Die DeLorme Atlanten, die für jeden Bundesstaat herausgegeben werden gefallen mir inzwischen ganz gut.
Hast Du die zu Hause (teilweise oder ganz). Da haben wir nämlich hier neulich in einem anderen Thread drüber gesprochen und gerade weil ich auch so ein Kartenfan bin, würde ich da gerne ein paar Fragen stellen:
1) Wie ist der Maßstab dieser Karten? Das ist nämlich etwas, was mich am meisten an den Autokarten stört, die haben (für die USA) alle so einen riesigen Maßstab. Die Hallwag Karten (die aber von Rand McNally kommen) haben 1:1.200.000 bzw. die ganz neue Edition hat 1:1.000.000, ABER die neue Edition Hallwag hat NICHT mehr die o.g. Pickelstraßen (sehenswerte Straßen) drin, das finde ich einen ganz schrecklichen Rückschritt. Dann habe ich noch Karten von Busche&Schulte, die sind etwas größer in der Darstellung, aber mit 1:800.000 immer noch grob. Meine Kanada Karten haben teilweise sogar 1:2.000.000, das ist ganz furchtbar.
Natürlich ist das dem Umstand geschuldet, dass man diese Karten aufblättern muss, das ist mir vollkommen klar, je nach Größe des Staats wäre da gar nichts mehr machbar. In irgendeinem Kaff in Vermont haben wir eine ganz hübsche Roadmap von Vermont bekommen, die hat einen Maßstab von ca. 1:280.000, das ist natürlich eine ganz andere Welt, aber Vermont ist ja vergleichsweise mickrig, mit Texas geht so etwas gar nicht, oder man muss es eben aufteilen. Deswegen die Frage, wie sind diese Delorme Atlanten, die ja auch schweineteuer sind (aber Delorme liefert auch international nach Deutschland, immerhin).
2) wie aktuell sind die Atlanten. Irgendwo habe ich mal eine bissige Kritig gelesen, das Material wäre so alt, aber zum einen finde ich das nicht mehr und zum anderen weiß ich auch nicht, was das genau heißen soll.
Ansonsten ist uns eben ganz ganz wichtig, dass die besonders schönen Straßen markiert sind, weil unser Urlaub zu einem hohen Maße darin besteht, dass "der Weg das Ziel ist" und nicht die Orte (das ist etwas übertrieben, aber es ist eine gesunde Mischung). Bei der ersten Planung am Abend vorher schaue ich immer nach, wo es Pickelstraßen gibt (bzw. grün markierte Straßen bei Busche). Das kennt Google Maps nicht und auch andere Kartendienste nicht.
Google Maps nutze ich am Ende auch als Navi.
Das habe ich hier in D auch schon gemacht, gefällt mir auch gut, aber für USA müßten wir dafür entweder teures Daten Roaming bezahlen oder aber eine SIM von AT&T (o.ä.) vor Ort kaufen, aber nur wegen der Navi lohn das nicht, unser TomTom ist ja dafür extra dabei.
