Autor Thema: The Year of The Dog - Südafrika 2015  (Gelesen 61088 mal)

DocHoliday

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The Year of The Dog - Südafrika 2015
« am: 24. September 2015, 18:48:07 »
Nach 3 Jahren Pause zog es mich mal wieder auf den schwarzen Kontinent. Ich wollte dringend wieder zu Löwe, Leo und Co.
Letztes Jahr im Oktober stand fest, dass ich wohl August/September 2015 21/2 Wochen planen konnte. Zu meiner Überraschung fand ich sogar noch einen Bonusflug bei BA, so dass ich für unter 600€ ganz komfortabel in der Business nach JNB fliegen konnte. Dafür nahm ich dann auch gerne den Umweg über London in Kauf. Es war klar, dass es nahezu eine reine Wildife-Viewing und Foto-Reise werden sollte. Vielleicht eine Stunde nach der Flugbuchung hatte ich auch schon 11 Übernachtungen im Süden des Krüger NP gebucht. " Nächte im Rissington Inn in Hazyview waren auch schnell gebucht Nach dem Nebel- und Regen-Debakel 2012 wollte ich der Panomarama-Route noch mal eine Chance geben.
Jetzt blieben noch 4 Nächte übrig, die ich gerne in einer Private Lodge verbringen wollte. Übers Reisebüro fand ich schließlich ein Angebot für das Ngala Tented Camp (Ngala Gane Reserve, zwischen Timbavati und Krüger gelegen), dass dank Sonderpreis und 4=3 zumindest annähernd bezahlbar war. Den Mietwagen habe ich dann gleich über das selbe RB bei Europcar gebucht, einen Small SUV.
Nachdem alles gebucht war, blieb mir nur noch, mich der Vorfreude hinzugeben und knappe 10 Monate zuwarten ;)

Der Titel erklärt sich im Laufe des Berichts von selber. Und keine Angst: Katzen habe ich auch gesehen. ;)

Wer Lust hat, kann mich also gerne begleiten in den Krüger NP und Umgebung und sich mit mir anschauen, was mir so alles vor die Linse gelaufen ist.

Bis es los geht, zur Einstimmung ein bisschen Musik passend zum Titel des Berichts:


DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #1 am: 24. September 2015, 19:23:04 »
Es soll natürlich nicht bei der Einleitung bleiben. Machen wir gleich weiter mit dem Anreisetag.

20./21.8.15

DUS - LHR - JNB und weiter ins Berg-en-Dal-Restcamp.

Bis mittags habe ich noch "ein wenig" gearbeitet und den Vor-Urlaubs-Stress bewältigt. Dann ging es mit dem Taxi zum Flughafen und so langsam kamen Urlaubsgefühle auf. Dazu trug auch der prall gefüllte Fotorucksack über meiner Schulter bei, der dank langem Teleobjektiv mal wieder deutlich über 10 kg wog. Aber das ist bei BA ja zum Glück völlig egal.
Der Flug war ruhig und ich habe recht gut geschlafen (dank Business und dem einen oder anderen Gläschen Wein ;)). In Johannesburg war ich ruckzuck durch die Immigration und der Koffer kam auch bald. In FLughafen habe ich mir erstmal einen Vodafone bzw. Vodacom-Shop gekauft und mir eine SIM-Karte inkl. 5 GB Datenvolumen für meinen in Neuseeland erworbenen Mobile Hotspot gekauft.

So sieht das Teil aus:



Da zuhause einige wichtige berufliche Entscheidungen anstanden, musste ich diesmal erreichbar sein und auch Daten laden können. Ich hatte vom letzten mal in Erinnerung, dass es zumindest in den Restcamps im Krüger überall Handy-Empfang gab und daher sollte mit dem Teil auch eine Internetverbindung zustande zu kriegen sein. Hat um es vorweg zu nehmen fast überall wunderbar funktioniert, eigentlich nur im Lower Sabie Restcamp nicht. Teilwiese gab es sogar flottes LTE.

