Autor Thema: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010  (Gelesen 126348 mal)

Ilona

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #75 am: 18. Juni 2013, 08:23:07 »
Für das schöne Zimmer sind wir fast zu dreckig ....

Na, da half bestimmt duschen  :zwinker:.

Das ist aber doof, dass dir dein Magen weiter so übel mitspielte. Ich weiß ja nicht, wie in Solitaire die Toiletten aussehen, doch wenn sie so sind, wie die alten Karren  :verpiss:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Michael

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #76 am: 18. Juni 2013, 17:47:00 »

Nee, Leute! Gemeinsamen Bus mieten geht nicht. Da hat man gleich so einen üblen Ruf weg.
Ich weiß, was Du meinst, ich hab "Hummeldumm" gelesen! :lach:

Ich noch nicht. Falls also einer das Buch über hat... In 2 Monaten habe ich einen 10 Stunden Flug vor mir - und 2 Wochen später auch wieder zurück. Da könnte ich´s schaffen.

Klar, kannst meines gerne mitnehmen! 😊
...nach der Reise ist vor der Reise...

Andrea

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #77 am: 18. Juni 2013, 20:40:33 »
Meine Adresse hast du ja....  :happy:
Liebe Grüße, Andrea



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Horst

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #78 am: 18. Juni 2013, 21:58:19 »
So weiter geht's mit einem der Highlights der Tour - ganz am Ende gibt es ein Bonus Video.  :)


11.Tag, Donnerstag 4.11.2010


Heute klappt es doch tatsächlich mal mit einem Frühstück im Hellen. Schade, dass ich mir am leckeren Buffet nicht so richtig den Magen vollstopfen kann wie ich es wahrscheinlich sonst gemacht hätte – Tee, etwas Toast und eine Schmerztablette – mehr gibt es für mich nicht. Wehmütig sehe ich Petra beim Brötchenschmieren zu ..... und kann ihrem Blick entnehmen, dass es mir gar nicht schadet wenn ich mal kürzer trete ....  ;)

Jedenfalls, wandern wäre heute schwierig – aber das steht ja auch nicht an.

Gegen 7:45 Uhr warten wir mit unserer Foto- und Filmausrüstung vor dem B&B auf einen Fahrer von Living Desert Adventures (http://www.livingdesertnamibia.com/index-de.htm  ) –  einem der beiden Unternehmen in Swakopmund, das die Little Five Tour anbietet.

Ein Kleinbus fährt vor und öffnet die Tür. Wir steigen ein – wundern uns aber über das große Auto. Petra fragt für wie viele Leute das denn wäre. 23 – und wie sich im nachfolgenden Gespräch herausstellt – der gute Mann will zwei Leute für eine Delfintour abholen.
Ok – nichts wie raus aus dem Auto – da sind wir leicht falsch.  :))

5 Minuten später nähert sich ein Landrover  – ja, diesmal ist es richtig. Der Fahrer ist älteren Jahrgangs und stellt sich als Darryl vor. Er wird noch ein paar Leute holen (natürlich alles Deutsche wie üblich) und das zweite Auto heute auf der Tour fahren. Chris und das andere Fahrzeug treffen wir dann später. Wir unterhalten uns mit Darryl. Er hat früher als Elektroingenieur für eine Minengesellschaft gearbeitet und kennt geologisch jeden Krümel. Hätten wir nicht nach 5 Minuten geistig abgeschaltet wir nun auch......

Auf jeden Fall ist er sehr nett und weiß (ganz offensichtlich) sehr viel.

Nachdem die 5 Deutschen (eine Familie bestehend aus 2 Brüdern, Ehefrau des einen, Mutter und Schwiegermutter – auch eine ungewöhnliche Konstellation) abgeholt worden sind fahren wir zu den Dünen am Stadtrand und treffen auf den zweiten Landrover.

Wenige Augenblicke später stehen wir Chris gegenüber.





Am Fuß einer Düne versammelt Chris seine 14 Tourgäste um sich.






Der Mann ist schon zu einer kleinen Legende geworden in den wenigen Jahren seit er in Swakopmund diese originelle Tour anbietet. Warum das so ist, sollten wir schnell erleben.


