Unsere Route war zum Teil geplant, zum Teil sind wir spontan gefahren. Wenn man den Süden sehen will, ergibt sich die Route über die norwegischen Landschaftsrouten und die Highlights im Süden des Landes fast von selber.
Man kann alle befahren oder nur einen Teil der Strecken und sich daraus eine Route zusammenstellen.
Im Großen und Ganzen waren wir mit unserer gefahrenen Route zufrieden, im Nachhinein gesehen hätte ich doch an der ein oder anderen Stelle intensiver planen müssen, um den Tag besser ausnutzen zu können.
Wir hatten eine tolle Südnorwegen-Erkundungstour, die man so mit ein paar kleinen Änderungen sicherlich gut nachfahren kann, um einen guten Einblick in die Landschaft dort zu bekommen.
Norwegische Landschaftsroutengefahrene Route:
1. Tag – Home – Hirtshals, DK
2. Tag – Hirtshals, DK – Mandal, NO
3. Tag – Mandal, NO – Kvinesdal, NO
4. Tag – Kvinesdal, NO – Ålgård, NO
5. Tag – Ålgård, NO – Levik, Forsand, NO
6. Tag – Ausflug Stavanger, NO
7. Tag – Levik, NO – Preikestolen, NO
8. Tag – Levik, Forsand, NO – Haugesund, NO
9. Tag – Haugesund, NO – Rosendal, NO
10. Tag – Rosendal, NO – Eidfjord, NO
11. Tag – Eidfjord, NO – Geilo, NO
12. Tag – Geilo, NO – Lærdal, NO
13. Tag – Lærdal, NO – Sandane, NO
14. Tag – Sandana, NO – Geiranger, NO
15. Tag – Geiranger, NO – Dombås, NO
16. Tag – Dombås, NO – Lærdal, NO
17. Tag – Lærdal, NO – Stavn, NO
18. Tag – Stavn, NO – Rauland, NO
19. Tag – Rauland, NO – Vrådal, NO
20. Tag – Vrådal, NO – Portør, Kragerø,NO
21. Tag – Portør, NO – Hamresanden, NO
22. Tag – Hamresanden, NO – Home
Unterkünfte:In ganz Norwegen gibt es extrem viele Hütten, die sich vorwiegend auf Campingplätzen oder sogenannten Hyttegrends (Hüttenhöfe) befinden. An einigen Orten findet man wirklich aller 10 km einen solchen Campingplatz oder Hüttenhof. An anderen Orten wiederum muss man schon etwas länger suchen, da sind die Abstände dann größer.
Zu den Campingplätzen kann man, wenn man nichts vorbuchen will, auch spontan fahren und nach einer Hütte fragen. Wenn man nicht gerade ab Mitte Juni, im Juli oder August unterwegs ist und keine großen Ansprüche stellt, kann man auch ohne Vorbuchen ein Dach über den Kopf finden.
Es gibt auch privat vermietete Hütten oder Zimmer, diese muss man besser im Voraus buchen, denn nicht immer ist gesagt, dass der Besitzer auch anwesend ist oder in der Nähe wohnt.
Mehr zu Hütten und die Arten von Hütten habe ich auf meiner Webseite zusammengestellt.
Infos zu Unterkünften in NorwegenWir waren von 21 Nächten 4 Nächte im Hotel, sonst immer in Hütten, 2 davon hatten wir zuvor über das Internet gebucht. Nach einigen Unterkünften, die unseren Ansprüchen genügten, mussten wir teilweise recht lange suchen.
Bei einer zweiten Reise in diese Ecke würden wir die ein oder andere Hütte schon im Voraus buchen.
Für diese Erkundungstour war es aber auf diese Weise super, weil wir auch Ecken zu sehen bekommen haben, die wir sonst nicht angefahren wären. Zudem sind wir um diese Erfahrung reicher.
Es gibt natürlich auch überall Hotels oder Pensionen, die sind aber oft teuer und teilweise vom Standard her unter dem, was man – vor allem aus den USA – so kennt.
Wir haben uns in den Hütten immer sehr wohl gefühlt, diese Art Urlaub zu machen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vor- und Nachteile sind aber auch sehr individuell. Daher gehe ich jetzt nicht näher darauf ein.
Es war für diese Reise nach Norwegen eine sehr gute Art zu reisen, aber ich freue mich schon wieder auf einen Hotel- und Restauranturlaub, z.B. in den USA.
Die Hütten müssen immer selber gereinigt werden oder man zahlt zum Übernachtungspreis eine zusätzliche Reinigungspauschale.
