Autor Thema: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er  (Gelesen 84775 mal)

Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #45 am: 28. Juli 2015, 15:46:36 »
Tag 5 Mittwoch 17.6.2015



Heute haben wir mal ausgeschlafen und waren erst nach 8 Uhr wach. In der Dusche waren von Schampoo über Spülung bis Duschgel alle Pflegeprodukte vorhanden. Es gab auch in jeder unserer Privatunterkünfte einen Fön, die Ausstattung in diesen chambres d'hotes war immer klassse. Gefrühstückt haben wir im Garten bei strahlender Sonne umgeben von Blumen, einfach schön! Hier hätten wir auch gut noch einen Tag bleiben können.

 

Danach haben wir ausgecheckt und haben unser Navi mit der Adresse der Autobahnbrücke von Millau gefüttert. Ich hatte mir die Strecke auf der Karte angeschaut und die Strecke über die Route National rausgesucht. Leider war das Navi völlig anderer Meinung und hat uns erst mal in die entgegengesetzte Richtung geschickt. Das gab kurzfristig etwas Streß im Auto weil Josef dem Navi folgen wollte das uns über kleine weiße und gelbe Straßen gelotst hat während ich über die rote Straße fahren wollte. Ich habe mich durchgesetzt und Josef wendete im nächsten Kreisverkehr und wir fuhren ab sofort nach Schildern. Das Navi hat natürlich ständig gemeckert.

Die Fahrt war selbst auf der für den Schwerlastverkehr ausgezeichneten Straße ziemlich nervig, ständig kam ein Kreisverkehr und stellenweise war die Straße auch sehr eng, zwei LKW's nebeneinander hätten Mühe gehabt und außerdem geht auch die Route National quer durch alle Orte die auf der Strecke liegen, nix Ortsumgehung. Wir haben echt nur noch mit dem Kopf geschüttelt und die armen Anwohner bedauert, denn da wälzte sich wirklich LKW an Lastwagen mitten durch die Orte an Kirche und Geschäften vorbei, die Fußgänger konnten schauen wo sie bleiben, wenn die Straße nämlich zu eng wurde fiel der Bürgersteig auch mal weg. Echt das sind hier Straßenverhältnisse wie ich sie aus Deustchland aus den 70er Jahren kenne. Schnell fahren ging gar nicht und so haben wir ewig gebraucht bis wir endlich auf die Autobahn kamen. Kurz vorher kamen wir am Örtchen Roquefort vorbei (da stammt der gleichnamige Käse her), wenn wir mehr Zeit gehabt hätten wären wir vielleicht abgebogen aber das war uns nun schon zu spät.
Auf der Autobahn gibt es eine Raststätte (aire de Millau) von der aus man einen guten Blick auf die Brücke hat

 

schon ein gigantisches Bauwerk. Also ich wäre da jetzt nicht extra hingefahren, aber der Herr Fotograf wollte das unbedingt sehen. In der Rastsstätte haben wir einen Kaffe getrunken, hier gab es etwas das auf dem Bild wie Eiskaffee aussah, war dann aber so ziemlich der ekligste Kaffee den ich jemals getrunken habe: extrem übersüßt und in der Sahne war irgendein Zeug wie Kleie oder Weizenkeime, Vollkornsahne?  :raetsel: so was hab ich echt noch nie gehabt, der Becher wanderte in den Mülleimer. Hier hätte es übrigens auch noch eine Käsemuseum gegeben und Käseverkauf gab es auch.

