Autor Thema: Vancouver Island Wet & Wild  (Gelesen 124356 mal)

Andrea

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #120 am: 03. November 2015, 22:47:52 »
Der Titel deines Berichtes ist perfekt. Wet in Form von Nebel und wild... Was für eine Show!  :thumb:
Liebe Grüße, Andrea



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Flicka

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #121 am: 03. November 2015, 23:01:24 »
Ich war begeistert! :happy2:


Paula

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #122 am: 04. November 2015, 09:41:28 »
ich mußte jetzt kurz schlucken als ich gelesen habe wie nah den Wal ans Boot kam. Im "Schwarm" hat der Wal das Boot gerammt, zum kentern gebracht und die Orcas haben die Touristen gefrühstückt... die Szene ist echt krass... zum Glück ist das nur Science Fiction  :o
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #123 am: 04. November 2015, 19:02:35 »
Oh, jetzt muss ich das Buch wirklich endlich anfangen! Wenn ich so überlege, wäre es echt die perfekte Situation gewesen, um von der einen Seite umgeschubst und von der anderen Seite gefressen zu werden.

Aber um etwas von der Science Fiction wegzukommen: Ich hatte echt überlegt, ob die Orcas hinter dem Buckelwal her waren (wohl eher nicht, weil meines Wissen nur die "Off-Shore-Orcas" größere Wale jagen), oder ob der Buckelwal zumindest dachte, sie wären hinter ihm her gewesen. Zumindest nach menschlichen Maßstäben schien er ziemlich aufgeregt zu sein.

serendipity

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #124 am: 05. November 2015, 18:32:10 »
Deine Begeisterung überträgt sich total auf mich und und ich finde, dir sind fantastische Fotos gelungen. Da hat sich Anschaffung deines Teles doch wirklich gelohnt  :beifall:

Die Bärenbegegnungen muss man vielleicht ganz persönlich gemacht haben, denn ich finde immer andere Fotos, die ich zu meinen Lieblingsfotos erkläre:



So herrlich, wie das Otterbäuchlein aus dem Wasser kommt! Für mich Nr.1



Ganz, ganz tolle Flugstudie dieses wunderschönen Vogels! Man sieht ja immer wieder Weißkopfseeadler in diversen Reiseberichten, aber das ist mit Abstand das beste Foto, was ich kenne!



Um Platz 3 nahmen mehrere Bilder teil, alles Landschaftsaufnahmen, aber letzendlich hat dieses Bild bei mir gewonnen.

Bestimmt hast du dir vor Ort manchmal besseres Wetter gewünscht, aber hier am PC finde ich einfach, du hattest eine perfekte Reise: sooo tolle Tierbegegnungen, wundervolle Landschaften, die durch den Nebel oder tiefhängende Wolken erst richtig wirken! Ich bin begeistert!

Paula

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #125 am: 05. November 2015, 19:12:27 »
Volle Zustimmung: ich finde den Otter auch total süß!  ^-^
Orcas sind ja hübsche Tiere aber eben auch echte Raubtiere, ich kann mir gut vorstellen dass der große Wal Angst hatte...ich weiß nicht ob ich mich an Bord eines solchen Schiffes wohl fühlen würde, ich würde nur auf ein ganz großes Schiff gehen von dem ich annehmen kann dass es den Orcas als Beute zu groß ist.
Ob das wohl schon mal vorgekommen ist dass Orcas ein Boot angreifen? Weiß das jemand? Oder ist das wirklich Sciene Fiction?
Viele Grüße Paula

Lidschlag

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #126 am: 05. November 2015, 21:17:35 »
Jetzt hatte ich endlich die Zeit weiterzulesen. Da hast du ja viel erlebt, Flicka! Ein toller Bericht!