Wir werden begrüßt und Chris fragt jeden nach seinem Vornamen, Beruf und in welchen Beziehungen die Leute zueinander stehen. Was danach folgt habe ich so noch nicht erlebt. Der Mann ist eine Mischung aus Harald Schmidt in seinen besten Zeiten und Bernhard Grizmek der in einen Ecstasy-Cocktail gefallen ist.

Chris hat nicht nur ein unglaubliches Wissen über die Wüste – er garniert das auch noch höchst unterhaltsam indem er seine Tourteilnehmer ständig in seine „Performance“ einbaut – spitze.
Aus Jens (einem Büffel von fast 2 Meter Größe) wird dann eben „Jensi“ und seine Mutter wird dann als „Mama“ mit in die Erklärungen über die Wüste eingebaut.
Dazu hat er eine drollige Art – und spricht einen Mix aus Deutsch mit englischen Versatzstücken garniert – einmalig.

 

Und so klingt das bei Chris wenn er über Afrika philosophiert:

Afrika ist nicht nur Elefanten, ok ?
Afrika ist auch die Fliegen in Deine Nase. Afrika ist die Mosquito beißen auf Dein Popo Mama.
And Petra if you smell your arm and it doesn’t stink you’re still in Germany ! Ok – must stink – then you are in Afrika !
Ok, und wenn du nicht Staub in die Gesicht hast bist du auch nicht in Afrika. Und die Sonnuntergang in abends und die Sterne und die Landschaft, die Savanne, die Bäume, die Blume, die Insekten, die Schlange, die Reptilen, die Mensch und Elefant zusammen - das ist Afrika.”



Die Little 5 – das sind übrigens “Gecko, Spinne, Sidewinder-Schlange, Chamäleon, Echse“





Chris beginnt die Tour aber damit uns eine (Wander-)Düne zu erklären, deren Aufbau und Winkel immer gleich ist.
Nämlich 30 ° und 15 °.






Auch den Kreislauf aus Nebel der Pflanzen befeuchtet und der damit verbundenen (fast unglaublichen) Nahrungskette erklärt Chris auf faszinierende Weise. Ein Gemisch aus Sträuchern nennt er dabei immer wieder Müsli.

Also die Nahrungsgrundlage für viele der für Touristen wie uns sonst unsichtbaren Lebewesen hier in der Wüste.

Dann springt er zur Düne und fängt unvermittelt das Buddeln an. Überhaupt – gebuddelt wird bei dieser Tour von Chris sehr viel. Heute hat er dabei Schwerstarbeit zu leisten - hat aber auch Erfolg.





Tatsächlich gräbt er nach einigen Minuten eine Cartwheeling Spider (Radspinne) aus und setzt sie für uns auf den Sand. Sogar das Makrofotografieren und die Fotoeinstellungen erklärt er noch einem der Teilnehmer mit seiner Kamera.





Bitte recht freundlich




Dann will Chris uns das Herabrollen der Spinne vom Dünenkamm demonstrieren.

Er packt die Spinne ans Ende seines Stockes und läuft einige Meter in Richtung eines Dünenkamms und wir natürlich hinterher.
Auf dem Kamm angekommen ist plötzlich seine mühsam ausgegrabene Spinne weg.
Wir sehen uns um und ich entdecke die Spinne neben mir auf „Jensi’s“ Schuh.
Chris ist froh nicht noch einmal graben zu müssen und „Jensi“ dass er die Spinne los ist (von der er vorher gar nichts bemerkt hatte).
Tatsächlich rollt die kleine auch als „Dancing White Lady“ bekannte Spinne sich x-mal überschlagend den Dünenhang hinab – Experiment gelungen.





Auch mit dem Wetter zeigt sich Chris’ Feeling für die Wüste. Die Sonne kämpft sich durch und es wird strahlend schön. Ein Novum für die letzte Zeit hier – es muss davor wirklich mies gewesen sein. Das Wetterglück bleibt uns hold.