Die Autobahn führte dann über die Brücke wofür man 8 € blechen darf und dann ging es wieder auf die Landstrasse und wir kamen durch einen Ort wo man noch mal einen anderen Blick auf die Brücke hat:

 

 

zu unserem nächsten Ziel Montpellier-le-Vieux war es nicht mehr weit aber der engen, kurvigen Straße die sich den Berg nach oben windet hätten ein paar Leitplanken gut getan (oder jedenfalls meinen Nerven). Zum Glück mußten wir die Straße später nicht mehr zurückfahren...
Das Gebiet ist ausgeschildert mit "Chaos Parc de Loisirs" . In USA wäre das wohl ein State Park. Jedenfalls handelt es sich hier um ein Gelände mit interessanten Felsformationen wo man Eintritt zahlen muss und schöne Wanderwege angelegt sind.
Man landet auf einem Parkplatz der jetzt am Nachmittag gut belegt war, es gibt ein kleine Andenkenbude wo man auch den Eintritt bezahlen muss (ich glaube 6 oder 8 Euro), bekommt einen Plan, der Weg geht gleich hinter dem Häuschen los.




wir sind den roten Weg entgegen dem Uhrzeigersinn gegangen und da die Zeit noch reichte sind wir die Verlängerung mit dem gelben Weg auch gegangen. Genauso würde ich es auch empfehlen, denn in dieser Richtung gelangt man immer mehr in die Höhe und die Ausblicke werden immer spektakulärer (ich finde das schöner als wenn man mit dem Höhepunkt anfängt und es dann im Lauf des Weges weniger toll wird). Das erste Stück des Weges kann auch mit einem Bimmelbähnchen absolviert werden (diese "train touristique" gab es in Frankreich sehr häufig, z. B. im Ort Moissac)

 

Am Anfang geht es relativ unspektakulär an einzelnen grauen Felsen vorbei

 

 

 

mit zunehmender Höhe wurde es interessanter

 

hier sind wir auf dem Belvedere dem ersten Aussichtspunkt (hier endet das Bähnchen)

 

Blick in die andere Richtung:

 

in dieser Höhle (sie war innen ca 50 qm groß) hat man Knochen von Höhlenbären und Überreste von Menschen aus der Altsteinzeit gefunden. Bis ins 19. Jahrhundert wurde sie von Schäfern zur Übernachtung mit ihren Tieren benutzt:

 

uns hat das Gebiet ein bisschen an den Bryce Canyon erinnert, nur die Farbe paßt halt nicht

 

 

 

 

hier sind wir jetzt schon auf dem gelben Wegstück wo die schönsten Felsen standen:

 

 

Arches gab es auch, dieser heißt arc de triomphe, ich finde das schaut eher aus wie 2 Leute die sich küssen  :)

 

der nächste heißt passenderweise Krokodil

 

mein Lieblingsfelsen hatte keinen Namen, also wenn das nicht Godzilla ist...  ;)

 

noch ein schöner Arch:

 

von vorne noch schöner

 

und gar nicht so klein:

 

ein 14 Meter hoher Monolith:

 

dann ging es wieder in die Höhe

 

 
 
 

dann mußte man durch dieses Loch krabbeln

 

und ging dann eine Treppe hoch auf die höchstgelegene Aussichtsplatform den "Douminal" (auf Okzitanisch ein dominierender Ort), 836 Meter hoch gelegen

 

 

kurz danach waren wir am Ende der Route angelangt. Wir sind knapp drei Stunden gelaufen und fanden es richtig klasse hier. Es hilft ein bisschen gegen Entzugserscheinungen von roten Felsen  :)

zu dem kleinen mittelalterlichen Ort Peyreleau wo wir unsere nächste Unterkunft gebucht hatten waren es nur noch ein paar Minuten zu fahren, zum Glück auf einer auch für nicht schwindelfreie Menschen geeigneten Straße...

im Ort angelangt hat uns das Navi von der Hauptstrasse auf einen schmalen Weg den Berg hinauf geschickt. Ich wäre da ja gar nicht erst rauf gefahren aber Josef saß am Steuer... als die Straße immer enger wurde ist er aber vorsichtshalber auch lieber stehen geblieben und wir haben die Lage erkundet. Was für ein Ausblick  :herz:

 

ein paar Meter weiter wurde die Straße zum Fußweg und da war tatsächlich gegenüber der Kirche unser Gästehaus Ermitage (Ermitage de Peyreleau  21, rue de l'Eglise12720 Peyreleau). Ich habe schon mal die Koffer ausgepackt und habe geläutet während Josef das Auto in eine breitere Starße bugsiert hat. Die Besitzerin hat uns freundlich empfangen, sie sprach sogar ein paar Worte deutsch

