Freitag, 7. August 2015 - Und wieder blauer Himmel ...Langsam wird mir das Wetter etwas unheimlich, hatte ich im Vorfeld doch ganz anderes gelesen und gehört. Auch als wir heute um 8 Uhr aufstanden, schien die Sonne. Nach Dusche und einem ersten Kaffee auf dem Zimmer, genossen wir das Frühstück im Best Western, welches üblicher Hotelstandard war. Für Peter waren natürlich die Croissants, Pain au Chocolat und vor allem der Far Breton das Highlight.
Far Breton sieht aus wie ein Käsekuchen, schmeckt aber wie gebackener Pudding bzw. Grießpudding und ist mit Backpflaumen gefüllt. Naja, zumindest ein kleines Stück habe ich auch probiert, ansonsten sind mir Rühreier oder Baguette mit Käse lieber ;-)
So und nun haben wir auch schon den ersten bretonischen Kuchen näher kennengelernt, im Laufe des Reiseberichtes werden noch ein paar Ausflüge in die bretonische Küche unternehmen. Den Far Breton werde ich übrigens noch diese Woche nachbacken und das Rezept dann natürlich gerne teilen, wenn er schmeckt.
Nach dem Frühstück besteigen wir dann auch gleich das Dickschiff und fahren nach Dinan.
Dinan ist von einem beeindruckenden Ring an Stadtmauern umgeben. Strategisch für den Verkehr zwischen der Normandie und der nördlichen Küste der Bretagne gelegen, wurde Dinan überwiegend auf einem Hügel erbaut. Die Altstadt liegt etwa 75 m über dem Fluss Rance, der nach Norden fließt und zwischen Saint-Malo und Dinard in den Ärmelkanal mündet. Die Geschichte Dinans ist seit dem 11. Jahrhundert bekannt, obwohl der Ort wahrscheinlich bereits seit der Antike besiedelt war.
Wir bekommen einen Parkplatz hinter der Kirche Saint-Malo und starten von dort unsere Eroberung der Altstadt, die uns wieder sehr gut gefällt. Zwischen durch lauschen wir der mittelalterlichen Musik einer Straßenmusikerin, bei ihr kaufe ich dann auch gleich eine CD, denn die Musik kann ich gut beim Thema Mittelalter in der Schule einsetzen. Natürlich gibt es auch wieder Cappuccino für uns - wir müssen unserem Motto "Kaffeefahrt" schließlich gerecht werden. Die Bilder von Dinan werde ich dieses Mal als kleine Diashow mit Musik präsentieren:
Sollte ich noch einmal nach Saint Malo bzw. Dinan kommen, würde ich mit dem Boot auf der Rance nach Dinan fahren und zurück mit dem Bus - das stelle ich mir auch wunderschön vor. Aber Peter bekomme ich nicht wirklich in einen Bus :-)
Von Dinan führte uns unsere Tour direkt ans Cap Fréhel.
Das Cap Fréhel ist eine Landzunge an der Côte d’Émeraude und bildet den nördlichsten Punkt des felsigen Vorgebirges, das zwischen den Städten Saint-Malo und Saint-Brieuc in den Golf von Saint-Malo hineinragt.
Die Klippen bestehen aus rötlichem Sandstein, schwarzem Schiefer und dem von der Côte de Granit Rose berühmten rosa-farbenen Granit. Sie fallen steil zum Wasser hin ab und haben eine Höhe von bis zu 70 m. Hinter den Klippen wachsen Stechginster und Erika.
Cap Fréhel ist ein Vogelschutzgebiet, das eine Vielzahl an Brutvögeln beherbergt. Am zahlreichsten sind die Krähenscharben und Silbermöwen, außerdem kommen Lummen, Austernfischer, Herings-, Mantel- und Dreizehenmöwen, Papageitaucher, Eissturmvögel und Kolkraben vor.
Am Kap stehen zwei Leuchttürme. Einer stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde vom Baumeister Vauban erbaut. Der andere stammt aus dem Jahre 1950, ist knapp 33 m hoch und kann zu bestimmten Zeiten bestiegen werden, was bei klarem Wetter für eine gute Sicht bis zur normannischen Halbinsel sorgt.
Weiter ging es dann zum Fort la Latte.
Fort la Latte, auch Château de la Roche Goyon genannt, ist eine Burg und thront auf einer schmalen Landzunge am Eingang der Baye de la Fresnaye, etwa 4 km südöstlich von Cap Fréhel und 35 km von Saint-Malo.
Parken muss man ca. 1,5 km oberhalb der Burg, man kann also noch einen kleinen Spaziergang unternehmen :-) Der Eintritt betrug 5,50 €.
Hier hätte ich eindeutig mehr Zeit einplanen sollen, denn den Weg vom Cap Frehel zum Fort la Latte hätte man wunderschön wandern können, er führt teilweise direkt an der Felsküste entlang, sonst durch die herrliche Heidelandschaft.
Nun aber ein paar Eindrücke von unserem kurzen Weg und vom Fort:
Wieder am Auto angekommen, stellte ich mich eine ganze Weile in die Toilettenschlange an, aber die Gerüche aus den vier Holzhäuschen waren so eklig, dass meine Blase sagte: "Hier nicht!"
Mittlerweile war es schon 18 Uhr und wir fuhren dann langsam die Küste wieder zurück nach St. Malo. Da sich mittlerweile ein paar nette Wolkenbilder zeigten, mussten wir natürlich noch manchmal anhalten - so konnte ich dann auch meine Blase mit netter unberührter Natur erfreuen :-)
Im Hotel angekommen, machten wir uns etwas frisch und dann ging es mit dem Auto zur Intra Muros.
Das Best Western Balmoral liegt am Bahnhof von St. Malo und nicht unbedingt günstig zur Intra Muros bzw. ist der Weg dorthin nicht gerade der netteste. Das nächste Mal würde ich deshalb ein anderes Hotel wählen.
Die Stadt ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund ihres historischen Stadtkerns (Intra Muros) sowie ihrer Festungsanlagen einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs. In der Bucht von Saint-Malo kann man einen der größten Gezeitenunterschiede Europas bestaunen: bis zu zwölf Meter Differenz zwischen Niedrigwasser und Hochwasser. Drei der vorgelagerten Inseln Grand Bé, Petit Bé sowie das Fort National sind daher bei Niedrigwasser zu Fuß erreichbar. In der Flussmündung der Rance befindet sich das bis 2011 größte Gezeitenkraftwerk der Welt.
Viel Zeit für eine Stadtbesichtigung sollten wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr haben, zudem hatten wir Riesenhunger :-), aber ein wenig sahen wir uns doch noch um, bevor wir eines der zahlreichen Restaurants enterten. So bleibt mit Saint-Malo ein Grund nochmals hierher zu reisen.
Gegessen haben wir übrigens wie immer sehr gut:
Fischsuppe
Ich Muscheln :-)
Peter aß Lachs auf Zucchini.
Es war mit knapp 70 € allerdings auch das teuerste Essen des Urlaubs.
Unterkunft: siehe Tag 6
gefahrene Kilometer: ca. 150 km