Autor Thema: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Ein ungewöhnlich schöner Frühsommer in Norwegen – oder  (Gelesen 161499 mal)

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016
« Antwort #90 am: 14. Juli 2016, 10:41:53 »
dass es abends so lange hell ist finde ich klasse  :)

Das kannst Du noch intensiver haben, ab dem Polarkreis (ein paar Kilometer oberhalb des Orts "Mo I Rana" siehe Wikipedia) geht die Sonne um den 21. Juni herum gar nicht mehr unter! Und je weiter Du dann nach Norden fährst (bis Hammerfest oder weiter), umso größer ist das Intervall um den 21. Juni herum, wo es keine Nacht gibt. Habe ich auch noch nie erlebt und reizt mich erheblich!
Also ich muss jetzt mal sagen dass ich schwer begeistert bin von der Landschaft, so schön  hatte ich das nicht erwartet! Ich hoffe das Wetter bleibt weiterhin gut, dass es abends so lange hell ist finde ich klasse  :)
Klasse! Die Fotos von der Wanderung und vom Plataeu sind sehr informativ.

Die langen Tage waren schon sehr gut, allerdings dauert es dann auch sehr lange, bis man Blue oder Golden Hour hat. Ganz oben, wo die Sonne gar nicht mehr unter geht das wäre sicher auch mal toll, aber so weit sind wir nicht gekommen.

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 8
« Antwort #91 am: 14. Juli 2016, 10:46:06 »
Tag 8 – Levik, Forsand, NO – Haugesund, NO – 01.06.2016 – Mittwoch

Wenn man eine Norwegenreise plant, stößt man immer wieder auf dieselben Infos, egal, ob im Internet oder in Reiseführern. Und zwar geht es um die Norwegischen Landschaftsrouten, das sind in USA die Scenic Drives.

Vor allem im Süden, in den Bergen und im Norden von Norwegen gibt es einige davon.
Eine davon die Straße mit der Nummer 13, genannt Ryfylke, so heißt die ganze Region dort, soll sehr schön sein und viele Highlights bieten. Man kann sich online diese Routen ansehen, dazu gibt es Fotos und kleine Tipps und auch eine Karte dazu.

Ich hatte mir zuvor diese Routen auf meiner großen Landkarte mit einem Textmarker markiert, damit ich wusste, wo es schön sein soll.

Ryfylke startet in Forsand, wo wir uns gerade befinden und geht nach Norden, immer der Bundesstraße 13 entlang, bis sie sich in zwei Strecken aufteilt. Die eine geht höher hinaus und ist zum Teil im Winter gesperrt, die andere führt über den Suldalsvatnet und in Røldal treffen dann beide Strecken wieder aufeinander.

Wir hatten also vor, diese Straße heute zu fahren. Es sollte auch keine Sperrungen geben, also wollten wir über die Berge über Sauda bis nach Røldal fahren.

Es kam dann aber anders.

Das Wetter war heute nicht ganz so gut wie gestern, eher wolkig, aber nicht kalt. Wir frühstückten erst mal, gingen noch mal duschen, wer weiß, wie die nächste Unterkunft würde, denn ab jetzt hatten wir keinen Plan mehr, geschweige denn irgendwas gebucht.

Wir hinterließen die Hütte unaufgeräumt, nach 3 Tagen kann man dann schon mal für die Reinigung bezahlen, es wurden NOK 300 fällig.

Dann folgten wir immer der Bundesstraße 13, die erst mal in Richtung Tau führt, bis wohin wir die Strecke ja schon kannten.

Auf der weiteren Strecke freuten wir uns auf eine wunderschöne Landschaft mit einigen Highlights, aber diese ließen irgendwie auf sich warten.

Es war schön, sicher, aber als herausragende Strecke kann man diese nicht bezeichnen. Man konnte auch noch weniger anhalten als sonst, überall, wo es schön ist, gab es entweder keine Aussicht oder Strommasten standen im Weg.

Wir waren etwas enttäuscht.













Bei Erøy machten wir mal einen Stopp und liefen einen kleinen Hike, den ich noch gestern aus einer Broschüre rausgesucht hatte. Es sollte ein kleiner Rundweg werden, durch den Ort ans Meer und dann zurück durch Wälder, so war es beschrieben.
Wir liefen und liefen, folgten immer den roten Punkten, aber als wir am Ende (Meer) ankamen, ging es nicht mehr weiter. Ein paar Schiffsleute oder Fischer, die dort zufällig waren, sagten uns, dass wir umdrehen müssen.

Nun gut, immerhin hatten wir uns bewegt, der Weg war ganz schön, aber kein mega Highlight. Eher so ein Weg, den man, wenn man im Ort wohnt, am Abend mit dem Hund laufen oder joggen kann.













Dann freuen wir uns mal auf den Wasserfall (Sandfossen), den es hier geben muss, mit einer tollen Brücke drüber, die Fotos sehen toll aus.

Nach unserem Hike und einer kleinen Picknickpause im Auto fuhren wir also weiter, immer der Landschaftsroute entlang bis Sand, wo es den tollen Wasserfall mit der Høse bru geben sollte.
Wir folgten den Schildern, aber hier war weit und breit nichts zu sehen, die Brücke ja, aber kein Hinkommen, es gab einen hohe Zaun, ohne Tore.
Was war denn hier los? Mit uns war noch ein Womo aus D hier, die wunderten sich auch.

Vor lauter Enttäuschung haben wir noch nicht mal die Kamera ausgepackt.

Das war dann wohl nichts, also weiter zum Hafen, denn wir wollten hier die Fähre nehmen zur 520, dem anderen Teil der Ryfylke-Landschaftsroute über Sauda, wo es noch besonders schön sein muss. Wir hofften noch.
Am Hafen angekommen, erfuhren wir, es fährt keine Fähre mehr, man solle die Brücke nehmen, die ca. 20 km südlicher liegt. Na, super.

