So, es ist vollbracht. Wir haben gestern in einer Abendaktion 66 fränkische Bratwürste hergestellt.
Ich hatte ca. 2 kg Schweineschulter und ca. 3 kg Schweinebauch gekauft. Nachdem ich alle Schwarten, Sehnen etc. entfernt hatte, blieben ca. 4,5 kg Fleisch übrig.
Das habe ich durch den Fleischwolf der Küchenmaschine gelassen und nach
Rezept gewürzt.
Die Gewürzmenge habe ich natürlich an die Fleischmenge angepasst. Da wir eine Waage haben, die auf 0,1 g genau wiegen kann, war das auch kein Problem.
Wir haben dann sicherheitshalber 3 Miniwürstchen geformt und in der Pfanne gebraten, um den Geschmack zu testen. Roh wollte ich das nicht abschmecken. Ich habe dann noch etwas mehr Pfeffer und Majoran rangetan, aber sonst hat es gut gepasst.
Die Wurstmasse muss man gut durchkneten, damit sie ausreichend Bindung bekommt.
Den passenden Darm konnte ich problemlos online bei einem Hausschlachtungsbedarf Shop erstehen. 25 m Bändel haben mit Versand ca. 13 € gekostet und wurden sehr schnell geliefert. Der Darm ist gesalzen und vakuumverpackt und hält kühl gelagert ca. 4 Monate. Eine kurze Gebrauchsanweisung ist aufgedruckt.
Ich habe das Salz abgewaschen und ihn ca. 30 min in lauwarmem Wasser eingeweicht.
Dann habe ich das Wurstfüllhorn an den Fleischwolf der Küchenmaschine geschraubt. Messer und Lochscheibe bleiben dann natürlich weg.
Der Darm wird auf das Wurstfüllhorn aufgezogen, was überraschend gut gelang, auch wenn der Bändel sehr dünn ist.
Lothar hat den Fleischwolf mit der Wurstmasse gefüllt und ich habe die Würste rausgelassen.
Alle 20 - 25 cm habe ich den Darm abgedrückt und die Würste abwechselnd nach links und rechts verdreht.
Da diese Aktion bis fast Mitternacht gedauert hat, gab es an diesem Abend keine Kostprobe mehr. Die Würste wurden eingefroren und ein paar habe ich für heute Mittag aufgehoben und Saure Zipfel gekocht.
Mit dem Geschmack sind wir hochzufrieden. Auch wenn sie optisch nicht so perfekt wie Metzgerwürste sind, schmecken sie doch wie richtig gute fränkische Bratwürste.
Wir hatten noch gut 3 m Bändel übrig, den man wieder einsalzen und kühl lagern bzw. auch einfrieren kann.
Es hat zwar viel Arbeit, aber auch viel Spaß gemacht. Und ein gutes Glas Frankenwein nebenbei durfte auch nicht fehlen.
Viele Grüße, Petra