Dann wurde es ein wenig spannend. Ich hatte schon zuhause festgestellt, dass mein internationaler Führerschein, vom dem ich ganz sicher war, dass er noch bis nächstes Jahr gültig wäre, genau vor 1 Woche abgelaufen war. Im Flugzeug hatte ich dann bemerkt, dass das auch egal war, weil ich ihn sowieso zuhause liegen lassen hatte. Ich war mir zwar ganz sicher, dass vor 3 Jahren bei der Autovermietung auch niemand den internationalen Führerschein hatte sehen wollen aber ich war mir ja auch ganz sicher gewesen, dass er noch gültig war ;)
Und natürlich wollte ihn bei der Autovermietung













niemand sehen! Puh!
Prinzipiell war ich ab jetzt also mehr oder weniger "illegal" auf Südafrikas Straßen unterwegs aber das Risiko war ich bereit, einzugehen.
Bekommen habe ich einen (ganz kurzfristig) schneeweißen Renault Duster. Sah recht gut aus, die Reifen hatten ausreichend Profil und er hatte weniger als 50.000km gelaufen. Also Gepäck rein und ab geht die Post.
Das Radio hatte einen USB-Eingang also stand dem Unterhaltungsprogramm in Form von Musik und Hörbüchern übers iPhone auch nichts mehr im Wege. An dem Linksverkehr hatte ich mich schnell wieder gewöhnt und so ging es recht ereignislos über N12 und N4 nach Osten. Ich hatte noch in Erinnerung, dass es kurz vor dem Malelane Gate in Matsulu ganz gut Einkaufsmöglichkeiten gab.  Die Erinnerung trog nicht. Im Superspar und im angeschlossenen Liquor Store konnte ich mich mit allem nötigen eindecken und nebenan auch mein Autochen auftanken.

Auf den 12 oder 13 km vom Gate bis zum Berg-en-Dal Restcamp habe ich schon die ersten kurzen Fotostops eingelegt. Zumindest Giraffe und Nashorn standen als Empfangskomitee bereit.





Es wäre noch genug Zeit gewesen für einen Nachmittagsdrive aber nach dem Nachtflug und gut 400km im Auto war ich doch ziemlich kaputt. Also habe ich mir nur noch Feuerholz und Kohle im Campshop gekauft und es mir nach einer Dusche mit einem kalten Bier aus der Kühlbox auf der Terrasse gemütlich gemacht. Später gab es ein leckeres Steak vom Grill und einen guten Rotwein dazu und noch vor 22:00h war ich glücklich und zufrieden in der Heia.

Silvia

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #2 am: 24. September 2015, 19:41:45 »
ERSTER!!!  Außerdem stelle ich fest, das wir fast zur gleichen Zeit im Krüger waren ;-)

Bei mir war Avis in Johannesburg der erste Vermieter der meinen internationalen Führerschein sehen wollte, der normale hatte die Dame überhaupt nicht interessiert!

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #3 am: 24. September 2015, 20:40:22 »
Beim Bilder sichten und bearbeiten kommen gerade so schön die Erinnerungen hoch. Also gibt es gleich noch den ersten "richtigen" Reisetag hinterher.

22.8.15

Auch ohne Jetlag war ich morgens schon um 5:00h wach, ohne das der Wecker geklingelt hatte. Die Vorfreude auf den ersten Gamedrive war groß und so stand ich nach einem Tässchen Kaffee (der 'Plunger' und das Pfund Kaffee aus dem Superspar war neben der Kühlbox und Gewürzen die wichtigste Anschaffung gewesen ;) um kurz vor 6:00h vor dem Tor und wartete, dass jemand öffnet.
Zuerst ging es zurück Richtung Gate auf die H3. Dort erschien mir sozusagen ein Elefant direkt aus der aufgehenden Sonne.



Er war sehr entspannt und ließ sich von mir nicht beim Frühstück stören.