Chris erklärt uns die Wüste





Petras Lieblingsgeschichte dieses Tages ist natürlich Chris’ Frage wie viele Arten der kleinen schwarzen Klopfkäfer es hier in den Dünen Swakopmunds gibt.
Petras Antwort – die ins Blaue (also vielleicht in den inzwischen blauen Himmel ) geschossen war – 200 – macht den Entertainer Chris fast sprachlos. Noch nie sagt er uns, hätte jemand in 6 Jahren diese Frage richtig beantwortet, aber wie er gleich wieder Oberwasser bekommt – Petra würde in der Buchbranche eben viel lesen.





Beim Auffinden der Spinne alleine bleibt es natürlich nicht. Auch die anderen Exemplare der Little Five findet Chris allesamt.






Posing for our cameras - ein Gecko






Düneneidechse






Anhänglich






Darryl auf der Suche nach den Little 5






Der nächste Fund - im Gebüsch entdeckt Chris eine Sidewinder Schlange die sich gleich wieder im Sand eingräbt.





Am faszinierendsten ist das Chamäleon das Chris in einem Busch entdeckt.
Für die nun kommende Show sammelt Chris immer ein paar Käfer in einem Einmachglas für das Chamäleon.

Blitzschnell fährt das Tier seine Zunge aus und schnappt sich den Käfer.






Mit einigem Knirschen wird der kleine Kerl dann genüsslich verspeist – also wie bei den großen 5 – fressen und gefressen werden.






Nun wird das Chamäleon vorsichtig auf den Sand gesetzt. Augenblicklich wechselt das Tier seine Farbe von braun auf gelb. Auch hier gibt's noch einen Käfer.






Am schärfsten ist aber – wie Chris es nennt – der an Michael Jackson angelehnte „Moonwalk“ des Chamäleons – ein Vor- und Zurückwippen, das Chris ebenfalls mit einem hingehaltenen Käfer provoziert. Das Wippen ist eine Schutzfunktion und soll Vögel irritieren, damit das Chamäleon nicht als Beute erkannt wird.


Anzumerken wäre noch dass Chris (mal mit Ausnahme der Käfer ... aber bei 200 Arten .....  ;) ) alle seine kleinen Stars wie rohe Eier behandelt. Alle werden wieder an ihren Platz zurückgesetzt. Er achtet darauf, dass sie nicht zu lange der Sonne ausgesetzt sind oder weil er sie aus ihrem Versteck genommen (oder ausbuddelt) hat anderen Räubern zum Opfer fallen.
Sie sind seine Arbeitsgrundlage – die er hegt und pflegt.

Somit sind alle "kleinen 5" gefunden




Danach geht es hinein in die Dünen.
Unerwartet ist die Dünenlandschaft hier bei Swakopmund ein weiteres Highlight der Tour. Die gelben Sandberge die nun in der Sonne leuchten lassen bei jedem Landschaftsfan das Herz höher schlagen – wunderschön.




Wie per Achterbahn fahren Chris und Darryl ihre Autos die Dünen hinauf und in Schräglage wieder hinunter das man aufpassen muss sein Frühstück bei sich zu behalten – zum Glück war’s bei mir ja nicht viel.





Tourende am atlantischen Ozean

Gegen 13 Uhr verabschiedet sich Chris von uns und Darryl fährt uns zurück in die Stadt. Natürlich gibt’s auf der Fahrt noch ein Schwätzchen mit Darryl.

Wir erfahren, dass Chris und sein heutiger Konkurrent Tommy einst Desert Adventures zusammen betrieben haben – die beiden aber irgendwann nicht mehr gut klar kamen. Beides wohl große Egomanen mit denen es nicht immer einfach sei;  Tommy hat dann später sein eigenes Unternehmen aufgemacht. Sicher ist er auch gut. Ob er so gut ist wie Chris können wir nicht beurteilen – aber Chris ist jedenfalls große klasse und seine Tour ihr Geld wert.
Eigentlich ist so jemand hier in der Wüste verschenkt wenn man bedenkt, welche Pappnasen in Deutschland als Comedians im Fernsehen unterwegs sind. Dazu hat er ja auch noch richtig was drauf.

Bevor wir Swakopmund verlassen gilt es noch einige Erledigungen in der Stadt zu machen. Tanken, Geld ziehen, noch mal kurzes shoppen bei Woermann und auch noch mal in die Apotheke – das Imodium hat leider nicht geholfen. Diesmal bekomme ich einen klebrigen Saft der wahrscheinlich innerlich komplett alles zukleistert .....