Und das TomTom ist auch noch immer überlegen, wenn es "ans Eingemachte" geht. Was am TomTom (wir habe nur so ein effes START Modell, aber das reicht) wirklich absolute Spitzenklasse ist (und das kann Google Maps nicht), man kann mit sehr wenigen Screens und sehr schnell in der Bedienung (was nämlich dann auch notwendig ist) einen spontanen Stau oder eine Sperre umfahren. Das ist wirklich richtig super gut, wir haben das sowohl im letzten Jahr im Südwesten als auch in den letzten Wochen mehrfach mit Erfolg einsetzen können. Man ist auf dem Highway, man erkennt einen Stau, noch wäre eine Abfahrt vorhanden und es muss blitzschnell eine Entscheidung her - das ist uns ein paar Mal gelungen und wir sind dann irgendwo drum herum gefahren mit vielleicht 10 Minuten Umweg - absolut genial, der Stau hätte mit Sicherheit Nerven und Zeit gekostet (ich muss gestehen, ich hasse Stau wie die Pest). Und das geht wirklich richtig gut mit dem TomTom, das bekomme ich auch mit anderen Navis nicht so schnell hin, wie mit diesem einfachen TomTom. Und Navis spiegeln nicht so wie Smartphones, das ist auch eine sehr unangenehme Eigenschaft von Smartphones. Wenn man alleine fährt, kann man das sich so einstellen, dass es optimal wenig spiegelt (ganz weg bekommt man es meistens nicht, hängt vom Sonnenstand etc. ab), aber zu zweit wollen beide etwas sehen (ich als Beifahrer sogar eher mehr, denn ich kann Sylvia besser anweisen als es eine Navi kann), da ist das manchmal ziemlich blöd, wie das Smartphone spiegelt. Es wird wohl aktuell an Lösungen gearbeitet, aber diese einschlägigen Folien (die ohnehin fummelig anzubringen sind) helfen bei weitem nicht so gut wie sie beworben werden.
Soweiso brauche ich ein Navi entweder nur in der Stadt oder in den absoluten Wicken wo sich drei unmarkierte Forest Roads treffen oder so. Auf normalen "Landstrassen" benutze ich nie ein Navi.
Generell ist das auch so, Navis sind in unbekannten Städten (s. Boston, da wäre ohne Navi nichts gegangen) unentbehrlich, auf Landstraßen ist das bei uns zum großen Teil nur "Unterhaltung". Aber einen Vorteil bietet auch da die Navi (und speziell TomTom ist da bekanntermaßen sehr sehr gut, weil sie zur Kalkulation massenhaft ermittelte Nutzerdaten auswerten), sie sagt uns mit hoher Präzision an, wann wir das nächste Ziel erreichen. Das ist für die Planung auch ganz elementar, denn nur Entfernungen sind allenfalls die halbe Miete. Insbesondere wenn wir (wie in vielen Tagen) ab irgendeinem Zeitpunkt die Segel streichen und nur noch zum Motel wollen, da spielt das eine erhebliche Rolle, denn ich kann jederzeit abrufen, wann ich wirklich im Motel bin, das ist für mich persönlich ggf. wichtiger als für andere, weil ich dann auch wirklich platt bin und mich hinlegen will. Unser FALK Navi (die wir auch immer noch haben) kalkuliert bei weitem nicht so genau wie TomTom. Deswegen läuft die Navi selbst auf Highways einfach mit. Ich mache sie nur dann endgültig aus, wenn sie anfängt zu nerven, weil sie andere Straßen vorschlägt, als wir fahren wollen (das bereits angesprochene Problem, dass die Navi nicht auf eine bestimmten Route bleibt, weil man ihr das nicht sagen kann). Dann mache ich sie aus, weil das keinen Sinn hat, wenn sie andauernd neu rechnet und bei der nächstbesten Abzweigung wieder irgendeinen Quatsch vorschlägt. Wenn man im Tran ist, biegt man nämlich doch ab und ärgert sich dann auch noch...
Insgesamt finde ich Navis aber auch faszinierend, ist schon eine geniale Technologie. Letztes Jahr beispielsweise haben wir zum ersten Mal bei Tucson den östlichen Saguaro Park besucht, besser gesagt "gefunden". Den haben wir schon mehrfach in den Jahren vorher einfach nicht finden können, der ist so grottenschlecht ausgeschildert und unsere Karten helfen uns auch nicht richtig, da habe ich letztes Jahr einfach aus dem Wikipedia die Koordinaten(!) des Visitorscenters abgetippt und in die Navi als Favorit gespeichert, am nächsten Tag hat uns das TomTom ohne zu murren auf den einsamsten Feldwegen zum Park gefahren, das hat richtig Spaß gemacht, das hätten wir wieder einmal niemals gefunden.