Guten Morgen auch an alle noch Zugestiegenen
Tag2 Freitag 13.3.2015 Fahrt ins Death Valley
Als ich um 7 Uhr wach geworden bin war mein Freund schon unter der Dusche. Er hat etwas gekämpft bis warmes Wasser kam und konnte mir daher erklären wie die Dusche funktioniert. Was das immer für ein Zirkus in USA ist...
Im Fremont Hotel waren die meisten Futterstationen noch geschlossen, nur der Dunkin Donut hatte schon geöffnet also nahmen wir dort unser Frühstück ein:
Blaubeerbagel mit Creamcheese und richtiges oatmeal (nicht so ein Pulverzeug) auch der Kaffee war genießbar
an den Preis erinnere ich mich nicht mehr, teuer war es jedenfalls nicht (was für die These spricht dass Kettenrestaurants nicht teurer geworden sind)
Umweltschutz ist hier aber noch unbekannt: der Kaffeebecher war aus dickem Styropur daher aber bestens geeignet ihn auf die Fremont Street mitzunehmen ohne sich die Finger zu verbrennen:
wir sind durch ein paar Läden gebummelt, haben die erste Ansichtskarte gekauft und haben zwei Geldautomaten geplündert (beim ersten hat die Visakarte von meinem Freund nicht funktioniert)
wie ihr seht war noch gar nix los, aber schönstes Wetter
dann sind wir ins Hotel zurück und haben ausgecheckt.
Unser Jeep wurde vorgefahren und los ging die Reise
Zunächst war ein Walmart Supercenter unser Ziel, das Navi hat uns aber ans falsche Ende der Strasse geschickt. Dort war kein Walmart aber ein Albertsons. War mir auch recht, die Lebensmittelabteilung dort ist erfahrungsgemäß eh besser. Wasser, Wein, Chips, Brot, Nüsse, Äpfel, Starbuckskaffee in Dosen, giftig aussehendes türkisblaues Gatorade für meinen Freund und mein geliebtes lila Grape-Gatorade light kamen in den Wagen und schon waren wir 90 $ los. Leider gab es hier keine Kühlboxen drum sind wir doch noch zum Walmart gefahren (mein Navigon am Handy hatte wohl die neuere Karte und hat ihn gefunden). Im Walmart haben wir eine flexible Kühltasche gekauft, die einen festeren Plastikeinsatz hatte. Man konnte sie etwas quetschen und sie hat so noch hinter den Beifahrersitz gepaßt (und wir konnten sie ohne den Hartplastikeinsatz mit nach Hause nehmen wo sie jetzt beim Wocheneinkauf dienlich ist. So werde ich bei jedem Einkauf an den Urlaub erinnert! Ich mag so Teile aus dem Urlaub im Alltag
)
auf dem Highway 95 nach Norden, es war traumhaft schönes Wetter und hier ist mir schon das junge saftige grün überall aufgefallen.
Plötzlich zog eine Drohne an uns vorbei man kann sie auf dem Foto gerade noch erkennen.
Live habe ich noch nie so ein Ding gesehen, sie sind erschreckend groß, aber man hört nix (jedenfalls nicht im Auto)
wir nähern uns Rhyolite, unserem ersten Ziel. Kurz vorher kommt man durch den Ort Beatty, boah was für ein abgehalftertes Kaff! das sah so richtig tot aus. Weil die Unterkünfte im Death Valley so teuer waren hatte ich mal überlegt hier zu nächtigen. Wie gut dass ich das nicht gemacht habe...
in Rhyolite haben wir zunächst das Goldwell Museum am Ortseingang besichtigt. Bei herrlichem Sonnenschein und 25 Grad macht es großen Spaß zwischen den Kunstwerken zu spazieren.
die Geisterfiguren haben mir am besten gefallen
diese Gruppe soll das letzte Abendmahl darstellen
die überdimensionale Legopuppe ist auch gut
es war wenig los hier. Außer uns war ein Paar aus Holland am Fotografieren. Er sprach gut deutsch und erzählte uns dass er gern in Kassel Urlaub macht weil man da so schön radfahren kann!
dass man irgendwo in Deutschland so gut radfahren kann wie in Holland glaub ich ja nicht, aber von Kassel kenne ich auch nur die Wilhelmshöhe. Immer wieder witzig wenn sich Ausländer in Deutschland besser auskennen als man selber
auf das Sofa sollte man sich nicht setzen weil schon baufällig...die beiden Männchen sollen wohl an die Bergbauzeit von Rhyolite erinnern. Wobei ich nicht verstehe was der Pinguin da soll...
von da aus sind wir dann die Straße hochgelaufen und haben die malerisch verfallenen Häuser fotografiert
um das berühmte Flaschenhaus ist nun ein mannshoher Zaun gezogen, zum Glück war das Tor auf:
es stehen noch ein paar wenige Möbel drin, die man durchs Fenster sehen kann, das Haus selber kann man nicht betreten. Daneben eine Ministadt aus Stein und Glas:
die wenigen restlichen Häuser sind stark verfallen
nur der ehemalige Bahnhof (?) ist gut erhalten. Leider ist auch hier ein hoher Zaun drumrum und man kam leider nicht näher ran. Hier haben wir die Holländer wieder getroffen. Sie waren den Kilometer mit dem Auto raufgefahren. Soviel zum Thema sportlich...
die Joshuatrees neben dem Gebäude haben herrlich geblüht
diese kleinen gelben Vögelchen sammelten sich am Zaun und um die Joshuatrees und haben wunderbar melodisch gepfiffen. Es war so richtig Frühling hier und wir haben den Tag absolut genossen
am Strassenrand blühten vielerorts diese gelben Blumen
und auch die grünen Büsche hatten gelbe Blühten. Diese Blumen und Büsche haben wir im Urlaub jeden Tag gesehen - auch im Death Valley. Ich glaube wir waren genau zur richtigen Jahreszeit hier!