Jetzt kann mich die Landschaftsroute 13 mal, wir planen um und fahren nach Haugesund.
Wir fuhren also zurück zur Brücke auf die 46, was ewig gedauert hat, und fuhren nicht nach Norden weiter, sondern nach Westen.

Besondere Highlights bot diese Strecke zwar auch nicht, aber die waren auch nicht versprochen.

Immerhin finden wir noch einen Wasserfall, der nicht auf der Karte steht, aber am Straßenrand sichtbar ist.



n Haugesund angekommen, suchten wir einen Campingplatz mit Hütten. Wir fanden auch einen, auf dem uns ein netter junger Mann seine Hütten zeigte. Die waren aber nicht so gut und recht teuer. Da fiel mir ein, dass ich ja noch Choice-Hotel-Punkte hatte und es in Haugesund sicher eine Choice-Hotel geben muss. Der junge Mann gab uns den Code für das Internet, wir holten fix das Notebook aus dem Koffer und 5 Minuten später hatten wir für einige Punkte das wunderschöne Clarion Collection Hotel Banken in Haugesund gebucht.

Das Navi führte uns den Weg dorthin. Ach, war das schön hier, eine richtig gute Wahl. Wir bekamen eine Suite, die zweistöckig war und normalerweise ca. 166 € kosten würde.

Gerade als wir ankamen, wurde ein Inklusiv-Abendessen serviert, es gab Kartoffeln und Schnitzel und Salat und Fisch. Alles sehr lecker.

Wir gingen dann noch zum Rema 1000 einkaufen und verbrachten den Rest des Abends im wunderschönen gemütlichen Zimmer mit einem schönen gemütlichen Bett.

So ging der etwas frustrierende Tag doch noch sehr gut zu Ende. Jetzt haben wir zwar den Rest der Ryfylke-Landschaftsroute nicht gesehen, aber wir werden es überleben. Steht dann auf der Liste für das nächste Mal.

Fakten des Tages
Route:    Levik - Route 13 - Sand 46 neue Brücke bis Haugesund
Wetter:    19° wolkig später 13° wolkig leichter Niesel
Sights:    -
Wanderungen:    Eroy keliner Hike 6km
Restaurant:    Hotel
Unterkunft:    Clarion Collection Hotel Banken - Haugesund

Kosten:
Unterkunft:    -
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    -

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Auch wenn nicht alles nach Plan lief, so hattet ihr doch einen schönen Tag und ich bin von der Landschaft einfach fasziniert. Auch die Häuschen mit ihrer Dachbegrünung sind sehr fotogen.

Ich weiß ja,nun, dass ich die Brücke nehmen muss und berichte dann, ob sich der Weg über die 520 lohnt  ;)

stefunny

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Auch wenn nicht alles nach Plan lief, so hattet ihr doch einen schönen Tag und ich bin von der Landschaft einfach fasziniert. Auch die Häuschen mit ihrer Dachbegrünung sind sehr fotogen.

Ich weiß ja,nun, dass ich die Brücke nehmen muss und berichte dann, ob sich der Weg über die 520 lohnt  ;)

Soll sich lohnen. bin gespannt auf deinen Bericht.

stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 9
« Antwort #94 am: 15. Juli 2016, 10:01:28 »
Tag 9 – Haugesund, NO – Rosendal, NO – 2.6.2016 – Donnerstag

Der heutige Tag konnte ja nur besser werden, wurde er auch und zum Glück auch alle folgenden. Die Nacht war sehr erholsam, wir haben sehr gut geschlafen.

Das Frühstück war hervorragend mit allem, was man brauchte, sogar mit glutenfreiem Brot und Müsli.

So konnte der Tag gut beginnen, es war zwar noch etwas bewölkt und auch nicht ganz warm, aber das war uns egal, wir hatten ja eh mit Schlimmerem wettermäßig gerechnet.

Wir holten das Auto aus der etwas entfernten Parkgarage und verließen Haugesund wieder. Wir waren zwar gar nicht mehr am Hafen oder in der Stadt, aber egal.

Wir begaben uns auf die E134 nach Norden. In Haugesund wurde einiges an Maut fällig, wir wurden einige Male registriert in der Stadt.

Wir fuhren über kleine Dörfer, verließen mal rechts und links die große Straße, um noch mehr von der Landschaft zu sehen.

Es gibt überall schöne Kirchen und alte Bauernhöfe, der ein oder andere hat sogar einen alten Volvo im Garten.

Hier ein kleiner Fjord, da ein kleiner Wasserfall, so ist die Landschaft.











Der Langfoss ist besonders schön und groß, er trifft fast auf die Straße. Hier steigen wir natürlich aus und sehen uns eine Weile um.

Wir gehen nach unten an den Fjord, wo der Wasserfall rauskommt, dort stehen Picknickplätze. Es sitzt ein Paar dort, das zu Mittag isst, wir grüßen freundlich. Die starren uns nur feindselig an und gucken dann weg. Wir hören aber, dass sie deutsch sprechen, was für Trolle. Wir wollten uns schon nicht hinsetzen, nur den Wasserfall ansehen.

Das tun wir dann auch. Mit was für einer Wucht das Wasser runterkommt, einfach unglaublich, wir werden von der Gischt etwas nass.

Dann gehen wir noch weiter nach oben zu einem Viewpoint, auch hier wird man einfach nur nass, mit uns natürlich auch die Kameras, aber da müssen sie durch.









Das war ja schon mal ein tolles Highlight, und wir befinden uns gar nicht an einer der Landschaftsrouten.