Nach einem kurzen Stück auf der H3 ging es wieder runter vom Asphalt auf die S25 Richtung Osten. Dort war es sehr ruhig. Keine anderen Autos aber auch keine Tiere zu sehen außer ein paar Vögeln, wie dieser Gabelracke.



Hat mich nicht weiter gestört. Ich habe es einfach genossen, wieder durch die afrikanische Savanne fahren zu dürfen. Über die S114 und S118 bin ich einen Bogen wieder Richtung H3 gefahren. Auf der S118 oder Mlambane Road wartete das erste absolute Highlight dieser Reise auf mich.

Ich traute meinen Augen kaum, als ich hinter einer Kuppe plötzlich diesen Anblick vor mir hatte



Wildhunde!
Seit Jahren hatte ich davon geträumt, mal Afrikanische Wildhunde in freier Wildbahn zu sehen. Und dann kamen sie mir schon am ersten Tag im Krüger mitten auf der Piste entgegen. :D



Ich konnte mein Glück kaum fassen! Natürlich war ich nicht alleine mit ihnen. Sie wurden schon von 3 oder 4 Autos verfolgt aber da sie genau auf mich zu kamen, hatte ich erst mal freie Sicht. Dafür musste ich mich dann hinten anstellen, als sie an mir vorbei waren.



Da das Rudel auf der Piste immer hin und her lief, wiederholte sich dieser Vorgang mehrfach. So war jeder mal vorne und hatte die beste Sicht ;)







Es war toll zu beobachten, wie sie immer wieder die Ohren aufstellten und auf Bewegungen potentieller Beutetiere im Busch lauschten.





Keine Ahnung, was hier so interessant roch. Auf jeden Fall lief kein Rudelmitglied daran vorbei, ohne es genau in Augenschein (bzw. "Nasenschein") zu nehmen.



Irgendwann bogen sie dann leider ab Richtung Flussbett und verschwanden im Gras und Unterholz.



Ich bin noch ein oder zweimal parallel zum Flussbett die Straße hin und her gefahren, habe sie aber nicht mehr gefunden.
Gleich am ersten Morgen so ein Knaller - so kann es weiter gehen! ;)
Mit breitem Grinsen im Gesicht bin ich weiter gefahren und habe von der Brücke an der H3 noch einen Blick den Mlabane River hinunter geworfen, leider oder Wildhunde ;)



Nur ein paar 100m dahinter war es mit dem fahren schon wieder vorbei. Eine Hyäne sorgte für einen kleineren Stau.



Ich habe ein Weilchen gewartet und wurde mit einem Ausbruch von Action belohnt - sie hat die Augen geöffnet!



Völlig verausgabt ist sie danach gleich wieder eingeschlafen. Damit mir das nicht auch passierte bin ich weiter gefahren zum Afsal Picnic Spot und habe mir einen Cappuccino gegönnt.


Gesellschaft beim Cappucino

Von dort ging es frisch gestärkt auf die Voortrekker Road Richtung Pretoriuskop. Entlang dieser Straße sollte die Chance bestehen, Rappenantilopen (Sable) zu sehen, von denen es im Krüger wohl nur ca. 150 Tiere gibt. Vor 3 Jahren war ich die Strecke auf der Suche nach diesen seltenen Tieren 2x ohne Erfolg abgefahren. Aber dafür hatte ich reichlich Nashörner gesehen.
Die Nashörner ließen auch diesmal nicht lange auf sich warten.



Roadblock




Ich hatte eigentlich mit einigem Respektsabstand geparkt aber sie kamen schnurstracks immer näher. Ich bin dann ein Stück rückwärts gefahren, um ihnen Platz zu lassen aber sei schienen genau durch mein Auto hindurch zu wollen.



Als ich gerade überlegt, ob ich noch weiter zurück fahren soll, bin ich mit dem Fuß ein wenig von der Bremse abgerutscht und das Auto ist vielleicht 10 oder 20 cm nach vorne geruckt. Aber das hat schon gereicht, um bewundern zu dürfen, wie schnell Nashörner laufen können. Wow, waren die schnell im Gebüsch verschwunden!