Die Fahrt nach Osten verläuft relativ ereignislos. Aus der Ferne können wir irgendwann die Spitzkoppe ausmachen. Eine Zeitlang hatten wir überlegt ob es heute zu diesem Felsen oder zur Ameib Ranch mit der „Bulls Party“ gehen soll und uns für letzteres entschieden. Alles kann man in 16 Tagen leider nicht machen.

Wir erreichen Usakos – die größte Ansiedlung dieser Gegend.
Ärmlich wirken die Hütten und Menschen die wir rund um Usakos wahrnehmen.







Einige der Menschen winken uns zu.






Wie so oft sieht man irgendwo in der Pampa Leute auf der Straße oder am Straßenrand im Schatten sitzen und warten .... worauf ?
Vielleicht auf jemand der sie irgendwann mitnimmt oder einfach auf nichts ... wer weiß das schon.





Von Usakos geht es auf ordentlicher Piste nach Norden ins Erongo Gebirge bis zum eindrucksvollen Gate der Ameib Ranch. Hier stehen zwei Wächter die uns Einlaß gewähren.
Auf den letzten Kilometern der Farmroad darf man seine Blicke nicht gänzlich auf die nicht wenigen Tiere richten – die Piste weist einige „Aufpaßstellen“ auf – u.a. Löcher und Hubbel von denen einer fast das Aus für unsere Achse bedeutet hätte ......
Auf der Ranch melden wir uns für den Campingplatz an und bekommen ein Faltblatt zum Gelände und der Anfahrt zur Bull’s Party.





Inzwischen ist es nach 17 Uhr – also halten wir uns nicht weiter auf sondern fahren gleich das kurze Stück hinein in die Felsen, denn darum geht es bei der „Bull’s Party“ – runde, riesige Granitkugeln die wie Bulleneier in der Felslandschaft liegen.






Ein guter Kontrast zu den bisherigen Landschaften.





Nachgemachte Buschmannzeichnungen






Wir laufen in den Felsen herum und haben unseren Spaß an der Gegend.





Danach geht es auf den Campingplatz. Bis auf ein Auto sind wir auf dem großen Campingplatz alleine. Wer die Wahl hat, hat die Qual. So richtig können wir uns nicht entscheiden wo wir unser Auto hinstellen wollen und wie es am besten steht.

Während Petra meint, daß das Auto auf einer Site nicht gerade steht, gefällt mir bei der nächsten Stelle der Grill nicht.
Wir einigen uns dann doch noch – haben es dadurch aber fast geschafft doch wieder im Dunkeln aufzubauen......

Strom gibt es auf den Plätzen nicht und der Weg zum deutlich in die Jahre gekommenen Waschhaus ist einige Meter. Na ja .....

Immerhin gibt es dort eine (einzige) Steckdose die funktioniert dafür liefert die Dusche nur lauwarmes Wasser und es krabbelt einiges herum was Chris sicher gut für seine Little Five Tour hätte brauchen können.

  Auf die Würstchen verzichte ich heute – und halte mich an Brot und etwas Salat. Die Kleisterpampe hat zwar etwas geholfen – aber der Bauch ist immer noch nicht in Ordnung. Petra lindert meinen Schmerz indem sie zu mir sagt dass die Würstchen heute nicht gut geschmeckt hätten. Na, Gott sei Dank.  ;)





Sundown in Namibia





Übernachtung: Ameib Ranch Campingplatz

Preis: 240 N$ ( = 24  € )

Bewertung: 6 von 10

Kommentar: nahegelegene Felsenlandschaft toll – weshalb sich der Abstecher auch gelohnt hat – der Campingplatz kann da nicht ganz mithalten



Bild des Tages:


Chris der Entertainer der Wüste


Noch was neues - von der Little 5 Tour habe ich aus meinem langen Film etwa 9 min herausgeschnitten und auf Youtube im "eumerika"-Kanal hochgeladen.
Stellt am besten in den Qualitäts-Einstellungen auf 720p.
Viel Spaß mit Chris und den Little 5 !  :)


Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #79 am: 19. Juni 2013, 08:09:54 »
Wow, an dem Tag jagte ein Highlight das andere  :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #80 am: 20. Juni 2013, 06:49:08 »
Ich hatte gerade Atemstillstand - boah, wie schön! Das Video ist ja wohl der Hammer, mehr davon!