Eingang und Hof für die Gäste:



unser Zimmer im ersten Stock, der Blick aus dem Fenster war einfach genial

   

eine schräge Mischung aus alt und neu, aber uns hat es gut gefallen

 

alles wirklich alles war irgendwie "verziert" auch die Ersatzklopapierrolle

 

im Erdgeschoß war ein Ausstellungsraum mit Kunstobjekten die käuflich zu erwerben waren, der Besitzer ist nämlich Künstler. Wir gehen davon aus dass das Paar eher von der Vermietung ihrer drei oder vier Gästezimmer im ersten Stock lebt  ;D, im zweiten Stock wohnten sie selbst.

Vom Fenster aus konnte man Esel auf einer Weise sehen, da sind wir jetzt hinspaziert, das Panorama hier am Ortsausgang ist doch genial oder?

 

und da war auch die Wiese mit den Eseln. Am Stall war ein Schild: man kann die Esel für eine geführte Wanderung buchen (ich weiß aber nicht ob man dann die Esel auf die Wanderung führt oder ob die Esel einem das Gepäck tragen oder was)

 

 

sind die nicht süß? sie wollten aber eher gefüttert werden statt wandern  :)

dann sind wir in den Ort spaziert und ich finde Peyreleau war der schönste Ort auf unserer Reise

 

 

 

ein Restaurant haben wir auf der Hauptstrasse auch gefunden, die Karte sah gut aus.

ein Blick von der Kirche die weiter oben am Hang liegt:

 

dann sind wir zu diesem Turm ganz nach oben gegangen, er wurde 1624 gebaut und ist das einzige was vom ehemaligen Schloß von Peyreleau noch übrig ist

 

der Blick von da oben war einfach herrlich!

 

im Ort führen Treppen nach oben, man muss als Fußgänger nicht die Serpentinenstraßen hochlaufen, aber das Treppensteigen schlaucht ganz schön! Die Leute die hier wohnen müssen fit sein. Unsere Vermieterin hatte einen Garten am Hang, sie mußte die Treppen mit Gießkanne laufen (sie war entsprechend schlank und drahtig).

Nach einer Pause und Dusche haben wir uns zum Abendessen begeben, es gab drei Menüs zur Auswahl, man fragte uns ob wir eine Übersetzung der Speisekarte brauchen (solche Fragen sind uns früher niemals in Frankreich gestellt worden). Das  Essen war köstlich und der Wein auch!

 

die Nachspeise wurde am Tisch flambiert

 

das Menü war für 29 € zu haben, der Wein schlug mit 25 € zu Buche, insgesamt haben wir 75 € bezahlt. Danach sind wir wieder die Treppen zu unserer Behausung hochgelaufen und waren rechtschaffen müde!

Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #46 am: 28. Juli 2015, 16:48:42 »
.. uns hat das Gebiet ein bisschen an den Bryce Canyon erinnert, nur die Farbe paßt halt nicht 

Aber man könnte es als europ. Chiricahua NM durchgehen lassen :adieu:.

Der Arch ist ja erstaunlich groß  :beifall:. Hast du dich zum Größenvergleich davor gestellt?

Das Essen sah zwar sehr lecker aus, doch von dieser Vorspeisenportion wäre ich nicht satt geworden :verlegen:.
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #47 am: 28. Juli 2015, 17:58:50 »
Im Chiricahua NM war ich noch nicht, aber die verlinkten Fotos sehen wirklich sehr ähnlich aus!
Vor dem Arch stand eine Touristin, da war sehr viel Volk unterwegs und man hatte Mühe Fotos ohne Menschen drauf zu machen.