Was den Wal neben eurem Boot betrifft, habe ich eine andere Theorie. Man rätselt zwar noch, warum Buckel- und sonstige Wale springen und dann seitlich in Wasser platschen, aber man vermutet, dass das ins Wasserplatschen und Trompeten Teil des Paarunsgverhaltens bei Walbullen ist oder auch zur Markierung des Reviers genutzt wird. Wie ich auf dem Bild sehe, war der Wal noch nicht übermäßig groß, aber auch kein Jungtier mehr. Es könnte sich also um einen jungen, unerfahrenen Bullen handeln, der grade in die Brunft gekommen ist. Entweder war eine Walkuh in der Nähe, er hat das Boot mit einer Walkuh verwechselt oder er empfand das Boot als Rivalen, der in sein Revier eingedrungen ist.
Klar, dass bei diesem Lärm und Trompeten die neugierigen Orcas Interesse zeigen.

Und: Orcas jagen Walen, aber nur die bis zu einem Jahr alten Kälber. Wenn die Buckelwale eine bestimmte Größe überschritten haben, dann wird diese Jagd für die Orcas in den meisten Fällen zu gefährlich. Ein Schlag mit der Rückenflosse eines ausgewachsenen Buckelwals und ein oder mehrere Orcas sind hinüber. Eine Ausnahme von der Regel wäre wahrscheinlich, wie das überall im Tierreich ist, der Angriff auf ein geschwächtes oder überaltertes Tier. Orcas greifen sich in küstennahen Gewässern lieber eine Robbe als einen Wal. Das ist leichtere Beute für sie.
Woher ich das weiß: Viel gelesen, viele Filme darüber geguckt und mich mit dem einen oder anderen Anwohner darüber unterhalten, als ich Vancouver Island besucht habe.


Ich habe lange überlegt, ob ich das folgend schreibe: Ich kann nicht nachvollziehen, warum man Angst vor Bären oder Orcas haben soll. Ich habe eher Angst vor der Spezies Mensch. Die ist es nämlich, die Bären an Campingplätzen durch falsches Verhalten was die Sicherung von Nahrungsmitteln betrifft, anfüttert, Nachwuchs führenden Bärinnen zu nahe kommt (weil die süßen kleinen Bärenkinder so kuschlig sind), im Herbst mitten in Bärengebieten Lachs angelt, in Bärengebieten im Zelt übernachtet oder Raubtiere im Allgemeinen dämonisiert (man denke nur an den weißen Hai).
Bären werden sich nicht mit Menschen abgeben, wenn sie sich mit den Lachsen vor ihrer Nase vollstopfen können, es sei denn man stört oder bedroht sie oder den Nachwuchs bei dem Gelage.

Respekt vor der Natur und ihren (manchmal für den Menschen gefährlichen) Geschöpfen würde ich als richtiges Verhalten ansehen. Angst ist in meine Augen das falsche Verhalten, da Angst ein Verstehen und intensives Beschäftigen mit der Natur und dadurch den Respekt vor ihr verhindert.
Nur wer versteht und respektiert, kann sich auch richtig verhalten.

Andrea

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #127 am: 05. November 2015, 22:15:00 »
Ich denke, die Grenzen von Respekt zu Angst sind fließend. Ich habe keine Angst vor Hunden, aber es gibt durchaus welche, vor denen ich Respekt habe und sehr genau beobachte, in welcher Stimmung sie sind, bevor ich mich nähere. Aber Hunde sind vertraute Tiere und bei Orcas oder Bären weiß man nicht genau, wann man in "ihren Wohlfühlbereich" eindringt und sie sich bedroht fühlen. Da kann dann Respekt auch schon mal in Angst umschlagen, vor allem, wenn man dieses Video kennt:

Liebe Grüße, Andrea



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Lidschlag

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #128 am: 05. November 2015, 22:47:54 »
Hallo Andrea

Ich finde es richtig, dass du Hunde, die du nicht einschätzen kannst, mit vorsicht und Respekt behandeltst. Das ist aus meiner Sicht das richtige Verhalten. Aber wahrscheinlich ist es so, dass für das Verhalten des Hundes der Halter verantwortlich ist. Und da wären wir wieder beim Menschen (dem Halter), der aus Unkenntnis die Situation nicht einschätzen kann.