Von hier aus ging es über HW374 Richtung Death Valley. Am Eingang des Nationalparks ist eine SelfPay Station wo man mit der Kreditkarte den Eintritt bezahlen kann, der Automat fraß zwar unsere Kreditkarte aber einen Zettel hat er nicht ausgespuckt (daheim haben wir festgestellt das auch nix von der Karte abgebucht worden war). Dann halt nicht...
Auf dem Weg zum Furnace Creek Visitor Center sind wir die kurze Einbahnstrasse durch den Mustard Canyon gefahren, die verwitterten Felsen waren quietschgelb, das kommt auf den Bildern gar nicht so richtig raus
ein Blümchen on top of Mustard Canyon
im Visitorcenter haben wir unseren Eintritt bezahlt, mit dem Ranger über die geplanten Wanderungen für die nächsten 3 Tage gesprochen, der Plan fand seine Zustimmung
außerdem habe ich glücklich einen brauchbaren Straßenatlas von Nevada gefunden. Den Delorme Atlas für Arizona hatte ich daheim über Amazon gekauft. An den diversen Tankstellen gab es wieder keine brauchbaren Karten und im Walmart Superstore auch nicht. Ich weiß nicht wo die Amis Straßenkarten kaufen. Oder fahren die nur noch mit Navi? Ich kann auf eine gute Karte nicht verzichten! Von Kalifornien habe ich immer noch keine. Bei Amazon gab es nur eine uralt Ausgabe des Delorme Atlas für Kalifornien, ich dachte ja dass ich in USA eine neuere Ausgabe finde aber Pustekuchen!
Ein paar Meter weiter auf der Haupstrasse kommt dann schon die Furnace Creek Ranch. Am Check in war nix los, im Nu hatten wir unsere Karten für die Cabin:
die Hütten haben immer 2 Einheiten, dir rechte Seite war unsere
man beachte die Schaukelstühle
eine wunderschön gelegene Anlage, das hat uns auf Anhieb gefallen!
es war bestimmt 30 Grad heiß und auch drinnen sehr warm. Ganz gegen unsere Gewohnheit haben wir gleich mal die Klimaanlage angeworfen. Im Sommer muss das schrecklich sein hier. Aus Umweltschutzgründen sind die Klimaanlagen so eingestellt dass man nur bis 25 Grad runterkühlen kann.
die Ausstattung war wie im Hotel: Kühlschrank, TV, Fön, Bügelbrett und Bügeleisen (habe ich natürlich nicht benutzt!), WLAN kostenlos und
Kaffeemaschine mit einem Kaffee haben wir uns auf die Schaukelstühle gestzt, es war jetzt schon 17 Uhr Ortszeit und gefühlt irgendeine Zeit zu der man müde ist
Josef wollte noch zu Dantes View, um halb 6 sind wir losgefahren. Die Entfernungen im Death Valley unterschätzt man, die Anfahrt zog sich hin. Am Schluß geht es dann steil einen Berg hoch, gerade noch vor Sonnenuntergang sind wir am Parkplatz angekommen. Okay das ist eher eine Morning Location aber es hat uns trotzdem gefallen. Wir sind ein Stück die Hügel raufgelaufen, dort war der Blick besser
rote Felsen habe ich gar nicht erwartet und war hoch erfreut
auf der Rückfahrt wurde es dann stockdunkel. Hier ist es richtig dunkel wenn es dunkel ist
gegen halb neun waren wir an der Cabin. Zu den Restaurants und Store sind es nur wenige Meter. Hier war die Hölle los (klar, ist ja Wochenende). Die ersten beiden Lokale waren überfüllt also sind wir in das dritte gegangen wo nur die Hälfte der Tische besetzt war. Als wir die Preise auf der Speisekarte gehen hatten war uns klar warum. Das billigste Steak war 33 $, das was Josef genommen hatte kam auf 47 $. Meins war dann so klein dass ich neben dem Salat auch noch Suppe von der Bar genommen hatte um satt zu werden, die Fleischqualität war allerdings hervorragend das hatte einen Stern verdient, immerhin. Mit Trinkgeld kamen wir auf 90 $
aber nur weil wir angesichts der Preise auf der Getränkekarte dankend bei Wasser geblieben sind. Übrigens ist das Wasser in Furnace Creek nicht gechlort, das kann man wirklich trinken.
Danach saßen wir noch länger mit einer Flasche Wein, Chips und Nüßchen vor unserer Cabin. Es war noch herrlich warm, tausend Sterne am Himmel
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