Wir fahren weiter, verlassen die 134 für einen Bogen, die Fahrt geht immer an einem reißenden Bach entlang. Das war gut, hierher zu fahren, erstens sind wir die einzigen, die das machen, alle anderen bleiben auf der E134, und zweitens ist es hier wunderschön.

An einer Stelle kommt man ganz nah an den Bach ran, es führt auch eine Brücke drüber, und es gibt einen Wanderweg. Da wir noch vorhatten, später bei Odda zu wandern, sind wir den hier nicht gelaufen, schade eigentlich, der muss echt toll sein, immer an diesem Fluss entlang.







Dann hatten wir genug gesehen und fuhren weiter, kamen wieder auf die E134, dort bogen wir nach einer Weile nach Røldal ab, immerhin, den Ort wollten wir noch sehen.

Nach einigen Tunneln und einer Fahrt immer nach oben stehen wir plötzlich im Schnee.



Wie geil ist das denn. Dann geht es wieder runter ins Tal in den Ort Røldal, hier steht eine der ältesten Stabkirchen Norwegens, sie ist aus dem Jahre 1250.



Wohl nicht so das Highlight, denn außer uns ist hier keiner. Die Kirche wird von allen Seiten abgelichtet.
Am Straßenrand gibt es immer wieder kleine Wasserfälle, unter einem könnte man fast duschen, wenn das Wasser nicht eiskalt wäre.



Wieder auf der 13, die uns nach Odda führt, kommt der nächste Wasserfall, der Låtefossen, auch der fällt von oben runter auf die Straße. Um ein Foto davon machen zu können, muss man sich mitten auf selbige stellen. Nicht so gut geregelt. Hier ist das totale Verkehrschaos, die Parkplätze sind begrenzt verfügbar. Auf der anderen Straßenseite ein paar Kilometer weiter ist noch ein Wasserfall, aber dahin kommt man gar nicht, noch nicht mal zu Fuß.





Dann erreichen wir Odda, eine kleine Industriestadt am Sørfjord. Wir wollen ins Touristenbüro. Hat zu, und das um 16:15 Uhr. Vor dem Haus steht aber ein Mann, der sein Auto wäscht, der fragt mich auf deutsch, was ich denn wissen wolle. Er ist Norweger aber spricht super deutsch, es leben wohl auch einige Deutsche hier in Odda.
Ich sage, wir wollten wissen, was man hier so wandern kann und ob der Hike zur Trolltunga möglich ist.

Er sagt, ja, ist möglich, es liegt aber noch Schnee, somit wird der Hike noch länger dauern als sonst, und das sind normal 10-11 Stunden (24km), also muss man morgen mit 12-13 Stunden rechnen, wir sollten sehr früh losgehen. Zudem gehen ca. 200 Leute am Tag nach oben.

Ich frage ihn noch nach dem Hike zum Gletscher, er sagt, dass der begehbar ist.

Odda ist das „Tor“ zu gleich zwei Nationalparks in der Region, zum Hardangervidda-Nationalpark und zum Folgefonna-Nationalpark.





Was machen wir nun, wir wollen bis morgen überlegen, wie wir weiter vorgehen, aber erst mal wollen wir zum Gletscher im Folgefonna laufen.

Dafür fahren wir ein Stück zurück Richtung Buer. Dort fahren wir, bis es nicht mehr weitergeht und halten an einem Parkplatz. Hier startet der Hike zum Buerbreen-Gletscher.

Es ist mittlerweile schon fast 18:00 Uhr, aber es ist so hell wie zur Mittagszeit, daher kann man gut diese Wanderung starten.

Wir laufen erst mal über eine Kuhwiese, dann geht es nach oben. Über Stock und Stein, wie auch sonst. Mal durch einen Bach, mal dran entlang. Die Bachüberquerungen werden heikler, das Wasser kommt auch immer gewaltiger den Berg runter.

Dann kommen wir an eine Stelle, wo es normalerweise eine Brücke gibt, diese ist aber weggeschwemmt. Ein wackliges Brett soll als Brücke behelfen. Von oben kommt das Wasser unkontrolliert runter. Das ist mir zu heikel. Wir überlegen, ob wir es wagen sollen weiterzulaufen, aber ich bin da echt zu ängstlich, was ist, wenn diese „Brücke“ jetzt zwar hält, aber auf dem Rückweg nicht mehr da ist, oder ich rutsche aus und falle ins Wasser und den Wasserfall runter. Nein. Wir gehen zurück. Außer uns ist auch keiner da, den wir fragen können, ob es möglich ist, zudem sieht Mario auf seinem Smartphone den Weg, der noch einige Male über diesen Wasserfall drüber führt.









Also zurück zum Parkplatz.



Jetzt heißt es eine Unterkunft suchen, wollen wir in Odda bleiben oder weiterfahren. Das ist die große Frage, und wollen wir Trolltunga wagen oder nicht.

Wir entscheiden, dass wir, wenn, dann übermorgen Trolltunga laufen wollen, wir geben dem Schnee noch einen weiteren warmen Tag, um mehr zu verschwinden, und wir haben mehr Zeit zum Überlegen.

Trolltunga ist ein horizontaler Felsvorsprung, der ausschaut wie eine 10 Meter lange Zunge, die sich rund 700 Meter über dem künstlich angelegten Stausee Ringedalsvatnet befindet. Der gesamte Hike ist ca. 24 km hin und zurück, und ca. 1400 Höhenmeter müssen überwunden werden. Man muss ca. 10-11 Stunden einplanen und natürlich auf jedes Wetter vorbereitet sein, zudem muss Proviant für den ganzen Tag mitgenommen werden.