….Aber Hunde sind vertraute Tiere und bei Orcas oder Bären weiß man nicht genau, wann man in "ihren Wohlfühlbereich" eindringt und sie sich bedroht fühlen.

Deshalb sollte man sich vorher informieren, bevor man mit ihnen in Kontakt kommt, am besten schon lange vor einer Reise mit einer fremden Tierwelt. Dann kann man bestimmte Gefahren von vorne herein vermeiden. Das schont die Nerven beider Parteien.

Da kann dann Respekt auch schon mal in Angst umschlagen, vor allem, wenn man dieses Video kennt:

Das Video kenne ich auch. Walforscher vermuten, dass der Wal Territorialverhalten gezeigt hat, d.h. dass er in dem Boot einen Rivalen vermuten hat. Man muss dazu sagen, dass Wale sehr schlecht sehen.
Ich würde aber mal annehmen, dass man eher von einem Auto überfahren wird als von einem Wal erschlagen zu werden.
Übrigens kamen Segler und Wal in dem Video mit dem Schrecken davon. Dem Pärchen auf dem Boot ist nichts passiert, der Wal hat ein paar Beulen abbekommen, nur das Boot ist ramponiert. Und irgendwann kommt vielleicht ans Tageslicht, dass jemand von Moby Dick inspiriert wurde und das ganze gephotoshopped ist.

Und jetzt schreibe ich dazu nix mehr, denn das ist Flickas Thread.

Flicka

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #129 am: 05. November 2015, 23:24:10 »
O je, da sind wir ja fast bei einer Grundsatzdiskussion gelandet!  ;)

Angst vor Walen habe ich nicht. Vor Bären aber schon. Warum? Weil Angriffe von Bären, unabhängig davon, wie häufig oder selten sie sind, eine reelle Gefahr sind. Und wenn ich an einen Bär gerate, der der Meinung ist, ich wäre für sein Picknick zuständig, ist es mir auch egal, wer diesen Bär so verzogen hat. Und Wildtiere sind nunmal unberechenbar. An Horsts Reisebericht konnte man ja sehen, dass Lachse im Fluss auch nicht unbedingt davor schützen, ein bisschen gejagt zu werden.

Angriffe von Walen sind, wenn sie denn überhaupt passieren, wohl eher Unfälle. Oder vergreifen sich Orcas, die darauf spezialisiert sind, Robben von Eisschollen zu "schwemmen" auch an Polarforschern? Wenn ja, habe ich jedenfalls nie davon gehört.

An Bord des Schiffes habe ich persönlich mich absolut sicher gefühlt. Auch wenn das viele Schreien im Reisebericht vielleicht anderes vermuten lässt. Es waren eher "Achterbahnschreie".  8)

Aber wie man ja vor ein paar Wochen erfahren musste, gibt es dabei andere Gefahren, nämlich kippende Boote usw., bei denen dann wirklich Lebensgefahr besteht.

@ Steffi: Danke für deine Erklärungen zu den Walen! Ich kriege trotzdem die zugegebenermaßen sehr vermenschlichte Vorstellung nicht aus dem Kopf, dass der arme Buckelwal, als er "klein" war, mal von Orcas gejagt wurde und bei unserem Schiff Schutz gesucht hat.

@ Gaby: Ich freue mich, dass meine Begeisterung nachfühlbar ist. Oft ist es ja besonders schwierig, die großen Momente eines Erlebnisses zu beschreiben, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Ich denke auch, dass ich mit den Fotos viel mehr die unmittelbaren Erlebnisse verbinde und mir bestimmte Bilder deshalb mehr bedeuten und andere weniger. Beim Beobachten der Bären ist mein Herz deutlich höher gehüpft als beim Sichten von Nebenbänken.  ;)

Silvia

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #130 am: 06. November 2015, 11:01:45 »
So, auch diesen Bericht habe ich endlich nachgelesen. Und wie schon bei Doc Holiday muss ich sagen... - traumhaft schöööööööööönnnn!!!  Wahnsinn diese Bären und Wal-Begegnungen. Durch deinen Bericht habe ich jetzt schon grob Pläne für 2017 was da in den Sommerferien evt. mal anstehen könnte  ;D    Allerdings sehen meine Steuerrückerstattungen nicht so üppig aus  :'(   als das ich so tolle Extratouren einlegen könnte.