Verpflegung:1. Selber kochen
Bekanntlich ist Skandinavien alleine schon wegen der hohen Mehrwertsteuer teurer als Deutschland. Das schlägt sich auch bei den Lebensmitteln nieder. Der Steuersatz auf Lebensmittel beträgt 15%.
Kostet ein Kopf Eisbergsalat bei uns zwischen 49 und 99 Cent, eventuell 1,20 € im Bioladen, zahlt man in Norwegen zwischen 12 und 20 Kronen im normalen Supermarkt.
Nudeln wiederum bekommt man auch in Norwegen schon für 5 Kronen, aber auch für 10 Kronen. Ein bisschen abhängig sind die Preise auch je nach Geschäft oder Gegend.
Ich habe nicht jeden Preis nachgeschaut, am Ende haben wir vor Ort das gekauft, was wir brauchten. Man muss auch sagen, dass die Auswahl an Lebensmitteln sehr eingeschränkt ist. Gibt es bei uns 30 verschiedene Wurstfirmen und Sorten, sind es in Norwegen nur 5-10. So auch beim Fleisch, das eh am teuersten ist. Man hat die Wahl zwischen 300 g Hähnchenfilet für ca. 40-60 Kronen oder 1 kg Hähnchen für mehr als 100 Kronen. Bei uns zahlt man wohl eher 2,99-3,99 € für 500 g, im Bioladen natürlich mehr.
Ich zähle jetzt nicht alle Preise auf, zudem weiß ich die gar nicht. Ich weiß nur, dass es kaum Auswahl an Süßigkeiten gibt und diese extrem teuer waren. Wenn man also gerne Süßes ist, dann sollte man davon viel mitnehmen. Auch Fleisch ist teuer und nicht in so einer großen Auswahl wie bei uns zu bekommen.
Wir haben natürlich auch einiges mitgenommen; alleine schon wegen meiner Gluten- Unverträglichkeit muss immer etwas mit.
Wir hatten ein paar Packungen Nudeln, Nudelsauce, Kekse, Landjäger, Müsli und Brot dabei. Sicherlich kann man noch mehr mitnehmen, aber dafür braucht man auch Platz.
Bei Getränken schaut es im Übrigen ähnlich aus, es gibt kaum Auswahl. Alleine beim Wasser gibt es 2 oder 3 Marken. 1 Liter kostet das billigste ca. 9 Kronen, hier bekommt man Wasser oft schon für 0,40 € pro Liter.
Natürlich bekommt man auch Coca-Cola und Sprite oder so, aber es gibt keine 10 Sorten an Säften oder anderen Softdrinks.
Hier habe ich mal einige Lebensmittelpreise aufgelistet:2. Restaurants
Wir waren auf der ganzen Reise dreimal auswärts essen, einmal davon in Dänemark. Die Pizza war gut, aber teuer, und das andere Mahl im Hotelrestaurant hat uns nicht geschmeckt und war sehr teuer.
Ich kann jetzt nicht für alle Restaurants in Norwegen sprechen, bei einer erneuten Reise würden wir eventuell dem ein oder anderen noch mal eine Chance geben.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass man, obwohl die Lebensmittelpreise in Norwegen hoch sind, sich vor Ort am besten selbst verpflegt. Einen Teil an Lebensmitteln kann man mitnehmen, den anderen Teil kauft man dort.
Wenn man nicht auf Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten verzichten kann, sollte man diese in ausreichender, aber natürlich erlaubter Menge* mitnehmen. (*gilt natürlich nur für Zigaretten und Alkohol.)
Reisezeit/Reisedauer:3,5 Wochen waren geplant, geblieben sind wir aber nur drei Wochen. Man hätte diese Tour auch in 14-17 Tagen fahren können, je nachdem, wie viel man wandern will. Aber nur für die schönen Stecken in Norwegens Süden reichen 14 Tage.
Die Reisezeit war für uns perfekt. Das Wetter hat es gut gemeint, und da gerade Schneeschmelze war, hatten wir das Glück, sehr viele Wasserfälle zu sehen. Im Hochgebirge lag noch Schnee, was aber sehr schön anzusehen war. Die ein oder andere Wanderung musste ausfallen, aber es gab genug Alternativen unterhalb der Schneegrenze. Zudem war es in der Vorsaison noch recht leer. Es gab nur an den Hotspots rund um Geiranger her Engpässe mit den Unterkünften und Menschenmassen.
Wetter:Wir hatten von 21 Tagen einen kompletten Regentag und zwei Tage, an denen es einen kleinen Schauer bzw. ein paar Tropfen gab. Sonst war es zwar einige Male bewölkt, aber dennoch warm. Zwischendurch war es sogar sehr warm und wolkenlos.