So toll sich der Hike und vor allem das Ziel anhört, umso mehr entscheiden wir uns schon auf dem Weg der Zimmersuche gegen diese Wanderung.
Mario meinte, er war schon nach dem Preikestolen Hike so fertig, bei mir ging es noch, es zahlt sich wohl aus, dass ich oft Sport mache. Ich habe eine gute Kondition, aber die Knie tun natürlich auch weh am Abend.

Aber 20 km oder mehr laufe auch ich nicht zu oft, und wenn, dann hier im Flachland oder mal im Odenwald oder Sauerland. Was mir eher Sorgen bereitet, wäre der schwere Rucksack, nun sind da schon die Kameras drin, von denen man ja auch eine theoretisch im Zimmer oder Auto lassen könnte und nur mit der Sony RX100 und der Sony A7rII aufsteigen könnte, aber für 24 km und 12 Stunden benötigt man sicher 3-4 Liter Wasser /pro Person, was 6-8 kg zusätzlichem Gewicht entspricht, dann noch Essen, das passte gar nicht alles in unseren Rucksack, der eher auf Foto ausgerichtet ist als auf Wandern.

Da muss noch mal was Praktischeres her.

Also, ich habe eben eher ein Problem mit dem Tragen vom Rucksack für so lange Zeit.
Dann noch die Schneefelder, die, wie wir schon an anderer Stelle sahen, nicht mehr sehr stabil sind. Die Verletzungsgefahr wäre schon recht groß.

Diese Überlegungen machen wir während der Autofahrt.

Die Entscheidung ist getroffen, wir machen es nicht. Da wird jetzt auch nicht mehr drüber geredet, es gibt sicher noch was anderes Schönes in der Gegend. Eventuell kommen wir noch mal wieder, später im Jahr, besser ausgerüstet und vorbereitet.

Wir fahren von Odda durch einen extrem langen Tunnel, den Folgefonntunnel, mit 11,4 km einer der längsten bisher auf der Reise. Ich hasse die Dinger, ich werde da immer so müde drin, bin froh, dass Mario fährt.

Ich nicke also die 10 Minuten ein wenig vor mich hin. Wir kommen wieder raus aus dem Tunnel und fragen im nächsten Dorf nach einer Unterkunft. Die Frau vom Campingplatz in Sundal spricht weder englisch noch deutsch, sie versteht trotzdem, was wir wollen und zeigt uns ihre Hütten. Nichts für uns, zu klein und zu alt und stickig.



Wir fragen, ob es noch andere Hütten oder gar ein Hotel gibt, sie sagt: hytter – nein, hotell – ja ja.

Also fahren wir weiter auf der 551, eine schöne Gegend hier, wieder kommt ein Wasserfall auf die Straße gedonnert.




Die nächsten Hütten gibt es in Ænes, auch ein Campingplatz, hier ist keiner da, aber vor einer der Hütten sitzt ein älteres Paar mit deutschem Autokennzeichen.

Ich gehe hin und frage, ob sie wissen, wo der Besitzer ist. Sie sagen, man soll einfach eine Hütte beziehen, der guckt von oben mit dem Fernglas runter und kommt dann schon, spätestens in der Früh ist er da und kassiert. Die Hütten kosten 450 NOK.

Wir gucken uns einige an, 2 Stock-Einzel-Betten, eine kleine Kochstelle mit Kühlschrank und ein Minitisch, zwei Stühle auf der Terrasse, kein Bettzeug. Es riecht muffig.

Die älteren Herrschaften sagen in einem breiten Sächsisch: „Wir hatten schon schlechtere“… ja, das ist schön für sie, denken wir uns nur, wir hatten schon bessere und wollen das auch wieder haben, also fahren wir weiter. Die beiden sagen zwar, es gibt nichts mehr, aber das glauben wir denen nicht.

Wird schon was kommen, zur Not nehmen wir die Fähre und fahren weiter nach Gjerdmundshamn. Aber erst mal nach Rosendal, hier wissen wir mit Sicherheit, dass es zwei Hotels gibt.

Es kommt sogar noch ein weiterer Campingplatz mit Hütten, leider machen die erst morgen auf, sagt uns einer der Dauercamper.

Dann erreichen wir Rosendal, es ist schon 20:00 Uhr, so langsam sollten wir dann mal was finden. Wir gehen ins Rosendal Turisthotell, dort zeigt man uns die Zimmer ohne Dusche und Klo für 1200 NOK oder so, die Zimmer mit Bad kosten ca. 1600 NOK und sind echt sehr klein. Der Mann an der Rezeption meinte, es gibt noch ein Hotel, aber das wäre noch teurer. Ok, stimmt das oder stimmt das nicht. Wir glauben ihm das mal.

Also fahren wir zurück, verlassen den Ort und wollen auf die Fähre nach Norden oder zurück nach Odda. So weit müssen wir aber nicht, denn wir entdecken noch ein Schild mit „Hytter“, also fahren wir da mal hin. Alles schaut verlassen und zu aus, aber da kommt ein Mann raus, wir fragen ihn, ob er englisch spricht. Nein, er spricht sogar deutsch. Allerdings hat er eine Sprechbehinderung, wir verstehen ihn nicht so gut. Nur dass er eine Wohnung hat und die 700 NOK kosten soll. Hört sich toll an, er sagt, wir können gucken, Schlüssel steckt.



Das machen wir, wir fahren runter zum Fjord und dort steht ein Traumhaus. In dem Haus sind drei Wohnungen drin. Ein deutsches Auto steht vor der Tür, wir sehen aber niemanden.

Die Wohnung schaut super aus, alles sauber und gepflegt, zwei Stockwerke mit zwei Schlafzimmern ohne Stockbett.