Nach den Little 5 fehlen nun die Big Five - mal sehen, was Etosha bringt...
Liebe Grüße, Andrea



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Horst

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #81 am: 20. Juni 2013, 08:54:02 »
Nach den Little 5 fehlen nun die Big Five - mal sehen, was Etosha bringt...
Wirklich fast alles was man sich bezogen auf Tiere Afrikas wünschen kann.  :)
Kommt dann irgendwann später aber auf jeden Fall geht es heute noch in den Etosha.  :)
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Horst

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #82 am: 20. Juni 2013, 13:21:09 »

12.Tag, Freitag 5.11.2010



Heute gibt es morgens mal nicht gleich irgendwelche Sensationen zu filmen und zu fotografieren – also drehen wir uns in unserem Dachzelt einfach noch einmal für eine Schläfchenrunde um.
Es ist schon fast 7 Uhr als wir uns zum Waschhaus in Bewegung setzen, dem Fremden im Spiegel die Zähne putzen und dann mit Töpfen und Tellern zur Vorbereitung des Frühstücks klappern.
Besonders üppig fällt das Frühstück heute allerdings nicht aus – während sich Petra immerhin Kaffee und Cornflakes einverleibt, sitze ich etwas bedröppelt vor magenschonendem Tee und Zwieback.



Um 8 Uhr verlassen wir die Ameib Ranch und fahren über Usakos auf der geteerten C33 nach Omaruru.
Dieser Ort macht auf der Landkarte irgendwie einen guten Eindruck – also wählen wir ihn spontan für unsere Erledigungen und Einkäufe aus.
Eine gute Wahl!
Zunächst geht es dort nochmal in die Apotheke. Ein Aha-Erlebnis. Alles im Sortiment was man sich vorstellen kann und eine ausgezeichnete, engagierte und kompetente Beratung. Über diese Apotheke würde man sich auch in Deutschland freuen.
Ich bekomme Tabletten und als Back-Up noch ein Antibiotikum.
Überhaupt macht Omaruru einen sehr freundlichen und entspannten Eindruck. Alles ist wie geleckt und niemand kommt auch nur im entferntesten auf die Idee (wie in Keetmanshoop) uns anzuquatschen.
Während Petra im Spar unseren Proviant auffüllt ...



... bleibe ich am Auto und habe Gelegenheit die Leute zu beobachten. 




Besonders auffällig sind die vielen Herero-Frauen die in bunten Gewändern mit dem obligatorischen Hut unterwegs sind. Ein dankbares Motiv für Foto und Filmkamera.





Noch eine Runde mit dem Auto durch Omaruru u.a. zum Tanken und Leute gucken..








Es ist dann schließlich fast Mittag als wir diesen angenehmen Ort verlassen und uns auf nach Norden machen. Das letzte Highlight der Reise steht bevor - Etosha - wir kommen !

Hinter Kalkfeld sehen wir wieder das andere Afrika – ärmliche Wellblechhütten.
Auf der M63 geht es schließlich nach Outjo, der letzten Stadt vor dem Etosha – also nochmal volltanken und dann weiter auf die letzten Kilometer zum Anderson Gate.
Am Gate wird zum Zeitvertreib mal wieder ein Protokoll ausgefüllt und dann haben wir es geschafft – wir sind in einem der berühmtesten Tierparks Afrikas – dem Etosha !


Zum Einstieg gleich mal was um „mitreden“ zu können:

Der Etosha National Park umfasst eine Fläche von ca. 22000 qkm (entspricht etwa dem Bundesland Hessen) und wurde 1907 von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt. Im Zentrum liegt eine ausgedehnte Salzpfanne, umgeben von Gras- und Dornsavannen, Mopane-Buschland im Westen sowie Trockenwald im Nordosten. Vor rund zwei Millionen Jahren gab es hier einen riesigen See, der durch den Kunene Fluss gespeist wurde und später durch Änderung des Flussverlaufs allmählich austrocknete. Die Pfanne ist nahezu immer trocken. Besonders im südlichen Teil des Parks liegen jedoch verstreut zahlreiche Wasserlöcher, Lebensgrundlage für den Wildbestand in der Etosha.