Im weiteren Verlauf der Strecke habe ich nicht allzu viel interessantes gesehen. Aber dann sah oder ahnte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung und glaubte eine bekannte Silhouette erkannt zu haben. Also Fernglas raus und suchen. Hm, das könnte tatsächlich ...



Erkennt Ihr was? Das ist schon ein ziemlicher Crop mit dem 500er.

Immer wieder glaubte ich, im hohen Gras einen Schatten zu sehen und schließlich war ich mir sicher, dass die Schatten sich auf ein trockenes Flussbett zu bewegten. Also bin ich ein Stück weiter gefahren, wo die Piste das ausgetrocknete Flussbett kreuzt und nach einer Weile ...



Rappenantilopen! Heute ist echt mein Glückstag!



So richtig nah kam nicht an sie heran und musste immer wieder spekulieren, wo sie wohl das nächste mal aus dem hohen Gras heraus kommen würden aber für ein paar halbwegs brauchbare Bilder hat es gereicht.







Schließlich verschwanden sie endgültig hinter einem kleinen Kamm. Das schönste war, dass ich sie während der gesamten Aktion, die von der ersten Sichtung einer unscharfen Silhouette bis zum verschwinden der kleinen Herde immerhin gute 20 Minuten gedauert hat ganz für mich alleine hatte. Wunderbar!

Auf der weiteren Strecke nach Pretoriuskop habe ich natürlich auch noch Zebras gesehen.


Ich finde Zebras ja fast immer sehr fotogen.
Schließlich kreuzte sogar noch eine Büffelherde die Straße vor mir, wollte aber nicht anhalten, um für Fotos zu posieren.



Sehr glücklich bin ich um die Mittagszeit in Pretoriuskop angekommen und habe festgestellt, dass dort inzwischen Fast Food statt den unsäglichen staatlichen Restaurants (mit der immer gleichen Speisekarte in allen Restcamps) angesagt ist: Ich fand Wimpy einen echten Fortschritt und habe mir einen Burger gegönnt.

Dabei stand ich unter ständiger Beobachtung.



Gestärkt und immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht bin ich langsam die Asphaltstraße Richtung Osten gefahren

An einem kleinen Stausee konnte ich mein erstes Nilpferd auf dieser Tour bewundern, sonst gab  es erst mal nicht viel zu sehen.



Am Verwoer Damm sah ich zumindest auf den ersten Blick einige Wasservögel und einen Schreiseeadler.

Aber noch bevor ich mich um die gefiederten Freunde kümmern konnte, erregte ein heller Reflex im Busch am anderen Seeufer meine Aufmerksamkeit. Da schien ein heller Fleck auf und ab zu hüpfen, Durchs Fernglas konnte ich erkennen, dass der helle Fleck am Ende eines Katzenschwanzes hing. Ein Löwe? Nö. der hat Flecken!

Ein Leopard!



Und zwar ein ganz schöner Brocken!



Leider lief er am anderen Seeufer entlang und bleib so recht weit weg. Nach einer Weile ließ er sich im Schatten eines Gebüsches nieder und ich hatte Zeit, den Beanbag rauszuholen und den 2x Konverter. Mit 1000 mm Brennweite und etwas Ausschnittvergrößerung kann man ihn schon deutlich besser erkennen.



Nach einer Weile erhob er sich wieder und lief weiter aufs Wasser zu, leider auf der falschen Seite eines Gehölzes, so dass er aus dem Blickfeld verschwand.



Man sah nur ab und an die Schwanzspitze.  So hatte ich jetzt Zeit für das Federvieh. Der Adler saß zum Glück immer noch auf seinem Ausguck.



Und auch dieses Blaustirn-Blatthühnchen (African Jacana) war immer noch an der selben Stelle.



Nachdem der Leo sich gar nicht mehr rühren wollte, habe ich schließlich aufgegeben und habe mich auf den Rückweg Richtung Berg-en-Dal gemacht.  Unterwegs vervollständigten ein Warzenschwein und ein weiteres Nashorn mein heutiges Sichtungsglück.