Ich habe eher Angst vor der Spezies Mensch. Die ist es nämlich, die Bären an Campingplätzen durch falsches Verhalten was die Sicherung von Nahrungsmitteln betrifft, anfüttert, Nachwuchs führenden Bärinnen zu nahe kommt (weil die süßen kleinen Bärenkinder so kuschlig sind)... etc..
Respekt vor der Natur und ihren (manchmal für den Menschen gefährlichen) Geschöpfen würde ich als richtiges Verhalten ansehen. Angst ist in meine Augen das falsche Verhalten, da Angst ein Verstehen und intensives Beschäftigen mit der Natur und dadurch den Respekt vor ihr verhindert.
Nur wer versteht und respektiert, kann sich auch richtig verhalten.
Volle Zustimmung   :thumb:

Horst

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #131 am: 06. November 2015, 18:09:38 »
Hallo Flicka,

ich denke eines kann man jetzt schon schreiben - wenn es zukünftig um den äußersten Südwesten Kanadas geht - wird Dein Bericht sicher immer wieder genannt werden - eine tolle Tour die Du da zusammen gestellt hast und Deine Präsentation der Erlebnisse ist mehr als gut gelungen. :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Flicka

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #132 am: 06. November 2015, 20:05:29 »
Silvia, Horst, vielen Dank für die lieben Kommentare.  :)

Ab dem heutigen Reisetag sind wir übrigens nicht mehr in Gefahr, gefressen zu werden. Wir kehren wieder in die Zivilisation zurück. Bis gleich!

Flicka

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #133 am: 06. November 2015, 20:24:07 »
Sonntag, 13.9.15: Courtenay – Vancouver


Der Tag beginnt, als sich um viertel vor sieben der Fernseher von selbst einschaltet. Keine Ahnung, ob da irgendein vorheriger Gast den Fernseher als Wecker programmiert hat. Ich mache mich in aller Ruhe fertig und gehe noch frühstücken, bevor ich gegen halb neun starte und den Rathtrevor Beach Provincial Park ansteuere. Bevor ich Vancouver Island verlasse, spaziere ich hier noch eine Weile am breiten, von Sielen durchzogenen Strand herum, tauche die Füße ins Pazifikwasser und lasse die Seele baumeln.








Auf der Weiterfahrt zur Departure Bay in Nanaimo verkündet ein Schild am Highway, dass die Fähre um 12.50 Uhr voll ist und die folgende Fähre schon zu fast 60 Prozent, dabei ist es erst halb zwölf. Vor der Reise hatte ich ja überlegt, ob ich die Fähre nach Vancouver tatsächlich vorreservieren soll, jetzt bin ich froh, dass ich die 15 Dollar investiert habe. Ich komme also um kurz vor zwölf am Fährhafen an und darf dank der Reservierung mit dem Auto in die Spur 5 einfahren, parke dort und hole mir in den kleinen Shopping- und Essbereich noch zwei sündhaft teure Schokoteile. Über Lautsprecher werden die Leute dann an die Autos zurückbeordert, und mit leichter Verspätung wird die Fähre beladen. Ich bin früh drin, gehe ans Oberdeck und kann noch zuschauen, wie die Rampe zu meinen Parkdeck hochgeklappt wird und die Leute auf der unteren Rampe auf die Fähre fahren.




Dann heißt es leider Good Bye, Vancouver Island. Aber eine Stunde später kann ich schon sagen: Hello, Vancouver. Die Stadt taucht während der Fährfahrt wie eine Fata Morgana über dem Meer auf.








