15. August Lac du Melu im RestonicatalHeute ist ein etwas früheres Aufstehen angesagt – vor allem um auch am Feiertag genug Baguette für Frühstück und Rastbrote zu "erjagen".
Wir sind uns nicht ganz sicher, wie voll denn nun wohl dieser Wandershuttle sein würde und was die machen, wenn alle Plätze belegt sind. Den ersten haben wir für die Frühaufsteher und Langwanderer fahren lassen. Den nächsten wollen wir aber schon erwischen.
Doch vor der Busfahrt steht der 3 km Marsch bis zur Restonicatal-Info an. Gleich am Anfang, an der Brücke im Ort, fährt ein Kleinbus an uns vorbei:
Navette Corte. Also wenn das der Shuttle ist, hätte er uns ja gleich mitnehmen können.
An der Straße entlang geht es gemütlich bergauf. Hier gibt es noch einige nette kleine Hotels. Schließlich gelangen wir zu einem Parkplatz mit Hütte. Tatsächlich steht hier auch der Navette. Wir kaufen die Fahrkarten für Hin-und Rückfahrt (4 Euro pP) und können dann noch ein gutes Viertelstündchen in der Sonne relaxen. Außer einer weiteren Familie mit drei Kindern kommt aber keiner weiter zum Shuttle.
Die Fahrt 12 km weiter ins Tal hinein und hinauf ist interessant…. Die ersten 3 km bis zu einem Campingplatz gehts über eine schmale Straße, danach wird es eng (Straßenschild 1,9 m breit). Der Shuttle-Fahrer muss Adleraugen haben – so zügig wie er fährt, so dicht er sich Abgrund oder Hindernissen (Felswand, Gegenverkehr) nähert… Nebenbei ans Handy gehen, managt er auch noch
Konzentrieren wir uns lieber auf die Aussicht, schließlich ist das Tal – hier eher eine Schlucht- für seine wilde Romantik berühmt. Uns gefällt, was wir sehen; da könnte man bestimmt auch nett abenteuerlich umherstreifen. Leider haben wir es versäumt Aufnahmen zu machen.
Wir kommen heil am Parkplatz bei der
Bergerie de Grotelle an und werden gleich von Bergrindern begrüßt.
Hier gibt es Snacks und Getränke, nur ein WC haben
wir ich später vergeblich gesucht.
Ausblick auf die umliegenden Berge, alle so um die 2200 m hoch.
Von hier aus starten wir zu einem Wanderklassiker Korsikas: dem Weg zum Lac du Melu. Rechtsseitig im Tal führt ein relativ sanft ansteigender Pfad einen Geröllhang hinauf.
mal ein Blick zurück
Bächlein und kleine Wasserfälle am Weg
Nach knapp einer Dreiviertelstunde erreichen wir eine kleine Hochweide mit der bewirtschafteten
Bergerie du Melu. Zeit für eine Apfelpause!
Aussicht talabwärts
Wenig später erreichen wir einen dicken Steinhaufen, der eine Weggabelung markiert. Wir nehmen die als leichte bezeichnete linke Variante am Nordwesthang des
Monte di Giovan Paolo entlang. Nun leicht ist relativ: der steinige Pfad umfasst auch ein paar Kletterpartien. Da wir keine Bergziegengene haben wie scheinbar einige andere hier auf den Weg, werden die Kameras verstaut. Hier auch wieder herunter zu müssen, begeistert mich wenig. Viel zu viele Gelegenheiten Umzuknicken
Für den Rückweg sehen wir mal die andere Variante vor. Da sieht es nicht ganz so steinig aus und einige Höhenmeter werden durch Leitern abgekürzt.
Leider zieht es sich immer mehr zu. Kurzfristig nieselt es sogar. Nach insgesamt knapp 2 Stunden erreichen wir den Eiszeitsee auf 1711 m.
Der Melosee ist einer der zahlreichen Bergseen Korsikas, die Überbleibsel der letzten Eiszeit sind. Er bemisst etwa 6,5 ha in Fläche und ist 15 m tief. Sein Wasser kommt vom 200 m höher gelegenen Capitello-See
Zu schade, dass uns das Wetter nur graue Farben beschert. Unter den Umständen sparen wir uns die weitere Tour. Wir hoffen noch, dass der starke Wind Lücken in die Wolken treibt. Doch es bleibt nur so lange trocken, bis wir unser belegtes Baguette verzehrt haben. Regen, der immer stärker wird, prasselt auf einmal hernieder und geht schließlich sogar in Hagel über.
Sehen wir mal zu, dass wir hier herunter kommen. Tatsächlich erscheint die zweite Variante anfangs etwas leichter, trotz der Nässe von oben. Zwei Eisenleitern sind zu überwinden und dann noch eine Kletterpartie an der Eisenkette.
sieht so von unten gar nicht so aufregend aus
Der weitere Weg hat dann auch seine steinigen Stufenpassagen, die bei Nässe auch noch rutschig werden. Wir überwinden sie langsam und vorsichtig. Ich teilweise im "4WD"
Der Regen hört bald wieder auf, trotzdem sind wir patschnass.
Wir erreichen unseren Ausgangpunkt noch rechtzeitig für eine kurze Einkehr in der Bergerie du Grotelle zur heißen Schokolade und Aufwärmen am Ofen bevor der vorletzte Shuttle fährt. Diesmal ist das Gefährt voll belegt. Eine nicht minder tropfende deutsche Studentengruppe gesellt sich zu uns. Deren Sprecher handelt mit dem Shuttlefahrer aus, sie bis zur Brücke in den Ort zu fahren. Da schließen wir uns stillschweigend an
Heute läutet dann eine
warme heiße Dusche den gemütlichen Abend ein.