Und was das Essen angeht: Fine dining ist in Frankreich eigentlich immer ziemlich wenig, nicht zu vergleichen mit amerikanischen Portionen. Ich hatte noch eine Vorspeise sonst wäre es wirklich zu wenig gewesen. Wir hatten aber immer Knabberzeug im Zimmer, hungrig zu Bett gehen mußten wir nicht  :)
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #48 am: 28. Juli 2015, 19:51:44 »
Ah, das waren jetzt mal bekannte Gegenden  :)

Und jetzt weiß ich auch wieder, woran mich Bilder des Chiricahua erinnert haben  ;) Am Tarn gibt es einen netten Campingplatz und wir sind mit den Rad nach Peyreleau gestrampelt   :schwitz:

Wir haben es allerdings bisher noch nicht geschafft an der Millau-Brücke einen Parkplatz zu finden, Dickschiff und Ferienzeit ist eine schlechte Kombi.
Liebe Grüße
Susan

Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #49 am: 28. Juli 2015, 20:51:41 »
Hallo Susan,

Geradelt sind wir in diesem Urlaub gar nicht, obwohl es ein paar Mal geplant war. Uns waren die Straßen einfach zu gefährlich und Radwege haben wir keine gesehen. Aber die Gegend des Tarn ist wirklich super schön, morgen fahren wir nach La Malène, da war es noch spektakulärer.
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #50 am: 28. Juli 2015, 22:56:06 »
"Mein" Balanced Rock kommt scheinbar nicht aus diesem Park? Auf jeden Fall hat mir eure Wanderung super gut gefallen, auch wenn Heiko und ich bergan wohl die Bimmelbahn genommen hätten. Ich mag doch Eisenbahnen  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #51 am: 28. Juli 2015, 23:08:05 »
"Mein" Balanced Rock kommt scheinbar nicht aus diesem Park?

Er muss schon von dort sein, wahrscheinlich von einem der Wanderwege die wir nicht gegangen sind. 
Über die vielen Bimmelbähnchen haben wir uns sehr amüsiert. Eigentlich erstaunlich dass es die nicht in USA in den Parks gibt, genügend Fußfaule gibt es dort ja. Hm, das wäre vielleicht eine Geschäftsidee... :toothy9:
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #52 am: 28. Juli 2015, 23:18:24 »
Da steht drauf "Aveyron Côté Sud" und "Causse du Larzac"
Liebe Grüße, Andrea



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serendipity

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #53 am: 28. Juli 2015, 23:33:19 »
 :beifall: Ein ganz toller Tag, den ich wieder zu 100% übernehmen könnte, naja, vielleicht würde ich die Brücke auslassen, aber wenn sie schon irgendwie auf dem Weg liegt  ;)

Vor allem die Wanderung gefällt mir, ich weiß nur nicht, ob es im Juli/August nicht zu warm ist  :weissnicht:

nordlicht

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #54 am: 29. Juli 2015, 00:01:43 »
Also ich wäre da jetzt nicht extra hingefahren, aber der Herr Fotograf wollte das unbedingt sehen.
Das kann ich gut verstehen. Die hätte ich mir auch angesehen, wenn ich in der Gegend gewesen wäre.

Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #55 am: 29. Juli 2015, 08:44:04 »
Vor allem die Wanderung gefällt mir, ich weiß nur nicht, ob es im Juli/August nicht zu warm ist  :weissnicht:

der gelbe Weg war überwiegend im Schatten, da er durch den Wald ging, der rote Weg war größtenteils ohne Schatten. Wir hatten natürlich Glück: bei uns war es ungefähr 25 Grad warm, perfektes Wetter
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #56 am: 29. Juli 2015, 14:11:25 »
Tag 6 Donnerstag 18.6.2015



Heute Morgen gab es das Frühstück im Innenhof bei herrlichem Sonnenschein  :)  Baguette, Vollkornbaguette, selbstgebackenen Kuchen, ein weichgekochtes Ei, Käse, Joghurt, Obst, Haferflocken und Marmelade, sehr lecker. Außer uns war noch ein weiteres Paar hier: er war Deutsche, sie Französin, die Unterhaltung am Frühstückstisch ging in zwei Sprachen hin und her.