Es muss wohl ein ungewöhnlich schöner Frühsommer 2016 in Norwegen gewesen sein.
Foto:Kameras dabei waren:
Sony Alpha A7RII
- Sony SEL1635Z, Weitwinkel-Zoom-Objektiv (16-35 mm, F4)
- Sony SEL2470Z, Zoom-Objektiv (24-70 mm, F4)
Canon 5D Mark II
- Canon 16-35mm L II USM 2,8
- Canon 24-70mm L USM 2,8
- Canon 100-400mm L USM 4,5
Sony RX100
Highlights:Brufjell, Preikestolen, Gletscher, Langfoss, Rosendal am Hardangerfjord, Hardangervidda, Aurlandsfjell, Gaularfjell, Briksdalbree, Storseterfossen, Trollstigen, Sognefjell, Tunhovdfjord, Venlifjell, Vrådal
Gesamtfazit:Die Reise nach Norwegen hat uns sehr gut gefallen, die Natur ist wirklich faszinierend und hat einiges zu bieten. Man sieht tiefe Fjorde, die sich zwischen den Bergen hindurchschlängeln, und in einem idyllischem Ort enden. Norwegen hat tolle Küsten, teils mit Stränden aber meist mit Felsen, die von kleinen Fjorden durchzogen werden, teils legen dort schöne kleine Häfen. Es gibt hohe Bergketten und Plateaus mit Gletschern, über die wunderschöne Straßen führen. Man bekommt 100 tosende Wasserfälle zu sehen, dessen Gischt einen beim Fotografieren total durchnässen. An den Fjorden, aber auch im Landesinneren gibt es viele nette kleine Orte, viele Wälder und schöne Bauernhöfe, mit roten Holzhäusern. Alls das hat uns wirklich gut gefallen.
Allerdings sind wir auch wegen verschiedener Faktoren nicht ganz so begeistert nach Hause gekommen sind wie von einer der USA-Reisen. Die Natur in Norwegen ist sicherlich herausragend, aber uns wurde es nach zwei Wochen etwas zu eintönig. Im Süden, wo wir unterwegs waren, gab es Fjorde, Berglandschaft und Wälder, all das ist toll, aber die Abwechslung hat etwas gefehlt. Leider gibt es auch zu viele Tunnel, so das die Aussicht af die tolle Landschaft dann je unterbrochen wird.
Da wir schon oft in den USA waren vergleichen wir die Norwegenreise natürlich mit einer Reise in den USA und demgegenüber hat uns die Abwechslung gefehlt. Ich gehe da nicht im Einzelnen drauf ein; wer schon in beiden Ländern war, kann das sicher bestätigen.
Andere Faktoren wie Komfort der Hütten, Angebot an Lebensmitteln, schlechte Beschilderung sind für uns auch ausschlaggebend, dass der nächste Urlaub erst mal wieder in die USA geht.
Der Vorteil an einer Norwegenreise ist allerdings, dass man nicht – oder wenn, nur kurz – fliegen muss und dadurch keinen Jetlag hat. Zudem ist man doch recht schnell von Deutschland aus in einer faszinierenden Natur, daher eignet sich Norwegen sehr gut für eine Kurzreise. Zweiter Pluspunkt, wir konnten diesmal mit dem eigenen Wagen fahren, den wir zuvor so packen konnten, wie wir wollten, dank der Dachbox kam einiges Sperriges mit, wie z.B. Campingstühle.
Was wir ändern würden:Wenn wir noch mal nach Norwegen fahren, dann sicher nur für 7-10 Tage, bewegen würden wir uns eher nur in einer kleinen Region mit ausgesuchten und vorgebuchten Hütten. Das würde dann wohl eher ein reiner Wander- und Fotourlaub.
Diese Erkenntnis haben wir natürlich nur gewonnen, weil wir eine längere Rundreise unternommen haben, auf der wir nichts gebucht hatten
Eventuell würden wir auch das nächste Mal fliegen, weil wir eher noch weiter in den Norden fahren wollen würden.
Wir haben einiges über das Land gelernt, aber wir haben natürlich nur einen kleinen Teil gesehen, so dass es schwer ist, sich eine komplette Meinung zu bilden.
Es war in jedem Fall eine schöne Reise, die wir sehr genossen haben. Wir haben viele schöne Erinnerungen daran und viele schöne Bilder mitgebracht.
Danke, dass ihr alle meine Reiseberichte lest. Wenn noch Fragen sind, könnt ihr mir diese gerne stellen.
DANKE fürs Mitfahren.