Tag 3: 26.06.2015, Middeltown (Rhode Island) - Old Saybrook (Connecticut)Heute soll es nach Newport (Rhode Island) gehen, Middeltown liegt etwas nördlich von Newport, die beiden Orte gehen fließend ineinander über. Newport sagte uns vor dem Urlaub gar nichts, ich hatte diesen Ort ausgewählt, weil unser "Scenic Highways and Byways" Guide uns dort ein paar Ziele vorschlug. Also fahren wir nach dem obligaten Frühstück bei Subway erst einmal runter in den Ort Newport.
Der Wetterbericht kündigte für das Wochenende Ungemach an, es sollte schlechter werden mit Regen und Trallala. Erste weiße Schlieren auf dem Himmel bestätigen die Tendenz, aber noch war es warm in Newport. Mit dem Erreichen von Downtown Newport erreichen wir außerdem das schicke Hafengebiet und beschließen spontan, hier erst einmal an diesem Morgen (es ist ca. 10.00 Uhr Ortszeit) ein paar Schritte am Hafen herum zu laufen. Ein sehr gut gelegener Behindertenparkplatz ermöglicht uns das unkomplizierte Abstellen unseres Mietwagens.
Danach gehen wir direkt ans Wasser, natürlich gibt es hier die obligaten Restaurants am Wasser und es befinden sich einige exklusive Yachten im Hafen:
Oups? Was sehe ich da? Richtig gesehen: einen Hubschrauber auf dem Oberdeck. Man gönnt sich ja sonst nichts:
Aber auch die Segelboote sind nicht von schlechten Eltern, hier wohnt Geld, das ist schon mal sicher:
Das mit dem "hier wohnt Geld" sollte sich nachher noch als untertrieben herausstellen. Newport ist ganz offensichtlich das Mekka der Superreichen. Das wird sich noch erweisen. Aber bleiben wir noch einen Augenblick am Hafen, auch die Einkaufszeile sowie die umliegenden Läden sehen hübsch aus und Sylvia verliert sich sofort in einem anliegenden Touriladen (allerdings nicht, ohne sich vorher noch ein fettes Eis bei einem Eiskiosk gegönnt zu haben, es ist relativ warm an diesem Morgen):
Nach gut einer Stunde reicht es uns, eine Segelyacht voll mit Touristen legt noch schnell ab, was wir uns fasziniert anschauen, denn es geht eng zu im Hafen und das Boot wird geschickt heraus manövriert. Dann gehen wir zum Auto zurück und zücken den vorgenannten Guide "Scenic Highways und Byways". Dort wird uns vorgeschlagen, wir sollten einen Distrikt noch weiter südlich des Hafens aufsuchen, der sich "Mansions" nennt und auch so ausgeschildert wird. Die zentrale Haupstraße in diesem Distrikt heißt verheißungsvoll "Bellevue Avenue". Dort sollen sich angeblich die richtig teuren Villen (meistens "nur" Cottages) der richtig Reichen befinden.
Mit Hilfe der Navi finden wir uns schnell zu Recht, aber was wir dann zu sehen bekommen, übertrifft unsere kühnsten Erwartungen. Da überall Halteverbot ist und auch wirklich keine Autos am Straßenrand stehen (eine ganz eigenartige Stimmung ist das), bleiben uns auch nicht viele Optionen, diese oder jene Villa zu fotografieren. Nur die wenigsten Häuser überhaupt können wir fotografisch erfassen. Was da an Häusern steht, das muss man mit eigenen Augen sehen, das ist so unglaublich, das sind solche Paläste, dagegen wirken Häuser aus Denver Clan und Dallas definitiv wie sozialer Wohnungsbau! Irre!! Eigentlich hätten wir aussteigen sollen und ein paar Stunden in diesem Viertel spazieren gehen sollen, aber leider hatte ich noch schnell am Morgen ein Hotel in Old Saybrook vorgebucht, das engt unseren Handlungsspielraum erheblich ein, ein Fehler, aber jetzt nicht mehr korrigierbar. Mit so etwas hatten wir auch nicht gerechnet und sicher ist, dass wir hier noch einmal wiederkommen werden. Hier wenigstens ein paar ganz wenige Eindrücke, was einen ungefähr erwartet (aber es wird nicht annähernd der Realität gerecht):
Ein etwas kleineres Häuschen zum eingewöhnen.
Man schaue sich allein das Eingangstor an, das Haus dahinter bekommt man gar nicht erst auf ein einziges Foto.