Toll, das ist genau das, was wir gesucht haben. Wir gehen den Berg wieder hoch und sagen dem Mann, dass wir die Wohnung für eine Nacht nehmen, er bekommt von uns 700 NOK cash, mehr nicht. Er will weder einen Namen noch sonst eine Sicherheit.

Ach, ist das schön hier, nachdem wir alles ausgepackt haben, machen wir uns Nudeln und essen diese auf der Terrasse mit Fjordblick, dann gehen wir noch nach draußen und machen Bilder bis zum Sunset und danach, denn ist sehr lange hell.

Dann fallen wir müde ins Bett. Die Tage können echt lang werden.







Fakten des Tages:
Route:    Von Haugesund über die E134, Abstecher nach Røldal, weiter nach Odda, Gletscher Hike Buerbreen-Gletscher, dann weiter nach Rosendal.
Wetter:    heiter bis wolkig bis zu 24°
Sights:    Buerbreen-Gletscher, Røldal Stabkirche, Langfoss, Låtefossen
Wanderungen:    Buerbreen-Gletscher
Restaurant:    selbst gekocht - Nudlen
Unterkunft:    Apartment Rosendal Nesvegen
Kosten:
Unterkunft:    NOK 700 / ca.80 €
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    -

serendipity

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Diese Wasserfälle - grandios!

Der Latefossen scheint besonders viel Wasser zu haben, seid ihr nicht seitlich hoch gelaufen oder war das wegen des vielen Wassers gar nicht möglich?

Eure heutige Unterkunft sieht ja wirklich traumhaft aus und die Abendstimmung am Fjord gefällt  :beifall:

Paula

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Der Wasserfall ist genial! Was für eine tolle Landschaft! Ich habe meinem Freund ein paar von euren Fotos gezeigt, es gibt doch noch lohnenswerte Ziele in Europa  :)
Viele Grüße Paula

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Diese Wasserfälle - grandios!

Der Latefossen scheint besonders viel Wasser zu haben, seid ihr nicht seitlich hoch gelaufen oder war das wegen des vielen Wassers gar nicht möglich?

Eure heutige Unterkunft sieht ja wirklich traumhaft aus und die Abendstimmung am Fjord gefällt  :beifall:

Es war dort schon alles sehr nass. Die Unterkunft war super, so was findet man dann eben wenn man sucht und nicht vorgebucht hat.

stefunny

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Der Wasserfall ist genial! Was für eine tolle Landschaft! Ich habe meinem Freund ein paar von euren Fotos gezeigt, es gibt doch noch lohnenswerte Ziele in Europa  :)
Klar gibt es das, und vor allem ein sicheres Reisen ist möglich.

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 10
« Antwort #99 am: 16. Juli 2016, 11:26:27 »
Tag 10 – Rosendal, NO – Eidford, NO – 03.06.2016 – Freitag

Wir haben sehr gut geschlafen in der Wohnung am Fjord, es ist so herrlich leise hier, es gab auch keine Schafe oder andere Geräusche, nur der Wind, der leise über den Fjord wehte, herrlich.

Die Sonne lachte schon am frühen Morgen aus einem wolkenlosen Himmel. Es war schon um 08:00 Uhr sehr warm.

Wir wollten in jedem Fall noch etwas wandern im Folgefonna Nationalpark. Nun ist das in Norwegen nicht so, wie man es aus den USA kennt, da gibt es einen Park mit Eingang und Ausgang und Visitor Center, sondern man muss suchen, bis man Schilder oder Hinweise findet, wie man den Park am besten besucht. Zu diesem Zwecke wollten wir gleich in der Früh in ein Touristenbüro in Rosendal fahren, das fanden wir aber nicht.

Hier in Norwegen lieben sie es, Schilder aufzustellen, die erst in eine Richtung führen, dann findet man aber keine weiteren mehr.

Da wir in der Hütte kein Internet hatten bzw. war es zwar vorhanden, aber wir haben das Passwort nicht ausfindig machen können, konnte ich am Abend zuvor auch nicht mehr recherchieren.

Also fuhren wir mal auf gut Glück in die Richtung, wo wir den Nationalpark vermuteten. Am Wegesrand gab es auch einige Schilder mit Wanderungen, aber alle über 10km bis 30km und alle gleich den Berg steil hoch.

Wir fuhren die Straße, bis es nicht mehr weiterging bzw. eine Schranke war, wo man doch tatsächlich Eintritt für den Park zahlen musste. Mir wurde zuvor im Norwegenforum gesagt, die Parks seien alle kostenlos.
Ok, der Eintritt war nicht das Problem, sondern wir wussten nicht, ob wir dort im Park eine Wanderung finden würden, die wir gerne starten wollten. Daher parkten wir erst mal vor der Schranke und sahen uns die Schilder an, die dort zum Glück zur Verfügung standen. Dort waren auch einige Wanderungen angeschrieben, aber entweder erschienen sie uns zu langweilig oder viel zu lang und viel zu steil.

Wir entschieden uns dann für eine, die außerhalb der Schranke startet und zu einem Bergsee führen würde, wo man einen Blick auf den Gletscher haben sollte. Hört sich gut an, machen wir.

Als wir unsere Sachen packten, kamen sehr viele Autos, die alle ohne zu bezahlen durch die Schranke fuhren.

Der Weg führte erst mal durch den kleinen Bergort. Mann, war das schon heiß heute Morgen, sicher 24°, und die Sonne ballerte ganz schön runter, mit solchen Temperaturen hatten wir nicht gerechnet.