Laut einer vor Jahren per Flugzeug durchgeführten Tierzählung gibt es ca. 250 Löwen im Park, 4000 Gnus, 8000 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 2500 Giraffen, 6000 Zebras und über 2000 Elefanten (die Etosha Elefanten können mit 4 Metern Schulterhöhe besonders mächtig werden), 20.000 Springböcke - insgesamt 114 Säugetierarten sind in der Salzpfanne unterwegs.
Der Nationalpark ist das ganze Jahr für den Besucher offen. Die Tore sind täglich von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang (Öffnungszeiten am Tor angeschrieben) geöffnet. Man darf es auf keinen Fall übersehen wieder rechtzeitig im Restcamp zu sein, ansonsten kann es schon mal Ärger geben bzw. Strafe zu zahlen sein (das Spiel kennen wir ja schon).
Im Park gibt es 3 Camps: Okaukuejo, Halali und Namutoni. Alle haben künstliche Wasserlöcher, die nachts angestrahlt werden.

Hier noch eine Übersichtskarte: http://www.namibia2003.de/images/etosha_map.jpg






Wir haben (wie üblich) überlegt welches Tier wir wohl als erstes sehen werden – Antwort: eine Giraffe – übrigens genau wie vor 2 Jahren im Krüger.





Was uns gleich noch mehr begeistert sind 2 Löwen die unweit der Straße im Schatten unter einem Baum ihr Schläfchen halten. Geht ja gut los !





Genügend Löwenfutter gibt's auch.

Die Strecke führt vom Anderson Gate direkt ins Camp Okaukuejo wo wir für 2 Nächte einen Campingplatz reserviert haben.
Wir melden uns an der Rezeption. Hier muss man sich zweimal anstellen da es eine Schlange für den Parkeintritt (8€ pro Tag und Person) und eine für die Unterkünfte gibt. Das ist halt Afrika.

Wir bekommen Campsite 34 – mal wieder ziemlich weit am Rand – also etwas weiter von den 3 Waschhäusern weg – dafür mehr Ruhe und näher am Wasserloch – also schon ok.

 

 

Im Shop fassen wir Getränke und Feuerholz – das Fleisch sieht uns eher nach abstrakter Kunst aus – aber wir haben ja schon vorgesorgt.
Der Campingplatz in Okaukuejo ist groß – wie überhaupt das Camp das größte der 3 zu sein scheint. Schon jetzt sind einige Tourbusse und Gruppen vor Ort – zum Glück sind wir weiter am Rand.
Nachdem wir unsere Campsite für zufriedenstellend befunden haben sind wir natürlich heiß auf’s Wasserloch hier im Camp.





Nur wenige Schritte sind es – an den Lodges vorbei und wir erreichen die kleine Mauer, die das Wasserloch und die „Wildnis“ vom Camp trennt.
Für die Besucher sind viele Bänke aufgestellt und sogar eine Tribüne gibt es um die Tiere zu beobachten und Tiere gibt es hier praktisch immer.
Ein spannender Moment wenn man sich so einem Wasserloch nähert – was gibt es zu sehen ?




Springböcke und Zebras tummeln sich im Wasser und am Rand steht ein mächtiger Elefant und wirft sich Sand auf den Rücken.
Die Gegend ist kilometerweit einsehbar – man kann sich schon freuen, wenn man in der Ferne Tiere erkennen kann die sich dem Wasserloch nähern.





Wir setzen uns auf eine Bank und beobachten die Tiere.
Können wir den Rest der Reise nicht gleich hier verbringen ?
Einfach faszinierend ............

Petra unterhält sich mit einem Ehepaar vom Bänkchen nebenan die eine der Lodges direkt am Wasserloch bewohnen – 800€ kostet der Spaß den sie sich zu viert teilen und ein Jahr im voraus buchen mussten – da ist unsere nur wenige Meter weiter entfernte Campsite ja praktisch geschenkt .....




