Hi,
nachdem ich nun die Erinnerungen an die Reise aus dem Gedächtnis gekramt habe: Um Denver herum fand ich Boulder als Stadt und tatsächlich die Gegend um Colorado Springs herum sehr schön. Vor allem hast du da auch den Garden of the Gods, wobei der aber wirklich ein sehr "zahmer Park" mit roten Steinen für 2 Stunden oder so ist, also mit guter Straße und recht voll usw., aber da gibt es eben auch das eine oder andere kleine Örtchen, das wohl von Tagestouris gut besucht ist, wo ich mir aber auch gut vorstellen könnte, den einen oder anderen Abend zu verbringen, wenn die alle wieder weg sind.
Und ich muss sagen, ich bin ja damals auch in Jackson Hole früh am Anreisetag angekommen: Das fand ich sehr, sehr hübsch, auch um ein bisschen zu bummeln und ein bisschen Western-Städtchen-Feeling zu sammeln. Ähnlich wie in Moab laufen dort jede Menge Naturliebhaber herum, sehr nette Traveler-Atmosphäre, hübsche Saloons, ein bisschen Shopping

Meinem Eindruck nach sind im Grand Teton auch jede Menge Leute, die da Rad fahren oder anderen Sport treiben, die Jackson Hole als Ausgangspunkt nehmen.
Ich fand es toll im Grand Teton: Ein paar Relikte früherer Siedler, eine tolle Bergkulisse hinter der ansonsten endlosen Prärie, Büffel, viel Wasser in murmeldnen Bächen, glasklare Seen und viel Platz abseits der Hotspots. Ich als Berge eher skeptisch betrachtende überzeugte Flachlandtirolerin war einerseits froh, dass ich da noch einen halben Tag genießen konnte und gleichzeitig ein bisschen traurig, dass ich mir da nicht mehr Zeit gegönnt habe. Also auch mein klares Votum: Gönne dir dort ein bisschen Zeit!
Kann es sein, dass du derzeit auch ein bisschen auf der Suche bist nach mehr Zeit in einer Region bist und deshalb für den deutschen Durchschnitts-USA-Reisenden ungewöhnlich lange im Yellowstone bleiben willst?
Ich erinnere mich daran, dass du ähnlich wie ich beim Erstbesuch nach einigen Tagen schon von Abstumpfungseffekten berichtet hattest. Das liegt sicher daran, dass man da eben ein für unsere Augen und Nasen

ungewohntes Highlight nach dem anderen hat, absolute Reizüberflutung!
Da finde ich es irgendwie cool länger dort zu bleiben und eben mal den einen oder anderen Tag andere Seiten des Yellowstone kennenzulernen ohne bunte Pools und Geysire und stinkenden Schlamm. Das ist sicher ein gutes Mittel um die Highlights des Parks auch nach den ersten Tagen noch würdigen zu können und eine gute Alternative zur Flucht nach drei Tagen voll schillernder vulkanischer Besonderheiten.
Insofern weiß ich nun nicht, ob ich dich überreden will zugunsten anderer Ziele davon Zeit zu streichen. Ich kenne es ja von mir, dass ich dann immer sowas denke wie "wenn ich dahin dann morgens gleich früh fahre, dann kann ich noch dieses, und dann habe ich abends noch Zeit für den Schlenker nach..." Und dann wird es doch wieder eine hektische Tour.
Also lass dich nicht beirren, aber dennoch wäre es schade um den Grand Teton, den du auch in 2 oder 5 oder 10 Jahren ja sicher nicht nur um des Grand Teton willens nochmal extra besuchen wirst. Insofern würde ich eher das eine oder andere Ziel um Denver herum auslassen, denn das kann man immer nochmal in einer späteren Reise ganz leicht einbauen. Das könntest du ja auch prima irgendwann mal mit einem intensiveren Erleben von Colorado und New Mexico verbinden.