Leopard, Nashorn, Elefant und Büffel hatte ich schon gesehen. Fehlte eigentlich nur noch ein Löwe, um die Big Five gleich am ersten Tag komplett zu machen.

Und was soll ich sagen ...












...








Ich habe keinen Löwen gesehen :D

Wäre auch zu viel des Guten gewesen. Da hätte ich ja schon fast wieder nach Hause fahren müssen ;)

Zurück im Camp gab es das gleiche Programm wie gestern. Nur diesmal kein Bier sondern einen G&T als Sundowner. Und beim einschlafen habe ich immer noch selig vor mich hin gegrinst.

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #4 am: 24. September 2015, 20:47:16 »
ERSTER!!!  Außerdem stelle ich fest, das wir fast zur gleichen Zeit im Krüger waren ;-)

Echt? Na dann bin ich ja mal gespannt, ob Du manches auch gesehen hast, was mit begegnet ist.

Bei mir war Avis in Johannesburg der erste Vermieter der meinen internationalen Führerschein sehen wollte, der normale hatte die Dame überhaupt nicht interessiert!

Na dann habe ich ja echt Glück gehabt, das ich bei Europcar gebucht hatte. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn die mir kein Auto rausgegeben hätten.

Susan

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #5 am: 24. September 2015, 21:50:57 »
Von Spitzbergen nach Südafrika, das ist ja mal ein Sprung  :)

Und die Reise geht ja schon wieder toll los mit all den Tiersichtungen  :happy:
Liebe Grüße
Susan

Andrea

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #6 am: 24. September 2015, 22:36:16 »
whoooo let the dogs out? wuff wuff wuff-wuff

So viele Sichtungen am ersten Tag: Die meisten wären froh, wenn sie am Ende ihres Urlaubs eine solch stattliche Sammlung hätten. Glückwunsch zu dieser Glückssträhne!
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Paula

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #7 am: 25. September 2015, 09:58:46 »
ist ja echt der Wahnsinn! Ich war letzten Samstag im Zoo um unser neugeborenes Nashornbaby zu bewundern, aber ich glaube du hast an einem Tag mehr Tiere gesehen als ich im ganzen Zoo! Besonders interessant finde ich die Nashornfotos. Der Tierpfleger im Zoo hat nämlich erzählt dass Nashörner absolute Einzelgänger sind und du hast sie als Dreiergruppe auf dem Foto!

wenn ich mir was wünschen darf dann hätte ich gern viele Bilder von Nilpferden, die finde ich nämlich unheimlich klasse  :)
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #8 am: 25. September 2015, 11:30:39 »
Ja über das Sichtungsglück an dem Tag kann ich mich nicht beschweren ;)

Ein paar Hippos kommen noch.

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #9 am: 25. September 2015, 14:12:47 »
23.8.14

Heute stand die Fahrt zu meinem Heim für die nächsten Tage in Lowe Sabie auf dem Programm. Mit Koffer wieder packen und Gepäck einladen wurde es diesmal etwas später als 6:00h. Außerdem drufte ich nach etwa 20 Minuten wieder umdrehen, weil der Schlüssel zu einem Bungalow statt in dem Kästchen neben dem Tor immer noch auf meinem Beifahrersitz lag.
Ich bin diesmal nicht die Asphaltstraße gefahren sondern den Bogen zur H3 auf Dirtroads über den Steilberg, der seinem Namen zumindest streckenweise Ehre macht. Unterwegs sah ich diverse Elefanten und Nashörner. Die Elefanten versteckten sich allerdings wenig fotogen hinter Bäumen und Büschen. Ich finde es ja immer wieder absolut faszinierend, dass man ganze Gruppen von Elefanten zwischen den dürren Bäumchen und Gebüschen übersehen kann. Die Viecher sind groß wie ein Haus und man bemerkt sie nicht bis sie vor einem über die Piste laufen. :o
Das gleiche gilt für Giraffen, die ja sogar noch höher sind. Man entdeckt eine Giraffe, bleibt stehen und erst dann bemerkt man, dass da noch 3,4 oder mehr weitere Giraffen direkt um einen herum stehen.





