Und weil ich gerade so schön auf der Terrasse sitze und nichts besseres zu tun habe, gibt es gleich noch einen Tag hinterher.
14.6.15Morgens ging es bei gutem Wetter in den Van Mijenfjord.
Da wo laut EIskarte Eisschollen sein sollten waren aber keine und damit die Chance auf Eisbärensichtungen eher gering.
Aber Landschaft und Himmel gaben ein paar ganz interessante Bilder her.
An einer kleinen Halbinsel, auf der diverse Vögel brüteten, sah Martin (unser zweiter Guide) vom Auguck aus eine Bewegung. Das wird doch wohl kein ...
Also näher ran, um uns zu überzeugen, was das für ein Tier war. Und tatsächlich:
Mit dem Schiff sind wir so weit wie möglich heran gefahren. Der große Eisbär war jetzt gut zu sehen. Trotzdem brauchte ich noch das 500 mit 2x Konverter, um brauchbare Bilder hinzukriegen.
Der Bär ließ sich von uns überhaupt nicht stören und kraxelte langsam die Felsen hoch.
Schließlich hatte er den Felsenkamm erreicht und verschwand auf der anderen Seite.
Die Crew hatte inzwischen die Zodiacs (Schlauchboote) zu Wasser gelassen, so dass wir uns gleich auf die "Verfolgung" machen konnten. Immer an der Küste entlang warteten wir darauf, dass der Bär wieder auf unsere Seite der Halbinsel kommen würde (die andere Seite war wegen Eis nicht zugänglich). Und schon bald sahen wir eine Bewegung, die den Hang hinunter kam.
Falscher Alarm:
Rentiere sind ja nett aber nicht wenn man einen Eisbär erwartet hat
Ein Stückchen weiter sah man oben am Felsenkamm immer wieder etwas aufblitzen, was nach Eisbärenfell aussah. Und der Eindruck täuschte nicht.
Unser Eisbär tat uns jetzt den Gefallen, ein Weilchen parallel zu Wasserlinie zu laufen.
Dann verschwand er aber wieder auf der anderen Seite.
Wir suchten mit beiden Schlauchbooten die Halbinsel ab, zunächst aber ohne Erfolg. Dafür hatten wir Zeit,noch einmal einen Blick auf 2 Rentiere zu werfen und eine vorbei fliegende Eiderente auf den Sensor zu bannen.
Dann tat sich wieder was oben am Felsenkamm.
Aber das war nicht "unser" Eisbär! Das war ein Weibchen mit 2 Jungtieren!
Leider war sie recht vorsichtig, blieb mit ihrem Nachwuchs oben auf den Felsen und verschwand recht bald wieder. Die Witterung des Männchens, der ja immer noch in unmittelbarer Nähe sein musste, hat sie wohl zusätzlich nervös gemacht.
Wir haben nicht aufgegeben und haben weiter gesucht. Schon kurze Zeit später wurden wir belohnt: Diesmal war es ein junges Weibchen, dass ins Blickfeld kam.
Auch sie wirkte recht nervös. Wahrscheinlich kein Wunder, da sie sich genau zwischen dem Weibchen mit Jungtieren und der Stelle befand, an der wir das große Männchen vermuteten. Weitere Bären sahen wir zunächst nicht, so dass wir nach einer Weile beschlossen, umzudrehen und zum Schiff zurück zu fahren. Vorbei war die Zodiac-Tour aber noch immer nicht. Auch auf dem Rückweg ließen sich Mutter und Nachwuchs noch einmal sehen und wirkten diesmal deutlich entspannter.
Und kurz bevor wir das Schiff erreichten sahen wir ganz in der Ferne noch ein Männchen. Der war allerdings so weit weg, dass er nur mit dem Fernglas halbwegs zu beobachten war.
Wow! Noch keine 24h unterwegs und schon 6 Eisbären! Ich habe den ganzen Tag das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen
Wir sind noch einen einen Seitenarme des Fjords gefahren, haben aber dort nichts mehr interessantes gesehen. Noch im Fjord habe wir eine Weile geankert bis das Abendessen vorbei war. Der Wetterbericht versprach inzwischen Wetterbesserung im Norden, allerdings noch recht kräftigen Wind für die Fahrt dorthin. Man merkte dann auch, dass es deutlich mehr zu schaukeln begann, als wir den schützenden Fjord verlassen hatten, um zwischen Spitsbergen und Prins Karls Vorland nach Norden zu fahren. Trotzdem habe ich gut geschlafen und zufrieden grinsend von Eisbären geträumt