Tag 7 - 25.09.2015 - Winding downDer Wecker flötet um 6:20 Uhr und ich will gerade aus dem Bett springen, da merke ich dass es keine so gute Idee ist wenn ich das so schnell mache. Nach dem Sturz gestern fordert meine linke Seite Zurückhaltung bei Bewegungen. Zuerst habe ich die Hoffnung, dass ich über nacht nur etwas verspannt gelegen habe, aber das bestätigt sich nicht. Würde es morgen nicht ohnehin nach Hause gehen, würde ich mir überlegen, doch mal zum Arzt zu gehen. Chris und Steffen sage ich erst mal nix, man will ja nicht zur Drama-Queen gewählt werden... ;-)
Wir sind, pünktlich wie immer, um 07:00 am Hausstrand. Es ist Ebbe, was bedeutet, dass man heute morgen wieder weit auf den Felsen rauslaufen muss. Das spare ich mir heute komplett und bleibe statt dessen auf der Seite des Strandes mit dem Sand. Wirklich viel ist da nicht los an Motiven, aber manchmal ist ja gerade das auch herausfordernd.
Schließlich finde ich Spuren vom ablaufenden Wasser im Sand. Um das grafische zu betonen bietet sich eine schwarz-weiss Umsetzung an:
Seit dem Wetterwechsel und dem Durchzug des Regengebietes vor drei Tagen, sind die Morgen merklich kühler. Der Herbst kündigt sich hier an. Entsprechend kühl ist es morgens am Strand und wenn man in Badehosen dort rumläuft, freut man sich auf die heiße Dusche. Wieder zurück in der Bude und nach der Dusche gibt es erst mal ein deftiges Frühstück mit Rührei und Speck.
Morgen sollen wir um spätestens 11:00 Uhr die Wohnung räumen. Da unser Flug erst gegen Abend geht und wir zudem Morgens noch mal fotografieren wollen, fragen wir kurz beim Vermieter an, ob denn auch ein Check-Out um 12:00 Uhr o.k. wäre? "Kein Problem", lautet die Antwort. Perfekt!
Zwar haben wir morgen jetzt etwas mehr Zeit, wir beschließen aber trotzdem schon mal die Wohnung einer ersten Reinigung zu unterziehen. Da wir nicht wissen, wo die Mülltonne zur Wohnung steht und die auch trotz längerer Suche nicht finden können, beschließen wir unseren Müll auf die öffentlichen Mülleimer in der näheren Umgebung (Bushaltestelle, Parkplatz, Hafen, etc. ) zu verteilen. Wir kamen uns dabei nur ganz kurz etwas "assig" vor, aber ich muss sagen, das Funktioniert hervorragend!
Am frühen Nachmittag gehen wir nochmal zur Dönerbude. Nicht wegen dem Döner, der war auch lecker, sondern wegen dem pfeilschnellen WLAN dort. Der Laden hat heute zu, macht aber nix, er hat das WLAN angelassen, das ist die Hauptsache und so sitzen Steffen und Chris zum Surfen auf den Pollern vor dem Imbiss.
Mittags halten wir Siesta und beschließen auch für den letzten Abend noch einmal nach Barrika zu fahren. . Es ist fast schon Ritual bei uns, dass wir frühzeitig losfahren und unser Abendessen mit dorthin nehmen. Gleichzeitig hat das den angenehmen Nebeneffekt, dass wir dadurch noch etwas zeitlichen Puffer haben, sollte es einmal länger dauern dort hin zu kommen. Genau das ist heute der Fall, denn kaum auf der Autobahn gehen vor uns auch schon die Warnblinkleuchten an und kurz darauf steht erst mal alles. Hinter einer Kurve steigt Rauch auf. Einsatzkräfte fahren durch den Stau. Der Verkehr rollt dann wieder langsam los und wir staunen nicht schlecht, als wir um die Kurve kommen. Dort brennt auf dem Standstreifen ein VW-Bus vor sich hin. Die Feuerwehr löscht eher halbherzig und die Polizei sperrt mal gerade den rechten Fahrstreifen, der linke bleibt frei und darüber läuft der Verkehr dann eben weiter. In Deutschland wäre das sicher (und vernünftiger Weise) eine längere Vollsperrung gewesen. Uns soll es recht sein, so kommen wir noch zeitig in Barrika an.
Wir sind von dem Strandabschnitt dort einfach fasziniert und jeder hat schone eine Bildidee im Kopf, die er dort versuchen will umzusetzen. Bei mir ist das ein Muster an den Felsen, das mir gestern Abend auf dem Rückweg aufgefallen ist, als die Sonner bereits untergegangen war. Deswegen gehe ich auch zuerst nicht ganz runter zum Strand, sondern biege vorher ab.
Eisenhaltige Adern laufen durch das graue Gestein und die Oxidation zeichnet darauf Spuren, die an Graffiti erinnern. Meine ursprüngliche Idee war, das Motiv im Licht der untergehenden Sonne zu fotografieren, wenn das warme Sonnenlicht direkt auf die Felsen fällt. Durch die Unebenheiten im Fels und die tief stehende Sonne, haben sich dann aber sehr harte Schatten ergeben. Zum Glück waren auch an diesem Abend reichlich Wolken am Himmel und als die Sonne hinter den Wolken abgetaucht ist, haben die Fotografen unten am Strand leise geflucht, weil wieder kein gescheiter Sonnenuntergang da war und ich habe mich leise gefreut, weil die harten Schatten weg waren und ich mein Bild machen konnte.^^
Anschließend bin ich runter zu Steffen und Chris, die den Abend am Strand in der Brandung verbracht haben. Eine letzte Abendaufnahme von der Küste musste noch sein, schließlich werden wir morgen Abend um die Zeit schon irgendwo über Frankreich herumfliegen:
Ein letztes mal im Licht der Stirnlampen die Treppen hoch zum Parkplatz. Seltsam, wie vertraut einem nach einer Woche schon alles vorkommt. Etwas Wehmut ist da natürlich auch dabei...
Wir sind um 22:00 Uhr wieder in der Man-Cave, putzen die Ausrüstung und vernichten die letzten Biervorräte. Kurz vor Mitternacht geht es ins Bett. Morgen früh werden wir noch einmal am Strand fotografieren.