Der absolute "Brecher" kommt am Ende und dieses Haus heißt auch konsequent "The Breaker". Dort befindet sich auch ein größerer Parkplatz und aus Reisebussen strömen massenhaft Touristen in den geöffneten Hof. Unser Guide verrät uns, dass dieses Haus über 70 Zimmer besitzt:
Im Anschluss fahren wir Richtung "Ocean Drive", das ist ein kleiner Loop auf einer südlich gelegenen, kleinen Halbinsel unterhalb von Newport, dieser Distrikt "Mansions" geht fließend in diese Halbinsel über. Noch einmal passieren wir ein opulentes Haus, diesmal eines mit etwas mehr Holz, danach erreichen wir den Ocean Drive:
Hier soll vor vielen Jahren die Kennedy Familie ihr Anwesen gehabt haben, insbesondere sollen John F. Kennedy und seine Frau Jacqueline hier ihre Flitterwochen verbracht haben. Zunächst einmal aber passieren wir ein weiteres Haus mit dem typischen Eingang und den riesigen Säulen:
Sollte das das Kennedy Haus sein? Wir wissen es nicht. Auf der linken Seite befinden wir uns direkt am Wasser, man sieht zwei Villen, eine davon nur stark verdeckt, laut Guide müßte hier das Kennedy Haus stehen, vielleicht das Haus mit den langen Kaminen? Wir wissen es bis heute nicht, aber danach kommen nicht mehr viele Häuser:
Ein paar Meilen später kehrt der Ocean Drive wieder nach Newport zurück, wir kommen an einer Bucht heraus, die quasi quer gegenüber vom Hafen liegt (der aus unserer Sicht rechts hinten zu sehen ist). Zunächst aber fällt uns in weiter Ferne die große Brücke auf - das ist die große (zollpflichtige) Verbindungsbrücke zwischen Rhode Island und Connecticut:
Mit einem starken Tele erkennt man, wie die Autos in schwindelerregender Höhe über das Meer fahren:
Auch den Hafen, den wir am Anfang besucht haben, erkennen wir ganz klar wieder und natürlich wird auch das im Bild erfasst:
Es geht nun auf den Nachmittag zu und wir beschließen, Newport zu verlassen. Bevor wir Richtung Connecticut fahren, wollen wir aber noch einmal ein kleines Stück zurück Richtung Nordosten fahren, genauer gesagt zum Ort Tiverton. Dort beginnt die Route 77 und verläuft weiter Richtung Süden, auch das wird uns von unserem Guide vorgeschlagen, Höhepunkt soll auf ungefähr halber Strecke der historische Ort Little Compton sein. Little Compton wird sogar auf dem Highway ausgeschildert, was dann doch arg übertrieben erscheint, denn als wir ankommen, erscheint uns der Ort das Geschrei nicht wert, welches um ihn gemacht wird. Ja, ganz nett, aber ehrlich gesagt nichts besonderes und sowieso nicht mehr als eine Kreuzung, ein Laden, eine Kirche und ein Friedhof. Und so sieht das ganze in Bildern aus:
... und natürlich der unvermeidbare Cemetery, genauso ein Wahrzeichen eines jeden Orts wie die weiße Kirche:
In acht Tagen schreiben wir den 4. Juli, also den Indenpendence Day der USA und wahrscheinlich deswegen ist der Friedhof heute ganz besonders patriotisch gehalten, an manchen Gräbern hält die Nationalflagge Wache:
Das ist dann auch unser letzter Tagespunkt für den heutigen Ausflug, wie schon am Tag zuvor wird nun die Navi einfach auf "schnellster Weg" gestellt und das Zielhotel in Old Saybrook eingestellt. Dort treffen wir gegen 16:30 Uhr ein, beziehen zunächst einmal unser Motel (leider ist das Zimmer trotz des etwas erhöhten Preises von 103$ ziemlich miefig) und besorgen uns wie immer erst einmal ein paar kalte Bierchen. Am Abend schlägt unser Versuch, im nahegelenen Restaurant "The Porch" essen zu gehen fehl, das Restaurant und insbesondere der dazu gehörende (unterdimensionierte) Parkplatz sind knackevoll. Also suchen wir ein nichtssagendes Cafe Irgendetwas auf, Sylvia will eigentlich sofort wieder gehen, so trist ist es dort drin, aber weil ich wirklich Hunger habe, blieben wir hier und werden mit einem durchaus akzeptablen Ribeye Steak belohnt.
Dieser Tag wird uns lange in Erinnerung bleiben und die gesehenen Villen und Cottages sind bis zum Ende ein absolutes Highlight dieses Urlaubs. 100%ige Empfehlung von uns!