Nachdem wir auf der Straße durch den Ort gelaufen sind, folgten wir dem Schild zur Wanderung, es führte uns über einen Bauernhof durch einen privaten Garten und über die Kuhwiese. Es geht nun auch steil berghoch, über eine Wiese mit hohem Gras, vielen Steinen und ein paar Löchern und viel Kuhmist. Es wird immer steiler und steiler.






Nachdem wir die Wiesen überwunden haben, führt der Weg durch einen kleinen Wald. Auf dem Weg ärgern uns tausende von Fliegen. Auf meinem Arm sitzen zeitweise 20 Stück auf einmal.
Zudem schwitzen wir uns einen ab. Nach ca. 1 Stunde Aufstieg – und der Weg scheint nicht ebener zu werden– entscheiden wir uns umzudrehen, wir können weder auf dem Smartphone noch auf dem Weg sehen, wie weit wir noch aufsteigen müssen.

Der Weg an sich ist zwar ganz schön, aber die 1000 Fliegen und die Hitze sind einfach nur nervig.
So nervig, dass es schon fast wieder lustig ist, wir machen uns einen Spaß draus, so viele Fliegen, wie es geht, auf einmal zu erschlagen. Sie lassen sich auch echt leicht töten, 7 auf einen Streich ist eine Leichtigkeit, aber schon kommen dafür 10 neue.

Wir steigen also recht langsam und vorsichtig den Berg wieder runter, die Kühe gucken uns wieder mit großen Augen an, den Kälbern dürfen wir nicht zu nahe kommen, da fängt schon die Mutter das Muhen an.


die Hälfte ist weg geflogen kam aber sofort wieder



Kurz vorm Zaun und auch dem Ende des Weges passiert es dann – Mario rutscht aus. Er hat sich mächtig den Fuß verdreht, ihm wird auch schwarz vor den Augen und er wird ganz blass. So ein Mist, zum Glück kommt er wieder hoch und kann sich erst mal auf einen Steinen in den Schatten setzen, erst mal was trinken und einen Müsliriegel futtern, damit er wieder zu Kräften kommt.

Nach einer kurzen Pause versuchen wir dann weiterzulaufen, wir müssen ja zum Auto zurück. Mario kann auftreten und schafft es humpelnd durch den Ort zum Auto.

Was für eine Scheiße, das braucht echt kein Mensch. Wir sind nur froh, dass nicht mehr passiert ist, der Fuß wird auch nicht gleich dick oder rot, also gehen wir von einer leichten Bänderdehnung aus. Auf jeden Fall den Rest des Tages nichts mehr machen, was den Fuß groß belastet.

Zum Glück kann Mario Auto fahren, ich hatte schon Schiss, zukünftig den Wagen über Norwegens enge Straßen und Tunnel weiter fahren zu müssen.

Der weitere Weg führt uns heute erst mal zurück nach Rosendal, dann wieder, wie wir gestern gekommen sind, nach Sundal, danach biegen wir aber nicht ab nach Odda – Trolltunga hätte sich jetzt eh erledigt, selbst wenn wir gewollt hätten – sondern fahren weiter nach Jondal, immer entlang der 550, schön am Wasser entlang und durch schöne Orte.











In Utne nehmen wir die Fähre nach Kinsarvik. Dort angekommen, ist es schon wieder nach 16:00 Uhr und das hiesige Touristenbüro hat schon geschlossen. Pech gehabt. Also wieder keine Infos, ich hoffe, wir haben, egal wo wir heute Abend übernachten, mal wieder Internet, damit ich noch recherchieren kann.





n Kinsarvik fahren wir weiter auf der E13 immer am Hardangerfjord entlang bis Eidfjord. Im Ort sehen wir ein Quality Hotel, dort fragen wir mal nach einem Zimmer und gucken, ob man das auch mit Punkten buchen kann. Ein Zimmer wäre verfügbar, das Mädel am Empfang gibt uns den Code für das WLAN und ich buche eben schnell für 1600 Punkte ein Zimmer hier im Hotel. Bis die Buchung durch ist, dauert es einen Moment, aber wir werden schon mal eingecheckt.
Praktisch, so haben wir ein schönes Zimmer für die Nacht, dann mal sehn, was man hier noch so anstellen kann.

Nicht weit weg befindet sich der Vøringfoss, ein sehr großer Wasserfall, dann schauen wir uns den heute noch an. Gesagt, getan bzw. versucht. Auf der Bundesstraße 7, die zum Wasserfall führt, gibt es eine Baustelle, als wir dort ankommen, sagt uns der Bauarbeiter, wir müssen 1 Stunde warten. Ach nö, lass mal, also drehen wir wieder um.
Wir fahren zurück nach Eidfjord, suchen uns eine schöne Stelle am Fjord und stellen unsere Stühle auf.





Marios Fuß ist mittlerweile etwas dick geworden. Aber zu schlimm schaut es nicht aus, ohne Schuhe kann er nicht gut laufen, aber mit geht es.

Wir bleiben den Rest des Spätnachmittags am Fjord sitzen und genießen das schöne Wetter.

Dann plagt uns der Hunger und wir fahren zurück zum Hotel. Viele Möglichkeiten zum Essengehen gibt es nicht im Ort. Im Hotel gibt es ein Restaurant mit „All you can eat buffet“ für 300 NOK pro Person. Och, lass mal.

Wir holten uns im Supermarkt Kartoffeln und nahmen die Actifry mit ins Zimmer. Wir hatten eine Suite mit zwei Räumen und konnten die Actifry in das eine Zimmer ans Fenster stellen. So gab es leckere frische Pommes.

Mario legte dann seinen Fuß hoch, ich holte von der Rezeption Eis zum Kühlen.

Zum Sunset ging ich runter zum Fjord und machte noch einige Bilder. Macht alleine nicht so viel Spaß, aber den Blick auf das Hotel und den Fjord wollte ich dann doch noch ablichten. Noch bevor der Himmel immer geiler wurde, ging ich aber wieder hoch zu Mario ins Zimmer.