Das eine oder andere Vögelchen war auch schon unterwegs.


Wie dieser Trauerdrongo

Bevor ich nach Lower Sabie fuhr wollte ich noch mal der S118 einen Besuch abstatten. Vielleicht würden sich die Wildhunde ja noch mal sehen lassen? Zumindest dieser junge Kudubulle ließ sich sehen.



Als ich mit Kudu knipsen beschäftigt war, hielt neben mir eine Game Drive Landy von einer der Lodges am Parkeingang und sagte mir, dass ein paar km weiter ein Leopard im Baum liegen würde. O.k., nichts wie hin! Allerdings sagte er mir auch, dass ich mir mal mein rechtes Hinterrad ansehen solle, das wäre doch recht platt. Also kurz ausgestiegen und drauf geschaut. Platt war es noch nicht aber der Druck war schon recht niedrige. So ein Mist!
Nach kurzer Überlegung habe ich beschlossen, trotzdem erst zu dem Leoparden zu fahren und dann zurück nach Berg-en-Dal, um den Reifen checken zu lassen.
Die Stelle, wo man hoch in die Bäume schauen musste war mit 4 oder 5 Autos hinreichend markiert ;) Leider saß der Leo nicht wie erhofft auf einem Ast über oder gleich neben der Straße sondern ca. 200m entfernt auf der anderen Seite des Flussbetts, an dem die Straße entlang führt. Nach ein bisschen rangieren und abwarten, dass jemand wegfährt hatte ich mir schließlich ein Plätzchen gesichert, wo ich durchs Laub hindurch einen BLick auf den Leo werfen konnte.


Er war wirklich weit weg aber dafür waren es auch gleich 2 ;)
Nur um die Entfernung abschätzen zu können. Das Bild ist gemacht mit dem 500er Tele mit 2x Konverter und ist ungefähr ein 1/3 Ausschnitt des Originalbildes.

Ein kurzer Blick auf den Reifen zeigte keine sichtbare Veränderung. Gut! Mit diversen bangen Blicken auf den Reifen bin ich heile wieder zurück nach Berg-en-Dal gekommen. Dort stellte sich heraus, dass bei Europcar Reifendruckkontrollen wohl ein Fremdwort sind. Theoretisch hätten alle Reifen 2,0 bar haben sollen, in der Realität hatte der rechte Hinterreifen 0,8 (in Worten Null Komma Acht!) und die anderen drei auch nur maximal 1,2 bar. Auf der einen Seite war ich erleichtert, denn der Duster hatte nur ein Notrad als Reserverad und ich hätte nun gar keine Lust gehabt, aus dem Park raus zu fahren und mir einen Reifendienst zu suchen. Auf der anderen Seite war ich stinksauer auf die Pappnasen bei Europcar, die ein Auto so raus geben und auf mich selber, weil ich nur nach dem Reifenprofil geschaut hatte und mir nicht gleich aufgefallen war, dass alle Reifen viel zu wenig Druck hatten.
Egal! Hauptsache kein Plattfuß!

Natürlich habe ich auf der Fahrt über die Corcodile River  Road immer mal wieder den Rückspiegel nach unten gedreht, um einen Blick auf den Reifen zu werfen. So ganr geheuer war er mir immer noch nicht. Aber ich kann es vorweg nehmen, Reifenprobleme gab es bis zum Ende der Reise keine mehr.

Unterwegs posierten vor allem diverse Raubvögel für mich.


