Montag, 3. August 2015 - Fahrt nach OuistrehamUnsere Zeit an der Alabasterküste war auch schon wieder vorbei und sollte weiter gehen nach Ouistreham.
Wir standen gegen 7.30 Uhr auf, denn ab 9 h würde der Parkplatz wieder kostenpflichtig werden und wir hatten ja heute noch eine kleine Fahrtstrecke zu unserem nächsten Übernachtungsort vor uns.
Bei der diesjährigen Reise habe ich bewusst darauf geachtet, dass wir in den meisten Hotels mindestens zwei Nächte verbringen, so haben wir nicht das Gefühl nur aus dem Koffer bzw. der Tasche zu leben .-)
Wir machten uns also fertig, verließen um 8.30 Uhr das Hotel mit unserem Gepäck und liefen zum Auto. Alles wieder verstaut, noch etwas Geld in Parkscheinautomaten geworfen und das Petit Dejeuner im gleichen Kaffee wie gestern genossen. Auch heute meinte das Wetter es wieder gut mit uns und wir konnten draußen frühstücken.
Um 9.30 Uhr saßen wir schließlich im Auto und fuhren Richtung Süden. Unserer erster Stop war vor der "Pont de Normandie".
Der Pont de Normandie ist eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Sie überquert die Seinemündung und verbindet Le Havre (Haute-Normandie) auf dem rechten Ufer im Norden mit Honfleur (Basse-Normandie) auf dem linken Ufer im Süden. Die Brücke wurde in den Jahren 1988 bis 1994 gebaut.
Vor der Brücke und der Mautstation ist ein größer Parkplatz und eine Art kleines Museum zum Bau der Brücke sowie eine Überführung, die die Möglichkeit für ein Foto bietet.
Da ich fuhr, gibt es leider kein Bild oder Video von der Überfahrt, aber die Höhe war schon sehr beeindruckend. Das letzte Bild oben entstand schon auf der anderen Seite. Es hat durchaus Vorteile als Fotograf selbst zu fahren, man kann nämlich anhalten, wann immer man möchte ;-)
Jetzt ging es direkt nach Honfleur, wo wir auch relativ schnell einen Parkplatz vor dem Hafenbecken mit seiner Altstadt fanden. Einer Möwe schien Dickschiff zu gefallen und sie nahm gleich auf dem Dach Platz.
Honfleur war jahrhundertelang ein relativ unbedeutender Hafen im Vergleich mit Harfleur auf dem anderen Ufer der Seinemündung. Mit der Zeit hat sich das Städtchen mit seinen pittoresken, schmalen und sechs Stockwerke hohen Häusern und der Lieutenance (dem Rest einer Befestigungsanlage) am Vieux Bassin (Altes Hafenbecken) aus dem 17. Jahrhundert zu einem der reizvollsten Orte der Normandie und vielbesuchten touristischen Anziehungspunkt entwickelt.
Die Kirche Sainte Catherine mit dem freistehenden Turm, steht am Place Ste. Catherine. Sie wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts mit zwei Zwillingsschiffen und einer Dachkonstruktion gleich Schiffsrümpfen ganz aus Holz von Schiffszimmerleuten erbaut und mit bemalten Glasfenstern und weiteren Kunstwerken ausgestattet.
Hier gefiel es uns ausnehmend gut und wir tranken einen Cappuccino im Hafen.
Zum Fotografieren sollte man auch abends nach Honfleur kommen, denn dann spiegeln sich die bunten, beleuchteten Häuser ganz wundervoll im Hafenbecken. Bei meiner Planung zur Alleinreise hatte ich deshalb eine Übernachtung in Honfleur eingeplant, bei der jetzigen Reise habe ich mich für Ouistreham wegen der Nähe zu Bayeux und den Landungsstränden entschieden.
Nach ca. 3 Stunden machten wir uns wieder auf den Weg, denn es standen noch Deauville und Trouville auf unserem Programm. Leider fiel der Besuch dann wegen Massenansturm aus - es war unmöglich einen Parkplatz zu finden. Also naja, wenn man nun unbedingt gewollt hätte, hätte man ja schon etwas suchen oder auch mal etwas warten können, aber so gut gefielen uns die beiden Orte nicht, zudem war wirklich viel Verkehr und so zockelten wir langsam durch.
Gehalten hätten wir gerne in Villers-sur-Mer, denn der Ort gefiel uns wieder ausnehmend gut und vor allem wollte ich ein Foto vom Buchsbaum-Dino an einem Kreisverkehr machen, doch selbst nach dreimaligem Durchfahren war kein Parkplatz zu finden, so dass wir etwas entnervt weiterfuhren.
Das die Franzosen gerne mit Kreisverkehren den Verkehr regeln, war uns schon aus Südfrankreich bekannt, aber die Normandie und noch mehr die Bretagne schießen da echt den Vogel ab. Teilweise bin ich an einem Tag durch bis zu 76 Kreisel gefahren, wenn man da das Navi anhat, kommt Uschi gar nicht mehr aus dem Plappern raus, was einem ganz gehörig auf die Nerven gehen kann ;-) Aber eins muss man ihnen trotzdem lassen, die meisten Inneninseln sind wunderschön mit Blumen und Deko gestaltet und hier hatte es mir eben der große Dino angetan.
Da ich vom Fahren dann langsam genug hatte, nahmen wir den direkten Weg nach Ouistreham und versuchten gegen 16 Uhr im Best Western La Mare Ô Poison einzuchecken, unser Zimmer war jedoch noch nicht fertig und so bekamen wir eben ein anderes.
Naja, so richtig glücklich waren wir nicht, das Zimmer war sehr klein und sehr dunkel, aber zumindest sauber. Überhaupt machte das Hotel einen etwas vernachlässigten Eindruck und das Personal wirkte unmotiviert. Das Restaurant, was auf tripadvisor gar nicht schlecht bewertet ist, hatte trotz Hauptsaison geschlossen.
Wir machten uns also gleich wieder auf den Weg nachdem wir das Gepäck untergebracht hatten. Ziel war der Strand von Ouistreham, der wirklich riesig war, aber auch relativ voll. Es gab leider keine Promenade und so tranken wir nur einen weiteren Kaffee und fuhren dann noch ein wenig durch die Gegend, auch weil wir uns ein Restaurant für den Abend suchen wollten.
Mittlerweile hatte die Ebbe eingesetzt und dann bieten die Strände nicht unbedingt einen schönen Anblick. Aber es riecht herrlich nach Salz, Jod und Algen und einige Menschen sind unterwegs und suchen ihr Abendessen.
Essen waren wir schließlich im Hafen von Ouistreham. Seit 1986 gibt es dort eine Fährverbindung nach Portsmouth.
Heute gab es mal keine Muscheln, sondern wir entschieden uns für Pizza, die sehr lecker war. Mit zwei Bier und zwei Espresso zahlten wir 30 €.
Anschließend fuhren wir ins Hotel und löschten auch ziemlich schnell das Licht, denn am nächsten Tag hatten wir viel vor.
Übernachtung: Best Western La Mare ô Poissons, Oiustreham, 105 € ohne Frühstück
gefahrene Kilometer: ca. 130 km