Viele Tiere schauen am Wasserloch vorbei - die Zeit vergeht wie im Flug.
Wir sind schon über eine Stunde hier und überlegen schon für den Game Drive aufzubrechen, da sehen wir in der Ferne einen Elefanten der sich von Süden dem Wasserloch nähert. Nein, stimmt gar nicht das sind ja zwei, nein drei ....... fünf .... acht ......... ach Du heilige Sch..........




Wir zählen jetzt schon über 20 Tiere und da kommen immer noch mehr ........  die Frage ob wir jetzt aufbrechen hat sich eben erledigt.





Die Elefantenherde nähert sich dem Wasserloch.




Die Leute um uns herum verstummen. Man könnte eine Stecknadel fallen hören.




Fast jeder hält den Atem an, manchem (wie auch uns) klappt die Kinnlade runter, man bekommt Gänsehaut und das bei über 40 Grad.





Es sind mindestens 40 Tiere ....





... inklusive Nachwuchs !
Das Ganze nur wenige Meter entfernt „zur besten Sendezeit“ direkt vor unseren Kameras.




Man weiß vor lauter grauen Riesen gar nicht wo man zuerst mit der Kamera hinhalten soll. So was sieht man wahrscheinlich nur einmal im Leben.




Herrlich wie die Kleinen im Wasser herumtoben. Vor lauter Faszination muss man sich fast zwingen auch an ein paar Aufnahmen zu denken.
Als die Elefanten sich eine knappe Stunde später anschicken das Wasserloch zu verlassen tun wir es ihnen gleich.





Wir wollen noch etwas mehr Etosha erleben und gehen mit unserem Allrad auf Game Drive.




Graubürzel-Singhabicht





Wir haben einige schöne Tiersichtungen (viele Zebras, Gnus, Springböcke ) – zwar keine Raubtiere – aber das Fotografenlicht der letzten Stunde vor Sonnenuntergang lässt das gelbe Gras der Etosha-Savanne leuchten und Giraffen beim Trinken am Wasserloch zuzusehen ist immer ein Erlebnis.





Die 3 von der Tankstelle.




Speziell für Andrea.  ;)

Es dauert zwar meist ein bisschen (Giraffen lassen sich gerne viel Zeit am Wasserloch) aber dieses Beine-wie-ein- „V“-spreizen und dann oft synchron den Kopf-nach-unten-schwingen ist schon eine sehenswerte Nummer der höchsten landlebenden Tiere der Welt.





Deadline für die Rückkehr ins Camp ist derzeit 19:15 Uhr. Damit haben wir heute kein Problem und sind sogar 10 Minuten vor Gateschließung (und vor allem stressfrei) zurück. Man lernt ja dazu.
Danach folgt wie üblich der Aufbau unseres Lagers und Dachzeltes und die Vorbereitungen fürs Essen. Heute gibt es Oryx-Filet (spitze !) mit Öl betupftes und in Alu-Folie gelegtes Brot vom Grill und einen Tomaten-Feta-Zwiebeln-Salat.

Guten Appetit !

Dank der Apotheke in Omaruru bin ich essenstechnisch wieder im Geschäft – auch das Bierchen (und auch ein zweites) verzeiht mein Magen anstandslos.
Gegen 21.30 Uhr treten wir den Weg zur Dusche an.
Diese natürlich für Männlein und Weiblein getrennten Waschhäuser haben jeweils 2-3 WC’s und 2-3 Duschen. Das reicht an so einem Abend wo der Campingplatz mit Rotel, Overlander & Co gestopft voll ist natürlich hintern und vorne nicht aus.
Wir haben aber beide halbwegs Glück und Petra muss gar nicht und ich nur eine Viertelstunde auf eine freie Dusche warten.




Um kurz nach 22 Uhr spazieren wir mit je einem Gin-Tonic und unseren Kameras ausgerüstet zum Wasserloch.

Eine tolle Atmosphäre. Das Wasserloch ist von Strahlern in gelbes Licht getaucht und natürlich gibt es auch etwas zu sehen – 5 Nashörner !





Zwei Nashörner liegen miteinander im Clinch und trollen sich in die Büsche und klatschen sich mit 2 Löwen ab die zum abendlichen Gute-Nacht-Schluck vorbeikommen. Dabei hätten wir ja fast unseren Gin-Tonic vergessen (aber nur fast....).