Der saß noch da, kühlte seinen Fuß und sah TV. Den Rest des Abends ließen wir dann auch so ausklingen, relaxen, TV sehen und schonen.







Fakten des Tages:
Route:    Von Rosendal zurück nach Sundal auf der FV550 entlang bis Utne, dort auf die Fähre bis Kinsarvik, dann noch ein Stück weiter am Fjord bis Eidfjord.
Wetter:    Sonne 24°-26°
Sights:    Hereiane, Eidfjord
Wanderungen:    kleiner Hike im Folgefonna NP
Restaurant:    selbst gemachte Pommes
Unterkunft:    Quality Hotel Vøringfoss
Kosten:
Unterkunft:    -
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    20 NOK

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Diese vielen Fliegen sind ja ein wenig eklig  :o -hängt wohl mit den Kühen zusammen, die ich wiederum auf den Fotos sehr reizend finde. Bei Kühen mit Kälbchen habe ich aber großen Respekt!

Der umgeknickte Fuß ist richtig doof, damit fallen weitere längere Wanderungen wohl eher aus  :( Das ist eine der Ängste, die ich, als dieses Mal Alleinreisende, habe, das mir so etwas passieren könnte. Das muss ich bis nächste Woche noch kräftig abschütteln!

Euer Hotel sieht wieder wunderschön aus und das Tagesabschlussfoto auch  :beifall:

Andrea

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Mir graust ja auch immer davor, dass Heiko sich den Fuss verknackst, denn dann muss uns jemand aus Norwegen oder so abholen... Obwohl ich durchaus Leute in der Familie und im Freundeskreis habe, die so was spontan machen würden. Trotzdem ist so etwas echt doof, vor allem wenn man ein paar schöne Wanderungen geplant hat. Hoffentlich erholt sich der Fuss rasch oder ihr entdeckt wenigstens am Straßenrand schöne Viewpoints zum Staunen und Genießen.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

stefunny

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Diese vielen Fliegen sind ja ein wenig eklig  :o -hängt wohl mit den Kühen zusammen, die ich wiederum auf den Fotos sehr reizend finde. Bei Kühen mit Kälbchen habe ich aber großen Respekt!

Der umgeknickte Fuß ist richtig doof, damit fallen weitere längere Wanderungen wohl eher aus  :( Das ist eine der Ängste, die ich, als dieses Mal Alleinreisende, habe, das mir so etwas passieren könnte. Das muss ich bis nächste Woche noch kräftig abschütteln!

Euer Hotel sieht wieder wunderschön aus und das Tagesabschlussfoto auch  :beifall:
Die waren echt nervig, kann einem den Spaß am Wandern versauen. Das mit dem Fuß war einfach echt nervig, aber am Ende ist man froh, dass es nicht schlimmer war.  Das Hotel war sehr schön, aber die Hütten waren schon auch super.

stefunny

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Mir graust ja auch immer davor, dass Heiko sich den Fuss verknackst, denn dann muss uns jemand aus Norwegen oder so abholen... Obwohl ich durchaus Leute in der Familie und im Freundeskreis habe, die so was spontan machen würden. Trotzdem ist so etwas echt doof, vor allem wenn man ein paar schöne Wanderungen geplant hat. Hoffentlich erholt sich der Fuss rasch oder ihr entdeckt wenigstens am Straßenrand schöne Viewpoints zum Staunen und Genießen.
Warum muss euch dann einer abholen?  Zum Glück konnte er noch fahren und auch laufen, einige geplante Wanderungen mussten ausfallen, ja. Aber es war auch so sehr schön.

Zur Not wäre ich auch gefahren, aber meine Vorleibe ist es nicht, vor allem weil ich der Navigator bin.


stefunny

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Re: Südnorwegen Mai/Juni 2016 Tag 11
« Antwort #104 am: 17. Juli 2016, 11:04:46 »
Tag 11 – Eidfjord, NO – Geilo, NO – 04.06.2016 – Samstag

Mann, war das ein Nacht, im Hotel war die ganze Nacht Party bzw. draußen vor dem Hotel. Es waren einige Männergruppen abgestiegen, Biker – die tranken wohl einiges am Abend und waren bis 04:00 Uhr in der Früh laut.
Mario konnte ja eh mit Fußschmerz nicht so gut schlafen, aber ich dann wegen der Lautstärke auch nicht. Ich bin sogar um 02:30 Uhr mal runter gegangen an die Rezeption, aber der Mitarbeiter der Rezeption stand schon draußen und diskutierte mit denen. Er meinte dann zu mir, er kann nichts machen, es gibt keine Polizei in Eidfjord.

Nun gut. Nun ist zu sagen, dass wir das Hotel zwar mit Punkten gebucht hatten, aber normal kostet das Hotel im billigsten Zimmer rund 160 €, und Punkte sind ja, wenn man es genau nimmt, auch Geld.
Da finde ich es schon krass, dass wegen zehn Typen der Rest der zahlenden Gäste nicht schlafen konnte.

Wir gingen dann müde, wie wir waren, zum Frühstück, das wirklich sehr gut war, es gab viel Auswahl, auch glutenfreies Brot auf Wunsch.

Nachdem wir alles gepackt hatten, checkten wir aus und sprachen den Lärm von gestern Nacht noch mal an, das Mädel vom Vortag war wieder da und sie sagte „ I’m so sorry“, aber das war es dann auch, es haben sich wohl viele Gäste beschwert, aber sie konnten nichts machen.