Erst ein Raubadler (Tawny Eagle), der ausnahmsweise, mal lange genug sitzen blieb, um in Ruhe abgelichtet zu werden. Normalerweise laufen soche Sichtungen ja so ab:
Man sieht was interessantes aus dem Augenwinkel, latscht auf die Bremse, checkt den Rückspiegel - noch da!
Rückwärtsgang rein und zurückgesetzt. Kontrollblick - noch da!
Kamera vom Beifahrersitz gegriffen, hoch geschaut - noch da!
Fenster auf - noch da!
Kamera ans Auge - weg ist er!
Und das ganze dann geschätzt 27x/Tag :D

Aber an diesem Tag waren die Vögelchen alle sehr geduldig. Auch der nächste Adler hielt still. Nur schade, dass der Himmel dahinter recht grau statt dunkelblau war.


Ein Gaukler (Bateleur)

Noch ein paar Bäumchen weiter saß ein Weißrückengeier.



Die Kombination aus Gaukler und Weißrückengeier in direkter Nachbarschaft lässt vermuten, dass es dort einen Kadaver gab. Die Gaukler und auch andere Adler sind da keine Kostverächter und sind oft noch vor den Geiern da. VOn der Straße aus war allerdings nichts zu entdecken.

Dafür fand ich meinen Lieblingsvogel, einen Gelbschnabeltoko, auch Flying Banana genannt.



Ich liebe diese Tierchen und könnte ihnen stundenlang zuschauen.




Ein paar Kurven weiter sah ich eine Methode, die dauernden Nachfragen aus anderen Autos, warum man denn da stehen würde/was es dort zu sehen gebe, zu vermeiden.


Das ist doch mal Service!

Und gestimmt hat's auch ;)


Kurz vor Crocodile Bridge bin ich auf die Stichstraße zu den Hippo Pools abgebogen. Gleich hinter der Kreuzung stand dieser Kudubulle



Und ein kleines Stück weiter tobte eine ganze Familie Grünmeerkatzen herum und ließ sich von mir und meiner Kamera überhaupt nicht stören.





Das gehört zu den Dingen, die ich nie verstehen werde. Ein 200 m weiter entfernter Leopard im Baum, den man ohne Fernglas gar nicht erkennen kann oder ein paar Löwenohren oder eine zuckende Schwanzspitze im hohen Gras verursachen einen dicken Stau, ohne dass dort irgendetwas passieren würde, Aber eine Meerkatzenfamilie oder eine Horde Paviane, die jede Menge Sozialverhalten zeigen, spielen, kämpfen und Unsinn machen, scheint viele überhaupt nicht zu interessieren. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.

Bei den Hippo Pools trifft man (mit ein bisschen Glück) auf einen Ranger, der dort auf Besucher wartet und mit dem man dann zu Fuß hinunter zum Fluss laufen kann. War ganz nett, mal etwas die Beine ausstrecken zu können, auch wenn die Hippos und Krokodile trotzdem noch recht weit weg waren.





Oberhalb des Parkplatzes gab es einen kleinen Felsüberhang mit Felszeichnungen. Ich denke, dass das ein Sekretär sein sollte.



Dazu gab es noch ein bisschen Aussicht über den Crocodile River.



Die Landschaft wurde jetzt immer weiter und offener. Statt mehr oder weniger dichten Bäumen und Büschen dominierte jetzt offenes Grasland.  Dieser jungen Giraffe schien es zu gefallen.



Mein erstes Gnu auf dieser Reise.



In Crocodile Bridge habe ich mir ein Eis gegönnt und die Keramikabteilung besichtigt, dann ging es weiter Richtung Lowe Sabie.
Erster Stop war das Gezantombi Waterhole, dort war allerdings nicht viel los.



Aber wenigstens warteten auf dem Rückweg einige Zebras auf mich.



Statt über die asphaltierte H4-2 bin ich pber die S28 auf Gravel nach Lowe Sabie gefahren. An dieser Strecke hatte ich 2012 meinen einzigen Geparden im Krüger gesehen. Der ließ sich an diesem TZag leider nicht sehen. Auch sonst war hier nicht viel los, um nicht zu sagen gar nichts. Geknispt habe ich auf jeden Fall nur diesen Rotkehlfrankolin, so eine Art Fasan.



Erst am Sabie River wurde es wieder etwas interessanter. Eine Horde Elefanten war dort zu sehen, wenn auch aus größerer Entfernung.