Nach dem Frühstück sind wir 20 km nach La Malène gefahren. Die Straße geht kurvig am Fluß entlang durch die Schlucht des Tarn, schon die Fahrt war interessant, die Landschaft ist wirklich toll hier. Es waren viele Wohnmobile unterwegs, die Straße ist zum Glück breit genug.
 
Das Schloß von La Malène, gegenüber war ein großer Parkplatz

 

 

Josef hatte von hier eine Wanderung eingeplant und Nachmittags ein Bootsfahrt. Allderdings hatten wir uns größere Boote vorgestellt als diese hier:

 

Irgendwie haben wir auch keinen Veranstalter für Bootsfahrten gefunden nur Verleih von Kajaks. Wir haben das erst mal sein lassen und haben unsere Wanderung begonnen. Von La Malène geht eine Brücke über den Fluß von da startet die Wanderung

 

es geht also knapp 500 Meter in die Höhe auf einen Aussichtsfelsen. Zunächst aber noch ein Stück eben am Fluß entlang. Von hier hatte man einen schönen Blick auf La Malène

 

hier sind wir schon etwas weiter oben, man sieht wie der Tarn sich windet

 

der Weg war gut zu gehen und schließlich sind wir bei einem kleinen Dorf rausgekommen

 

 

die gelben Blumen haben mir so gut gefallen, die sah man überall in Frankreich

 

 

 

 

 

auf einer geteerten Straße ging es noch ein paar Minuten zu dem Aussichtspunkt (man kann da also auch mit dem Auto hinfahren)



mit Entrée ist gemeint dass man Eintritt für den Aussichtspunkt zahlen muss, das Gelände ist wohl in Privatbesitz. Da war ein kleines Ausflugslokal mit Andenkenshop und wer was verzehrt braucht keinen Eintritt zu bezahlen. Flugs war ein Käseomlett, Cola sowie Kaffee und Crepes bestellt  :) Das Käseomlett war äußerst lecker! Frisch gestärkt gingen wir durch den Hinterausgang des Lokals wo uns folgender Ausblick erwartete

 

                       :anbeten: :anbeten:  :anbeten:

Blick in die andere Richtung:

   

man kann gut erkennen dass es überall Sand oder Kiesbänke gibt. Kein Wunder dass hier keine größeren Boote fahren.

 

auf dem Rückweg. Über das Schild haben wir uns sehr amüsiert, wer in Frankreich schon mal Auto gefahren ist kennt das Schild "toutes directions", wo zwei Wanderwege sich treffen haben wir es aber noch nie gesehen  ;D

 

der Rückweg ging überwiegend durch den Wald

 

 

 

 

 

die Kids hatten einen riesen Spaß und mußten ihre Kayaks immer wieder mal über die Kiesbänke schleifen wo das Wasser nicht tief genug war. Kein Wunder dass hier nur so Minikähne als Ausflugsboot fahren, darauf hatten wir keine Lust.
Nach gut 4 Stunden und 12 km Wanderung waren wir in La Malène zurück. Heute Morgen hatte ein Gast von einem schönen Wanderweg erzählt der ab Peyreleau immer am Fluß entlang geht, da wollten wir jetzt auch hin. Gegenüber von Peyreleau auf der anderen Flußseite liegt der Ort Le Rozier, da haben wir geparkt. Hier gibt es auch Geschäfte. Wir wollten nicht zweimal ins gleiche Restaurant und haben Baguette fürs Abendessen gekauft. Blöderweise war der Supermarkt nebenan Nachmittags geschlossen und machte erst Abends wieder zwei Stunden auf.
Um uns zu stärken haben wir uns in ein sehr schönes Ausflugslokal gesetzt: Terrasse mit Blick auf den Fluß. Hat uns doch der Kellner auf englich nach unseren Wünschen gefragt, sowas haben wir in Frankreich noch nie erlebt  :o wir haben beide einen großen Eisbecher verdrückt und einen Kaffee getrunken, dann waren wir wieder fit. Der Wanderweg, der an der Brücke starten sollte war schnell gefunden:



der Weg führte aber ein Stück nach oben, unten direkt am Fluß haben wir keinen Weg gefunden. Na gut vielleicht geht es ja weiter hinten runter an den Fluß. Wir sind nun also in der gleichen Richtung gelaufen die wir heute Morgen mit dem Auto gefahren sind nur auf der anderen Seite des Tarn. Vom Auto aus sah man eine kleine Geisterstadt "La Sablière" unsere Vermieterin hatte auch davon erzählt, an der führt der Wanderweg vorbei und die wollte Josef gern sehen. Der Weg hat uns sehr gut gefallen man sah schöne Felsen



nur den Fluß sah man fast gar nicht. Seltsam, der Gast hat uns erzählt dass er immer am Wasser entlang gelaufen ist und sich an den vielen verschiedenen Grüntönen im Wasser ergötzt hat. Das muss wohl doch ein anderer Weg gewesen sein.









nachdem wir schon über eine Stunde gelaufen waren kamen wir an drei Häusern vorbei, das war aber leider noch nicht die Geisterstadt, mir hats jetzt eigentlich schon gereicht. Unterwegs haben wir viele Franzosen getroffen auf dem Weg, auch das war eine neue Erfahrung dass Franzosen wandern! Eine Gruppe die uns entgegen kam haben wir gefragt: ja der Ort ist nicht mehr weit.





zwischendurch hat man mal ein Stück vom Fluß gesehen, aber es war nirgends ein Weg zu entdecken



nach anderthalb Stunden kamen wir endlich in La Sablière an, der Ort war aber gar nicht verlassen, da standen Liegestühle, die Fenster waren offen, und ein Grill stand im Garten, vielleicht werden die Häuser als Ferienhaus genutzt? Wir haben uns schon gewundert, denn da führt definitiv keine Strasse hin. Allerdings konnte man von den Häusern zum Fluß runtergehen, vielleicht kommen die Leute per Boot hierher? Egal, fotografieren vom Weg aus konnte man fast nicht, man hätte in die Gärten laufen müssen, das wollten wir nicht. Und Josef wollte ja eine Geisterstadt fotografieren und das war nun mal definitiv keine!



Jetzt mußten wir auch dringend wieder zurück wenn wir noch in den Supermarkt wollten und haben uns ziemlich beeilt. Eine Viertelstunde vor Ladenschluß waren wir da und ich war jetzt echt platt, das waren jetzt noch mal 11 km! Im Supermarkt haben wir Käse, Kartoffelsalat, Wein und Pappteller gekauft und Pfirsische als Nachspeise. Damit haben wir uns später nach einer Dusche auf unsere schöne Terrasse gesetzt, wir waren alleine, weder die anderen Gäste noch die Besitzer waren zu sehen.

 

die Katze des Hauses hat uns Gesellschaft geleistet. Nachdem wir sie gefüttert haben hat sie sich den unbequemsten Platz ausgesucht den man finden konnte, es wären noch viele Sitzgelegenheiten auch gepolsterte frei gewesen  :)

   

wir haben den Abend sehr genossen, das war unser Ausblick vom Tisch aus:

 
    ^-^  ^-^  ^-^

vor dem Schlafengehen mußten wir leider dann das Kunstwerk zerstören zu dem die Tagesdecke mutiert war  :totlach:

 

dass Handtücher zu lustigen Figuren verwurschtelt werden habe ich in Hotels schon öfter gesehen, aber Tagesdecken? Tja versteh einer die Künstler  ;)
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #57 am: 30. Juli 2015, 17:05:47 »
Tag 7 Freitag 19.6.2015



Heute Morgen war es kühl und bewölkt, das Frühstück wurde daher drinnen serviert. Ein sehr schön renoviertes Kellergewölbe dient als Speisezimmer, sehr urig hier