Dann wollte sie von uns auch noch 450 NOK haben, weil das System angeblich die Punkte nicht akzeptierte. Das lehnten wir aber ab, war auch kein Problem, sie wollte das dann mit Choice Hotels klären. Ja, das sollte sie mal.

So, davon lassen wir uns jetzt aber die Laune nicht verderben, denn die Sonne lacht vom Himmel und wir freuen uns auf den Tag, denn es sollte weiter hoch in die Berge gehen, über die nächste Nationale Touristenstraße, Nordeuropas größte Hochebene, die Hardangervidda.

Ich hatte keine Erwartungen, mal sehen, was auf uns zukommt.

Noch in Eidfjord fuhren wir mal nach rechts hinauf über eine wunderschöne Serpentinenstraße. Ach, war das schön hier, unglaublich. An jeder Ecke kam ein Wasserfall den Berg runtergeschossen. Das Fahren der Haarnadelkurven machte uns Spaß.



















Oben angekommen, beobachteten wir zwei Leute, die riesige Taschen packten, diese sollten wohl mit dem Helikopter abgeholt werden und zu einer der Berghütten gebracht werden.

Das wäre ja ein Erlebnis, wenn jetzt hier der Heli kommen würde. Wir setzten uns ‘ne Weile hin und warteten. An diesem Punkt starten auch einige Wanderungen, aber darauf mussten wir, bis es Marios Fuß wieder besser ging, leider verzichten. Immerhin konnte er laufen und Auto fahren, das war das Wichtigste, dass es ihm so weit gut ging.

Leider kam und kam der Heli nicht, die Taschen waren fertig gepackt und die beiden telefonierten etwas sauer mit dem Handy, aus dem Tonfall und der Mimik konnten wir erahnen, dass wohl der Heli nicht kommen konnte.

Ich ging dann mal rüber und fragte ihn, ob wohl noch ein Heli kommt, er sagte ja, aber erst um halb 3, der war angepisst, das merkte man.

So lange warten wir jetzt aber nicht hier, so schön es auch ist, wir wollen heute noch weiter.

Vøringfossen war dann das nächste Ziel, wir hofften ja, dass heute am Samstag die Baustelle nicht da ist, so dass wir durch die Tunnel fahren können, ohne zu warten.

Die Baustelle war zwar da, aber gerade, als wir kamen, setzte sich die Autoschlange in Bewegung, alle hinter dem ledebil ( follow me car) her.

Was für ein Tunnel, eine 90°-Kurve macht der hier, eins können die Norweger echt gut, und zwar Tunnel bauen.

Wie schon erwähnt war Samstag und dementsprechend voll war es dann auch am Vøringfoss, zum Glück gingen alle Leute zu nur einem Aussichtspunkt, wir suchten uns aber noch ein paar andere. Mario musste dafür zwar die Zähne zusammenbeißen, weil wir mal wieder über Steine zu klettern hatten für die schönsten Blicke, aber was tut man nicht alles. Ich hatte ihm angeboten, auf mich zu warten.

Es wurde am Vøringfoss auch gerade gebaut, es werden neue Aussichtspunkte gebaut, man konnte leider nicht über all hin.













Wir hielten uns eine ganze Weile am Wasserfall auf, wir suchten nach dem Blick von den Postkarten, aber den haben wir nicht gefunden, sicher mal wieder entweder vom Boot aus oder vom Helikopter, auf jeden Fall war es eine Stelle, wo ein Normalsterblicher nicht hinkommt oder nur mit lebensgefährlichem Einsatz, und das ist kein Bild dieser Welt wert.

Wir fuhren immer höher hinauf in die Hardangervidda-Hochebene, hier lag noch ordentlich Schnee.

Einfach super, die Sonne scheint, es ist herrlich warm und rechts und links der Straße liegt Schnee, das ist echt toll. Der Schnee ist allerdings recht unstabil und bricht an vielen Stellen ein oder gleitet in großen Platten den Berg runter. Nicht ungefährlich, drüber zu laufen.

Wir genießen die Fahrt hier durch die tolle Landschaft sehr. An einem der unzähligen Picknickplätze machen wir eine Mittagspause. Das ist echt super hier in Norwegen, von diesen Plätzen gibt es sehr viele, immer mit Bänken und Tischen.











So geht auch dieser Tag irgendwie rum, plötzlich ist es schon wieder 18:00 Uhr. Wir erreichen Geilo und suchen uns eine Unterkunft. Es gibt viele Hotels, überall stehen Biker davor, oh nein, nicht schon wieder. Also kein Hotel, sondern Hütten.

Fündig werden wir etwas außerhalb von Geilo auf einem Campingplatz mit Hütten. Der Platz gehört einem älteren Ehepaar, sehr freundlich werden wir empfangen und können eine Hütte für 750 NOK beziehen.

Wir fahren noch in den Ort, kaufen uns etwas zum Abendessen und füllen unsere Vorräte auf, dann fahren wir noch etwas durch die Gegend.



Dann beschließen wir, den Rest des Abends in der Sonne vor bzw. hinter der Hütte zu sitzen, zu essen und Marios Fuß hochzulegen.

Fakten des Tages
Route:    Immer der Hardangervidda Landschaftsroute entlang Straße No.7
Wetter:    Sonne pur 24° auf den Bergen etwas kühler
Sights:    Nationale Touristenstraße Ahardager Vidda
Wanderungen:    -
Restaurant:    selbst gekocht, Chicken + Salat
Unterkunft:    Breies Campinghytter
Kosten:
Unterkunft:    NOK 750 / ca.79,24 €
Restaurant:    -
Selbstverpflegung:    ca. 100 NOK

Leider haben wir wieder mal kein Internet. Aber es ist wunderbar leise und wir fallen gegen Mitternacht in einen tiefen Schlaf.