Die Kälte haben wir nie als großes Problem gefunden. Wir hatten aber auch meist tolles Wetter ohne viel Wind. Der hätte die Sache sicherlich unangenehm machen können. Da ist es bei uns in den Becken des österreichischen Südens meist unangenehmer, mit der kalten feuchten Nebelluft. Oder noch schlimmer in Wien, wo ständig der Wind geht.
18.02.2016 Gljúfrafoss, Seljalandsfoss, Skogarfoss, Solheimasandur Flugzeugwrack Teil1An richtigen Schlaf war aber nicht zu denken. Ich musste immer wieder einen Blick aus den Fenster auf den wolkenlosen Himmel wagen. So gegen 2 Uhr Früh war wieder etwas zu sehen. Der Himmel war von schwach grün leuchtenden Flächen und Bändern überzogen. In regelmäßigen Abständen begannen sie wie ein Stroboskop zu leuchten.
Ich ging wieder in den Hot Pot. Heike wollte sich die Sache vom Haus heraus ansehen. Nach kurzen ruhigen Phasen, begann immer auf den gleichen Bahnen, von Südosten her der ganze Himmel zu blinken. Alles über mir pulsierte in einem grünen Licht, das war schon fast unheimlich und gespenstisch. Das Spiel dauerte mindestens eine halbe Stunde. Dann begann sich ein intensiveres dünnes Band herauszubilden. Nach einiger Zeit kamen nebeneinander zwei stationäre dünne lange Beamer hervor, die wie Sperrspitzen vom Himmel stachen. Nach einiger Zeit begannen die Beamer synchron zu rotieren. Sah aus wie eine DNA ohne die Mittelstege. Beide zogen langsam über den Himmel und gleichzeitig in das schwache Band zurück.
Nun begann die Stroboskopshow von neuem. Nach einiger Zeit entstand neuerlich ein Sperrbeamer und wieder das gleiche Schauspiel wie vorher. Kurz vor 4 Uhr hatte ich genug und ging ins Bett.
Vor Sonnenaufgang war ich schon wieder auf. Das war gut so, so konnte ich einen schönen Sonnenaufgang beobachten. Bevor die Sonne zu sehen war, beleuchtete sie den Bergrücken von hinten, dadurch entstand eine messerscharfe Feuerlinie.
Dann schien ein Buschbrand ausgebrochen zu sein.
Die ganze Gegend, samt Ferienhaus, war nun in Rottönen eingefärbt.
An diesem Tag wollten wir einen Ausflug zu diversen Wasserfällen durchführen. Die Wettervorhersage war perfekt. Erst am Nachmittag sollen erste dünne Wolken des kommenden Tiefdruckgebietes, aufziehen. Der markante Bergrücken bei Sellfoss
In Sellfoss aßen wir beim dreckigsten Subway den wir je gesehen haben. Wir waren die ersten Gäste und trotzdem war jeder Tisch verschmutzt. Der Boden sowieso.
Der Ringstraße folgend ging es Richtung Vik. Im gleißenden Sonnenlicht hatten wir die Vulkane Eyjafjallajökull, Katla und Helkla tief verschneit vor uns.
Eyjafjallajökull von Osten gesehen
Hekla steht wie ein warnendes Mahnmal in der Ebene.
An der westlichen Flanke des Eyjafjallajökull besuchten wir die Wasserfälle Gljúfrafoss und Seljalandsfoss. Zuerst fuhren wir zum Gljúfrafoss, da der Parkplatz des Seljalandsfoss überfüllt war. Er liegt nur 100 bis 200 m nördlich des Seljalandsfoss.
Das Besondere am Gljúfrafoss ist, dass bevor der Wasserfall erreicht wird, ein kleiner Slotcanyon zu überwinden ist. An sich keine große Aufgabe, aber man muss den Bach über Trittsteine überwinden und die sind im Winter vereist.
Vor allem die unvorbereiteten asiatischen Bustouristen hatten mit ihren Sonntagsschuhen und Stiefelchen zu kämpfen. Sie sind aber hart im Nehmen. Ihnen war völlig egal, wenn sie bis zu den Knöcheln ins eiskalte Wasser rutschen. Im Inneren des kleinen Canyons war es etwas nass und sehr eisig.
Kalte Dusche gefällig?
Beim Seljalandsfoss, war noch immer einiges los. Im Sommer ist es möglich hinter den Wasserfall zu spazieren. Daran war heute natürlich nicht zu denken. Es war alles von einer dicken Eisschicht überzogen. Einzig die Stufen zur nördlichen Aussichtsplattform konnten mit Mühe und Geschick bewältigt werden. Das Eis war mindestens 20 cm hoch auf den Stufen.
Am Nachmittag wäre die Sonne optimal gestanden. Hätte sicher einen schönen Regenbogen ergeben.