 

auf dem Foto fällt es nicht auf aber auch hier standen überall Kunstobjekte rum. Beim Frühstück saß das gleiche Paar wie gestern und wir fragten ihn noch mal wegen des Wanderwegs am Fluß. Man kann ab La Sablière am Fluß entlang zurück gehen, allerdings ist der Weg nicht immer leicht zu finden, er wird offiziell nicht gepflegt und wird regelmäßig überschwemmt.
Die Katze von gestern Abend war auch beim Frühstück und hat sich abwechselnd von den Gästen streicheln lassen. Sie ist der Besitzerin erst kürzlich zugelaufen. Hier hat sie es gut  :)

Heute wechseln wir mal wieder die Unterkunft. Als wir losfahren wollten hat es zu regnen angefangen  :(
Im Supermarkt haben wir noch mal Wein, Wasser und Obst gekauft, dann hat uns das Navi diesmal fehlerfrei nach Saint-Guilhem-le-Désert gelotst. Wir sind größtenteils über die A75 gefahren und dabei auch wieder über die Brücke von Millau, da hätten wir also vorgestern nicht extra hinfahren müssen, aber das hat Josef bei der Planung übersehen.
Vom Auto aus habe ich mit dem Handy Fotos gemacht:

 

 

 

 

 

 

wenn man drüber fährt wirkt die Brücke eigentlich noch imposanter als von Ferne und geregnet hat es jetzt zum Glück nicht mehr.

Und bei schönstem Sonnenschein sind wir in Saint-Guilhem-le-Désert eingetroffen.  ^-^ Das ist gut denn hier haben wir eine Wanderung geplant.

 

laut Schild eins der schönsten Dörfer Frankreichs und auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela gelegen. Am Ortsrand war ein großer kostenpflichtiger Parkplatz, der war schon fast voll als wir ankamen, der Ort ist sehr touristisch. Es waren zwar viele leute unterwegs aber das Dorf hat uns sofort gefallen

 

besonders berühmt ist die Kirche:

 

   

innen ist sie allerdings ziemlich kahl
wir sind erst noch ein bisschen durch die Gassen geschlendert, es wimmelte natürlich nur so von Geschäften und Freßbuden, bei einer habe ich mir ein salziges éclair (mit Räucherlachs) gekauft -sehr lecker- und eine eiskalte cola zero. Es war jetzt bestimmt fast 30 Grad heiß, die Cola hat mich wieder fit gemacht. Schade dass es in D überall nur cola light gibt, die cola zero schmeckt viel besser, die ist nicht so süß.

 

 

 

 

   

eine große Distel als Fensterschmuck, wie hübsch!

am Ortsausgang ging dann die Wanderung los, fragt mich aber bitte nicht welchen dieser Wege wir gegangen sind, es ging jedenfalls in Serpentinen den Berg hoch und Ziel war ein Ausichtspunkt.

 

erst ging es noch ein Stück geradeaus

 

da vorne müssen wir hoch

 

Blick ins Tal von unterwegs

 

dieser Serpentinenweg war von Mönchen angelegt worden. Eine ziemliche Strafarbeit...

 

hier waren wir schon ziemlich weit oben

 

 

diese Art Wegmarkierung kennt der geneigte USA-Reisende  :)

 

und dann waren wir am Aussichtspunkt angelangt. Schöner Blick aber nicht so spektakulär wie gestern. Und das Ausflugslokal habe ich vermißt  ;)

 

der Rückweg ging durch einen schattigen Pinienwald. Nur einmal hatten wir noch einen tollen Blick:

 

Burgreste auf einem Felsen!