Von der Brücke über den Sabie hat man einen schönen Blick über das Camp und den Fluss beonders wenn sich ein Reiher dekorativ davor stellt.





Im Camp angekommen, habe ich mein Safari-Tent bezogen und beschlossen, nicht noch einmal los zu fahren. Ich habe lieber in Ruhe die Bilder des Tages herunter geladen und schon mal ein bisschen sortiert und gelöscht. Dann habe ich mich an die Zubereitung und anschließende Vernichtung eines Steaks begleitet von Champignon-Zuchini-Gemüse und einer Flasche Rotwein gemacht. Nachdem ich die ersten beiden Abende schon vor 22:00h im Bett war, habe ich an diesem Tage nicht mal bis 21:00h durchgehalten. Unglaublich! Zuhause gehe ich fast nie vor Mitternacht ins Bett.
Trotz der unnötigen Spannung am Morgen war es wieder ein schöner Tag.



Paula

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #10 am: 25. September 2015, 15:06:59 »
der Bananenvogel ist ja witzig! Ich kann mir auch stundenlang Tiere anschauen, Hauptsache sie bewegen sich  :)
ich war noch nie in Afrika und kann mir irgendwie nicht vorstellen wie man das mit dem Aussteiegn aus dem Auto regelt. Ich würde mich das übergaupt nicht trauen, da kann doch jederzeit ein gefährliches Tier ums Eck kommen oder?

Und dann finde ich es total überraschend dass du schon wieder Nashörner geshen hast, ich dachte die sind so extrem selten?
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #11 am: 25. September 2015, 16:03:02 »
ich war noch nie in Afrika und kann mir irgendwie nicht vorstellen wie man das mit dem Aussteiegn aus dem Auto regelt. Ich würde mich das überhaupt nicht trauen, da kann doch jederzeit ein gefährliches Tier ums Eck kommen oder?

Das ist ganz einfach geregelt. Aussteigen ist verboten!

Nashörner gibt es gerade im Südwesten des Krüger noch eine ganze Menge aber auch dort ist Wilderrei ein ganz großes Problem. Noch viel stärker gefährdet als die Breitmaulnashörner (White Rhinos) auf den Fotos sind die Spitzmaulnashörner (Black Rhinos), die ich in Südafrika noch nie gesehen habe, nur im Damaraland und im Etosha in Namibia.

Silvia

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #12 am: 25. September 2015, 16:42:40 »
ERSTER!!!  Außerdem stelle ich fest, das wir fast zur gleichen Zeit im Krüger waren ;-)
Echt? Na dann bin ich ja mal gespannt, ob Du manches auch gesehen hast, was mit begegnet ist.

Wildhunde leider nicht     ... aber ich bin mehr als zufrieden gewesen. Bericht kommt noch...

serendipity

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #13 am: 25. September 2015, 21:06:23 »
Ich fahre natürlich mit und bin wieder von deinem Sichtungsglück beeindruckt - brauchst du nicht einen Objektivschrauber? Wein - oder Wasserträger? Steinchen aus den Reifen-Kratzer? Holzkohle-Reif-Puster? Ich bewerbe mich für alles, zahle selbst und halte auch den Mund  ;)

Die Wildhunde sind wunderschön, vor allem Bilder mit den großen, runden Ohren - aber am besten gefallen mir deine Bilder vom Gelbschnabeltoko  :beifall:




Lidschlag

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Re: The Year of The Dog - Südafrika 2015
« Antwort #14 am: 25. September 2015, 21:51:16 »
Ui, du verwöhnst uns ja mir einer ganzen Menge toller Tierbilder.
Zu Diazeiten war ich mal in Nambia in der Etoshapfanne. Da war längst nicht so viel los, wie du hier zeigst.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Nashörner grade in der Paarunsgzeit waren und deshalb gemeinsam durch die Gegend zogen.
Den King der Big Five hast du aber sicher auch noch auf Pixel bebrannt, oder?