Autor Thema: Hotelportale bringens nicht.....  (Gelesen 10967 mal)

Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5171
    • Familie Halstenbach
Re: Hotelportale bringens nicht.....
« Antwort #15 am: 05. Juni 2014, 14:37:54 »
Es gibt in dem Kontext noch einen Punkt, der in dem Artikel überhaupt gar nicht genannt wird, der aber in der Realität durchaus vorhanden ist und das ist die unterschiedliche Behandlung des einzelnen Gastes im Falle einer Überbuchung (so etwas gibt es bei Hotels nämlich genauso wie bei Flügen). Da kam auch mal eine Dokumentation im Fernsehen, wobei die schwerpunktmäßig mehr auf Pauschaltourismus abzielte, aber in der Kernaussage bedeutet das immer das gleiche:

Wenn ein Hotelier ein Hotel überbucht hat, dann wird er im Ernstfall als allerletztes den solventen Direktbucher abkanzeln, weil der zum einen mehr bezahlt und zum anderen auch direkt das Hotel für den Vorfall verantwortlich machen wird (und in den heutigen Zeiten der Bewertungsportale kann das entsprechend unangenehm sein). Und dann läuft das nämlich darauf hinaus, dass die Gäste abgewiesen werden, die nicht beim Hotel direkt gebucht haben und die möglicherweise auch am wenigsten bezahlt haben.

Ein plakatives Beispiel hat vor ein paar Jahren mal im usa-reise.de Forum ein Anwender erzählt, der eine Priceline Buchung hatte (die war schon bezahlt!) und das Hotel hat ihn trotzdem weggeschickt - und das auch noch im Anschluss an den langen Flug nach Los Angeles.

Glücklicherweise sind Überbuchungen selten und nicht die Tagesordnung, aber man muss sich schon im Klaren darüber sein, dass man im Zweifel selbst derjenige ist, der in die Röhre schaut, weil man eine vermeintliche Schnäppchenbuchung hat. Die Überlegung der Hotels ist da sehr einfach: dem Kunde ist es nicht möglich zu beweisen, wer an der Misere Schuld ist, sein Vermittler oder das Hotel.

Preis ist eben nicht alles und es muss auch nicht gleich ein überbuchtes Hotel sein, es kann auch darauf hinauslaufen, dass der Hotelier den direkt buchenden Gästen grundsätzlich die etwas schöner oder besser gelegenen Zimmer anbietet.

In der o.g. Dokumentation lief der rote Faden übrigens darauf hinaus, dass alltours so einen schlechten Ruf hatte, speziell in der Türkei würden alltours Kunden unverhältnismäßig oft vor ausgebuchten Hotels stehen, was natürlich entsprechend dem Ruf von alltours nicht sehr einträglich war. Die Recherche lief darauf hinaus, dass alltours da überhaupt gar nichts dazu konnte, sie waren einfach ein relativ kleiner Veranstalter mit kleinen Zimmerkontingenten und deswegen wurden alltours Gäste am ehesten auf die Straße gesetzt, weil sich die Hoteliers es sich nicht leisten konnten, sich mit den Riesen TUI, Neckermann und Co. anzulegen. Ein verrückter Zusammenhang, aber beim Kunden kommt natürlich nur an, dass alltours unzuverlässig wäre. Was überhaupt nicht stimmte.

MsCrumplebuttom

  • Vollwertiges Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 190
Re: Hotelportale bringens nicht.....
« Antwort #16 am: 05. Juni 2014, 14:49:14 »
Für die Buchung direkt beim Hotel spricht auch, dass man - zumindest nach meinem Eindruck - als Gast eher mal ein Gratisupgrade bekommt, wenn man direkt übers Hotel gebucht hat.

Außerdem kann man meist bei Buchungen über Portale keine Punkte bei den Mitgliedsprogrammen der Ketten sammeln.

Wir machen es letztlich vom Preis abhängig. Bei geringem oder nicht vorhandenen Preisunterschied buchen wir direkt beim Hotel. Wenn es günstiger ist, natürlich auch. ;)


Viele Grüße
Nadine

Isa

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 89
    • Nature Photography
Re: Hotelportale bringens nicht.....
« Antwort #17 am: 05. Juni 2014, 15:09:51 »
Also booking.com und hrs.de haben erstaunlich oft nicht nur exakt dieselben, sondern manchmal auch günstigere (!) Preise, als wenn man direkt über die Hotelseiten bucht. Das betrifft jetzt nicht unbedingt die USA (dort war das bei mir erst 2x der Fall), aber hier in D oder auch in Island ist uns das mittlerweile mehrfach aufgefallen. Teurer war's vor allem über booking.com eigentlich noch nie, nur viel unkomplizierter zum Buchen und zum Stornieren. Zwei Mausklicks und das Zimmer ist gebucht, ein Mausklick und es ist wieder storniert.
Kann also nichts Schlechtes über diese beiden Portale sagen, ganz im Gegenteil!
Kettenhotels in den USA buche ich aber trotzdem meist lieber über die Hotelseiten, weil's dort manchmal einen online-Rabatt gibt (beim BW oder Super 8 zum Beispiel).

Birgit

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2833
  • Eumerikasia!
Re: Hotelportale bringens nicht.....
« Antwort #18 am: 05. Juni 2014, 15:48:13 »
Mir ist es mit Buchungen über HRS in Deutschland schon zwei Mal bei Hotels, die ich eine Zeit lang immer mal wieder gebucht habe, so gegangen, dass ich spätestens beim dritten Mal vorsichtig gefragt wurde, ob ich das Zimmer bitte direkt telefonisch reservieren würde, weil das Hotel so die Vermittlung spart. Das Hotel war über HRS jeweils günstiger, und ich habe den günstigeren HRS-Preis dann auch bei Direktbuchung bekommen.

Das war schon ganz schön happig. Keine Ahnung, ob die Vermittlungsgebühr eine Pauschale ist oder ein prozentualer Anteil, aber es waren in den Fällen immer so um 5 Euro bzw. 10 Prozent.

Ich schaue immer bei meinen Recherchen bei Trivago. Da sind ja auch die Hotelwebsites neben den ganzen Vermittlern aufgeführt. Aber auch da muss man immer genau hinsehen, denn mal ist die Rate mit Frühstück, mal ohne, mal ist sie stornierbar, mal nicht.

Beim Buchen sehe ich auch immer mal zu, ob ich mit qipu oder tamola ein Cash back bekomme. Das heißt, ich buche dann nicht immer über trivago, sondern da, wo ich unter Anbetracht der Buchungsbedingungen das günstigste Ergebnis bekomme.

Beispielsweise habe ich kein Problem damit, mein Wunschhotel am Ankunftstag nicht stornierbar zu buchen, da ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass ich stornieren will.