 

diese Schmetterlinge gabs öfter

 

am Ausgangsort zurück

 

als wir am frühen Nachmittag wieder am zentralen Platz waren war schon deutlich weniger los und wir setzten uns in ein Cafe

 

   

 

in ein paar Geschäfte habe ich noch reingeschaut auf der Suche nach einem Magneten, es gab aber keine passenden

 

danach haben wir auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft noch einen Abstecher zu einer angeblich verlassenen Tuchweberei gemacht, das war eine Art Werkssiedlung, das Werk wurde vor ein paar Jahrzehnten geschlosssen. Josef hoffte auf Fotos von schönen Industrieruinen. Der Ort heißt Villeneuvette

Eine schöne Allee führte auf einen großen Parkplatz

 

die Anlage war von einer hohen Mauer umschlossen

 

im Hof standen dann ein paar bewohnte schöne alte Häuser. Die Produktionsgebäude waren mit Gittern umzäunt, konnten nicht betreten werden und sahen von außen nicht interessant aus. Da hat der Reiseführer zu  viel versprochen.

 

wir sind noch ein Stück außen an der Mauer entlang gegangen und kamen dann in eine Art verwilderten Park, aber besonders sehenswert war der auch nicht.
So sind wir dann weitergefahren zu unserem Ziel Mourèze. Das Navi kannte mal wieder die Adresse nicht: Auberge Val Moureze, 56 Route De la Dolomie, 34800 Mourèze
wir sind also auf gut Glück in den Ort gefahren, das war wieder ein kleines Dörfchen und diesmal gab es Hinweisschilder zum Hotel. Es lag sehr schön am Ortsrand an einem Pinienwald. Das Hotel bestand aus mehreren kleinen Häuschen, hier war unsere Hütte

 

von außen war das alles sehr schön und mit Blumen geschmückt, aber das Zimmer selber war derart karg und häßlich dass ich sogar das fotografieren vergessen habe: ein weißer Raum mit einem weißen Bett, der einzige Schmuck an der Wand ein hoher Heizkörper, ein Stuhl und ein Ablagetisch der aussah wie eine billige Wickelkommode von Ikea. Wir haben unsere Koffer abgeworfen und sind umgehend an den wiederum besonders schönen Pool geflüchtet

 

hier lagen wir noch eine Stunde und sind auch noch geschwommen, es war heute so richtig heiß. Um 8 Uhr haben wir uns angezogen und sind in das Lokal der Anlage gegangen. Auch hier alles sehr hübsch, eine tolle Terrasse

 

es gab ein 3-Gänge Menü für 30 €: eine köstliche Wachtelterrine als Vorspeise, ein Schweinefleischspieß mit Kräutern gewürzt, vom feinsten!

 

und als Nachspeise eine Erdbeersuppe, dazu ein hervorragender Rosé, das war eins der besten Essen auf unserer Reise. Das Lokal wurde von einem Ehepaar betrieben: sie kocht, er bedient. Die Köchin kam zu uns an Tisch um uns bei der Auswahl zu beraten, zum ersten Mal sah die Köchin so aus als ob sie von ihrem Essen auch reichlich verzehrt, alle anderen Französinnen die mir bisher über den Weg gelaufen waren waren extrem schlank.

Wir haben den Abend hier im Lokal ausklingen lassen und hatten anschließend die nötige Bettschwere um über das ungemütliche Zimmer hinweg zu sehen.  :drunken:
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #58 am: 30. Juli 2015, 19:27:10 »
Hi,

ich konnte mich jetzt auch nicht an einen Wanderweg am Tarn erinnern  :gruebel: Allerdings habe ich jetzt noch ein Foto vom letzten Mal dort gesehen und da ist ein Weg drauf. Weiss aber nicht mehr, wo das Bild entstanden ist.

Ansonsten scheint der Tarn ja ziemlich wenig Wasser zu führen für Juni.Da hatten wir Mitte Juli schon mehr Wasser unter unseren Kajak-Kielen  8)

Der nächste tag ist auch ganz nach unserm Geschmack, den Ort müssen wir uns auch mal merken  :)
Liebe Grüße
Susan

nordlicht

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Re: Frankreich und Spanien: Berge und Me(h)er
« Antwort #59 am: 31. Juli 2015, 07:03:49 »
Mit Deinen Bildern weckst Du auch bei mir schöne Erinnerungen an die Tarn. Da bekomme ich richtig Lust dort mal wieder hinzufahren.