 

 

Wir sehen noch einige Schakale kommen und gehen und beobachten eine Zeitlang die drei verbliebenen Nashörner. Irgendwann nach 23 Uhr brechen wir Richtung Dachzelt auf.
Ein toller Tag und eines steht fest:

Dieses Wasserloch von Camp Okaukuejo ist einer der eindrucksvollsten Plätze die man in ganz Afrika erleben kann !
 

 

Übernachtung: Campingplatz Okaukuejo Etosha National Park

Preis: 400 N$ ( = 39  € )

Bewertung:  8,5 von 10

Kommentar: Camp Okaukuejo ist nichts für Leute, die lieber ihre Ruhe haben wollen, da sehr touristisch und betriebsam (u.a. viele Gruppen), dafür gibt’s im Verhältnis zu wenig Duschen und WC’s und die sind auch schon in die Jahre gekommen (vornehm ausgedrückt) . Das Wasserloch wäre aber 11 von 10 Punkten und schlägt alles – deshalb gibt’s 8,5 von 10 Punkten


Bild des Tages:


Der Tag der Elefanten

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #83 am: 20. Juni 2013, 13:49:04 »
Diese natürlich für Männlein und Weiblein getrennten Waschhäuser haben jeweils 2-3 WC’s und 2-3 Duschen. Das reicht an so einem Abend wo der Campingplatz mit Rotel, Overlander & Co gestopft voll ist natürlich hintern und vorne nicht aus.

Das glaube ich, dass aufgrund der Reisebusse zu viele "Hintern" ein WC benötigen  :toothy9:.

Bis jetzt konnte ich mir unter Etosha nichts vorstellen  :verlegen:. Der Nationalpark ist ja der Wahnsinn  :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #84 am: 20. Juni 2013, 13:59:38 »
Hallo Ilona,
Bis jetzt konnte ich mir unter Etosha nichts vorstellen  :verlegen:. Der Nationalpark ist ja der Wahnsinn  :beifall:.
Der Eindruck wird sich nach vervollständigen - wir waren ja auch noch in den beiden anderen Camps des Parks.
Aber Etosha ist schon was ganz besonderes und Okaukuejo sein Sahnehäubchen.  :)
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #85 am: 20. Juni 2013, 14:07:13 »
Ich lese noch mit, aber schreiben kann ich einfach nichts Sinnvolles. Einfach nur: Seufz!

Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #86 am: 20. Juni 2013, 19:09:04 »
Echt? Alle Camps haben künstliche Wasserlöcher? Vor sage und schreibe einem viertel Jahrhundert hatte nur eines der Camps ein Wasserloch.

Ich würde schon gerne wieder hinfahren und sehen, wie inzwischen alles so ist, meine sehr spärlich gewordene Erinnerung auffrischen, aber das ist nun wirklich eine Reise, die ich nicht alleine machen wollte...

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #87 am: 20. Juni 2013, 19:43:41 »
Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
Ich verspreche - da kommen noch mehr trinkende Giraffen - extra für Dich.  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #88 am: 20. Juni 2013, 19:46:26 »
Echt? Alle Camps haben künstliche Wasserlöcher? Vor sage und schreibe einem viertel Jahrhundert hatte nur eines der Camps ein Wasserloch.
Das war sogar schon 1997 so als ich das erste mal da war. Wie lange es die schon so gibt - das weiß ich nicht - aber das ist schon eine tolle Sache - vor allem abends nach dem Abendessen nochmal mit einem kleinen Drink an das beleuchtete Wasserloch - das ist einfach genial.  :)


Zitat
Ich würde schon gerne wieder hinfahren und sehen, wie inzwischen alles so ist, meine sehr spärlich gewordene Erinnerung auffrischen, aber das ist nun wirklich eine Reise, die ich nicht alleine machen wollte...
Warst Du denn vor 25 Jahren schon mal da ?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Andrea

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Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
« Antwort #89 am: 20. Juni 2013, 23:05:26 »
Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
Ich verspreche - da kommen noch mehr trinkende Giraffen - extra für Dich.  :)



Ist das nicht ein schöner Afrika-Smiley? Wie für mich gemacht...
Liebe Grüße, Andrea



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