Andrea, ja, dieser ausgefressene Himmel ist typisch, wenn man ein Stück Himmel und sehr dunkle Bereiche (Schatten) im Foto hat.
Aber der Rest der jeweiligen Bilder ist ganz gut beleuchtet, und dort steckt ja eigentlich die wesentliche Information. Ich nehme an, du willst mit den Bildern die Wegführung zeigen.
Die Kameras sind trotz der vielen Verbesserungen halt immer noch nicht in der Lage, den Dynamikumfang des menschlichen Auges aufzuzeichnen. Manche Sensoren können das besser, andere schlechter, und aus RAWs kann man oft noch mehr rauskitzeln als aus den komprimierten JPGs.
HDR ist nur ein Hilfsmittel, um dieses Problem zu umgehen, und bedeutet letzlich, dass aus mehreren Belichtungen automatisch ein neues Bild berechnet wird. Das führt aber manchmal zu unnatürlichen Ergebnissen. Als die Methode vor ein paar Jahren neu auf den Markt kam, war es besonders schlimm. Heute bemüht man sich da allgemein, natürlich wirkende Ergebnisse zu erzielen, ohne HDR-Effekthascherei.
Man kann auch z.B. ein insgesamt zu dunkles Foto machen, später in der Bildbearbeitung die dunkleren Teile gezielt auswählen und diese aufhellen. Das ist aber je nach Bild oft mühsam und mann muss sich überlegen, wie man die Übergänge zu den nicht bearbeiteten Bildteilen gestaltet, damit sie nicht unnatürlich wirken. Außerdem neigen die aufgehellten Teile meistens zu kräftigem Bildrauschen. Ähnlich hat man es aber wohl früher (oder jetzt noch) in der analogen Fotografie gemacht. Wenn man in der Dunkelkammer aus einem Negativ ein Bild belichtet hat, konnte man sich beispielsweise aus einem einfachen Blatt Papier mit Loch drin ein Hilfsmittel basteln, mit dem man einzelne Bildteile länger belichtet hat als die übrigen, oder man konnte Bildteile, die auf dem Foto zu dunkel erschienen wären, kürzer belichten, indem man sie abgewedelt hat. Das war noch echte Handarbeit und jede Ausbelichtung ein Unikat. Ich hatte mal ein Schwarz-Weiß-Foto so schön ausbelichtet, dass ich in der Folge nie wieder so hinbekommen habe und letztlich die Lust verloren habe.
Alternativ könnte man ein gesondertes Foto für die hellen Bereiche und eins für die dunklen Bereiche machen und diese Fotos später z.B. so am PC so zusammensetzen, dass man die überbelichteten Bildteile der helleren Aufnahme durch die entsprechenden Bildteile der dunkleren Aufnahme ersetzt. Ein bisschen wie HDR, aber manuell und auf die größeren Bildflächen beschränkt. Kritisch sind da natürlich auch wieder die Übergänge zwischen den Bildteilen.
Eine Möglichkeit sind auch Grauverlaufsfilter, die man schon beim Fotografieren anwendet und optimalerweise vor dem Objektiv frei drehen und verschieben kann. Ein Teil des Filters ist ähnlich wie eine Sonnenbrille eingetönt, dann gibt es einen mehr oder weniger fließenden Übergang zum Rest des Filters, der klar ist. Im ersten Bild könnte man einen Grauverlaufsfilter so anwenden, dass der getönte Teil das rechte Drittel des Fotos einnimmt und dort weniger Licht durchlässt. Damit wären der Himmel und die Wiese rechts des Weges dunkler. Beim zweiten Foto mit den nach oben ragenden Bäumen ginge das aber nur schlecht.
Vermutlich gibts da auch mehr, fällt mir nur gerade nicht ein.