Dort bin ich aber leider noch nicht. Zuerst hatte ich geplant, auf der Fahrt noch zum Lynn Canyon zu fahren oder im Stanley Park zu halten. Deshalb habe ich die Fähre nach Horseshoe Bay genommen und nicht nach Tsawassen. Aber jetzt bin ich einfach geschafft und will eigentlich nur noch das Auto abgeben und dann ins Hotel in Vancouver, also lege ich doch keinen Zwischenstopp ein. Die Fahrt über die Lionsgate Bridge ist noch richtig schön, aber dann beginnt der zähe Stadtverkehr durch Vancouver. Stop and go durch die Häuserschluchten, das Navi verliert kurzzeitig die Orientierung, aber zum Glück finde ich bald eine Ausschilderung zum Flughafen. Zwischendurch geht dann noch die Tankkontrolleuchte an, das macht mich schon ein wenig nervös. Aber gegen viertel vor vier komme ich dann doch reibungslos bei der Autoabgabe am Flughafen an. Dort geht alles ganz fix. Ich brauche länger, um die Windschutzscheibe vom Navi zu befreien als der Alamo-Mensch braucht, um das Auto zu kontrollieren. Schon habe ich die Quittung in der Hand und stehe autolos da.

Und jetzt? Nehme ich den Skytrain für ca. 9 Dollar? Dann muss ich aber noch ein Stück zum Hotel laufen, und so richtig diszipliniert war ich gestern beim Packen nicht und schleppe außer dem Koffer und dem Rucksack noch eine große Tasche. Ich denke kurz nach und mache mich schließlich auf den Weg zum Taxistand. Nach Downtown gilt ein Festpreis von 35 Dollar. Der Fahrer fragt mich, woher ich komme. Er selbst kommt offensichtlich nicht aus Kanada, lobt englisch radebrechend und eindeutig einschleimend deutschen Fußball und fragt dann schließlich am Hotel mit seinem schönsten Lächeln: „Germans give tip?“ Ich muss lachen, yes, they do.

Im Hotel dauert das Einchecken nur ein paar Minuten, dann bringe ich schnell das Gepäck nach oben und mache mich auf den Weg zum Canada Place. Heute soll das Wetter noch gut sein, ab morgen ist es wieder regnerisch gemeldet, also will ich einfach ein wenig herumflanieren. Ich laufe in leichten Mäandern Richtung Wasser und schnappe unterwegs schon mal ein paar Eindrücke auf.








Und dann ist auch schon der Canada Place erreicht und ich gehe entlang der schiffsähnlichen Reeling mit Ausblicken auf den Hafen und die Stadt.










Gegenüber gönne ich mir mit Blick auf die Segel Bier und ein Abendessen, während ein richtig guter Sänger mit Gitarre die Gäste unterhält. Ja, das gefällt mir schon ganz gut hier. Und im Hafen gibt es richtig was zu gucken, ständig starten und landen die kleinen Wasserflugzeuge. Es ist fast ein Betrieb wie am Frankfurter Flughafen, nur dass dort nicht noch Fähren und Jachten die Start- und Landebahnen kreuzen. Als die Sonne untergeht, mache ich noch ein paar Fotos.










Gegenüber dem Canada Place gibts am Eingang zum Convention Center noch einen unerwarteten Blick auf die Erde.






Dann führt mich der Weg mit Umwegen durch ein paar Souvenirgeschäfte und eine Eisdiele wieder zurück ins Hotel.

Gute Nacht!

serendipity

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Re: Vancouver Island Wet & Wild
« Antwort #134 am: 07. November 2015, 15:22:02 »
Nach Vancouver möchte ich schon sooo lange, seitdem mein Lieblingsneffe dort ein Jahr in einer Spedition gejobbt hat, denn er hat damals so traumhafte Bilder mitgebracht - aber irgendwie hat es bis heute nicht geklappt, aber ich brauchte ja auch 40 Jahre um zum Mont St. Michel zu kommen  ;)

Umso mehr freue ich mich über deine Eindrücke, die mir bestätigen, dass es sich bestimmt lohnt, sich etwas Zeit für diese Stadt zu nehmen. Ansonsten stimme ich Horst zu - ich könnte mir deine Tour genau so vorstellen!